pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 03 Jul, 2020 02:57
@ Drushba
Ich sag doch... Klischees :) Es gibt 100 Millionen Dollar Hollywood Filme die ohne Schoeps-, oder Sennheiser Richtrohr, gedreht werden. Das hat sicher keine Budget Gründe, oder dass sich die Location Sound Mixer die nicht leisten könnten. Da fehlt Dir trotz aller Erfahrung einfach die Expertise was guten Sound aus macht, wenn Du die Leute nach ihrem Equipment beurteilst. So ein wenig wie iasi, der meint es brauche Kamera X, oder Format Y, für ein hochwertiges Bild. Das entsteht durch ganz andere Faktoren. Es ist einfach eine schlechte Methode/Angewohnheit, oder Faulheit, sich so ein Urteil über jemanden zu bilden und danach seine Crew-Mitglieder auszusuchen. Und man sollte den Leuten auch die Freiheit bei der Wahl ihrer Werkzeuge lassen, egal ob es sich um einen Tontechniker, einen Kameramann, einen Gaffer, oder einen Visagisten handelt. Letzterem suchst Du Dir vermutlich auch danach aus, welche Produkte er verwendet ;)
VG
Das kann jeder halten, wie er mag. Ich denke, Du sprichst hier eher als (bemerkenswert belesener) Hobbyist, der sich Ton für Projekte selbst beigebracht hat, was ja auch ok ist. Für mich ist Dokfilm hauptsächlicher Lebenserwerb und beim Tonmensch Kompromisse einzugehen ist erfahrungsgemäss eher weniger gut - vor allem nicht solche, die regelmässig nach hinten losgehen. Ton ist bekanntlich ebenso wichtig wie Bild, hier zu sparen, heisst sich vorsätzlich ins Knie zu schiessen. Professionelle (bzw. gelernte) Tonleute nutzen meiner Erfahrung nach in aller Regel Branchenstandards, egal ob in Stuttgart, Serbien oder in Südafrika. Wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast, sei es so. Meiner Erfahrung nach lesen sich die ohnehin raren Tonprofis kein umständliches Forenwissen an, wo sie (bei ohnehin vergleichsweise billiger Hardware) noch ein paar Cents sparen könnten. Auch die angebliche "Hollywood"-Produktion, wo hauptsächlich Rode-Mics benutzt wurden, musst Du mir wirklich mal zeigen, wäre interessant. :-)
PS: Mir wäre es durchaus egal, wenn ein guter und professioneller Tonmann Rode-Mics o.ä. benutzt, dann wüsste ich immerhin, dass er wenigstens weiss, was er macht und dass hinterher die Qualität stimmt. Nur gibt es diese Profis kaum. Auf der anderen Seite gibt es seit einigen Jahren auf der ganzen Welt selbsternannte DIY- Forenexperten, die sofort "hier!" schreien, wenn sie hören, dass jemand einen bezahlten Tonmann sucht. Allgemeines Erkennungszeichen: Technik so "preisoptimiert" wie möglich und die Bereitschaft, stundenlang zu argumentieren, warum das jeweilige Equipment genauso gut wie der Branchenstandard sei.)) Aber: Wer soviel Zeit im Forum verbringt, nutzt die Zeit nicht um zu üben und hat vermutlich keine Jobs. Ich habe die Erfahrung zweimal machen müssen. Jedesmal zu weit entfernt, um nochmal zu drehen. Jedesmal "Empfehlungen" von Produktionsfirmen vor Ort, die ich zuvor nicht überprüfen konnte. Ergebnis: Beide male musste ich blöde Kompromisse im Schnitt eingehen und konnte Material streckenweise nicht nutzen, weil der Ton handwerklich und qualitativ nicht gut bis unterirdisch war. Natürlich kann mensch mit DIY-Leuten Glück haben, ich hatte es leider nicht. Danach habe ich jedesmal professionelle (gelernte) Tonleute gesucht und gefunden, die ihren gut bezahlten Job auch gut gemacht haben. Aus dieser Erfahrung weiss ich jetzt auch, worauf ich im Vorgespräch achten muss. Und auch, bei welchem "Wissen" bzw. Equipment, die Alarmglocken läuten sollten)). Das wirst Du jetzt wahrscheinlich nicht gelten lassen, da dies hier ein streitbares Forum ist. Jeder wie er mag, ich hoffe da ganz bescheiden, aus meinem eigenen Schaden klug geworden zu sein und des in Zukunft besser zu machen.)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.