Doch - genau das tun sie.Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 06:55
Es ist auch nicht so das analoge Filmkameras in irgend einer Form zum alten Eisen gehören, neue Film Kameras werden immer noch entwickelt.
Es sind nicht nur Regie-„Superstars“ wie Tarantino, Nolan, Spielberg oder Abrams die weiterhin auf Film drehen. Auch viele TV-Serien werden in US of A auch heutzutage auf Film gedreht. Als prominenteste Beispiele wären da The Walking Dead (16mm Film) und American Horror Story (16 & 35mm Film) zu nennen.pillepalle hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 08:48 Ihr habt aber auch immer Beispiele :) Tarantino ist ein Superstar in der Branche. Der kann machen was er möchte und da wird niemand sagen: 'Hey Quentin! Das ist aber zu teuer/aufwendig auf Film zu drehen.'
Ist das ein prinzipieller Unterschied zu der Verwendung von alten Objektiven an Digitalkameras? Oder Filtern?cantsin hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 20:05 Man muss sich aber klarmachen, dass hier Medium-spezifische Bildfehler (Halation, Grain etc.) nachgebaut werden - reine Patina.
Das ist genauso, als wenn in ein paar Jahrzehnten mit einer anderen Technik als Bildsensoren und Codecs aufgenommen würde und man dann aus 2020er-Jahre-Digitalkinolook-Nostalgie die Bildfehler der heutigen Sensoren und Codecs nachbaut, von Highlight Clipping und fixed pattern noise bis hin zu Macroblocking-Artefakten...
Naja, die kann man ja auch einsetzen, um Bildfehler wie Moiré zu vermeiden, oder um Haut gewissermaßen schon bei der Aufnahme zu retuschieren/glätten.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 20:58 Ist das ein prinzipieller Unterschied zu der Verwendung von alten Objektiven an Digitalkameras? Oder Filtern?
Ich kenne eigentlich keine Ästhetik, die im Bereich Realbild digitale Effekte oder einen digitalen Look als Ziel hat. Ich kenne zumindest keine.cantsin hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:32Naja, die kann man ja auch einsetzen, um Bildfehler wie Moiré zu vermeiden, oder um Haut gewissermaßen schon bei der Aufnahme zu retuschieren/glätten.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 20:58 Ist das ein prinzipieller Unterschied zu der Verwendung von alten Objektiven an Digitalkameras? Oder Filtern?
Würde mich wundern, wenn man das in Zukunft mit Macroblocking oder fixed pattern noise erledigen würde, aber wer weiß...
Doch, die ganze 8bit- und Glitch-Popkultur.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:54 Ich kenne eigentlich keine Ästhetik, die im Bereich Realbild digitale Effekte oder einen digitalen Look als Ziel hat. Ich kenne zumindest keine.
Naja, ich hatte ja nicht umsonst Realbild geschrieben. Das hier sind ja eigentlich Animationen.cantsin hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:58Doch, die ganze 8bit- und Glitch-Popkultur.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:54 Ich kenne eigentlich keine Ästhetik, die im Bereich Realbild digitale Effekte oder einen digitalen Look als Ziel hat. Ich kenne zumindest keine.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:54 Ich kenne eigentlich keine Ästhetik, die im Bereich Realbild digitale Effekte oder einen digitalen Look als Ziel hat. Ich kenne zumindest keine.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:16Naja, ich hatte ja nicht umsonst Realbild geschrieben. Das hier sind ja eigentlich Animationen.
Das ist Retro.Funless hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:32dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 21:54 Ich kenne eigentlich keine Ästhetik, die im Bereich Realbild digitale Effekte oder einen digitalen Look als Ziel hat. Ich kenne zumindest keine.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:16
Naja, ich hatte ja nicht umsonst Realbild geschrieben. Das hier sind ja eigentlich Animationen.
Realbild? Bittesehr:
ich glaube, die wirklich guten leute aus diesem umfeld sollte man künstlerisch nicht unterschätzen! :)dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:16Naja, ich hatte ja nicht umsonst Realbild geschrieben. Das hier sind ja eigentlich Animationen.
Danke, aber ich möchte eigentlich nichts unterschätzen.mash_gh4 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:44ich glaube, die wirklich guten laute aus diesem umfeld solltest künstlerisch nicht unterschätzen!dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:16
Naja, ich hatte ja nicht umsonst Realbild geschrieben. Das hier sind ja eigentlich Animationen.
das was bspw. eine rosa menkman in ihrer glich-phase thematisiert hat -- dieses erschließen einer "materalität" digitaler aufzeichnungsverfahren und -formate -- halte ich schon für ziemlich beeindruckend!
aber es gibt halt natürlich auch immer viele, die als trittbrettfahrer od. drittklassige oberflächliche epigonen in deutlich weniger reflektierender weise solche bewegungen mitbegleiten, aber an denen muss man sich ja nicht unbedingt orientieren.
was die andere richtung der auseinadersetzung -- also die bezugnahmen auf analoge video-synthesizer -- betrifft, bin ich in letzter zeit immer wieder auf die olivia jack und ihre hydra software angesprochen worden -- bin mir aber noch immer nicht sicher, was ich davon halten soll bzw. wie weit mir dies retro-simulationszugänge ohne wirklich befriedigende od. sinnfällige techn. übereinstimmung ästhetisch genügt?
Ich meinte eigentlich: Medium-spezifische Bildfehler von gestern sind die Patina von heute.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:56 Mir ging es um die Aussage von cantsin, dass es um medium-spezifische Bildfehler geht (bezogen auf den Ausgangsartikel und den darin verlinkten), die nun mit Patina überzogen werden, um die Qualität von 35mm Film, also analog, zu erreichen.
Zumal ja sogar immer noch neue entwickelt werden:Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 09:15 Also die Kameras sehen saumässig modern aus, ich denke nicht das die so schnell verschwinden werden..
https://www.panavision.com/product/cameras/film
Die sehen so aus als würden sie in 100 Jahren noch funktionieren auch wenn ich sie noch aus nem fahrenden Zug werfen würde..))
Wahrscheinlich ist das Digitale vom Wesen her Simulation, da gibt es nichts *Eigenes*. Man betrachtet ja auch nicht Einsen und Nullen.cantsin hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 23:55Ich meinte eigentlich: Medium-spezifische Bildfehler von gestern sind die Patina von heute.dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 22:56 Mir ging es um die Aussage von cantsin, dass es um medium-spezifische Bildfehler geht (bezogen auf den Ausgangsartikel und den darin verlinkten), die nun mit Patina überzogen werden, um die Qualität von 35mm Film, also analog, zu erreichen.
Yedlin baut heute, im Jahr 2020, mit komplexen algorithmischen Filtern die Bildfehler von 35mm-Film (halation, gate weaving) nach & in seine digitale Postproduktions-Pipeline ein.
Deswegen würde es mich nicht mehr wundern, wenn im Jahr 2050 jemand anfangen würde, Debayering- und Kompressionsartefakte sowie Sensorrauschen und -Clipping zu simulieren, um seinen Filmen die "Wärme" von Kinofilmen der 2020er Jahre zurück zu geben.
Cinematographers such as Bob Richardson, Christopher Nolan and Hoyte van Hoytema have all used 65mm/70mm film cameras to create some truly impressive results, but with the ALEXA 65 and the arrival of other full frame and Vista Vision cameras, you have to wonder how much longer studios will be willing to foot the bill.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 10 Feb, 2020 15:05Zumal ja sogar immer noch neue entwickelt werden:Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 09 Feb, 2020 09:15 Also die Kameras sehen saumässig modern aus, ich denke nicht das die so schnell verschwinden werden..
https://www.panavision.com/product/cameras/film
Die sehen so aus als würden sie in 100 Jahren noch funktionieren auch wenn ich sie noch aus nem fahrenden Zug werfen würde..))
https://www.newsshooter.com/2018/05/05/ ... tkiYnuqiYs
Bravo! Das war die Erkenntnis der Woche. Jetzt muss nur noch zu Dir durchsickern das sie auch nicht wegen des jeweiligen Kameramodells den Oskar bekommen haben ;)
diese zusammenfassende mutmaßung scheint mir schon ein bisserl zu kurz zu greifen.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 10 Feb, 2020 15:16 Wahrscheinlich ist das Digitale vom Wesen her Simulation, da gibt es nichts *Eigenes*. Man betrachtet ja auch nicht Einsen und Nullen.
*am ehesten kann man noch etwas von denen lernen, die es tatsächlich im größeren rahmen einer kulturgeschichte der zeichensysteme und aufzeichnungstechniken zu verstehen versucht haben, aber auch dort sind andere kriterien (bsp. sequentiell vs. bildhaft od. sprachliche strukturierung vs. gestalt) letztlich oft bedeutsamer bzw. ergiebiger.*mash_gh4 hat geschrieben: ↑Mo 10 Feb, 2020 19:47diese zusammenfassende mutmaßung scheint mir schon ein bisserl zu kurz zu greifen.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 10 Feb, 2020 15:16 Wahrscheinlich ist das Digitale vom Wesen her Simulation, da gibt es nichts *Eigenes*. Man betrachtet ja auch nicht Einsen und Nullen.
für mich klingt das so, wie jene positionen, die immer schon an der zuverlässigkeit und tatsächlichen verbindlichlkeit visueller sinneseindrücke gezweifelt haben, sie nur als bloßen schein bzw. spiel der schatten und irrungen bertrachtet haben, dem im gegesatz zum handfest greifbar gegebenen immer mit zweifel begegnet werden sollte... ;)
dem gegenüber haben moderne theoretiker, denen auch die ordnung verschiedener aufeinanderfolgender simulakren nicht völlig fremd war, ganz ausdrücklich "das taktile und das digitale" sogar in kapitelüberschriften klar hervorgehoben und in verbindung gebracht. immerhin begleitet den begriff des "digitalen" seit seinem sprachlichen ursprüngen diese nähe zu den feingliedrigen ausläufern unseres körpers und dem dort konzentrierten tastsinn.
zum glück sind ja diese ausseinandersetzung um die mysterien der unterscheidung zw. digitalem und analogem mittlerweile wieder stark in den hintergrund gerückt. in den 90ern ist ja kaum jemand um die thematisierung dieser trennline herumkommen. in wahrheit ist dabei aber nicht viel bleibendes herausgekommen. am ehesten kann man noch etwas von denen lernen, die es tatsächlich im größeren rahmen einer kulturgeschichte der zeichensysteme und aufzeichnungstechniken zu verstehen versucht haben, aber auch dort sind andere kriterien (bsp. sequentiell vs. bildhaft od. sprachliche strukturierung vs. gestalt) letztlich oft bedeutsamer bzw. ergiebiger. und wenn ich mir anschau, wie sehr sich die elektronische verarbeitung von bilddaten in den letzten jahren wieder gändert hat (stichtwort: machine learning und visuelle gestalterfassung und -verarbeitung), dann sind die damit verbundenen unterschiede gegenüber primitiven vorstufen der entsprechenden digitalen datenerfassung und -speicherung kaum weniger einschneidend als die übergang zu analogen abbildungs- und aufzeichungsverfahren...
ich würde mir oft wünschen, dass künstler bzw. an solchen handwerklichen grundlagen interessierte kollegen diesen dingen in ihren fragen tatsächlich ein bisserl weiter auf den grund gehen würden, statt sich immer nur an ein paar höchst oberflächliche bestimmungen und vorurteile zu klammern.