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| Frage:
Wozu braucht man Polarisationsfilter ?

Antwort:
Man kann seine ganze Kameratasche mit Filtern füllen. Viele davon sind überflüssig, eines gehört ganz sicher in jede Ausrüstung: Das Polarisations- oder Polfilter. Es vermindert störende Reflexionen und sorgt dadurch für kräftige Bildfarben.
Grundsätzlich gibt es zwei sinnvolle Anwendungen: - Die gebräuchlichste: Die Farben des Himmels und des Motivs sollen verstärkt werden. Durch Drehen am Polfilter sieht man, wie die Motivfarben heller oder dunkler werden. - Die zweite Möglichkeit: Man möchte durch eine Schaufensterscheibe hindurch fotografieren. Das Licht reflektiert derart, dass alles, was vor der Fensterscheibe geschieht, sich darin spiegelt, was dahinter liegt, wird kaum wahrgenommen. In diesem Fall platziert man sich in einem Winkel von ca. 38 Grad zur Schaufensterfront. Je kürzer die Brennweite, um so geringer die Wirkung in den Bildecken. Deshalb kein Weitwinkelobjektiv verwenden. Nach dem gleichen Prinzip kann man übrigens auch eine ruhige Wasseroberfläche durchdringen.
Damit aber die Belichtung der Kamera stimmt sollte man spezielle Filter für Digitale (also alles andere als Cams/Fotos die auf Filmmaterial aufnehmen). Ich hatte einen Pol-Filter eines Fotos auf der Cam und konnte das Phänomen falscher Belichtung nachstellen. Mit einem "gewöhnlichen" Polfilter bekommst du nette Streifen ins Bild.
Also für den Einsatz mit Camcordern Polarisationsfilter mit Radialem Verlauf (Circular-Polfilter,Circumpolarfilter,Zirkumpolarfilter) kaufen!
Zum Unterschied linearer Polarizer und circular Polarizer folgendes: Ein cirular Polfilter macht grundsätzlich erstmal nichts anderes als ein linearer Polfilter, er läßt nach genau dem selben physikalischen Prinzip Wellen bestimmter Ausrichtung durch. Auf der nachgelagerten Ebene wirbelt er die im ersten Schritt herausgefilterten Wellen gleicher Ausrichtung wieder durcheinander. Dies hat für den optischen Eindruck auf Film oder CCD keinen Einfluß! D.h. von der optischen Wirkung unterscheiden sich linearer und circularer Polfilter nicht. Eventuell beobachtete Streifen sind kein besonderes Phänomen eines linearen Polfilters und beide Typen sorgen auf gleiche Weise für Lichtverlust ähnlich eines Graufilters. ABER:! Insbesondere Kleinbildkameras mit Autofocus arbeiten nach dem Prinzip eines Infrarot Entfernungsmessers der durch das Linsensystem des Objektives misst. Ein solches Autofocus Messystem nutzt die physikalische Eigenschaft der Polarisierung von Licht. Dies bedeutet: Eine Kamera mit "through-the-lens infrared rangefinder" sitzt mit einem vorgesetzten linearen Polfilter im trockenen, dér Autofokus kann nicht mehr richtig funktionieren. Alle Kameras mit diesem Autofocusprinzip müssen einen circularen Polfilter nutzen. Dies sollte im Manual der Kamera stehen. Nun ist es so daß im Camcorderbereich faßt ausschlieslich der Autofocus nach einem anderen Prinzip arbeitet: Kontrastorientiert (statt Entfernungsmessend!) Der Kontrast-Autofocus arbeitet nach dem Phänomen: das scharfe Bild liefert den größten Kontrast. Dieses Messsystem kommt ohne polarisiernde beamsplitter aus, wird also von vorgeschalteten linearen Polfiltern genauswenig beeinflußt wie von einem circularen. Das bedeutet: Nahezu alle Videocams kommen mit linearen und circularen Polfiltern gleich zurecht. Ein circularer Polfilter vor einer Cam mit contrast autofocus ist rausgeworfenes Geld, dann lieber einen hochwertigeren linearen Polfilter erwerben. Nun noch viel Spaß beim Farbsättigen und Reflexwegzaubern.

5 Dezember 2001 - Autor(en): Frank,Willi aus dem Ahrtal,Christian Langer,frank | |
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