Das ist üblich. vor 20 Jahren hat eine Hamburger WerbeAgentur meinen Tagessatz mal 2 plus Künstlerkasse dem Kunden abgerechnet. Da wird keiner Rot......So etwa "tut mir Leid, VFX-Artist will 600/Tag", mir dann aber nur 300 geben. Aber das ist natürlich Spekulation...
Sieht für mich eher so aus als hätte die Agentur ein Management-Problem.:) Du hast Dich so verhalten, wie es für Dich richtig erschien und das ist auch gut so. Die Agentur hätte Dich briefen müssen. Aber auch wenn die Agentur ein gemeinschaftliches Projekt als Gesamtes abrechnet, dann ist Deine Leistung nur ein Teil der Kalkulation oder taucht gar nicht erst im Einzelnen auf - ohne jetzt näher informiert zu sein, hört sich das daher nicht allzu schlimm an. Trotzdem für die Zukunft: Über Preise reden nur die Chefs. Ist so, aber ist auch nicht schlecht so, denn Chef bleibt, wer gute Preise machen kann, der Rest verschwindet vom Markt.)SiRpRoHxO hat geschrieben: ↑Mo 02 Nov, 2020 21:31 Danke für die zahlreichen Antworten.
Nur noch ein kleiner Hinweis: dass die Produktionsfirma nichts verdient hätte, kann man so nicht sagen. Meine Arbeit wäre nur ein kleiner Teil des Projekts gewesen, der größere Part wäre inhouse erledigt worden.
Gegen einen Aufschlag hab ich ja auch nichts, und der Kunde bestimmt auch nicht, wenn man ihm den Aufwand darlegt, aber einfach das doppelte oder dreifache zu Verlangen ohne das Arbeit geleistet wurde (bzw. nur von mir), fände ich schon ziemlich daneben.
Zumal ich ja tatsächlich alles mit dem Kunden direkt besprechen sollte. Den Kunden dann direkt anzulügen oder ihm zu sagen "uupsi, also darüber darf ich nicht reden...", find ich irgendwie keine gute Basis für eine Zusammenarbeit.
Fühlt sich zwar erst mal merkwürdig an, ist aber normal. Letztlich bezahlt der Kunde eben für die Vermittlungsleistung ordentlich mit, außerdem für die Leute, die dir dein Briefing (nicht) geben, für den organisatorischen Hickhack, die KSK-Abgaben, Gewerbesteuern, technische Infrastruktur, Bürokosten und Archivierung sowie die Buchhaltung für das Projekt, bei jedem einzelnen Schritt. Dein Tagessatz ist ein Zahnrad im ganzen Prozess. Teilweise werden durch dich auf Projekten auch andere Teile der Filmproduktion mit "querfinanziert", die sich beim Kunden schlechter verkaufen lassen als "Der 3D-Mensch" oder "Der Kameramann". Und wegen all dieser Gründe wird bei dir als Freelancer entsprechend draufgeschlagen.SiRpRoHxO hat geschrieben: ↑Mo 02 Nov, 2020 21:31 Nur noch ein kleiner Hinweis: dass die Produktionsfirma nichts verdient hätte, kann man so nicht sagen. Meine Arbeit wäre nur ein kleiner Teil des Projekts gewesen, der größere Part wäre inhouse erledigt worden.
Gegen einen Aufschlag hab ich ja auch nichts, und der Kunde bestimmt auch nicht, wenn man ihm den Aufwand darlegt, aber einfach das doppelte oder dreifache zu Verlangen ohne das Arbeit geleistet wurde (bzw. nur von mir), fände ich schon ziemlich daneben.
Überleg Dir für's nächsate Mal einfach ein paar charmante Antworten auf derart plumpe Fragen. Da muss man nicht herum stammeln, oder lügen. Was würde Dein Kunde Dir sagen, wenn Du ihn nach seinem Einkommen fragst? ;) Ist einfach total daneben sich Dir gegenüber so zu verhalten und hat auch nichts mit guter Zusammenarbeit zu tun.
Bitte was? Dass ein Kunde nach dem Preis fragt ist wohl das normalste der Welt. Kein Mensch kauft irgendwas ohne den Preis zu kennen. Was ist daran daneben?pillepalle hat geschrieben: ↑Di 03 Nov, 2020 03:11Überleg Dir für's nächsate Mal einfach ein paar charmante Antworten auf derart plumpe Fragen. Da muss man nicht herum stammeln, oder lügen. Was würde Dein Kunde Dir sagen, wenn Du ihn nach seinem Einkommen fragst? ;) Ist einfach total daneben sich Dir gegenüber so zu verhalten und hat auch nichts mit guter Zusammenarbeit zu tun.
VG
Das kommt doch auf die Gemengelage an. Hier kam der Auftrag von einer Agentur, somit findet alles an finanziellen Absprachen zwischen der Agentur und dem Kreativling statt. Und für den Gesamtauftrag findet die finanzielle Absprache zwischen der Agentur und dem Kunden statt. Kommunikation zu finanziellen Themen sollte es bei dieser Konstellation zwischen dem Kunden und dem Kreativling nicht geben. Dann passiert nämlich genau das, was jetzt passiert ist.
Aber in dem Fall was es ja nicht so. Die Preisabsprache hat der TE selbst geführt. So hatte ich das zumindest verstanden.Pianist hat geschrieben: ↑Di 03 Nov, 2020 10:01Das kommt doch auf die Gemengelage an. Hier kam der Auftrag von einer Agentur, somit findet alles an finanziellen Absprachen zwischen der Agentur und dem Kreativling statt. Und für den Gesamtauftrag findet die finanzielle Absprache zwischen der Agentur und dem Kunden statt. Kommunikation zu finanziellen Themen sollte es bei dieser Konstellation zwischen dem Kunden und dem Kreativling nicht geben. Dann passiert nämlich genau das, was jetzt passiert ist.
Der Kunde muss die Agentur nach dem Preis für das Gesamtprojekt fragen. Wie viel Geld dann zwischen Agentur und den verschiedenen Kreativlingen fließt, das geht in diesem Augenblick den Kunden nichts an, da er mit diesen Leuten kein Vertragsverhältnis hat. Der Kontakt zwischen Kreativling und der Kundschaft wurde ja von der Agentur nur hergestellt, um inhaltliche Fragen auf direktem Wege zu klären, was ja auch sinnvoll ist.
Von daher: Wenn Agenturen im Spiel sind, mit den Endkunden nicht über Geld reden, sondern nur über Inhalte.
Es gibt in meiner beruflichen Praxis allerdings auch Konstellationen, wo das anders läuft, aber das sind sehr spezielle Sonderfälle.
Matthias
Über den Sommer ja, da wurden erstaunlich viele Anfragen dann letztlich "doch lieber in-House" gelöst, was letztlich Code war für "ein Anderer hat seine Preise halbiert". Es gab auch Spezialisten, die bereits im April anriefen und fragten, ob es denn jetzt einen "50%-Corona-Rabatt" gebe. Die sind direkt aus dem Kontaktebuch geflogen. Das jahr war jedenfalls relativ scheisse.
Ich halte eher einen Corona-Zuschlag für angemessen. Teilweise habe ich das auch realisiert. Wenn Leute unbedingt wollten, dass ich was in Mailand oder Stockholm filme, mussten sie es akzeptieren, dass ich aus Gründen des Infektionsschutzes nicht fliege, sondern mit dem Auto fahre, und dann ging da eben eine ganze Woche für drauf, bei der ich mir jeden Tag voll bezahlen ließ. Und es hat keiner gemeckert.
Kompliment, dass hatte ich damals nicht geschafft. 50% vom Tagessatz war üblich, plus Kilometergeld.bei der ich mir jeden Tag voll bezahlen ließ. Und es hat keiner gemeckert.
....wird Deine (teure Film-) Kompetenz nicht benötigt...... (war immer ein Argument was ich mir anhören musste, wurde aber auch teilweise Wochen gebucht mit vollen Satz wo ich tagsüber nur auf dem Hocker saß (oder Auto) und Tee trank - weil wieder irgendwas technisch in der Firma nicht richtig lief)Naja, wenn ich irgendwo auf der Autobahn rumgurke.....
Oje, damit kann ich gar nix anfangen. Ich bin eine Filmhure, wer genug bezahlt - bekommt mich.Man sollte bei der Auswahl seiner Kunden durchaus auf Qualität achten. Dann kommen solche Argumente nicht...
Das denke ich jetzt im Nachhinein auch. Zumal die Pauschale auf Grundlage des ohnehin schon relativ mickrigen Tagessatzes zustande kam...tehaix hat geschrieben: ↑Mo 02 Nov, 2020 23:00 PS: Dass deine Agentur versucht, dich mit einer Pauschale auf das Projekt zu setzen, ist nicht sonderlich professionell. Normalerweise muss abgeschätzt werden können, wie viele Arbeitstage das Projekt an Zeit kostet. Diese werden dann gebucht, wenn unvorhergesehene Änderungen die Sache wesentlich verlängert, wird nachgebucht und/oder nachverhandelt. Eine Pauschale für ein Projekt, bei dem nicht mal die Agentur weiß, worum es geht... smells fishy. Vielleicht isses ganz gut, dass du die los bist ;)
Das war hier definitiv nicht der Fall. Meine Arbeit wäre komplett im Homeoffice erledigt worden.dosaris hat geschrieben: ↑Di 03 Nov, 2020 10:18 - wenn ein Angestelltenverhältnis (auch zeitl begrenzt) vorliegt und die Fa den ARbeitsplatz stellt
(Ausstattung, Equipment, Büro +Sozialkosten, Gewährleistungskosten, Rückstellung etc)
muss deren Betriebsstundensatz natürlich höher als das Entgelt des Leitungserbringers sein
Nein, zusammenarbeiten will ich sicher nicht mehr mit denen...Pianist hat geschrieben: ↑Di 03 Nov, 2020 11:29 Naja, die Willenserklärung von denen war eindeutig, und das Ergebnis bleibt das gleiche - die wollen nicht mehr mit Dir arbeiten. Die Frage ist, ob Du überhaupt um diesen Auftrag kämpfen wollen würdest. Selbst wenn die formal vielleicht nicht zur Kündigung des Vertrages berechtigt wären, würden sie Dir ja die weitere Zusammenarbeit zur Hölle machen.
Ich würde das unter Lebenserfahrung abhaken...
Matthias
Wenn jemand einen Vertrag kündigt, dann gilt auch keine Wettbewerbsklausel mehr.SiRpRoHxO hat geschrieben: ↑Di 03 Nov, 2020 11:37Es geht mir eher um die Wettbewerbsklausel im Vertrag, die mir verbietet mit Kunden (des Unternehmens) abseits der Firma Geschäfte zu machen. Würde der Kunde, dem ich den günstigen Tagessatz genannt habe, jetzt direkt zu mir kommen, wäre das ja laut Vertrag verboten. Unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie...
Andersrum genauso das man dies vorher mit der Agentur abspricht.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 02 Nov, 2020 18:01 Daß ne Agentur die Kosten für einen Externen nicht 1:1 durchreicht, sollte eigentlich jedem Kunden, der bis 3 zählen kann, klar sein.
Haha, das ist schon drollig, eine Firma bietet Dir einen Job an und Du findest es nicht so schlimm wenn sie was an ihrem Auftrag verdienen. :-)
Wo gibt es denn sowas?
Die in der Mail geäußerte Willenserklärung ist so dermaßen eindeutig, dass da nichts weiter erforderlich ist.