| Frage:
Wie erzeuge ich mit einem Camcorder Filmlook ?
Sehr häufig sind Hobbyfilmer trotz teurem Camcorder und volldigitalem Schnittplatz nicht so richtig mit ihrem Film zufrieden, da er nicht „wie im Kino“ aussehe. Woher kommt’s - was läßt sich machen?

Antwort:
Erstmal ist ein Kinofilm etwas vollkommen anderes, da es sich um kein Magnetband sondern um richtigen Film handelt (also keine elektronische Aufzeichnung, sondern eine „optische“ – so wie klassische Fotografie). Echter Film hat andere Eigenschaften, z.B. das sogenannte „Korn“, das es bei Video nicht gibt, außerdem hat Film nur 24 fps (Frames per Second), während Video mit 25 fps arbeitet. Der Hauptunterschied jedoch ist das unterschiedliche Verhalten von Video und Film bezüglich der Tiefenschärfe (blendenbedingt): In Kinofilmen bewegen sich die Akteure meist vor unscharfen Hintergründen, oft ist nur eine Bildebene (die für den Zuschauer wichtige) scharf – dieser Look ist mit Video nur sehr schwer zu erzielen (bedingt durch Objektiv und digitale Aufnahmetechnik, hier wirkt sich vor allem die Minibauweise mancher Camcorder negativ aus) - möglich ist dieser Effekt aber durch Aufnahmen im Telebereich, was aber Schärfeprobleme, erhöhten Tonaufwand sowie einen "gestauchten" Bildeindruck bringen kann und eben an ganz vielen Drehorten (->Wohungen) aufgrund des Platzbedarfes einfach nicht möglich ist.
Kinolook hängt jedoch noch von weit mehr Faktoren ab, und diese lassen sich bei Video beeinflussen:
- gute Ausleuchtung (schwer zu realisieren, aber einer der wichtigsten Schritte zum Filmlook) - Montage/Schnitt (flüssige, handlungsmotivierte Schitte) - Ton (hohe Sprachverständlichkeit, keine Windgeräusche, gute Musikabmischung) sollten möglichst spielfilmmäßig sein. - auch denkbar: Progressive Mode §[273]
Kinolook durch Kontrastanhebung (Film ist meistens kontrastreicher, farbiger) bringt wenig, wenn der Schnitt einfach zu wenig nach Kino aussieht...
Fazit: Plug-Ins für Schnittprogramme , die Filmlook simulieren, können schon helfen, setzen aber gut inszenierte Szenen voraus.
siehe auch Tipps zum Filmlook bei der Aufnahme

9 Dezember 2001 - Autor(en): Karl-Stefan Röser | |
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