Ob das auch bei anderen Mikrofonen mit AA Batterie funktioniert?zlois hat geschrieben: Nach einigen Überlegungen und Recherchen bin ich schließlich auf Lithium-Batterien (Li-SOCI2, Typ LS 14500) gestoßen. Diese Spezialbatterie in herkömmlicher AA-Bauform verfügt über eine Spannung von 3.6 Volt.
Also direkt eine bestellt, ins NTG-2 eingelegt - und gestaunt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zur normalen 1.5V-Batterie, mit der Lithiumbatterie ist praktisch kein Unterschied zum Betrieb über Phantomspeisung zu hören.
Da stimmt dann was nicht und der Mikrofontod liegt evtl. sehr nahe. Ich kenne keine E-Mikrofonkapsel die mehr als 2mA zieht, hier scheint etwas die zu hohe Spannung regeln zu wollen.Auffallend ist, dass das NTG-2 mit der Lithiumbatterie um ein vielfaches mehr Strom zieht, als mit einer normalen 1.5V-Batterie. Mit 1.5V sind es 0.3mA, mit den 3.6V dagegen 22mA (das ist mehr als das 70-fache!).
Für die Mikrofonschaltung dürfte es kein Problem sein wenn dort 3.6V anliegen.zlois hat geschrieben:
... Bei Batteriebetrieb bekommt die Elektronik rund 1.5 Volt ab.
Bei Betrieb mit Phantomspeisung werden die 48V intern auf rund 4.8V verringert (diese 4.8V liegen dann auch an den Batteriekontakten an). Somit scheint es unbedenklich, an den Batteriekontakten ebenfalls diese Spanung statt der üblichen 1.5V anzulegen.
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zlois hat geschrieben: ...
(diese 4.8V liegen dann auch an den Batteriekontakten an). ...
Sollte noch gerade im grünen Bereich liegen. Wichtig ist ein nicht zu niedriger/hoher Strom im eingebauten FET, er sollte im richtigen Bereich liegen sonst rauscht es zu hoch oder es zerrt bei lauteren Schall.Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Mikrofonkapsel mit einer 1.5V-Batterie 1.09V, mit 48V Phantomspeisung 1.87V und mit der Lithiumbatterie 3.0V abbekommt. Das halte ich auf jeden Fall für bedenklich.
Bist Du zufällig auf Hinweise gestoßen, wie man das hier beschriebene Problem lösen könnte? Da geht es nicht um Batteriespeisung, sondern um Störgeräusche bei Phantomspeisung, die irgendwie mit der automatischen Umschaltung zwischen Batterie- und Phantombetrieb zu tun haben.zlois hat geschrieben: Ich habe das Mikrofon heute erneut geöffnet und die Spannungen an verschiedenen Stellen bzw. Bauteilen gemessen. Anbei auch eine Tabelle mit den Messwerten (in Volt) sowie ein Foto von der Platine.
Die Schaltung verhält sich für mich geradezu grotesk und ist so ohne Schaltplan für mich in keiner Weise nachvollziehbar.
Ja. Daran liegt es also nicht. Es gab in einem anderen Forum aber Hinweise, dass das NTG1 von dem Problem nicht betroffen ist - was, sofern es stimmt, auch auf ein Problem mit der Stromversorgungs-Umschaltung deutet.zlois hat geschrieben: Nimmst du die Batterie heraus, wenn du das Mikro mit Phantomspeisung betreibst?
Ich hatte bis dahin auch nie Probleme. Allerdings deutet sich an, dass es außer dem X70 noch weitere Sony-Geräte der letzten zwei oder drei Jahre betrifft (wahrscheinlich alle, wo hinter den XLR-Buchsen die gleiche Schaltung wie im X70 verbaut wurde).Ich habe das NTG-2 jedoch schon an sehr vielen verschiedenen Kameras und Geräten (XH-A1, EX1, PMW-200, HPX250, diverse Recorder und Audiointerfaces,...) mit Phantomspeisung verwendet und hatte nie Probleme.
Bei deinem Tonbeispiel war auch der Pegel höher und das Rauschen niedrig.zlois hat geschrieben: Ausgangslage: Rode NTG-2 klingt bei Batteriebetrieb deutlich schlechter als mit Phantomspeisung, verzerrt stark bei etwas höheren Pegeln, Direktbesprechung (z.B. bei Interviews) mit Batterie praktisch unmöglich.
Lösung:Eine 3.6 Volt Lithiumbatterie in AA-Bauform
Also deshalb werden in einigen Mikrofonen gerne 9 V Batterien verwendet. Das AKG C1000s MKIV verwendet AA Batterien während die Vorgänger noch die 9 Volt Blog Batterie nutzen. Also hier ein Rückschritt in der Qualität?ruessel hat geschrieben:Da ich gerade eine extrem rauscharme JFET Eingangsstufe für ein Großmembranmikrofon entwickle und mich damit beschäftige, kann ich etwas dazu sagen.
Alle Elektretmikrofone besitzen von der Schallaufnahme zum Stromübergang ein JFET Transistor, entweder vom Hersteller der diesen JFET schon in der Tonkapsel im Gehäuse integriert (ist nur 1 mm groß) oder es ist das erste Bauteil wo die Tonkapsel (ohne integrierten FET) angeschlossen wird. Mit diesem Bauteil wird schon die GrundQualität des Mikrofons festgelegt, er sagt wie hoch der Pegel ist, es sagt auch ob es rauscht oder nicht und noch mehr Parameter.
Dieser JFET kann nur gut arbeiten, wenn er in seiner optimalen Kennlinie gehalten wird, das wird über Widerstände etc. festgelegt. Er arbeitet schon ab ca. 0,2V - aber das Signal ist dann etwas leiser, rauscht mehr und ist dramatisch in seiner Dynamik eingeschränkt. Er kann hohe Schalldrücke nicht mehr in saubere Tonsignale umwandeln - ein Sinussignal ist oben und unten in der Kurve einfach platt und entspricht dann eher einem Rechtecksignal.
Ab einer (Batterie)Spannung von ca. 4V können die meisten JFET auch bei hohen Pegeln sauber arbeiten. Mit einer 9V Batterie und der entsprechenden Stromanpassung konnte ich mit dem Ohrwurm 3 ein Schalldruck von 131 dBA direkt an der Tonkapsel sauber übertragen.
130dB entspricht der Schmerzgrenze des Gehörs. so einen Schalldruck (1kHz sinus) konnte ich nur mit einem riesigen Hornlautsprecher sauber erzeugen.
Fazit: Alles was unter 4V betrieben läuft, läuft in meinen Augen meistens im Notlauf (ganz wenige Ausnahmen). Bitte die 4V nicht mit der Spannung direkt an der Kapsel verwechseln - die ist deutlich niedriger, ich meine die nackte Batteriespeisung.
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Kann man so nicht sagen. Meistens stimmt es schon, je mehr Spannung desto mehr Dynamik ist möglich. Dynamik meine ich hier mit dem lautesten möglichen Ton.Also deshalb werden in einigen Mikrofonen gerne 9 V Batterien verwendet. Das AKG C1000s MKIV verwendet AA Batterien während die Vorgänger noch die 9 Volt Blog Batterie nutzen. Also hier ein Rückschritt in der Qualität?
Im schlimmsten Fall überlaste ich den JFET und er brennt durch. Habe ich aber erst mit 13V geschafft. Der widerstand legt in der Praxis einfach fest, wie laut der Ausgang ist und wie groß die max. Dynamik ist - er muss stimmen, nicht auf wenige Ohm genau aber auf ca. 1KOhm genau.Was kann denn passieren wenn man keinen Widerstand benutzt und nur die AA Batterie gegen die Lithium Batterie austauscht?
Ist nur so eine Idee..... warum sollten auf einer Kamera keine Großmembranen eingesetzt werden? Es muss ja nicht gleich 1 Zoll sein, aber es gibt tolle Kapseln mit 18mm Membrane. Sie haben einfach den Vorteil, sie sind wesentlich lauter und dadurch auch rauschärmer in der nachfolgenden Elektronik. Der Klang ist auch anders, nicht so stressig.Willst du ein Batterie betriebenes Großmembranmikrofon entwickeln?
Das alte C1000 benutzt einen 9V Block, das neue hat wohl einen internen Spannungswandler der die Batteriespannung auf 5V heraufsetzt.TonBild hat geschrieben:
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Also deshalb werden in einigen Mikrofonen gerne 9 V Batterien verwendet. Das AKG C1000s MKIV verwendet AA Batterien während die Vorgänger noch die 9 Volt Blog Batterie nutzen. Also hier ein Rückschritt in der Qualität?
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Goldmembran (Blattgold?) ist nicht gut. Metallisierter Kunststoff ist ok, Alu oder Gold spielt praktisch keine Rolle, Gold sieht allerdings schöner aus.ruessel hat geschrieben: ...
Wenn man damit anfängt gibt es nur Probleme. Nimmt man Goldmembran oder metallisierten Kunststoff? Viel schlimmer ist die Bauteilbeschaffung, ich benötige in der rauscharmen Eingangsstufe 15 GigaOhm Widerstände, die zu beschaffen ist abenteuerlich. In Rumänien sitzt einer, der Verkauft den einzelnen SMD Widerstand für 8 Euro das Stück. Ich habe bei Panasonic nun 1000 Stück für 8 Euro geordert - lieferbar in 2 Monaten - da sind Gewinnspannen wie beim Drogenhandel. je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr lernt man. Panasonic hat einen WiderstandsStreifen der fließend gemessen wird, wird der Ohmwert erreicht kappt ein Laser diesen Streifen. Deshalb hat diese Firma einen Toleranzwert von weit unter 1%. Die Konkurrenz teilweise bis zu 20% Toleranz bei dreifachen Kosten.
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Ja, wirklich kritisch ist das nicht, zumindest gefühlt. Für mich sind die ganzen hochohmigen Widerstände völlig ungewöhnlich. Sie sind ja nicht nur dafür da die Leckströme des JFET auf Masse zu ziehen, sondern richtig ausgewählt, bilden sie mit der Kapazität der Mikrofonkapsel ein Tiefpass und reduzieren so noch einmal das Rauschen in höheren Frequenzen - bei der ersten kritischen Verstärkung. Je genauer der Wert aller Bauteile, desto besser ist es später gute Paare bilden zu können, wir wollen doch L+R für Stereo möglichst gleich haben, oder?Da sind 20% Toleranz gar kein Problem und machen auch vom Rauschen her kaum ein hundertstel dB Unterschied.
ruessel hat geschrieben:... Das Rauschen kann man durch Parallelschaltung von vielen JFETs
senken. Es sinkt mit dem Quadrat aus der Anzahl der Transistoren,
halbiert sich also bei 4 und viertelt sich ....
Nur ein Detail:...und viertelt sich bei 8 parallelen Transistoren.
Da fehlt am Ende etwas bei "2 / Wurzel", das ich hier gefunden habe:ruessel hat geschrieben:... Bei 2 parallelen JFETs verdoppelt sich so das Nutzsignal, während das Transistorrauschen sich nur um Wurzel(2) erhöht. Das Rauschen verringert sich im Vergleich zu einem Transistor daher um 2 / Wurzel.
Skeptiker hat geschrieben:...
Hoffentlich stimmt's! ;-)
mikroguenni hat geschrieben:Skeptiker hat geschrieben:...
Hoffentlich stimmt's! ;-)
Theoretisch stimmt es teilweise.
Ich gebe gerne zu, dass ich in diesem Fall weder die (elektronische) Theorie noch die Praxis verstehe.mikroguenni hat geschrieben:... und zwischen Theorie und Praxis ist kein Unterschied --- zumindest theoretisch!