Der eigentliche Punkt ist - den auch das oben verlinkte Video gut erklärt -, dass es "Schärfentiefe" eigentlich gar nicht gibt, sondern nur einen Schärfepunkt (bzw. eine zweidimensionale Schärfeebene). Vor und hinter diesem Punkt nimmt die Schärfe kontinuierlich ab.funkytown hat geschrieben: ↑Mi 25 Aug, 2021 17:12 Bei einem Abstand von 2 Meter, 28mm Objektiv und Blende f2 beträgt die Schärfentiefe 62cm. Wenn ich einer dieser Werte ändere, ändert sich auch die Schärfentiefe. Beispielsweise verringert sich die Schärfentiefe bei Blende f1.4 auf 43cm.
Nehmen wir nun eine Kamera mit einem kleineren Sensor, sagen wir einen MFT-Sensor. Dann ändert sich auch die Schärfentiefe nicht, wenn alle drei Parameter gleich bleiben. Auch bei einer MFT Kamera beträgt die Schärfentiefe 62cm mit einem 28mm Objektiv, Blende f2 und Abstand zum Objektiv 2 Meter.
Was als "Schärfentiefe" bezeichnet wird, ist das, was vor und hinter dem Schärfepunkt trotz kontinuierlich abnehmender Schärfe noch subjektiv akzeptabel scharf ist.
Alle Tabellen, die dafür feste Werte bzw. Zentimeter-Angaben angeben, sind Heuristiken - und wenn man sie wörtlich nimmt, Quatsch.
Hinzu kommt das Problem, dass diese Tabellen noch aus der Zeit der analogen Kleinbildfotografie und von 13x9cm-Abzügen stammen. Wir haben heute aber 24 Megapixel-Fotos, die wir auf vergleichsweise riesigen Displays betrachten, oft auch noch in 1:1-Pixelzoom. Da ist das, was in Kleinbildzeiten noch "akzeptable" Schärfe war, nicht mehr akzeptabel, sondern sichtbar unscharf.