Ach die WW Szenen waren dann in der Cinema-Fassung rausgeschnitten? ;)
Ach die WW Szenen waren dann in der Cinema-Fassung rausgeschnitten? ;)
Nun - ich weiß wie glatt das WW-Eis ist. :)
Die WW-Einstellungen werden gezielt genutzt - eben zur Verfremdung.
Leider werden WW mittlerweile viel zu oft unreflektiert eingesetzt.
Dann hast du entweder das Medium Film nicht verstanden, oder benutzt cinema-look abgekoppelt von Kinofilmen.
Große Worte, die aber nichts daran ändern, dass WW ein Ausdrucksmittel ist, dasmarkusG hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 14:55Dann hast du entweder das Medium Film nicht verstanden, oder benutzt cinema-look abgekoppelt von Kinofilmen.
Da ging es doch nie um Sehgewohnheiten. Wir „sehen“ auch keine Kamerafahrten, kein Vertigo mit sich ändernder Brennweite (wie auch), und Nächte sind auch nicht in blautöne getaucht: unsere Zapfen funktionieren bei wenig bis keinem Licht schlecht, d.h. mit Farbwahrnehmung ist da nix. Oder Schnitte. Gibt zig Beispiele.
WW ist genau wie alle anderen Brennweiten „Kinolook“. Eben weil es dazu beiträgt die Vision der Regisseure umzusetzen. Und die besteht in der Regel nicht der stumpfen Wiedergabe der Sicht eines Individuums. Eigentlich ist die „Befreiung“ dieser Limitierung der eigentliche Kinolook und alles andere simple Dogmatisierung.
wenn ich das so lese, bleibt ja nur noch die normalbrennweite, denn telebrennweiten verändern den raum ja auch, nur eben andersherum...;-)iasi hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 16:01Große Worte, die aber nichts daran ändern, dass WW ein Ausdrucksmittel ist, dasmarkusG hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 14:55
Dann hast du entweder das Medium Film nicht verstanden, oder benutzt cinema-look abgekoppelt von Kinofilmen.
Da ging es doch nie um Sehgewohnheiten. Wir „sehen“ auch keine Kamerafahrten, kein Vertigo mit sich ändernder Brennweite (wie auch), und Nächte sind auch nicht in blautöne getaucht: unsere Zapfen funktionieren bei wenig bis keinem Licht schlecht, d.h. mit Farbwahrnehmung ist da nix. Oder Schnitte. Gibt zig Beispiele.
WW ist genau wie alle anderen Brennweiten „Kinolook“. Eben weil es dazu beiträgt die Vision der Regisseure umzusetzen. Und die besteht in der Regel nicht der stumpfen Wiedergabe der Sicht eines Individuums. Eigentlich ist die „Befreiung“ dieser Limitierung der eigentliche Kinolook und alles andere simple Dogmatisierung.
- den Raum dehnt
- Objekte verzerrt
- die Distanz zwischen Objekten vergrößert
- Größenverhältnis verändert
- Bewegungen in Blickrichtung beschleunigt
Und dabei geht es nicht um gelernte Film-Konventionen, sondern um die natürliche Sichtweise - eben den Blick aus dem Fenster - mit der man das WW-Bild vergleichen muss.
Gilliam filmt dann eben einen Mann mit einem WW von unten, um ihn riesenhaft erscheinen zu lassen.
Welles dehnt den Raum und macht ihn zur kalten Halle in der Susan Alexander klein und weit entfernt von Kane wirkt.
Aber abgesehen von solchem gezielten Einsatz ist WW eben ungeignet als generelle Brennweite.
Das hat dann auch nichts mit "Befreiung" zu tun, wenn man dennoch WW nutzt, sondern meist mit unreflektiertem und planlosem Handeln.
Keine Ahnung was dein ständiger Vergleich mit dem Blick aus dem Fenster soll - das ist höchstens brauchbar in Hinblick auf die Kadrage.
Telebrennweiten rücken Bildelemente zusammen und machen z.B. die Landschaft präsenter.srone hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 16:06wenn ich das so lese, bleibt ja nur noch die normalbrennweite, denn telebrennweiten verändern den raum ja auch, nur eben andersherum...;-)iasi hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 16:01
Große Worte, die aber nichts daran ändern, dass WW ein Ausdrucksmittel ist, das
- den Raum dehnt
- Objekte verzerrt
- die Distanz zwischen Objekten vergrößert
- Größenverhältnis verändert
- Bewegungen in Blickrichtung beschleunigt
Und dabei geht es nicht um gelernte Film-Konventionen, sondern um die natürliche Sichtweise - eben den Blick aus dem Fenster - mit der man das WW-Bild vergleichen muss.
Gilliam filmt dann eben einen Mann mit einem WW von unten, um ihn riesenhaft erscheinen zu lassen.
Welles dehnt den Raum und macht ihn zur kalten Halle in der Susan Alexander klein und weit entfernt von Kane wirkt.
Aber abgesehen von solchem gezielten Einsatz ist WW eben ungeignet als generelle Brennweite.
Das hat dann auch nichts mit "Befreiung" zu tun, wenn man dennoch WW nutzt, sondern meist mit unreflektiertem und planlosem Handeln.
lg
srone
Es geht eben gerade nicht um die Kadrage, sondern darum, wie weit entfernt oder nah das Auto wirkt, das auf das Fenster zufährt, wie hoch die Geschwindigkeit erscheint, wie die Größenverhältnisse zu der Pflanze auf dem Fenstersims sind und ob die Person, die zum Fenster hereinblickt ein spitzes Gesicht hat.markusG hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 17:21Keine Ahnung was dein ständiger Vergleich mit dem Blick aus dem Fenster soll - das ist höchstens brauchbar in Hinblick auf die Kadrage.
Es ging mir um deinen Ausschluss von WW als kinotauglich. Und da widerspricht dir nunmal die Filmgeschichte (und -gegenwart). Eben weil Film - mit Ausnahme von PoV - eben nicht die Sichtweise von Menschen durch deren Augen zu simulieren suchen. Von daher sind solche o.g. Verfremdungen durchaus gewollt.
Aber da fragt man sich natürlich, wieso Du so weit bzw. aus dem Fenster mit WW auf das zugefahrene Auto filmst und nicht näher rückst... Es geht ja nicht um Überwachungskamera die man am Fenster hängt, sondern darum, dass WW eben nichts mit Smartphone Look zu tun hat.iasi hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 17:37Es geht eben gerade nicht um die Kadrage, sondern darum, wie weit entfernt oder nah das Auto wirkt, das auf das Fenster zufährtmarkusG hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 17:21
Keine Ahnung was dein ständiger Vergleich mit dem Blick aus dem Fenster soll - das ist höchstens brauchbar in Hinblick auf die Kadrage.
Es ging mir um deinen Ausschluss von WW als kinotauglich. Und da widerspricht dir nunmal die Filmgeschichte (und -gegenwart). Eben weil Film - mit Ausnahme von PoV - eben nicht die Sichtweise von Menschen durch deren Augen zu simulieren suchen. Von daher sind solche o.g. Verfremdungen durchaus gewollt.
Weil es eben nicht um die Größe des Autos im Bild - also die Kadrage - geht, sondern um die Größenverhältnisse im Bild.roki100 hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 17:46Aber da fragt man sich natürlich, wieso Du so weit bzw. aus dem Fenster mit WW auf das zugefahrene Auto filmst und nicht näher rückst... Es geht ja nicht um Überwachungskamera die man am Fenster hängt, sondern darum, dass WW eben nichts mit Smartphone Look zu tun hat.
Schau dir die Grabsteine an.roki100 hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 18:18 alle Bilder könnten als cinematisch betrachtet werden. Der Look bzw. Colorgrading wäre da das entscheidende um es cinematisch aussehen zu lassen.
Das von dir verlinkte Bild, betrachte ich also nur als verschiedene Brennweiten und nicht als etwas was cinematisch oder nicht-cinematisch repräsentiert.
Wie bereits erwähnt, es geht dir scheinbar nur um DoF, oder um bestimmte Blickwinkel denn Du persönlich gut findest (persönlich=Geschmacksache).... also gerade das, was apple bei smartphone als cinema-Look betitelt hat.
Man sieht WW auch öfter in echten filme. Da ist auch nicht alles gerade im bild, von verzerrt bis gebogen...aber auch das was du als Störung im Bild bewertest, Anamorphic Lensflare usw. all das ist in meinen Augen nicht etwas, was ich als nicht-cinematischer-Look sehe. Als Zuschauer habe ich auch nie das Bedürfnis gehabt das als nicht-cinematischer-Look zu kritisieren.
Unabhängig von Story usw. man sieht doch, was einige (u.a. ich) bei deutsche Filme als nicht-cinematischer Look kritisieren. Es sind nicht nur die Schauspieler, sondern das gewählte Look bzw. Colorgrading. Zu neutrale Farben, blau muss exakt so sein wie im real blau zu sehen ist, grün muss grün usw. sein...also alles wie im realen muss es aussehen... aber gerade das ist es, was den Film nicht-cinematisch aussehen lässt...Das würde sich auch dann nicht ändern, wenn die selben z.B. eine von dir empfohlene Brennweite dranhängen würden und am besten alles in 12k....nö, das ist es (zumindest für meine Augen) nicht.
Es wird nicht cinematischer, wenn die Schauspieler anders in die Szene gesetzt wären, weil der Look (bezogen auch auf Lichtsetzung, Colograding) es so darstellt, als würden die über "welche Farbe von Luftballons hängen wir auf unserer Party...und der Chef schaut und hört sich das an und ist sich unsicher welche Luftballons" oderso thematisieren. Sieht aus wie diese fake Reportagen bei RTL oderwoauchimmer und nicht nach Film/Cinema.Die Schauspieler können zudem nichts dafür, wenn sie so in Szene gesetzt werden:
Das Problem ist nicht die Lichtsetzung und auch nicht das Grading bei dieser Aufnahme.roki100 hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 19:32 wie bereits erwähnt, dass cinematische beurteile ich persönlich nicht an Brennweite. Jede eingesetzte Brennweite hat sicherlich ihren Sinn&Zweck, gewählt von DoP oder vonwemauchimmer.
Es wird nicht cinematischer, wenn die Schauspieler anders in die Szene gesetzt wären, weil der Look (bezogen auf Lichtsetzung, Colograding) es so darstellt, als würden die über "welche Farbe von Luftballons hängen wir auf unserer Party..." oderso thematisieren. Sieht aus wie diese fake Reportagen bei RTL oderwoauchimmer und nicht nach Cinema.Die Schauspieler können zudem nichts dafür, wenn sie so in Szene gesetzt werden:
Williams sitzt in der Bildmitte. Schärfe und Licht auf ihm.
Ein bisschen widersprichst du dir aber selbst, denn wenn ich mich nicht falsch erinnere warst du einer der wenigen hier, bei denen die Kamera Arbeit von The Revenant, der bekanntermaßen fast ausschließlich im WW gefilmt wurde, höchste Begeisterung auslöste.
Also kann man ja WW bei „Cinema“ wohl doch nicht kategorisch ausschließen.iasi hat geschrieben: ↑Mo 11 Jan, 2016 21:07 Die Kameraführung ist wahrlich beeindruckend. Wie sehr und lange sich die Kamera auch bewegt, der Bildausschnitt und die Schärfe stimmt immer. Und gerade weil sie so perfekt ist, lenkt sie nicht vom Geschehen ab.
Ich mag eigentlich keine langen Einstellung - und schon gar nicht im Weitwinkel - gerade weil sich Fehler einschleichen, die einen aus der Handlung kicken - bei "The Revenant" ist dies nicht der Fall.
Nein. Denn mit einem WW bekommst du so einen Bildaufbau schlicht nicht hin.roki100 hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 21:20
Das hat doch nichts mit Blick durch den Tunnel etc. zu tun. Da kann William vonmiraus direkt mitten in NewYork irgendwo stehen und von selben Leute mit WW gefilmt... den unterschied würde ich sofort erkennen. Weil die Menschen, die den film drehen, anders die dinge gestalten (Colograding), so dass mein Gehirn das als cinematisch wahr nimmt. Ich schreibe ja, "in meinen Augen" ist das cinematische hier (in de) und da (in Hollywood &Co.) anders, da spielt die verwendete Brennweite überhaupt keine Rolle.
Es geht nicht um das von dir ausgesuchte bild, sondern allgemein ob WW nicht-cinematisch oder cinematisch sei.
Scheint mir, als hättest Du noch nie einen von Christopher Doyle an der Kamera gedrehten Kinofilm gesehen...iasi hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 21:27 Nein. Denn mit einem WW bekommst du so einen Bildaufbau schlicht nicht hin.
Entweder Williams Kopf ist Stecknadelgroß und kaum zu erkennen, während seine Studenten eine riesige Wand bilden, oder du hast nur Williams alleine im Bild - in einem großen langen Raum. Da hilft dann auch das beste Colorgrading nichts mehr.
Williams kommt zudem wie ein Clown herüber - mit großer Nase - auch wenn es eine ernste Rolle ist.
Und nun kannst du mir aber auch die Wirkung beschreiben, die Doyle hier beabsichtigte und erzeugte.cantsin hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 21:29Scheint mir, als hättest Du noch nie einen von Christopher Doyle an der Kamera gedrehten Kinofilm gesehen...iasi hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 21:27 Nein. Denn mit einem WW bekommst du so einen Bildaufbau schlicht nicht hin.
Entweder Williams Kopf ist Stecknadelgroß und kaum zu erkennen, während seine Studenten eine riesige Wand bilden, oder du hast nur Williams alleine im Bild - in einem großen langen Raum. Da hilft dann auch das beste Colorgrading nichts mehr.
Williams kommt zudem wie ein Clown herüber - mit großer Nase - auch wenn es eine ernste Rolle ist.
Natürlich ist ein WW (wie jede andere Brennweite) cinematisch, wenn man es cinematisch einsetzt.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 22:09Natürlich ist ein WW (wie jede andere Brennweite) cinematisch, wenn man es cinematisch einsetzt.
Dazu gehört unter anderem z.B. feste Einstellung oder nur sehr langsame horizontale Bewegung, Kamera im Wasser, weit weg vom Objekt.
Nicht jeder (Kino) Film wird automatisch cinematisch, nur weil man ihn in einem Kino abspielt.