Als Tull-Fan (durch meinen älteren Bruder) kannte ich schon lange deren 73er-Album "A Passion Play", zu dem es viele ungenutzte Experimental-Sessions gab. 2014 mixte Steven Wilson diese bis dato ungemischten Pariser Tests mit dem Stereo der Schallplatte in 5.1, und die davon heruntergemischte moderne Stereoversion klingt so:Axel hat geschrieben: ↑Sa 07 Mai, 2011 01:03 Die BD "Psycho", bei Amazon für 11,90 €, lohnt sich für den Fan aufgrund der sehr gut restaurierten Bild- und Tonqualität, nicht zuletzt aber mal wieder wegen des spannenden Zusatzmaterials.
Im Extra "Der Ton" geht es um die Technik, aus einer uralten Monomischung eine glasklare, moderne und dabei zugleich treue 5.1-Mischung zu machen. Dabei werden zum Beispiel die Regentropfen auf der Windschutzscheibe auf zwölf Stereospuren verteilt (wir blicken ja wie die Fahrerin frontal durch die Scheibe). In vielen Studioszenen musste interessanterweise Vogelzwitschern entfernt werden. Die Studios der 50er seien bessere Scheunen gewesen, in die sich Vögel gern verirrt hätten.(...)
Wenn man den Grad an Beliebigkeit erreicht hat, ist man damit allerdings schon sehr weit vorne :)iasi hat geschrieben: ↑Mo 14 Mär, 2022 06:24 Bei den British Academy Film Awards bekam Dune dann eben auch nur die "technischen" Auszeichnungen für schöne Bilder und Ton.
Nachdem ich ihn nun nochmal im Streaming gesehen hatte, wundert mich dies auch nicht.
Einige Bilder bleiben vielleicht hängen, aber die Szenen sind beliebig.
Mir sind Szenen aus Lynchs Dune noch heute im Gedächtnis.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 14 Mär, 2022 07:04Wenn man den Grad an Beliebigkeit erreicht hat, ist man damit allerdings schon sehr weit vorne :)iasi hat geschrieben: ↑Mo 14 Mär, 2022 06:24 Bei den British Academy Film Awards bekam Dune dann eben auch nur die "technischen" Auszeichnungen für schöne Bilder und Ton.
Nachdem ich ihn nun nochmal im Streaming gesehen hatte, wundert mich dies auch nicht.
Einige Bilder bleiben vielleicht hängen, aber die Szenen sind beliebig.
VG
Wie kann das sein? Ist doch fast eine 1:1 Kopie ;)
Ich glaube wir haben ein technisches wie gestalterisches "Level" erreicht, in dem man sich durch nix mehr - visuell - so richtig wahnsinnig umgehauen fühlt. Mich langweilen daher z.B. die ganzen Marvel-Filme. Einzig so Ausreißer wie Deadpool bleiben mir da positiv im Gedächtnis, alles andere ist nur langweilige Beliebigkeit - und das mit einem Budget jehnseits von Gut und Böse.Darth Schneider hat geschrieben:Eigentlich nix sooo besonderes
Ja genau - es kam mir wie eine eher sterile Hochglanzversion von Lynchs Dune vor.
Lynchs Version war durch und durch ein B-Movie. Alles total zusammengewürftelt.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Do 17 Mär, 2022 18:26 Der Harkonnen Anführer war aber beim alten Dune, alleine, für sich gesehen schon so genial und so eklig
Das schon, sie können aber auch für Fans zB einfach alles kaputt machen. Lynch hat sich ja nicht ohne Grund von seinem Werk distanziert. Ich habe es dagegen damals gefeiert.B Movies könne aber auch sehr cool sein…
Grundgütiger ... diese Szene mit den fliegenden Kaulquappen, die für den Raumsprung aus ihren Mündern irgendwelche Strahlen in die Gegend spucken fand ich schon damals im Kino zum kopfschüttelnden weggucken und hatte das mittlerweile komplett verdrängt.
Dino De Laurentiis Produktionen waren ausnahmslos schon immer B-Movies, egal wie "teuer" sie waren. Und das sieht man auch in allen Filmen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Do 17 Mär, 2022 18:26 Und vom Budget und von den ganzen Sets und dem Cast/auch der Crew her gesehen war der alte Dune überhaupt gar kein B Movie, in keiner Weise.
Es gibt nichts Vergleichbares im neuen Dune - nur Paraden in der Wüste und fahle Witze über Lächeln.markusG hat geschrieben: ↑Do 17 Mär, 2022 18:09Lynchs Version war durch und durch ein B-Movie. Alles total zusammengewürftelt.
Alleine die Szene vom Raumsprung - und damit ja auch ein essentieller Baustein der Gilde - ist einfach nur peinlich, auch nach damaligen Verhältnissen (hey wir hatten ein paar Jahre davor Star Wars!)
Und vieles ist einfach nicht gut gealtert, dieses ganze "Space Gothic" will doch keiner mehr sehen. Das war damals halt einfach angesagt und ist inzwischen vlt für Fans von Warhammer 40k interessant. Das passte auch irgendwie nicht so recht zum Buch, imho.
Auch dass die Nahkampfkunst der Bene Gesserit so plump in die Ultraschallwaffen versimplifiziert wurden ist einfach eine filmsprachlich total billig und ist eine Beleidigung der Vorlage. Wenn man sich dann das Duell gg Feyd in Lynchs Fassung anschaut - das ist schon hart Fremdscham angesagt.
Ich fand auch Lynchs Dune schon damals nicht wirklich gelungen. Aber er bot eben doch einen besonderen Look - und den hat er auch heute noch.pillepalle hat geschrieben: ↑Do 17 Mär, 2022 18:53 Ich fand den neuen Dune ein Remake von der gelungenen Sorte. Remakes haben es immer schwer, weil sie am Original gemessen werden. Erst Recht wenn es sich um Klassiker handelt. Auch Spielbergs Westside Story wird es schwer haben, einfach weil das Original schon gut war. Meist scheitern die ja kläglich. Man denke nur mal an das erbärmliche Remake von Psycho :)
VG
toller beitrag, danke axel dafür.Axel hat geschrieben: ↑Mo 07 Mär, 2022 08:11 Vielen Dank. Faszinierend, wie Mr. Spock gesagt hätte. Allerdings kam es bei ihm immer etwas herablassend mit der geringschätzig hochgezogenen linken Braue und den spöttisch herabgezogenen Mundwinkeln. Ich dagegen meine es so. Und das, obwohl ich immer wieder betont habe, kein Tonmensch zu sein. Mein Gehör schien noch nie das Beste gewesen zu sein. Bei der Musterung zur Bundeswehr schränkte man meine Tauglichkeit ein. Funker solle ich besser nicht werden. Uhura braucht gute Ohren, nicht nur schöne Lippen.
Aber fasziniert hat mich das Thema Sounddesign immer schon. Das beweist ein - o Chronos! - siebzehn Jahre alter Thread (in 2022 freilich würde ich statt "Spuren sichern" schreiben: "Rollen verteilen").
Und speziell der Aspekt Foley hat etwas von Alchemie. Nicht im Sinne von abergläubischer Vorläuferin echter Chemie, sondern von emotionaler Essenz der Essenzen, wenn ihr versteht. Man sucht nach dem, was sich echt anhört, klar. Aber man sucht auch nach dem, was sich richtig anfühlt. Und macht einen Purzelbaum durch die Tiergattungen und -klassen, kommt vom Surren auf's Schnurren.
Mir kam dabei der Gedanke, was all diese Experimente nochmal extra kosten. Unterwasser-Mikrophone (und wahrscheinlich keine von alibaba) metertief unter dem Wüstenboden vergraben. Des kann der Hof net trage, wie der Schwabe sagt.
Das nochmalige Aufnehmen von Geräuschen über Lautsprecher in einem Raum (anscheinend nicht so gut simulierbar in Software, wo es kleine bis riesige "Nachhallplatten" und Räume gibt) ist ja hier schonmal im Zusammenhang mit THX (dem Film, nicht dem Beschallungs-Zertifikat) und dem damaligen Sounddesigner Walter Murch verlinkt worden. Im Studio-Binder-Video klingt's so, als habe man durch einen kaum bekannten schwarzen Hinterhof-Tonbastler einen eigenen Heureka-Moment gehabt, um "die Stimme" zu kreieren (der Unterschied ist: man mischt offensichtlich nur die wieder aufgenommenen Frequenzen unter 50 Hz inklusive der dann rappelnden Esszimmermöbel unter, nicht das gesamte Spektrum).
Tja, und auch hier wurde beiläufig wieder Hans Zimmer erwähnt, den ich ja schon 2005 bezichtigte, für Gladiator Gustav Holst's "Mars" gecovert zu haben. Kürzlich hörte ich beim Joggen den Soundtrack zu Assassin's Creed (Film), und ich dachte, hey, ist das nicht Dune? Irgendwie verdammt ähnlich, nur ist Jed Kurzel (Assassin's Creed) etwas weniger bombastisch. Warum höre ich überhaupt solche Film-Lala? Keine Ahnung, ich höre alles querbeet, zur Entspannung, zur Konzentration, zur Inspiration.
Auf der technischen Seite wird Audio ja auch differenzierter und generischer zugleich. Mit Dolby Atmos in den Kinos ist ein Grad der Subtilität möglich, den man sich vor 20, 30 Jahren gar nicht vorstellen konnte. Mit 3D Audio / Dolby Atmos für Musik wird durch eine erzwungene "spatial awareness" die Immersion reduziert. Allerdings sind in Dolby Atmos original gemasterte (d.h. für dieses Format designte) Tracks oft von überirdischer Klarheit, so zum Beispiel die deprimierenden Stücke von Billie Eilish.
Interessant finde ich, dass diese Klangtransparenz auch nachträglich möglich ist.Als Tull-Fan (durch meinen älteren Bruder) kannte ich schon lange deren 73er-Album "A Passion Play", zu dem es viele ungenutzte Experimental-Sessions gab. 2014 mixte Steven Wilson diese bis dato ungemischten Pariser Tests mit dem Stereo der Schallplatte in 5.1, und die davon heruntergemischte moderne Stereoversion klingt so:Axel hat geschrieben: ↑Sa 07 Mai, 2011 01:03 Die BD "Psycho", bei Amazon für 11,90 €, lohnt sich für den Fan aufgrund der sehr gut restaurierten Bild- und Tonqualität, nicht zuletzt aber mal wieder wegen des spannenden Zusatzmaterials.
Im Extra "Der Ton" geht es um die Technik, aus einer uralten Monomischung eine glasklare, moderne und dabei zugleich treue 5.1-Mischung zu machen. Dabei werden zum Beispiel die Regentropfen auf der Windschutzscheibe auf zwölf Stereospuren verteilt (wir blicken ja wie die Fahrerin frontal durch die Scheibe). In vielen Studioszenen musste interessanterweise Vogelzwitschern entfernt werden. Die Studios der 50er seien bessere Scheunen gewesen, in die sich Vögel gern verirrt hätten.(...)
Danach ist es sehr schwer, die matschige Originalplatte zu genießen.
immer wieder gerne genommen, hier wirken mehrere filter, als erstes der "küchenbrüllwürfel" (als ein vorstellbares akustisches modell), der exact sein spectrum in eben genau den raum brüllt, als zweites der raum an sich, trotz aller plugins, authentischer wird man das so nicht kriegen können, übertragbar auf jeglichste andere situation...Das nochmalige Aufnehmen von Geräuschen über Lautsprecher in einem Raum (anscheinend nicht so gut simulierbar in Software, wo es kleine bis riesige "Nachhallplatten" und Räume gibt) ist ja hier schonmal im Zusammenhang mit THX (dem Film, nicht dem Beschallungs-Zertifikat) und dem damaligen Sounddesigner Walter Murch verlinkt worden.
"... a show that is not intended to change humanity or society".
Zu Psychologie-Doktorarbeit ein Filmquiz, der so einfach ist, dass es schmerzt: “Einer dieser Meinungsforscher wollte mich testen …”Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 18 Mär, 2022 07:08 Dieser Messias Komplex in Verbindung mit Allmachts-Phantasien, den manche Filmemacher haben, ist immer wieder gruslig.
Das wär mal ein interessantes Thema für eine Psychologie Doktorarbeit.