rush hat geschrieben: ↑Fr 19 Jul, 2019 08:07Einen Gimbal quasi ausschließlich und nahezu immer einzusetzen wie Axel es handhabt käme mir aber nicht in den Sinn. Ist sicher eine Frage des Workflows aber für mich klingt das weniger praktikabel. Mag z.b. für einen allein filmenden Hochzeitsfilmer eine Variante sein - aber für mich haben auch statische Bilder je nach Situation ihre Berechtigung - bei Verwendung von längeren Brennweiten zur Beobachtung sowieso. Ich bin gern im Bereich >100mm KB unterwegs und dort wirkt jede minimale Bewegung häufig deplatziert.
Der allein filmende Hochzeitsfilmer Axel benutzt gerne angelegentlich lange Brennweiten, z.B. effektiv 315 mm (105 mm x 1,5 Cropfaktor x 2 clear image Zoom). Nicht für lange Einstellungen vom Gimbal (Zhiyun Crane classic), das ist klar. Aber durchaus auch für kleine Mitschwenks. Ab und zu, aber selten, muss ich dann im NLE ein Häkchen bei
Stabilisierung setzen. Selten auch deshalb, weil ich, sobald ich nicht wild herumlaufe, das Auge lieber an den Sucher "presse". Das scheint den Gimbal-Gesetzen zunächst zu widersprechen, ist aber ohne weiteres möglich >selbst testen! Ebenso ist es möglich,
mit der Hand den Fokus am Objektiv einzustellen. Nicht beim Gehen/Laufen, das ist klar. Aber mMn nützt einem da auch ein noch so genialer follow focus nicht - wie übrigens Li, Potato Jet, Hapooja und Matthews bestätigen. Entweder hyperfokale Distanz, Autofokus oder ein zweiter Kameramann stellt die Schärfe extern ein.
Ich gebe zu bedenken, dass mit einem traditionellen *Rig* (ehemals passionierter Rig-Bastler) bei langen Brennweiten oft keine hinreichende Horizont-Orientierung möglich ist (und bei extremen Weitwinkeln aufgrund der perspektivischen Verzerrungen auch oft schlecht), sodass ich früher einige Einstellungen in der Post rotieren musste. Das fällt mit Gimbals weg. Du denkst, das ist waagerecht, schaltest den Gimbal ein, und er korrigiert dich. Das ist übrigens in meinen Augen der schwerwiegendste Fehler des Weebill, Berichte über gelegentlich schiefe Horizonte, die eine Kaibrierung erforderten, möglicherweise inzwischen per Firmware-Update gefixt.
Mein altes Sachtler ACE hätte eine Manfrotto-Platte. Ich hätte checken können, ob die Platte des Ronin SC kompatibel ist, "für schnellen Wechsel". Stimmt. Ist aber für mich nicht praxisrelevant. Ich stellte letztens fest, dass ich das ACE ja verliehen hatte, muss so zwei Jahre her gewesen sein. Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, ist ein Stativ für bestimmte Aufgaben immer noch das Beste, und das alles ist auch eine Typ- und Anforderungsfrage.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...