Was immer alle One-Man-Shows vergessen: man kann auch mal krank sein, Urlaub machen, eine Doppelbuchung bekommen.rainermann hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 11:37Vielleicht sollte ich meinen 400,- Satz tatsächlich mal etwas anpassen. Aktuell habe ich 450,- für den ½-Tag-Job kalkuliert, der eben reinkam.
Ok. Wenn ich aber dann auf Dauer beim Tagessatz nicht generell doppelt so teuer sein möchte, als die anderen, wären wir ja wieder beim Thema " ½ Tag kostet soviel, wie ein ganzer", oder? Würde laut Deiner Logik Sinn machen (und im Grunde nach meiner Erfahrung ja auch) "immer schön teurer sein, als andere" könnte durchaus auch eine Überlegung wert sein.Jott hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 13:39Was immer alle One-Man-Shows vergessen: man kann auch mal krank sein, Urlaub machen, eine Doppelbuchung bekommen.rainermann hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 11:37Vielleicht sollte ich meinen 400,- Satz tatsächlich mal etwas anpassen. Aktuell habe ich 450,- für den ½-Tag-Job kalkuliert, der eben reinkam.
Heißt: freien Mitarbeiter des Vertrauens hinzuziehen. Den interessiert die Halber-Tag-Philosophie nicht die Bohne, der will immer denen vollen Tagessatz. Und Fahrtzeiten berechnte der auch voll. Bedeutet: der "halbe" Tag muss deutlich mehr kosten als der Tagessatz des Freien (plus Technik), sonst wird's ein Minusgeschäft. Gilt natürlich auch für volle Tage: immer schön teurer sein als andere ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig.
Warum? Wenn Mitglieder ab 150 produktiven Beiträgen in die Gruppe „Geschäftlich“ übergehen, könnten sie ja von den Erfahrungen profitieren. Kein Problem.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 18:02 Soso haben wollen ja, aber geben nein? ;-)
1. Hast Du in Deiner Beispielrechnung bei den zwei halben Tagen vergessen, dass Du zweimal die Strecke hin und zurück legst, also sind es 300 km mit 90 Euro. Dazu kommt, dass Du dabei dem Kunden 4 Stunden Fahrtzeit schenkst, sowie die Zeit für Be- und Entladen des Fahrzeugs.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 15:50
Nur aus der Perspektive ergibt es einen Sinn, denn alle Zeiten die man sonst so für einen Tagesjob aufwendet, sind beim halben Tag die gleichen, wenn ich dies dann 2x berechnen kann, verstehe ich euer maulen nicht.
Nehmen wir am TO den Preis von 400€ für halben Tag.
- 1x Std. Aufbau
- 2,5 Std. Dreh
- 0,5 Std. Abbau
- An-Abfahrt 150km = 45€
- Orga 30€
Summe: 475€
Gesamt für 2x halbe Tage= 950€
Beispiel ganzen Drehtag
- 1x Std. Aufbau
- 6x Std. Dreh
- 0,5 Std. Abbau
- An-Abfahrt 150km = 45€
- Orga 30€
Summe: 875€
Gesamt für einen ganzen Tag= 875€
Das sag ich auch immer. Kurz und schmerzlos. Allerdings schreckt "Tausend Euro pro Minute" viele ab. Deshalb ist die Aufdröselung in Einzelpositionen wahrscheinlich strategisch günstiger. Anhand der Einzelpositionen sieht der Kunde, was da alles an Arbeit drin steckt, bzw. was ich für die Tausend Euro alles leisten muss.
Tausend Euro pro Minute? Da wären wir längst insolvent... 2-20k sind‘s wohl eher.speven stielberg hat geschrieben: ↑Sa 10 Aug, 2019 10:30Das sag ich auch immer. Kurz und schmerzlos. Allerdings schreckt "Tausend Euro pro Minute" viele ab. Deshalb ist die Aufdröselung in Einzelpositionen wahrscheinlich strategisch günstiger. Anhand der Einzelpositionen sieht der Kunde, was da alles an Arbeit drin steckt, bzw. was ich für die Tausend Euro alles leisten muss.
Das hat nichts mit Applegeräten zu tun. Der Großteil der Kosten entsteht durch Arbeitsaufwand.
Oh Roland entschuldige das ich statt je 300km die 150km gerechnet habe, habe ich übersehen und ja natürlich muß ich da zweimal hinfahren sind ja auch 2 Drehtage und alles wird 2x berechnet.freezer hat geschrieben: ↑Sa 10 Aug, 2019 04:241. Hast Du in Deiner Beispielrechnung bei den zwei halben Tagen vergessen, dass Du zweimal die Strecke hin und zurück legst, also sind es 300 km mit 90 Euro. Dazu kommt, dass Du dabei dem Kunden 4 Stunden Fahrtzeit schenkst, sowie die Zeit für Be- und Entladen des Fahrzeugs.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 09 Aug, 2019 15:50
Nur aus der Perspektive ergibt es einen Sinn, denn alle Zeiten die man sonst so für einen Tagesjob aufwendet, sind beim halben Tag die gleichen, wenn ich dies dann 2x berechnen kann, verstehe ich euer maulen nicht.
Nehmen wir am TO den Preis von 400€ für halben Tag.
- 1x Std. Aufbau
- 2,5 Std. Dreh
- 0,5 Std. Abbau
- An-Abfahrt 150km = 45€
- Orga 30€
Summe: 475€
Gesamt für 2x halbe Tage= 950€
Beispiel ganzen Drehtag
- 1x Std. Aufbau
- 6x Std. Dreh
- 0,5 Std. Abbau
- An-Abfahrt 150km = 45€
- Orga 30€
Summe: 875€
Gesamt für einen ganzen Tag= 875€
2. Deine Rechnung klappt nur, wenn Du am zweiten Tag nicht einen anderen Auftrag machen könntest, Du also in Wahrheit eine schlechte Auslastung hast. Hättest Du aber dafür einen anderen Auftrag sausen lassen müssen, hätte Dich das effektiv 800 oder mehr gekostet.
Ich finde es ja lustig (und auch traurig), dass wir Kreativen uns da oft genug von Kunden ausnutzen lassen. Vor kurzem hatte ich eine Anfrage einer großen Versicherung, ein Video über einen Teamtag zu machen - aber es gäbe leider kein großes Budget - im Anhang der E-Mail war der Tagesablauf dabei: knapp 50 Mitarbeiter der Führungsetage inkl. Vorständen, in einem der teuersten Hotels der Region, mit Abendgala und Off-road Rennen.
Der Film soll rund 4 Minuten lang sein und die Highlights des Tages zeigen, aber ohne Sprecher, aber mit Interviews der Mitarbeiter vorher und nachher.
Achja, und bitte Fotos soll ich auch machen.
Aufgrund des dichten Porgrammes und der Größe des Geländes hätte ich da mit einem zweiten Kameramann kommen müssen. Interviews alleine machen ist auch nicht gerade sinnvoll. Daraus eine sehenswerte Geschichte im Schnitt zu machen, kostet auch Zeit. Verpackungsdesign im CI Stil gibts auch nicht umsonst.
Auf Nachbohren sind sie dann mit dem Budget rausgerückt: 1.500 würden sie zahlen, inklusive Steuer, da sie ja als Versicherung sich die Umsatzsteuer nicht holen können.
5000 Euro inklusive Steuer hab wir vor ein paar Jahren dem Elektriker bezahlt: neuer Sicherungskasten in der Wohnung plus neue Leitungen in die Küche legen - 1 Tag Stemmarbeiten, 1 Tag Hauptleitungen ziehen und verputzen (sämtliche Steckdosen in der Küche habe ich dann später selbst verkabelt und montiert) 1 Obermonteur und 1 Lehrling.
Anfahrtspauschale haben die übrigens auch reingerechnet, die Firma liegt keine 3 Minuten von uns entfernt.
Ein Anwalt hat mir auf seiner Rechnung sogar das "Ablegen und Archivieren von E-Mails" verrechnet - mit 30 Euro - pro E-Mail. Und das bei einem Stundensatz von 300 Euro.
Der Friseur um die Ecke braucht keinen Imagefilm, darum ist er auch die falsche Zielgruppe. Sein Umsatz wird dadurch nicht steigen und keine der 50+ jährigen Damen, die den Hauptumsatz ausmachen, wird sich aufgrund von Youtubevideos für einen Haarschneider entscheiden. Das weiss vermutlich jeder Friseur und ist daher auch nur bereit Spasspreise zu bezahlen. Das gilt für viele Branchen, der geringe Preis ist IMHO ein sicherer Indikator dafür. Auf der anderen Seite gibt es jede Menge Filmer, die bereit sind, ihre kreative Lebenskraft auf solche Bereiche zu verschwenden und gerade mal Handwerkerpreise oder weniger zu berechnen. Bessere Jobs gibts doch genug - verstehe das wer will.)speven stielberg hat geschrieben: ↑Sa 10 Aug, 2019 12:18 Damit hier nicht weiter alle aneinander vorbeischreiben, sollte man vielleicht mal wieder klarstellen, dass es hier Profis und Menschen mir Knipsfilmdingens (© s.stielberg) gibt.
Das ind zwei komplett verschiedene Welten. Der eine dreht nen Tatort und kann dann - mit Statisten, Ton-, Beleuchtungs- und weiß der Geier was noch für Teams - 20000 Euro pro Minute abrechnen.
Die vielen One-Man-Shows mit Knipsfilmdingens hier, die ein Imagefilmchen für den Friseur um die Ecke machen, werden hingegen Schwierigkeiten haben, dem klarzumachen, dass das Filmchen 1000 Euro pro Minute kostet.
Meine Filmerei scheitert zum Beispiel meist am Preis. 1000 Euro pro Minute ist den meisten zu teuer. Aber ich filme ja - Gott sei Dank - auch nur nebenbei und muss nicht davon leben.
Edit: Sprich: wenn einer bereit ist die 1000 Euro pro Minute zu zahlen, dann mach ich gerne ein Filmchen. Wenn nicht, dann eben nicht. Andererseits: 2000 Euro pro Minute wäre für meine Filmchen wiederum größenwahnsinnig.
Da ist der Pudelskern begraben, genau diese Denke ist hinderlich, aber vielleicht gehört das zu der art vieler hier?
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt aber ein paar sachen hast Du nicht verstanden, denn ich kann was planen, aber in Wirklichkeit kann es ganz anders werden, aber das muß man dann auch berechen, nochmal, wenn 4 Std. geplant und 5Std. benötigt wird, dann müßen auch 5Std. abgerechnet werden, so zieht sich das durch alles.Jalue hat geschrieben: ↑So 11 Aug, 2019 13:26 Ich fürchte, mir ist nicht ganz klar, worauf du hinauswillst. Einerseits sei „diese Denke hinderlich“, andererseits forderst du, dass man seinen Zeitaufwand realistisch kalkuliert und abrechnet. Allerdings ginge das im Grunde ja gar nicht, schließlich sei es ja nun Definitionssache, ob ein Arbeitstag acht, zehn oder 12 Stunden habe …
Genau, aber das impliziert eben auch für mich das Privileg das sich mal eine Zeit oder Tage durchracker und dann einen ganzen Tag mit der Familie einen Tagesauslfug mache was für Angestellte so ohne weiteres nicht möglich ist.rainermann hat geschrieben: ↑So 11 Aug, 2019 13:45 Wenn man sich sagt, dass man als Selbständiger nicht im festen 9to5-Stunden-Festanstellungs-Gerüst hängt und man das auch problemlos nutzen kann, erinnert mich das an meine Zeit als Single und Anfänger im Filmbusiness. Stunden waren mir egal, ob Tag oder Nacht, ob Werktag oder Wochenende - alles egal, ich war Filmer zu 100%. Und das bin ich auch heute noch und kann mir auch kaum mehr anderes vorstellen. Aber mit Alter und Familie inkl. Kinder sieht die Sache dann doch wieder anders aus. Ist vielleicht auch ganz gut so. Das zieht einen wieder auf den Boden und verhindert auf Dauer vielleicht auch die blinde Selbstausbeutung. Andere Selbständige, Handwerker, Ärzte, wasweissich, arbeiten auch nicht dauerhaft 20Stunden/Tag, nur weil sie selbständig sind und es könnten. Einzelne Projekte mal ausgenommen, die das einfach mit sich bringen (sei es Filmprojekt oder auch Aufbau von etwas neuem...) Hatte ich auch viele und mache ich nach wie vor und auch sehr gerne (15 Tage a 15 Std. Kurzfilm am Stück z.B. Drehbuch war top, Bezahlung angemessen, war ne schöne Sache. Trotz Erschöpfung, die so groß war, dass ich wärend des Drehs einer kurzen Einstellung tatsächlich in den Sekundenschlaf fiel ;) ). Auch bin ich immer möglichst der erste und letzte am Set und vergesse auch meist Essen und Trinken. Aber das sollte halt nicht die Regel sein, sondern immer projektbezogen für einen fest definierten Zeitraum.
Trotz unterschiedlicher Meinungen hier, sehe ich viele Gemeinsamkeiten - jeder sieht das halt aus seinem Blickwinkel und nur dadurch mag sich das ein oder andere zwischen den Usern beissen. Aber unterm Strich scheint es ja doch so, dass zumindest jeder (natürlich!) darauf beharrt, entsprechende Arbeit entsprechend entlohnt zu bekommen.
Thread verwechselt ? ;)klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Di 13 Aug, 2019 22:14 Haha lustig, und mir ist jetzt genau das gleiche passiert wie Dir, nur nicht als Ehrenamt, sondern als Auftrag!
Da werden 0815 unterbelichte gelbstichige mit mangelhaftem Ton versehen Aufnahmen, sauber ausgeleuchtete Aufnahmen mit top WB und Ton bevorzugt.
Manchmal ist man einfach sprachlos. ;-)
So ist es. Letztlich bist du jetzt zwei Tage für die im Einsatz, kassierst nach dem 50% Modell aber nur ein Tageshonorar. Klar, theoretisch könntest du an beiden Tagen auch noch "für andere arbeiten", wenn die sich zufällig finden und die Drehzeiten zufällig kompatibel sind - was aber so gut wie nie vorkommt.rainermann hat geschrieben: ↑Di 13 Aug, 2019 21:34 So, eben kam ein Anruf, dass demnächst tatsächlich aus einem ganzen Drehtag 2 Halbe wurden, da jemand absprang. Was als Kompension berechnen... Bisher hatte ich ja nur fast ca.50% des Tages berechnet... nach dem Thread wurde mir auch klar, dass das auf Dauer zu wenig und unpassend ist.