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welches mikro für live-konzerte?



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nürg
Beiträge: 3

welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von nürg »

Hi,ich filme seit kurzem öfters mal rockkonzerte mit einer panasonic nv 280.
ist nur rein hobbymäßig und zum zwecke das die bands ne erinnerung haben und eventuell an verbesserungen arbeiten können.
also nix für kommerzielle oder ähnliche zwecke.
was mich immens stört ist der fakt,das wenn ich die cam am mischpult aufstelle,(das ja meistens weiter hinten steht)ich über das eingebaute micro sehr viel umgebungsgeräusche wie (leider)oft dummes gelaber und ähnliches mit aufm band habe.
suche deshalb nach abhilfe.wie siehts in der beziehung mit richtmikros aus und welche charakteristik sollten die haben?
wie sinnvoll wäre zb ein rode stereo videomic oder was gibts sonst noch in dem preisbereich?
sollte eventuell nicht nur das eigentliche problem beheben,sondern auch den sound zusätzlich noch verbessern.
wer hat nen tip für mich?danke



Steadycameraman
Beiträge: 82

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Steadycameraman »

Also als Richcharakteristik auf jeden Fall Keule oder Superniere.
Allerdings sind gute Richtmikrofone ziemlich teuer. Ich nehme doch stark an, dass du einen sauberen Klang haben willst. Von daher kostet so ein Mikro dann bestimmt 200€.

Lohnen für dich würds aber dennoch.



scubavideo1
Beiträge: 57

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von scubavideo1 »

Ich mache so was regelmäßig und habe dabei in den letzten zehn Jahren auch schon reichlich Lehrgeld bezahlt.

Den besten Ton bekommst Du direkt aus dem Mischpult. Wenn Du die Bands kennst ist das normalerweise auch kein Problem. Je nach Verfügbarkeit lasse ich mir den Stereoton über zwei separate Ausgänge am Mischer ausgeben oder zweige mir den Master ab (Endstufen haben oft durchgeschleifte Eingänge, die man einfach per XLR-Stecker abgreifen kann). Zur Aufnahme verwende ich einen DAT-Recorder mit vorgeschaltetem Limiter (nur zur Sicherheit, Übersteuerungen bei digitalen Aufnahmegeräten führen zu kompletten Tonaussetzern).
Als einfache Lösung könnte man z.B. auch einen iRiver an den Kopfhörerausgang des Pults anschliessen.

Die Publikumsreaktionen nehme ich mit einem Rode NT4 Stereomicro auf einem Hochstativ auf, das ich im Saal platziere. Problematisch kann es werden, wenn der Abstand zur Bühne zu gross ist, denn dann gibt's einen Echoeffekt, den man später wieder entfernen muss. Ca. 10 m Abstand von den Boxen ist meiner Erfahrung nach noch ok.
Das Rode NT4 verbinde ich mit einem 20 m langen Kabel mit der Kamera (meine hat XLR-Eingänge. Bei Kameras mit Miniklinkeneingang (unsymmetrisch) können bei solchen Kabellängen Einstreuungen auftreten. Das muss man vorher ausprobieren und auf jeden Fall gut abgeschirmtes Kabel verwenden.
Vorteil des Rode NT4 ist neben der guten räumilichen Abbildungsqualität die vorgegebene xy-Anordnung der Mikrofonkapseln (kann ohne Auslöschungen auf Mono abgemischt werden) und die Möglichkeit, das Mikro wahlweise mit Phantomspeisung oder Batterie zu betreiben.

Beim Editieren der Aufnahmen musst Du Dir einen Referenzpunkt suchen (z.b. prägnanter Anfang eines Stückes o.Ä.) und den Kameraton mit dem Mischpultton vom externen Aufnahmegerät synchronisieren.
Bei sehr langen Aufnahmen können mit der Zeit Asynchronitäten auftreten. In diesem Fall muss man einen langen Clip in mehrere kurze unterteilen, die man dann jeweils separat synchronisiert.
Ich habe typischerweise Aufnahmen von 60 min (eine Bandlänge), bei der diese Probleme bisher noch nicht aufgetreten sind (professionelles Equipment verwendet deshalb eine Masterclock, die alle Geräte synchronisiert).

Dann geht's ans Mischen.
Der Mischpultton ist ja für die Raumakustik abgemischt und klingt deshalb oft sehr trocken. Da musst Du dann noch ein bischen Hall und Reverb nachlegen. Das Raummikro mische ich sehr dezent dazu. Gerade so weit, dass die Publikumsreaktionen nicht aufdringlich sind.

....hope that helps.
scubavideo.de ....Wunder kosten das Doppelte ;-)



Steadycameraman
Beiträge: 82

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Steadycameraman »

Des nenn ich mal ne gute Hilfe!
Danke. Auch wenn nicht für mich!



nürg
Beiträge: 3

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von nürg »

@scubavideo....dank dir für deine wirklich hilfreiche und verständliche schilderung,wie es richtig gut wird.
für kommende projekte wäre eine solche lösung schon ideal,für den moment aber vom technischen aufwand her noch ne nummer zu groß.
augenblicklich sinds noch kleinere gigs mit underground-bands,denen genügt im normalfall,überhaupt mal ne eigene show auf ner dvd zu verewigen.
da lohnt der von dir beschriebene aufwand sich momentan noch nicht.
aber auch bei solchen gigs möchte ich halt die beschriebenen probleme umgehen und suche daher nach lösungen.
scheinbar ist eine solche die benutzung eines richtmikros mit keule.
das sollte ja wohl weitestgehend nebengeräusche von zuschauern die nahe der cam stehen,unterbinden,richtig?
in dem zusammenhang noch etwas.....sollte oder muß ein micro stereo sein?an der cam ist das eingebaute ja auch stereo,was würde mono in bezug auf den klang bewirken?
und nochmals die frage an eventuelle besitzer,lohnt sich die anschaffung des rode svm,was gibts für alternativen in dem preisbereich?



techman
Beiträge: 15

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von techman »

Hallo
Ich möchte mich noch kurz einbringen, aber weils schon spät ist, nur eine Kurzfasung. Wenn du noch Fragen hast - kein Problem!

Also ich habe in den letzten fünf Jahren viele Konzerte gefilmt, angefangen hats mit einer einzigen Canon XM2, heute tauche ich schon mit 5 DV(-Cam) Kameras auf. Da die Konzerte auch meist eher kleiner waren habe ich lange das Stereomikro der XM2 als Ton genommen. Ich war damit auch echt zufrieden, Musik und Publikum hat man in einem guten Verhältnis gehört.

Leider waren aber die Auftraggeber im Nachhinein meist etwas unzufrieden. Deswegen habe ich mir angewöhnt einfach ein Summensignal vom Tonmischpult abzugreifen, das mach fast keinen Aufwand, aber es klingt gleich viel "krisper" oder knackiger oder wie man auch immer dazu sagen soll. Jedenfalls wars mir eigentlich immer etwas zu trocken. Die Vorschläge von scubavideo1 gefallen mir recht gut, die Richtung könnte echt was bringen.

Jedenfalls habe ich bei meinem letzten, und vermutlich für längere Zeit letzten Konzertfilm (wird wohl zeitlich nichts mehr) eine "Luxusvariante" probiert, zumindest für meine Verhältnisse. Das Konzert wurde mit ca. 20 Kanälen für den Saal gemischt, davon haben wir über die Subgruppen am (Saal-)Mischer 8 logische Unterkanäle gemischt (Gesang, Schlagzeug, Gitarre(-n), Keyboard, ...) diese 8 Kanäle hat dann ein Freund live auf einem kleinen Mischpult abgemischt (den Gesang mit etwas Hall versorgt - was für z.B. Bass-lastige Spuren absolut "tödlich" wäre) und das hat paralell eine Kamera und ein Flash-Recorder aufgezeichnet.
Und alle dies bisher gehört haben meinten es sei einfach nur perfekt.

Als kleines Extra habe ich dann noch für die DVD eine 5.1 Spur erstellt, da ich ja noch das Stereomikro der XM2 hatte. Somit liegen auf li und re Vorne (und am Center) die abgemischte Aufnahme und Hinten hört man das Publikum und die "Saal-atmo" was auch sehr gut klingt.

Als Schlussfolgerung wollte ich jedenfalls sagen, dass ich mir für genau diesen Zweck auf keinen Fall eine (mono-) Richtgurke kaufen würde, die ist was fürs Interview mit den Musikern vor dem Konzert oder zum Tonangeln beim Film. Auch sowas wie ein Rode Stereo Vid. Mic. bringt dir nicht extrem viel, weil der Bass (egal ob Schlagzeug oder E-Bass) nicht knackig hart klingt, sondern hallig verwaschen.



Dr. Walter Gesierich
Beiträge: 177

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Dr. Walter Gesierich »

Super-Beiträge von echten Könnern!
Ja es ist tatsächlich so: Du stehst zwar verführerisch nah am Saalmischpult, um dort Dir den Mischpultton herauszuholen, der ist aber für sich allein zu trocken und unausgewogen. Ca. 30 % Saalton solltest Du zumischen können, das ist ideal. Geht aber nicht auf ganz billig.
Stattdesen ein Superrichtmikrofon n a h bei der Kamera aufzustellen ist nicht das Idealste, weil trotz allem noch ein zu verwaschener Ton herauskommt. Den Ton "zoomen" zu wollen geht bei weitem nicht so, wie das Bild zoomen mit dem Objektiv.
Es hilft für Dich - auf billig - nur die eine Devise: Es müssen 2 Mikrofone her, die auf etwa 5 Meter nah an die PA-Boxen herangestellt werden müssen. Bei dieser Entfernung zum Camcorder hast Du aber das Problem, daß die Mikrofonleitungen Brummeinstreuungen bekommen, weil Du eine unsymmetrische Eingangsbuchse hast.
Entweder, Du nimmst den Ton auf einen Flashrecorder auf, z.B. der Zoom H4 ist sehr gut und rel. günstig (280 Euro), und der hat störungsfreie, symmetrische XLR-Eingänge sogar mit Phantomspeisung 48 Volt für besonders gute Kondensatormikrofone. Und hinterher etwas Synchronisierungsarbeit am Computer.
Oder wenn's noch billiger sein muß und ohne Nacharbeit: Es gibt beim Musik-Versender Musik Produktiv einen 4-fach Vorverstärker für 79 Euro, den Du direkt neben Deiner Kamera postierst.
http://www.musik-produktiv.de/sm-pro-audio-pr4v.aspx
Der ist auch symmetrisch und überbrückt schon mal die einstreugefährliche große Strecke zwischen Mikrofonen und Consumerkamera. Von diesem Vorverstärker mußt Du dann mit einem Y-Kabel, die in besonders reicher Auswahl der Musik-Versender Thomann hat, vom Vorverstärker zur Kamera.
Wenn Du mit der Entfernung der Mikrofone zu den Lautsprechern rumspielst, bekommst Du sicher ein recht gutes, natürliches Endergebnis für wenig Kohle.
Viel Glück wünscht Walter



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

Hallo
Auch wenn der letzte Beitrag aus 2008 uns somit fast 12 Jahre alt ist, finde ich kaum einen aktuelleren Thread zu genau diesem Thema.
Auch ich filme Live-Gigs, meist relativ spontan, und verwende dazu seit 2 Jahren meinen kleinen Gimbal von Dji - Pocket 2. Für den Sound verwende ich (noch) das Zoom H1.
Mich würde interessieren ob es hierfür nicht bessere Mikrofone gibt - eben genau für diesen - spontanen Einsatz.
Ich beobachte dass fast jeder 2. im Publikum mit dem Handy filmt, aber kaum etwas davon auf YT landet. Und wenn, ist das Bild verwackelt und der Sound nicht berauschend (genauso wie bei meinen Mitschnitten der letzten Jahre, wo mir die Audioqualität nicht so wichtig war) Wobei sich v.a. mit Iphones extrem gute Ergebnisse erzielen lassen (zumindest was die Videospur anbelangt)
Seit kurzem habe ich entdeckt dass mit ein wenig Audionachbearbeitung (EQ/Compressor) überraschend viel herauszuholen ist (ich habe auf meinem KAnal dazu ein vorher- nacher Video gemacht : wobei ich nicht wirklich Ahnung habe wie man aus einer Aufnahme von riesigen Stadion-PA-Speakern das Optimale herausholt, und auf was schon bei der Aufnahme selbst zu achten ist. Vermutlich wäre es besser für das Audio weiter hinten zu stehen - ganz im Gegensatz zur Videospur im Fall von live-gigs ... etc...

Ich hätte jedenfalls vor das Rode VM NTG zu testen, allenfalls zu mieten und zusätzlich zu meinem Zoom H1 zu verwenden (dann wäre der Stereosound vom Zoom). Allerdings würde mich auch das Sennheiser MKE 440 (Stereo) ansprechen.

Trotz intensiver Suche in den letzten Tagen, habe ich weder brauchbare Testvideos auf YT gefunden noch Forenbeitrage zu genau diesem Thema. Die meisten gefundenen Beiträge beschäftigen sich (genauso wie weiter oben hier im Thread) mit der Möglichkeit von Direktaufnahmen vom Mischer. Das ist aber ein völlig anderes Thema als hier der TE eingangs angefragt hat. Mir geht es ebenso wie dem TE um Optimierung von Aufnahmen vom Sound großer Live-Gig-Anlagen.

Ich hoffe dass hiermit doch jemand Erfahrung hat und Kaufempfehlungen hat.

Es kann ja auch durchaus sein, dass für diesen Einsatz ein Billigstmikro um €60 genau den gleichen Sound aufnimmt wie ein Mikro um € 900 wenns um den PA-Sound geht. Keine Ahnung.

Am meisten stört mich bei meinem Zoom H1, dass ich Gespräche von Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung genauso mit auf der Aufnahme habe, was ich hoffe von einem Richtmikro (und das MKE 440 sollte ebenso eines sein) vermeiden zu können (insbesondere bei oben genanntem Video - da waren 2 junge Damen neben mir, die sich herrlich amüsiert haben, eine sogar mit dem Rücken zur Bühne. Nach ein paar Nummern und bösen Blicken nicht nur von mir sind sie dannn nach hinten gegangen). Ebenso stört mich dass die Höhen etwas "säuseln" - nicht mehr Präzise sind. Beim Zoom liebe ich den analogen stufenlosen Eingangspegelregler der ja beim Rode VM NTG auch vorhanden ist. Ich stimme diesen mit dem Aufnahmepegel im Gimbal ab.

Edit: Ich habe nun doch ein paar Beiträge zu dem gleichen Thema hier im Forum gefunden. Diese empfehlen das Zoom H2 sowie das AKG C1000S. Letzteres sagt mir wenig - hat das wer im Einsatz für solche live-gigs. Und gibts zwischen H1 und H2 überhaupt Unterschiede in der Aufnahmequalität - oder nur in der Bedienung/Display.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Frank Glencairn »

stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 11:15 .. wobei ich nicht wirklich Ahnung habe wie man aus einer Aufnahme von riesigen Stadion-PA-Speakern das Optimale herausholt.
Gar nicht, das klingt immer grausig.

Ton am Mischpult abnehmen (Recorder oder Funk), gleichzeitig nem zweiten Recorder mitlaufen lassen, für Applaus und leichtes Einmischen in den Mischpult Ton. Wenn das Budget nicht für nen zweiten Recorder Reicht, geht auch der Kameraton. Je nach Kamera brauchst du dafür nicht mal ein extra Micro.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Sollte vom Mischpult den Ton zu nehmen aus irgend einem Grund nicht möglich sein, empfehle ich dieses Stereo Mik hier unten, gerade für Konzerte.
https://www.fotichaestli.ch/rode-stereo-videomic-x/
Aber optimal wird das nicht, weil, siehe oben…
Gruss Boris



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

Hast Du das VM X konkret verwendet? Gibts davon eine Aufnahme?



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

Hast Du das VM X konkret verwendet? Gibts davon eine Aufnahme?



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Das Rode Stereo Video MIC X leider nicht, ist realtiv teuer.
Aber ich habe das Video MIC Pro und das Stereo Video MIC Pro.

Aufnahmen hab ich schon aber nicht wirklich was, was ich hier hochladen darf. was wirklich gut tönt.
Liegt aber nicht an den Miks…
Von (Kindertanzaufführungen) in kleinen Theatern wo der Ton (auch fürs Publikum) eh eher beschissen tönt. ;))

Beziehungsweise ich nehme den Ton (Musik) mittlerweile, wenn ich kann, auch lieber direkt vom Mischpult und fürs Publikum hab ich einen kleinen Zoom H1…Oder/ und das Stereo Mik.

Aber schau mal auf YouTube da gibt es zig Beispiele von Musik Aufnahmen vom Stereo Video Mik Pro.
Das X ist ähnlich einfach noch besser..
Gruss Boris



berlin123
Beiträge: 734

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von berlin123 »

wie immer gilt: je besser das Mikro, desto mehr kann man mit einem EQ hinterher rausholen.

Aber die Ausgangsbasis ist das Problem. Du hast immer Publikum mit drauf. Und wie gut der Klang aus den Boxen ist hängt davon ab wo du stehst und wie effektiv der Tonmensch den Klang eingestellt hat um den ungleichmäßigen Frequenzgang im Raum auszugleichen.

Ob der H2 besser ist als der H1 weiß ich selber nicht, aber ich hab öfter mal Musiker mit den H2 gesehen als mit dem H1.

Nur mal so zum Vergleich: in einem Konzerthaus für klassische Musik nimmt man den Klang auch im Raum mit auf und nicht mit einem Mikro an jeder Geige. Aber da ist das Publikum still (wer husten muss wird böse angeschaut) und der Raum ist von Beginn an so gebaut, dass er optimal für ein Orchester klingt.

Und es wird kein Zoom Recorder genommen sondern hochwertige Mikros von Neumann etc, die von einem Tonmeister sorgfältig über den Raum verteilt von der Decke hängen. Long story short: sowas bekommst du im einer Halle mit Pop Rock Elektro Mucke nicht hin. Einem gut einstellbaren Sound bekommst du am Ausgang vom Mixer.
Zuletzt geändert von berlin123 am Fr 19 Jan, 2024 15:08, insgesamt 1-mal geändert.



ruessel
Beiträge: 9762

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von ruessel »

Ist doch alles kein Problem. Konzert aufgenommen mit Canon XH-A1, Bild & Ton. (Stereo, ein DIY Mikrofon, ja ohne Rekorder, direkt auf das Kameraband)

Gruss vom Ruessel



berlin123
Beiträge: 734

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von berlin123 »

ruessel hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 15:07 Ist doch alles kein Problem. Konzert aufgenommen mit Canon XH-A1, Bild & Ton. (Stereo, ein DIY Mikrofon)

Mozart hat auch keine wummernde 60 Herz Kick drum in seine Sonetten geschrieben.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Das klassische Konzert tönt gut, aber du hast da halt auch kein lautes Publikum, wie ich, schnatternde Eltern, schreiende Babys, tuschelnde Kinder im Publikum..;))
Ich hab früher auch schon probiert nur mit der Musik vom Mischpult, beziehungsweise mit dem Mik nah an den Lautsprechern zu arbeiten.
Das tönt dann aber unnatürlich, wenn man nur noch die Musik hört, gar nicht mehr nach Live Theater…

Und wir haben natürlich auch klassisch, aber auch sehr viel Pop Musik..Mal ganz laut mal sehr leise. Und nicht bei jeder Probe und Aufführung gleich…
Macht es auch nicht einfacher, weil pegeln während der Show kann ich gar nicht.
Und die am Mischpult macht eh was sie will…Und das sind Tanzlehrerinnen, gar keine Tonmeister.D
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 19 Jan, 2024 15:24, insgesamt 2-mal geändert.



ruessel
Beiträge: 9762

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von ruessel »

Mozart hat auch keine wummernde 60 Herz Kick drum in seine Sonetten geschrieben.
ja und? max. SPL: 130 dB!
Gruss vom Ruessel



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Bei der nächsten Aufführung versuche ich mal das Rode Wireless Pro zu entfremden.;)

Ein Sender rechts vor den Boxen, den anderen Sender links auf der anderen Seite der Bühne vor den Lautsprechern. Der Empfänger auf der Kamera, aber gar nicht angestöpselt. Nur zur Kontrolle das es auch wirklich aufnimmt.
Aufnahme nur in 32Bit an den 2 Miks (Sendern) selber.
Dafür das Stereo Video Mik Pro für Ambinent(Publikums) Sound neben und angeschlossen an die Kamera…Nachher in Post alles irgendwie zusammen mixen…

Was meint ihr ?
Gruss Boris



TomStg
Beiträge: 3453

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von TomStg »

Für Rock-/Pop-Konzerte liefert die Abnahme vom Mischpult zusammen mit einer separaten Aufnahme des Raums/der Halle ausnahmslos die beste Tonqualität auf die einfachste Weise. Je nachdem, wie aufwendig die Hardware für die separate Aufnahme ist, kann dieses Vorgehen auch die billigste Variante sein.

Mit einem minderwertigen Billig-Recorder wie dem H1 oder H2 ist es ziemlich gleichgültig, zu welcher Mikro-Qualität man greift. Da tut es auch ein einfaches 60Euro-Mikro.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Da hast du recht.
Wobei was die Miks betrifft, hatte mal nur den H1 mit dem H5 (nur die Stereo Miks direkt in die Kamera) verglichen.
Der H5 tönt schon besser, satter…
Gruss Boris



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

So, vielen Dank erst mal für die zahlreichen Rückmeldungen. Scheint doch mehr Menschen zu interessieren als ich dachte als ich sah, dass hier 12 Jahre niemand gepostet hat.
Auf YT finde ich tatsächlich einige Videos des Rode VM Pro -> finde diese nur nicht besser als meine Zoom H1 Aufnahmen (unbearbeitet).
Leider hat hier niemand meinen Vergleich meines (bescheidenenen) post-processing kommentiert (YT Link weiter oben)
Andererseits kann ich die zuletzt geposteten Videos hier nicht sehen. dort wo das Video sein sollte steht: Fehler: Gesicherte Verbindung fehlgeschlagen - Beim Verbinden mit player.vimeo.com trat ein Fehler auf. Die Gegenstelle hat ein gültiges Zertifikat erhalten, aber der Zugriff wurde abgelehnt. Fehlercode: SSL_ERROR_ACCESS_DENIED_ALERT

Aktuell habe ich also noch keinen konkreten Hinweis der mir weiterhilft.
Dass das H5 besser sein soll als das H1 ... Das H2 möglicherweise bessere Qualität liefert als das H1 - mag ja alles richtig sein - nur ich bräuchte konkrete Aufnahmen von Rock Konzerten. Wald und Wiesenaufnahmen bringen mir hier wenig. Die wenigen die ich gefunden habe waren eben mit dem Rode VM Pro - und die rechtfertigen keinen Umstieg vom Zoom.

Gefunden habe ich weiters (Dank eines Beitrages hier im Forum - anderer Thread) ein Video eines Gigs (in der Halle) mit dem Sennheiser MK 440 - auch nicht uninteressant :
Aber wieder kein Vergleich möglich, da keine Umgebungsgeräusche wie in meinen Situationen. Deshalb denke ich dass ein Richtmikro besser wäre. Ich kann ja das H1 zusätzlich verwenden (also direkt im H1 aufnehmen, und habe dadurch eine zusätzliche Stereospur) Aber wie gesagt - alles Vermutungen.

@TomStg: Bitte erklär mir warum die Qualität auch mit dem Recorder und nicht nur dem Mikro zu tun hat. Ich bin bei meinen Aufnahmen mit meiner Zoom H1 direkt in den Dji reingegangen, hab also nur das Mikro genutzt, nicht den Zoom Recorder. Was macht ein besserer Rekorder anders, was ich in der Nachbearbeitung nicht auch ändern kann? Gibt es denn möglicherweise - ähnlich wie bei der Digitalfotografie eine Roh-Datei (bei der Fotografie eben RAW) - also unverfälscht so dass man im post processing alle Möglichkeiten zur Anpassung hat. Ich vermute diese Aufgabe machen eben teurere Aufnahmegeräte gleich in Echtzeit - ohne dass ich dies kontrollieren kann. Ähnlich wie die meisten Amateurfotografen nur jpgs nutzen ohne die Möglichkeit zu nutzen, ihre Fotos als RAW am PC zu Hause in Ruhe zu entwickeln (nicht abzuändern - nur zu entwickeln)

Fazit: Bin nach wie vor auf der Suche nach Beispielen (also Videos von all den genannten und empfohlenen Mikros auf Live Gigs im Freien - aben genau wie auf meinem YT Kanal gezeigt.)
Zuletzt geändert von stagecamful am Fr 19 Jan, 2024 20:49, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Frank Glencairn »

stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 20:41
Dass das H5 besser sein soll als das H1 ... Das H2 möglicherweise bessere Qualität liefert als das H1 - mag ja alles richtig sein - nur ich bräuchte konkrete Aufnahmen von Rock Konzerten.
Der Unterschied in der Raumakustik, der jeweiligen PA und des Mischers auf verschiedenen Veranstaltungen ist um Größenordungen höher als der zwischen verschiedenen Recordern und Mikros.

Wi e ich oben schon sagte - sauberen Hauptton vom Mischpult abnehmen und Kameraton (für etwas Atmo und Applaus) leicht beimischen - fertig.

Besser wird's nicht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

"Besser wirds nicht" ...

Ich habe weiter oben demonstriert dass man in der Audionachbearbeitung vieles verbessern kann. Ich bin sicher dass ich diese EQ- und Compressor-Einstellungen für die meisten meiner Gig-Mitschnitte verwenden kann, da dadurch die "Fehler" meines Zoom - Mikros korrigiert werden (und nicht die unterschiedlichen PA´s und Einstellungen der Tontechniker) - oder sehe ich das falsch?

Genau deshalb erwarte ich mir von einem passenden Mikro eine bessere Ausgangsqualität, die ich dann auch in der Nachbearbeitung noch verbessern kann.

Ich möchte mich aber erst im Vorfeld davon überzeugen dass ein besseres Mikro wirklich den Unterschied macht. Vielleicht hast Du ja auch recht, und es ist eh egal mit welchem Mikro ich einen PA-Sound aufnehme. Denn zwischen meinem Zoom H1 und sagen wir mal dem Sennheiser MK 440 (in zuvor genanntem Video) höre ich kaum Unterschied. Tatsächlich höre ich auch wenig Unterschied wenn ich mein Smartphon zur Aufnahme verwende. Dann spare ich mir die € 300.-

Ich würde es nur gern von jemanden hören, der genau das schon getestet hat.

Aufnahmen direkt vom Mischer ist hier im Thread kein Thema! Darum gehts hier nicht.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Frank Glencairn »

stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 20:59
Ich habe weiter oben demonstriert dass man in der Audionachbearbeitung vieles verbessern kann. Ich bin sicher dass ich diese EQ- und Compressor-Einstellungen für die meisten meiner Gig-Mitschnitte verwenden kann, da dadurch die "Fehler" meines Zoom - Mikros korrigiert werden (und nicht die unterschiedlichen PA´s und Einstellungen der Tontechniker) - oder sehe ich das falsch?
Natürlich kannst du mit nem EQ den Sound in gewissen Grenzen verbessern, aber halt nicht so Sachen wie Raumakustik und andere Probleme. Qualitativ ist das aber immer noch kein Vergleich zu Abnahme am Mischpult. Hört man ja an dem Beispiel daß du gepostet hast - das ist trotz EQ völlig undefinierter Matsch.
stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 20:59Denn zwischen meinem Zoom H1 und sagen wir mal dem Sennheiser MK 440 (in zuvor genanntem Video) höre ich kaum Unterschied.
Selbstverständlich nicht. Wir reden hier ja nicht von einem Klassikkonzert mit unverstärkten Instrumenten in einem Raum der sorgfältig dafür konstruiert wurde und einem Muksmäuschen stillem Publikum.

Bei den Akustischen Bedingungen die auf einem Rockkonzert herrschen ist es quasi völlig egal ob du einen H1 oder sonstwas hast. Das selbe gilt für Mikros.
stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 20:59
Ich würde es nur gern von jemanden hören, der genau das schon getestet hat.
Eher unwahrscheinlich daß jemand verschiedenen Recorder und Mikros - alle auf dem selben Rockkonzert -parallel getestet hat.

Da wirst du schon selbst ran müssen.
stagecamful hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 20:59

Aufnahmen direkt vom Mischer ist hier im Thread kein Thema! Darum gehts hier nicht.
Also ist dir die Musik selbst gar nicht so wichtig?
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Fr 19 Jan, 2024 21:14, insgesamt 1-mal geändert.



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

Ok - mein Gefühl sagt mir ich soll zum Rode VM NTG greifen, da ich mir davon erwarte die Nebengeräusche besser zu vermeiden als mit meinem Zoom oder mit dem Y-förmigen Sennheiser MK440.
Bis zur Live-Gig Saison bleibt noch etwas Zeit.



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

"Also ist dir die Musik selbst gar nicht so wichtig?"
Sorry - die Frage habe ich nicht verstanden. Natürlich ist mir die Musik wichtig - genau deshalb teile ich das ja. Aber ich kann nicht als Besucher einfach ein Kabel irgendwo reinstecken wo es mir gefällt.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Frank Glencairn »

Okay, ich hab dem Anfangspost entnommen, daß du das irgendwie für die Bands machst.

Als Unbeteiligter ist das natürlich schwer - ich würde mal sagen, da hast du einfach schlechte Karten. Das wirst du - egal mit welchem Micro oder Recorder nicht wirklich besser hinbekommen, schon gar nicht wenn du auch noch mit der Kamera rum läufst.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Frank hat sicher recht.
Aber wenn du als Zuschauer gar keine Möglichkeit hast vom Tonmischpult den Ton vom Konzert zu nehmen. Oder gleich mehrere Mikrofone die an einem Audio Recorder hängen, auf der Bühne zu platzieren. Dann nützt dir ein Richt Mik wie das NTG das eigentlich eh mehr für Sprache ausgelegt ist auch nicht mehr.
Dann bleibt doch eigentlich nur die Lösung dir den besten Platz zu suchen. Das heisst dort im Publikums Raum wo es halt in dem Raum am besten tönt und mit einem Stereo Mik das Konzert aufzunehmen…
Ich würde einfach schauen das das Mik möglichst weit oben, neben dir auf einem separaten Stativ zu platzieren. So das so wenig Geräusche wie möglich vom Publikum oder von dir selber und der Kamera/Recorder mit aufgenommen werden…Wenn das möglich ist.

Ob das dann ein günstiges Stereo Video MIC Pro, oder ein Zoom Audio Recorder , oder das teure Rode Stereo Video X Mic ist, spielt wahrscheinlich in dem Fall nicht mal eine Rolle.

@Frank
Oder siehst du das anders ?
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 19 Jan, 2024 21:53, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23206

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 19 Jan, 2024 21:33
@Frank
Oder siehst du das anders ?
Viel mehr kann man da nicht machen.
Die Möglichkeiten als Zuschauer auf dieser Art von Konzerten sind halt schon rein physikalisch/akustisch extrem begrenzt, hinzu kommen dann noch extrem ungünstige Bedingungen für Audio Aufnahmen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

Wichtig ist möglichst wenigstens etwas weg von der Kamera und von den Leuten mit dem Mik und wahrscheinlich eher weit vorne und in der Mitte sitzen….
Wobei den Raum und wo Lautsprecher platziert sind dabei berücksichtigen.
Manchmal hat es auch Lautsprecher seitlich in der Mitte vom Saal, dann ist weiter, oder ganz hinten (wo viel weniger Publikum ist) auch eine Option…

(Darum mag ich schöne, lange Zoom Objektive, (mit einem stabilen, guten Stativ) man hat so viel mehr Freiheiten.;))
Gruss Boris



blueplanet
Beiträge: 1506

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von blueplanet »

…mal so ganz „ketzerisch“ gefragt: für was oder wen machst Du das? Es gibt aus meiner Sicht nur 2 Szenarien.
1. Du filmst, wie wahrscheinlich alle die mit ihren Handys dabei zugange sind ohne ausdrückliche Zustimmung des Veranstalters. Dann sei happy, dass Du das „darfst“. Ergo sind und bleiben die Möglichkeiten sich „frei zu bewegen“ und mit der Kamera und dem Mikro das zu tun, was Du gerne möchtest, eng begrenzt. Entfällt damit der Anspruch prof. zu arbeiten.
2. Du filmst, hast einen Presseausweis mit entsprechender Genehmigung bzw. kennst ein Bandmitglied, was Dir explizit die Erlaubnis erteilt und die Verbreitung im Netz gestattet.
Dann, erst dann stellen sich im Grunde deine Fragen, die den Zugang zum Mischpult schon mal einbeziehen….



kd-73
Beiträge: 7

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von kd-73 »

Auch wenn ich kein Profi bin, möchte ich auch gerne meinen Senf dazu geben. Mich betrifft das angesprochene Thema unmittelbar!

Kurz mein Background: ich bin Hobby-Video-Filmer, pensionierter Ingenieur, und in den letzten 3 Jahren hat es sich zufällig ergeben, dass ich meinen Schwerpunkt in der Event-Filmerei gefunden habe (vorher Reiseberichte). In der Zwischenzeit habe ich 5 Sony Camcorder (FDR-AX 33 und 53) und ich filme für einen Kinder- und Jugendchor in der Stadthalle oder Kirchen, Erwachsenenchor, städtische Musikschule, Grundschule bei meinen Enkeln, Jazz-Konzert im Kirchenumfeld, Kleinkunsttheater in einer mittelgroßen Stadt (60.000 Einwohner). In allen Fällen filme ich im direkten Auftrag der Künstler und zwar alleine oder mit einer weiteren Person. Bis auf eine Kamera sind alle statisch positioniert und beobachten die Bühne aus verschiedenen Blickwinkeln (Totale, seitlich, Dirigent).

Nun zum Mikro-Thema. Anschluss an das zentrale Mischpult wäre kein Problem, wenn es das denn gäbe. Es gibt zwar einzelne Mikros, aber die sind für Ansagen oder die Solisten oder besonders leise Instrumente. Die Chöre singen ohne Mikros (über 20 Personen), Jazz-Konzert (laut genug!) dito. Daher hilft mir der Mischpultton nicht weiter.

Vor einem Jahr habe ich mir das Rode VideoMic X gekauft und bin begeistert. Angeschlossen ist es an ein Zoom F3 Recorder (ebenfalls super). Durch dessen 32 bit Auflösung habe ich kein Problem mehr mit der Aussteuerung. Das Ganze hängt an einem Powerpack und ist damit völlig unabhängig vom Strom und Kameras auf einem eigenen Stativ. Ich positioniere es in der Mitte des Zuschauerraums möglichst hoch. Die Musik ist in der Regel laut genug, so dass das Publikum nur teilweise als Atmo mit aufgenommen wird. An allen Camcorder hängen eigene Mikros (Sony ECM-M1, Rode VideoMic NTG,…). Beim Multicam-Schnitt (Avid MediaComposer) verwende ich bei der Darbietung den Ton vom VM X und beim Beifall und Ansagen ein Gemisch aus den anderen Mikros. Da die Camcorder im Autogain Betrieb laufen, habe ich dann keine Probleme mit der Übersteuerung, habe aber einen tollen Ton vom VM X.

Viele Grüße



stagecamful
Beiträge: 23

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von stagecamful »

@Darth Schneider:
„Ob das dann ein günstiges Stereo Video MIC Pro, oder ein Zoom Audio Recorder , oder das teure Rode Stereo Video X Mic ist, spielt wahrscheinlich in dem Fall nicht mal eine Rolle“
> Betonung auf „wahrscheinlich“ > genau um das herauszufinden bin ich in diesen Thread eingestiegen… und bin gespannt auf Rückmeldungen von Leuten die verschiedene Mikros probiert haben und dieses Ergebnis dann auch auf YT posten (es gibt schon von allem 100e Tests – sollte es eigentlich davon auch geben) - und wenn ich mir das letzte Posting von kd-73 durchlese scheint es schon ordentliche Unterschiede zu geben.

„…Saal…“ ich filme meist outdoor.

@Frank Glencairn
„Viel mehr kann man da nicht machen.“ >
Ihr vergleicht das immer mit dem Sound vom Mischer – klar kommt man mit den Möglichkeiten um die es hier geht nicht ran und lässt sich daher auch nicht vergleichen!

@blueplanet
„für was oder wen machst Du das“
Sehr spannende Frage: Es trifft natürlich ersteres Szenario zu. Wobei ich ebenfalls 2 Szenarien unterscheide:

1) Bekannte Band, von der es unzählige selbstproduzierte professionelle Videos auf YT gibt und die vor zahlendem Publikum spielt (also nicht öffentlich) > hier bin ich bei Dir – hier brauche ich die Zustimmung vom Veranstalter. Wobei dies spätestens beim Einlass geklärt wird. Und daran halte ich mich selbstredend. Jene Profi-Bands dich ich mir ansehe, verbieten dies jedoch nicht. Wobei ich eben feststelle, dass dann fast jeder zweite mit dem Handy filmt, und dementsprechend grausige Aufnahmen im Web kursieren > darüber kann keine Band happy sein. Deshalb möchte ich auch meine Mitschnitte qualitativ besser machen als ein 08/15 verwackeltes Handyvideo. Gegen dieses Verwackeln wirkt meine vor 2 Jahren angeschaffte Dji Osmo Pocket Wunder. Besser wärs mit meiner ICE7 aber samt Ronan-Gimbal ist das Equipment für meinen Einsatz zu schwer. Immerhin gehe ich zu den Gigs v.a. weil ich dort Spaß haben möchte. Filmen ist immer zweitrangig! Der Dji Pocket erfüllt genau den Zweck: Klein, handlich, und macht ausreichend gute Filme. Und ich kann mit meinem Einbeinstativ locker über die Köpfe hinwegfilmen. Ich gebe Dir ein Beispiel: Jeder Musiker (außer im Klassik und Schlagerbereich) spielt seine Solis immer ein wenig anders. Somit ist jeder Gig einzigartig und da gehts weniger um das tolle Klangerlebnis.. So war meine Einstellung noch vor wenigen Monaten. Mittlerweile jedoch möchte ich auch für meinen Zweck die Soundqualität verbessern wenn dies denn möglich ist.


2) Unbekannte Bands: Oft spielen die in genau der Formation nur ein einziges Mal zusammen, sei es weil Musiker ausgefallen sind, oder ein Kurzzeitprojekt. Auch unbekannte Bands die schon länger zusammenspielen haben nicht alle Live-VideosVon denen gibt’s dann gar nichts, wenn ich nicht filmen würde - und das ist dann echt schade. Meist nur im Studio produziertes Material. Und ich würde gerne schon wissen wie die Bands live klingen bevor ich mich am Weg mache – vor allem wenn man an einem Tag die Wahl zu mehreren live Gigs an unterschiedlichen Plätzen hat – und das ist in Wien im Sommer durchaus nicht selten (Gott sei Dank!)
Es gab/gibt einen Landsmann der in dem Hobby voll aufgegangen ist und anfangs auch für sich selbst gefilmt hat – einfach um gelungene Gigs zu archivieren. Damals gabs noch kein YT. Jetzt sind seine Videos hoch begehrt. Und ich denke nicht dass er sich mit dem erstbesten Video begnügt hat. Und : nein – soweit mir bekannt hat der keine Line vom Mischer bekommen. Ich rede vom Videokurtl (https://www.youtube.com/@videokurtl4844) Legendär seine Aufnahmen aus den 80ern. Das ist Kult!
Um Gottes Willen – ich maße mir nicht an hier irgendwas nachmachen zu wollen – aber wahrscheinlich haben wir die gleiche Motivation.

Ich habe 2003 von einer mittlerweile relativ bekannten Musikerin ein ganzes Konzert gefilmt. Damals noch mit meiner mini-DV von Canon mit eigebautem Mic. Gig war öffentlich im Rahmen eines öffentlichen Festes. Ich hab ihr eine DVD gebrannt und geschickt. Sie hat sich sehr gefreut und sich mit einer Gratisversion Ihrer neuen CD (frisch vom Studio) bedankt. So Erlebnisse bestärken mein Hobby.

Sehr stolz bin ich auf die Aufnahme von Hansi Lang aus 2005. Es war eines seiner letzten Gigs (vielleicht sogar das letzte) in seiner damaligen Formation. Leider hat das Video grässliche Horizontalstreifen die man mit deInterlce eigentlich wegbekommen würde wenn ich die Mivi-DV noch hätte.

@kd-73:
Vielen Dank für Deinen Tip mit dem Rode VM-X. Ist zwar eigentlich über meinem geplanten Budget - - aber wenn der Sound so viel besser ist… Gibt’s hiervon Aufnahmen die ich mir ansehen/hören könnte (auf YT oder so..?)



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: welches mikro für live-konzerte?

Beitrag von Darth Schneider »

@stagecamful
Hmm…
Also ich gehe davon aus das Rode Stereo Video X Mik tönt sicher besser als das Stereo Video Mik Pro. Schon alleine weil das X mehr als doppelt so viel kostet.

Aber der Knackpunkt dabei ist ich weiss nicht ob das einen massgeblichen Unterschied macht wenn du eh mitten im Publikum weit weg von der Band damit sitzt.
Das herauszufinden ist auch nicht so einfach. Weil dann müsstest du eigentlich beide Miks zusammen am gleichen Konzert also unter exakt den selben Bedingungen aufnehmen lassen. Und dann die Aufnahmen miteinander vergleichen.
Alles andere sind doch nur Vermutungen.

Beide Miks schneiden jedenfalls sehr gut ab bei sehr vielen Rewiews. Das eine kostet dich mehr als 400€ das andere weniger als 200.
Und kein Mik tönt optimal weit weg von der Schallquelle…

Und es ist durchaus möglich das ein Mik besser geeignet ist für Rock. (Das muss aber nicht das teurere sein) und das andere besser für Klassik….

Nicht umsonst arbeiten Sound Profis mit ganz verschiedenen Mikrofonen…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 22 Jan, 2024 14:42, insgesamt 8-mal geändert.



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