WoWu hat geschrieben:@iasi
Ich würde mich da gar nicht sosehr auf RAW kaprizieren. Der einzige Vorteil von ProRes ist der lange überwundene Nachteil der (seinerzeit) unzureichenden Rechnerleistungen.
Daraus resultierte nämlich der Drang nach i-Frame Orientierung.
Zu der Zeit war das auch ok und der Codec State of the Art.
Heutzutage ist PR wohl eher der geringeren Rechnerleistungen der hauseigenen Hardware geschuldet.
Bei RAW wäre ich aber im Vergleich vorsichtig, weil auch gerade das, was REd als RAW bezeichnet, sich signifikant von den RAW Formaten unterscheidet, die andere Hersteller anbieten und sich daher die Workflows deutlich unterscheiden. Da stellt sich ProRes als unkomplizierter heraus, wenn auch mit den bekannten Einschränkungen, die aber in der Gewichtung der Anwender hingenommen werden.
Ein Umdenken wird erst stattfinden, wenn solche Anwender auf RAW-ersetzende Workflows wie ACES gehen. Immer vorausgesetzt, die Hersteller spielen ebenfalls mit.
Dann finden sich darin nämlich die eigentlichen Vorteile von ProRes (easy to usw) mit wesentlichen Vorteilen von RAW (ausgezeichnete Qualität) wieder.
Also: den Vergleich finde ich etwas unglücklich, weil unterschiedliche Dinge verglichen werden, die nicht herstellerübergreifend verbindlich sind.
Im Prinzip kann man aber schon mal die Frage stellen, ob es mittlerweile nicht andere, qualitativ bessere Möglichkeiten gibt.
Immerhin stehen sie im Raum, wenngleich sie auch (alle Flavors von) RAW nicht vollumfänglich ablösen aber ProRess und andere hochbandbreitigen Formate allemale.
Ich würde es auch nicht auf RedRaw beschränken wollen - auch BMD-Raw hatte ich schon genannt.
Ich seeh auch gar nicht so sehr, dass ProRes unkomplizierter als die verschiedenen Raw-Formate wäre. Es stimmt zwar, dass Raw herstellerspezifisch ist, aber in der Praxis bieten die Hersteller eben doch auch spezifische Werkzege an, die mittlerweile in sehr vielen Programmen integriet sind.
Ich wär auch durchaus für neue Formate offen, die z.B. echte Vorteile bei den Datenmengen und/oder Bearbeitungsgeschwindigkeit bieten ohne zu große Kompromisse beim Gestaltungsspielraum eingehen zu müssen.
Bei ProRes sehe ich (zumindest auf Win-Rechnern) bei 4k keine wirklich signifikanten Vorteile gegenüber komprimiertem Raw - hingegen doch Einschränkungen.
Die komprimierten Raw-Formate sind hier eben gegenüber unkomprimiertem "echtem" Raw schon anderes aufgestellt: Die Datenmengen sind erheblich geringer und die Einschränkungen vergleichsweise gering.
Die Arbeitsgeschwindigkeit in vielen Programmen ist zudem oft besser als bei so manchem anderen Codec - Premiere spielt z.B. mehr 4k-RedRaw-Spuren flüssiger ab, als HD-AVCHD-Spuren.
Und nochmal: 4k-RedRaw läuft bei mir flüssiger als 4k-ProRes.