Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 01 Mär, 2021 18:18
Im Vergleich zur "Holznot" um 1800, wo in Deutschland fast alles gerodet war, und es kaum noch zusammenhängenden Wald gab, dafür aber jede Menge wüstenartiger Flächen, stehen wir heute glänzend da.
Daran siehst du welchen Einfluss der Mensch hat - und hatte. Und in der Hinsicht ist ja noch Potential nach oben. Der Mensch lernte und lernt aus seinen Fehlern, entsprechend wurde auf eine nachhaltigere Forstwirtschaft gesetzt. Nicht aus liebe zur Natur, sondern aus purem Eigennutz. Es ist also quasi win-win. Das Problem: seitdem gibt es sowas wie Klimaerwärmung. Das macht geraqde in den letzten Jahren den Wäldern extrem zu schaffen, so dass es wieder einen Negativtrend gibt. Sprich mal mit Forstern, sie werden schockiert oder wütend sein aufgrund der Entwicklung. Sie kommen mit der Aufforstung nicht hinterher, da die Jungbäume schlicht ihre "Kindheit" nicht überleben. Vermutlich haben wir in ein paar Jahrzehnten hier die Vegetation wie aktuell am Mittelmeer, weil jetzt heimische Bäume schlicht aussterben - aufgrund des Klimawandelns, der...
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 01 Mär, 2021 18:18
Gottseidank haben wir irgendwann mal angefangen Kohle im großen Stil abzubauen, das hat dem Wald das Leben gerettet.
...durch die massive Befeuerung der Kohle erst losgetreten wurde. Das perfide: es war bereits Anfang des 20. Jhds alles klar (gibt da so nen bekannten Zeitungsartikel zur damaligen Prognose), und . Gerettet hat nicht die Kohle die Wälder, sondern die Agrarkrise Mitte des 19. Jhds, weshalb sich das umwandeln von Wald zu Acker nicht mehr rentiert hat. Und halt auch generell ein Umdenken bei der Forstwirtschaft.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 01 Mär, 2021 18:18Alles andere - Flußbegradingung, Artensterben etc. sind eigentlich ein Witz im Vergleich zu dem was die Natur in regelmäßigen Abständen selbst so anstellt.
Klar, gibt alle millionen jahre mal nen Asteroideneinschlag, massive Vulkane (wobei ja wesentlich weniger als "damals")...umso erschreckender ist ja eben die Schwere der Resultate des menschlichen Handelns. Es geht ja eben nicht im Hintergrundrauschen unter, und die kurze Spanne der Menschheit hat schon viele Spuren hinterlassen. Beschleunigt eben v.a.D. im Industriezeitalter. Ozonloch und saurer Regen (und damit verbundenes Waldsterben) dürften dir ja sicher noch im Gedächtnis sein.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 01 Mär, 2021 18:18Unser Impact ist dagegen geradezu lächerlich.
Es ist immer eine Frage des Maßstabs. Klar, so ein Mars, Venus oder Merkur sahen mal anders aus und sind jetzt absolute Höllen (mal heiß, mal eiskalt). Alles natürlich und kein Vergleich zu den Veränderungen, die wir so mitmachen - in dem Hinblick ist es tatsächlich lächerlich. Aber wir wollen ja bestimmt alle was vom Leben haben und nicht auf einem Planeten wie dem Mars enden. Dass es menschengemacht ganz einfach ist Wüsten zu fabrizieren hast du ja oben geschrieben. Es ist auch nicht so dass kein Umdenken geschieht oder geschehen ist, aber es gibt bestimmte Grenzen in denen wir uns bewegen können, und die wurden überschritten. Und die Auswirkungen des Auftauens des Permafrostbodens, oder das wegschmelzen der Polkappen kannst du dir ja vorstellen. Mag sein dass es für dich lächerlich ist, für den Rest der Menschheit leider nicht.
Aber wenn alles nix mehr nützt - mit Waterworld, Mad Max oder Snow Piercer sind wir ja zumindest gedanklich auf alle Eventualitäten gefasst, also don't panic B)