cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 14:19 Weil die hier immer wieder genannt wird: Über Panasonic LUMIX Kameras habe ich schon öfters gehört, dass der AF eher nicht so Klasse sei. Das macht mir schon etwas Kopfschmerzen. Was ist da dran?

Außerdem hab ich gelesen, es gibt neben der S5II auch eine auch eine und eine S5IIX. Wie sind die Unterschiede, wäre die zweite in diesem Kontext sinnvoll bzw relevant?

Und Sony überhitzt? oje...
Die A7sIII und Schwestermodelle (FX3, ZV-E1) nicht, die A7iv eher. Es kommt da auch sehr auf die Einsatzzwecke (Klima/Außentemperatur etc.) an. Die Panasonic S5ii/x ist die einzige Hybridkamera neben Sonys FX-Serie mit aktiver Kühlung (=Lüfter), die garantiert nicht überhitzt.

Die Panasonic S5IIx hat Unterstützung für professionellere Codecs, ist ansonsten identisch mit der S5II. Vergleichsartikel gibt es viele im Netz.

Bei AF ist Sony führend, gefolgt von Canon und dann auf dem dritten Platz Panasonic (mit einem seit der S5ii ordentlichen AF, der aber weniger bombenfest und Lowlight-tauglich ist als der von Sony). Richtige Nachteile beim Video-AF hast Du bei Fuji und Olympus/OM, und bei allen Panasonic-Modellen vor der S5ii und G9ii.

Unter dem Strich sind die Unterschiede einer Canon R6ii, Panasonic S5ii und Sony A7iv oder ZV-E1 (um mal annährend in der gleichen Preisklasse zu bleiben) vor allem Geschmackssache.

Wie gesagt:
- Es kann nie schaden, sich erst einmal die Objektive anzusehen, die man nutzen will. Z.B. ist das der momentane Pferdefuß des Canon R-Systems, dessen Objektive vergleichsweise sehr teuer sind und für die es die Alternativen von Sigma, Tamron, Viltrox & Co nicht gibt (das aber wiederum vollkompatibel mit adaptierten EF-Objektiven ist).
- Letztlich entscheidet ist die Haptik/Ergonomie/Bedienung, die weitgehend subjektiv ist. Technisch nehmen sich alle die o.g. Kameras sehr wenig (es sei denn, man hat spezielle Anforderungen wie z.B. Open Gate oder 4K DCI).

Das beste, was Du tun kannst, ist, anhand der technischen Specs 2-3 Kameramodelle in die engere Wahl zu nehmen und bei Deinem örtlichen Kameraverleiher auszuleihen und in der Praxis zu probieren.



dienstag_01
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von dienstag_01 »

Man kann auch eine Canon R8 auswählen, der fehlt nur der bewegliche Sensor im Vergleich zur R6ii (und das optionale RAW-Output). Spart man nochmal ca. 1000 Euro.



iasi
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von iasi »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 14:11
iasi hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 13:44
Die Frage ist doch immer:
Wie viele Möglichkeiten von z.B. Resolve willst du wirklich nutzen?
Daraus ergibt sich dann auch die Anforderung an das Material, das die Kamera liefern sollte.

Ich will zwar die Raw-Möglichkeiten, die schon der Foto-Bereich liefert, auch beim Film, aber das muss nicht mehr unbedingt sein.
Die 8bit-Formate, die den JPGs im Fotobereich entsprechen, sind mittlerweile überwunden und zwischen JPG und Foto-Raw finden sich im Filmbereich die 10bit-Varianten.

Da muss ich mich wohl noch schlau lesen. Bisher kamen halt immer h.264 Videos im mp4 Dateiformat aus meinen Geräten. Daher hab ich mich bisher, mangels Alternativen, nicht mit befasst.
Im Fotobereich benutze ich eigentlich immer das RAW Format. Ich weiß bei Video nicht wirklich, was da möglich ist. h.264 musste ich mal im Studium zum Teil nach programmieren. Also quantisieren,
Predicted Frames basteln usw. Für das Verständnis interessant, aber praktisch nicht wirklich hilfreich.
Die Film-Raw-Formate bieten mittlerweile dieselben Möglichkeiten, die du aus dem Foto-Bereich kennst. Resolve ist dafür ein geeignetes Werkzeug.

Die 10-Bit-Formate sind für mich ein Mittelding zwischen 8bit (also den JPG aus dem Fotobereich) und RAW.
Die Komprimierung spielt dabei gar keine so große Rolle mehr, denn auch HEVC-Formate liefern heute Datenraten, die nur im Extremfall zu Komprimierungsproblemen führen.

Raw bedeutet Aufwand in der Nachbearbeitung, da gilt es also abzuwägen.



iasi
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 14:48
- Es kann nie schaden, sich erst einmal die Objektive anzusehen, die man nutzen will. Z.B. ist das der momentane Pferdefuß des Canon R-Systems, dessen Objektive vergleichsweise sehr teuer sind und für die es die Alternativen von Sigma, Tamron, Viltrox & Co nicht gibt (das aber wiederum vollkompatibel mit adaptierten EF-Objektiven ist).
Hier zeigt sich doch die Auswahlproblematik:

Eigentlich sind die RF-EF-Adapter mit NDs für Filmer ein enormer Vorteil.

Damit erhalten die RF-Kameras gewissermaßen eine Nachrüstung von internen NDs.



Darth Schneider
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Darth Schneider »

Also mir persönlich wäre das Sigma 24-70 als immer drauf/Otto Normal Zoom Objektiv schon fast zu klobig an der kompakten S5…
Und für den Preis sollte es schon stabilisiert sein.

Da gefällt mir das L Mount Panasonic Glas hier unten schon viel besser, ist zwar auch nicht kleiner, hat dafür mehr Reach.
Und ich finde Blende F4 auf Fullframe noch mit Dual nativ Iso in der S5 ist mehr als Lichtstark genug.
https://www.fotomarlin.ch/fotografie/pa ... h-garantie

Keine Ahnung was Sony vergleichbares im Objektiv Programm hat, aber so ne Alpha Fullframe Cam ist bestimmt auch sehr sehr toll…

Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 01 Dez, 2023 16:38, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von roki100 »

iasi hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 15:57 Raw bedeutet Aufwand in der Nachbearbeitung, da gilt es also abzuwägen.
Das stimmt aber nicht ganz. Ich finde das sollte man dem TO besser erklären. Es kommt darauf an, ob man z.B. ProResRAW nutzt und das Ganze dann lieber in DaVinci statt in FCPX bearbeitet, dann kommt man nicht drum herum: ProRes RAW muss erst in CinemaDNG oder ProRes(4444) umgewandelt werden... Wenn man mit FCPX arbeitet, entfällt der Aufwand. Oder man entscheidet sich für einen VideoAssist mit BRAW und gerade mit S5II(x) ist das interessant, denn im Gegensatz zu früher ist auch Highlight Recovery (ca. +1 Stop mehr DR) enthalten.

Ansonsten hat man mit RAW doch nur Vorteile, ohne zusätzlichen Aufwand. Ob die Vorteile aber für einen (un)wichtig sind, das ist eine andere Sache.
Eigentlich sind die RF-EF-Adapter mit NDs für Filmer ein enormer Vorteil.

Damit erhalten die RF-Kameras gewissermaßen eine Nachrüstung von internen NDs.
Der einzige Unterschied zu den Vizelex EF-L-Mount Throttle Adaptern ist, dass man bei RF-EF den VariND für Low-Light herausziehen kann? Und bei EF-L-Mount Throttle, muss man den ganzen Adapter durch einen anderen Adapter ohne ND austauschen. Wobei ich mit dem zweiten nativen ISO 4000> und f1.8-Objektiv bisher keine LowLight Probleme hatte.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Darth Schneider
Beiträge: 19529

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Darth Schneider »

Klar der TO der sich gewohnt ist nur mit h264 zu arbeiten sollte dann aber besser vorher den Spagat ein paar Jahre lang auf alle Seiten üben…;))))

Sorry der musste einfach sein.
Ich bin somit wieder raus.
Gruss Boris



Goodtaste
Beiträge: 4

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Goodtaste »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 13:13 Also... Mein PC:

AMD Ryzen 9 7900 12-Core
128GB DDR5
2 x Samsung SSD 990 PRO 2TB
Geforce RTX 3090 Ti
1x 4k, 1x FullHD, 1x 21:9 Hochkant für Discord etc., alle 3 in IPS Technik

Normalerweise sagt man mir ständig, dass ich beim PC Kram völlig eskaliere. Ich erwarte beim Thema Filmen allerdings inzwischen ein müdes "geht grad so". Es gab mal Zeiten, da dachte ich, Fotographie sei teuer xD
Geil, das ist fast mein System. Magst du mir verraten welches Board und Ram Sticks du drin hast?
Habe 128GB auf einem Gigabyte X670 partout nicht zum laufen gebracht..

On Topic:
Auch wenn ich meine Blackmagic 6K liebe und für szenisches Arbeiten sofort empfehlen würde, Autofokus ist ein must have für deine Anwendungsfälle.
Würde daher auch zur Sony A7sIII raten (hat alle Features an Bord + riesige Objektivauswahl, Nachteil: diese eklige Sony Bedienung), alternativ Panasonic S5II oder Canon R5 (bei vorhandenem Canon Glas)



Darth Schneider
Beiträge: 19529

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Darth Schneider »

Gute Punkte die du da ansprichst.
Wobei das mit dem Kamera Menü sehe ich zumindest mit den Dslm Brands mit denen ich bisher gefilmt habe folgendes:
Alle haben alle ihre sehr mühsamen Bugs beim filmen und sind völlig überladen mit Funktionen…
Egal ob Sony, Fuji und auch Panasonic.
Canon und Nikon kenne ich nicht beziehungsweise zu wenig um darüber zu schreiben.

Hingegen das Blackmagic Kamera Menü ist, finde ich sowas von durchdacht, sehr intuitiv zu bedienen und aufgeräumt.

Wobei ich denke Autofokus könnte für den TO schon durchaus wichtig sein, aber zwingend/Must have ist der wiederum gar nicht, finde ich zumindest.
Auch für Action/Sport, geht auch manuell.
Für Konzerte und Music Videos, was der TO ja auch machen will, so wie so.
Reine Übungssache, wenn man das so will.

Wenn Autofokus (und schöne Bilder direkt aus der Kamera) für mich sehr wichtig wären, dann würde ich persönlich heute zu einer halt teureren Sony greifen, Kameramenü hin oder her.;)
Gruss Boris



Cinemator
Beiträge: 938

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Cinemator »

@oXSiggiXo - G.A.S. meint Gear Acquisition Syndrome (gibt sogar Wiki-Eintrag)
G.A.S. soll ganz tief im Gehirn in der Amygdala/limbisches System sitzen, wo sonst die menschlichen Triebe wie Hunger, Sex etc. ihr Unwesen treiben. Kann impulsartig Must-have-Begierden auslösen :-)

Hier ein interessanter Artikel für Action-Equipment. Würde zwar dein Budget (und wohl deine Ambitionen) überrennen, aber ich denke, man kann ruhig mal nach ganz oben blicken.
https://www.film-tv-video.de/production ... T_EMAIL_ID]
Er: Was ist mit dir? Sie: Nichts, was du ändern könntest. (Casablanca)



cantsin
Beiträge: 14327

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

Hier mal ein Versuch, die aus Videomacher-Sicht wichtigsten allgemeinen Vor- und Nachteile der drei (in diesem Preissegment) relevanten Full-Frame-Hybrid-Marken zusammenzufassen. (Basiert auf eigener Erfahrung + meiner Zusammenarbeit mit Künstlern, denen ich Kamera-Beratung gebe):

- Sony

Vorteile allgemein: Bester AF [vor allem bei neuesten Modellen] gerade auch bei Low Light [der Sony-AF "sieht" bei Schwachlicht oft besser als das menschliche Auge...], mit Abstand bestes Objektivangebot, nicht zuletzt auch hinsichtlich Preis-/Leistung und Gebrauchtmarkt, sehr verbreitet/Marktführer bei Fullframe-Hybridkameras, verbreitetes/gut implementiertes/gut unterstütztes Log-Profil [SLog3], sehr breite Produktpalette/Ökosystem (Alpha-, FX- und ZV-Serien), einheitliches System sowohl für FF und APS-C, wobei auch Sony APS-C-Segment hinsichtlich Kameras und Objektiven sehr gut bestückt ist (FX30, a6700, Objektive...) und sich gut als kleineres Zweitsystem nutzen lässt. Für ihren Funktionsumfang/ihre Geräteklasse: sehr kompakte Bodies bei allen Kameras.

Nachteile allgemein: Kamera-Bodies vergleichsweise teuer, ggü. der Konkurrenz fehlende/vergleichsweise spartanische Video-Features (kein Shutter Angle, kein DCI 4K, kein Open Gate, kein Waveform-Monitor, keine Raw-Video-Unterstützung bei einigen Modellen wie der A7iv), im Vergleich zu anderen Marken stärker prozessiertes/rauschgefiltertes Videobild (=Geschmackssache), Überhitzung bei einigen Modellen, FX- und ZV-Serie ohne elektronischen Sucher. Menüstruktur mittlerweile verbessert, aber immer noch komplex (was Vor- und Nachteile hat). Kompaktheit der Bodies hat auch ergonomische Nachteile wie z.B. kleine Bedienknöpfe; Ergonomie ist bei Sony-Kameras oft ein Kritikpunkt (aber letztlich subjektiv). Relativ schwache/schlechte In-Body-Stabilisierung; "Color Science"/Farben direkt aus der Kamera bei JPEG und Rec709 waren früher oft Kritikpunkte, heute aber deutlich verbessert [bei neueren Kameras wie der a6700 und A7cII noch stärker als bei älteren Modellen wie der A7sIII und A7iv].

Nachteile modellspezifisch: zu hoher rolling shutter/zu langsamer Sensor bei der A7iv und A7cII, bei beiden Modellen kann auch Überhitzung auftreten.


- Canon [R6ii, R8]

Vorteile allgemein: Traditionell sehr gute Ergonomie/Nutzerfreundlichkeit (Gehäuse, Menüführung etc.), nach Sony bester Video-/Tracking-AF, traditionell sehr gefällige Farben direkt aus der Kamera, 100%-Kompatibilität (via Adapter) zu alten/preisgünstigen EF-Objektiven, "flexible-priority" ("Fv")-Mode für Fotografie (als bessere Alternative zu P/A/S/M), Marktführer direkt neben Sony, einheitliches System sowohl für FF und APS-C (wobei bei APS-C gute native Objektive fehlen!), sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis der Bodies vor allem bei der R8. Der Sensor der R6ii und R8 hat vergleichsweise niedrigen rolling shutter und beherrscht hohe Framerates ohne Sensorbeschnitt, lange Akkulaufzeit bei der R6ii.

Nachteile: Native R-Mount-AF-Objektive ausschließlich von Canon, sehr teuer (Profiobjektive sind auf Leica-Preisniveau) und z.T. mit Lücken im Angebot (z.B. kein kompaktes 28-70mm/2.8 Zoom), wobei die volle Nutzbarkeit des technisch Möglichen bei Video-AF und Stabilisierung nur mit nativen R-Mount-Objektiven gegeben ist (Testergebnisse mit R-Mount-Objektiven sind daher nicht direkt auf adaptierte EF-Objektive übertragbar), CLog-3-Profil bildet Dynamikumfang [vor allem in den Schatten] nicht optimal ab. Wie bei Sony eher spartanische Videofeatures (kein DCI 4K, kein Open Gate, kein Waveform-Monitor, kein Shutter Angle, kein Anamorphic Desqueeze), nur MicroHDMI-Port.

Nachteile modellspezifisch: keine In-Body-Stabilisierung bei der R8 (als einzige aller hier genannten Kameras). Laut Nutzerberichten überhitzt die R8 schnell im Videobetrieb, sowie extrem kurze Akkulaufzeit bei der R8.


- Panasonic [S5ii, S5ii-x]

Vorteile allgemein: komplettes/am wenigsten kompromissbehaftetes Videofunktions-Paket aller hier genannten Kameras; softwareseitig: DCI 4K, Open Gate, Waveform Monitor, Anamorphic Desqueeze, frei definierbare Crop-Marks, frei installierbare/in die Kamera hochladbare LUTs, externes Raw, bei der S5ii-x: ProRes und echte 24p statt nur 23.98p; hardwareseitig: aktive Kühlung/keine Überhitzung, Full Size-HDMI, XLR-Audiointerface als Originalhersteller-Zubehör, 4-Kanal-Audio; vorbildlich implementiertes Log-Profil mit vergleichsweise gering prozessiertem Videosignal, sehr gute Ergonomie des Kamerabodies, Trennung von Foto- und Video-Konfiguration möglich, sehr weitgehende Programmierbarkeit der Custom Modi und Funktionstasten, sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, beste In-Body-Stabilisierung, gutes Objektivangebot mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis (Video-optimierte Festbrennweiten von Panasonic, Zooms und Festbrennweiten von Sigma) sowie sehr brauchbarem 20-60mm Kitzoom, sehr gutes (z.Zt. wegen der Cashback-Aktion: hervorragendes) Preis-/Leistungsverhältnis der Kamera-Bodies.

Nachteile: Panasonic als Kamerahersteller und L-Mount sind ein Nischensystem, Tracking-/Video-AF seit der S5ii brauchbar, aber immer noch schlechter als Sony und Canon (vor allem bei Low Light), in einigen Bereichen Lücken im Objektivangebot (wie z.B. bei Superzooms), Framerates oberhalb von 30p nur im APS-C-Crop, rolling shutter mittelmäßig (besser als bei der Sony A7iv, schlechter als bei der R6ii), Menüs hinsichtlich Übersichtlichkeit/Ergonomie/Verständlichkeit besser als Sony, aber komplexer als Canon; schlechteste Kompatibität/Adaptierbarkeit von Canon EF-Objektiven [Nummer 1: Canon, Nummer 2: Sony mit den Adaptern von Metabones und Budget-Adaptern von Viltrox und 7Artisans, Nummer 3: Sigma-EF-Adapter für L-Mount], kürzere Akkulaufzeit als bei der Sony A7iv/A7cII und Canon R6ii, (im Gegensatz zu Sony und Canon) kein APS-C-, sondern nur das inkompatible MFT-System als kompakteres Zweitkamerasystem.


Und zuletzt noch: Bei Sony ist die Firmware-Update-Versorgung spartanisch, so dass man beim Kamerakauf nicht mit künftigen Funktionsupdates rechnen sollte, während Panasonic sehr aktiv Funktionsupdates ausliefert (und für die Zukunft u.a. AF-Verbesserungen verspricht). Aber das sollte kein Kriterium beim Kamerakauf sein, sondern man sollte davon ausgehen, was eine Kamera hier und jetzt kann.

An den TO: Wenn Dir die oben verglichenen Features z.T. noch nichts sagen bzw. zu technisch-spezialistisch sind, dann kannst Du eigentlich mit keiner der genannten Kameras etwas falsch machen, und ich würde 100%ig danach gehen, welche Dir in der Bedienung/Ergonomie am meisten liegt.



Alex
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Alex »

Kontra Sony sei nicht zu vergessen, benutzerdefinierte Gitterlinien nur als Luxusgut.
:DDD



Darth Schneider
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von Darth Schneider »

@Cantsin
Tolle Recherche und toll geschrieben da oben.

Nur ein Punkt, Kamera Software bei Panasonic:

Also vom letzten Kamera Software Update meiner S5 das ich vor ein paar Wochen installiert hatte, habe ich gar nix bemerkt was sich verbessert haben soll.
Das Update nützt mir also absolut gar nix…

Auch beim ersten Update was ich bei meiner S5 gemacht hatte wo sich der Autofokus stark verbessert haben soll, hab ich gar nix gross davon bemerkt.
Der Autofokus bei Video ist immer noch grottig….

Nur weil Panasonic damals vor Jahren bei der G9 10 Bit , oder was auch immer freigeschaltet hat und bei der S5 VLog ,werden sie deshalb heute noch immer in den höchsten Himmel gelobt ?

Auch die Konkurrenz bringt regelmässig, alle paar Jahre grosse Kamera Software Updates….
Nur die „only one Camera Brand Fanboys“ merken natürlich gar nix davon…;)))

Zumal:
Es ist womöglich für Panasonic die nur 3 bis 5 sich sehr ähnliche Kameras im im aktuellen Katalog haben doch viel einfacher als für Sony die locker 20, eher mehr, ganz verschiedenste Kameras anbieten.
Um öfter mal Kamera Software Updates zu machen..
Gruss Boris



oXSiggiXo
Beiträge: 20

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

Nochmal vielen dank an alle, und vor allem auch nochmal @Cantsin für die tolle Übersicht.

Das waren ja nun einiges an Informationen. Ich werde mich mal in diese Video RAW Geschichte einlesen. Im Januar sind
einige Veranstaltungen vom Musik Verein meiner Frau. Ich werde mir dazu auf jeden Fall die beiden Kameras im Januar mal mieten,
um die auszuprobieren. Ich denke, wenn mir nichts mehr einfällt, bis dahin. Und schonmal angenehme Feiertage!



oXSiggiXo
Beiträge: 20

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

Hallo, nochmal.

Wie sieht es konkret bei folgenden zwei Sony Modellen mit der Überhitzung aus? Womöglich kann ich mir eine oder vielleicht sogar beide über die Feiertage ausleihen.

Alpha 7S III bzw ILCE-7SM3
α7R V bzw ILCE-7RM5

Tut das eigentlich Not, dass die Teile immer zwei Bezeichnungen haben?

thx
Siggi



blueplanet
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von blueplanet »

Das generelle Abschalten der Kamera, weil der Sensor überhitzt, ist das Eine. Viel interessanter (wichtiger) ist zu wissen, dass wenn der Sensor überhitzt ist, es massive Probleme mit ISO-Rauschen gibt. Und da nützt auch nichts, wenn ein Lüfter angeht, der das generelle Abschalten verhindert. Sollte man wissen, wenn man eine Kamera, egal welcher Marke, extremen Bedingungen aussetzt.



cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 18:58 Wie sieht es konkret bei folgenden zwei Sony Modellen mit der Überhitzung aus? Womöglich kann ich mir eine oder vielleicht sogar beide über die Feiertage ausleihen.

Alpha 7S III bzw ILCE-7SM3
α7R V bzw ILCE-7RM5
Die A7R ist eine eher spezialisierte Kamera für Stills-Fotografie in sehr hoher Auflösung wie z.B. Landschaftsfotografie. Für Deine Zwecke ist sie weniger geeignet, weil sie deutlich schlechter im Schwachlicht ist und vor allem durch den hochauflösenden Sensor eine langsame Auslesezeit mit sehr hohem rolling shutter hat. Von allen Sony-Hybridkameras ist die A7R am wenigsten für Video geeignet.

Die A7sIII ist die beste Videokamera in der A7-Serie, hat aber relativ geringe Auflösung für Stills-Fotografie (nicht unbedingt ein Problem, zumal für Online/social media - man kann halt 200dpi-Prints nur bis maximal 52x35cm machen und ist beim nachträglichen Beschnitt des Bilds ggfs. eingeschränkt). Wenn Du auf den elektronischen Sucher verzichten kannst, kannst Du viel Geld sparen mit der ZV-E1, die ansonsten dieselbe Kamera ist, aber mit nochmals verbessertem Autofokus.



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

blueplanet hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 20:37 Sollte man wissen, wenn man eine Kamera, egal welcher Marke, extremen Bedingungen aussetzt.
Wie definiert man extreme Bedingungen? Ich fand mein Einsatzszenario jetzt nicht wirklich extrem. Ich
bin aber eigentlich schon der Meinung, dass eine Kamera schon leisten sollte, womit geworben wird. Ich
habe nicht vor, Mittags in einer Wüste zu filmen.



cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 20:48 Wie definiert man extreme Bedingungen? Ich fand mein Einsatzszenario jetzt nicht wirklich extrem.
Stundenlange Drehs in Hochsommerhitze oder in einem Studio mit starkem Scheinwerfer-/Film-/Videolicht bringen die meisten Hybridkameras an ihre Grenzen.

Sony und Canon machen hier auch eine grundsätzliche Produktsegmentierung und wollen, dass man für solche Einsatzzwecke zu den teureren/professionelleren Kameras der FX- bzw. C-Serie greift.

In den unteren Budgetgefilden waren die aktiv gekühlten Blackmagic Pockets und Panasonic S1H ganz klare Ausnahmen hiervon, und natürlich auch die (ebenfalls aktiv gekühlte) Sony FX30 als preiswerte Kamera in der FX-Serie.

Ich gehe mal davon aus, dass die Panasonic S5ii/x (aktiv gekühlt...) ebenfalls in diese Reihe gehört, kenne aber keine Messwerte zu ihrem Sensor-Rauschverhalten bei höheren Außentemperaturen bzw. längeren Aufnahmezeiten.
Zuletzt geändert von cantsin am Fr 08 Dez, 2023 21:05, insgesamt 1-mal geändert.



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

cantsin hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 20:44 Von allen Sony-Hybridkameras ist die A7R am wenigsten für Video geeignet.
Dann spare ich mir die Miete da wohl gleich für.

Wie sieht es denn dann bei der A7sIII mit dem Hitze Problem aus? Auf die Problematik wurde ja hier für die Sony Kameras explizit drauf hingewiesen.



cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:05 Wie sieht es denn dann bei der A7sIII mit dem Hitze Problem aus? Auf die Problematik wurde ja hier für die Sony Kameras explizit drauf hingewiesen.
Einfach mal "A7sIII" und "overheating" googlen, und Du findest diverse Artikel, Forenpostings und Youtube-Videos wie z.B. https://petapixel.com/2020/07/30/sony-a ... es-report/

Scheint aber vor allem bei höheren Frameraten (60p) aufzutreten und in heißerem Klima. Sie hat auch eine Menüoption, um das Hitzelimit hochzusetzen, nur erkauft man sich dann bestimmt die längere Laufzeit durch einen heißen Sensor und höheres Rauschen. Viele Hybridkameras - einschließlich die Sony A7-Serie - kompensieren das wohl durch automatisch erhöhte Rauschfilterung.

Wenn man das nicht will, muss man zur teureren FX3-Variante der Kamera greifen...



gunman
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von gunman »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 14:19 Weil die hier immer wieder genannt wird: Über Panasonic LUMIX Kameras habe ich schon öfters gehört, dass der AF eher nicht so Klasse sei. Das macht mir schon etwas Kopfschmerzen. Was ist da dran?

Außerdem hab ich gelesen, es gibt neben der S5II auch eine auch eine und eine S5IIX. Wie sind die Unterschiede, wäre die zweite in diesem Kontext sinnvoll bzw relevant?

Und Sony überhitzt? oje...

Finde es schwer, einzuschätzen, wie praxisrelevant solche Sachen sind.
Die brandneue Lumix G9ii hat jetzt einen neuen Autofokus und der braucht sich vor keiner anderen Kamera mehr zu verstecken !
Was mich nicht umbringt macht mich nur stärker



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

cantsin hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:03
oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 20:48 Wie definiert man extreme Bedingungen? Ich fand mein Einsatzszenario jetzt nicht wirklich extrem.
Stundenlange Drehs in Hochsommerhitze oder in einem Studio mit starkem Scheinwerfer-/Film-/Videolicht bringen die meisten Hybridkameras an ihre Grenzen.

Sony und Canon machen hier auch eine grundsätzliche Produktsegmentierung und wollen, dass man für solche Einsatzzwecke zu den teureren/professionelleren Kameras der FX- bzw. C-Serie greift.

In den unteren Budgetgefilden waren die aktiv gekühlten Blackmagic Pockets und Panasonic S1H ganz klare Ausnahmen hiervon, und natürlich auch die (ebenfalls aktiv gekühlte) Sony FX30 als preiswerte Kamera in der FX-Serie.

Ich gehe mal davon aus, dass die Panasonic S5ii/x (aktiv gekühlt...) ebenfalls in diese Reihe gehört, kenne aber keine Messwerte zu ihrem Sensor-Rauschverhalten bei höheren Außentemperaturen bzw. längeren Aufnahmezeiten.
Das würde bei mir wohl eher im Sommer bei den Skatern etc passieren. Obwohl die bei 30 Grad auch eher weniger aktiv sind. In der Vergangenheit ist am Skatepark das meisten im Frühjahr oder Herbst passiert, bzw bei solchen Temperaturen.

Beim Musik Thema wäre wohl nur Indoor ein Thema, käme dann auf Beleuchtung, Raumgröße und Besucherzahl an. Die heutige LED Beleuchtung ist auf jeden Fall deutlich kühler, als die alten Pötte. Aber ich würde vermuten, bei 30° geht dir eh das Publikum stiften.

Schwierig... Ich präferiere im Moment gerade die Sony Lösung, obwohl ich mit der Lumix sehr liebäugle, mit dem Gedanken, dass ich die Optik mitverwenden kann, wenn ich noch weiter ausbauen will, z.B. Richtung FX6 oder was in ein paar Jahren grad in der Klasse aktuell ist. Ein Fehlkauf von mehreren Tausend Euro wäre schon schwierig für mich.



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

gunman hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:19
oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 14:19 Weil die hier immer wieder genannt wird: Über Panasonic LUMIX Kameras habe ich schon öfters gehört, dass der AF eher nicht so Klasse sei. Das macht mir schon etwas Kopfschmerzen. Was ist da dran?

Außerdem hab ich gelesen, es gibt neben der S5II auch eine auch eine und eine S5IIX. Wie sind die Unterschiede, wäre die zweite in diesem Kontext sinnvoll bzw relevant?

Und Sony überhitzt? oje...

Finde es schwer, einzuschätzen, wie praxisrelevant solche Sachen sind.
Die brandneue Lumix G9ii hat jetzt einen neuen Autofokus und der braucht sich vor keiner anderen Kamera mehr zu verstecken !
Ich hatte bisher die Lumix S5IIX auf dem Schirm, wegen diesem neuen Autofokus. Die G9II hab ich noch gar nicht nach geschaut.



cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:23 Ich hatte bisher die Lumix S5IIX auf dem Schirm, wegen diesem neuen Autofokus. Die G9II hab ich noch gar nicht nach geschaut.
Die G9II hat einen MFT-Sensor und ist für Deine Low-Light-Zwecke daher deutlich schlechter geeignet.



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:23
gunman hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:19
Die brandneue Lumix G9ii hat jetzt einen neuen Autofokus und der braucht sich vor keiner anderen Kamera mehr zu verstecken !
Ich hatte bisher die Lumix S5IIX auf dem Schirm, wegen diesem neuen Autofokus. Die G9II hab ich noch gar nicht nach geschaut.
Ich wollte nun eigentlich, wurde schon thematisiert, Vollformat. Die G9II wird mir als MFT angezeigt. Dann würd ich eher bei S5IIX bleiben.



cantsin
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:20 Schwierig... Ich präferiere im Moment gerade die Sony Lösung, obwohl ich mit der Lumix sehr liebäugle, mit dem Gedanken, dass ich die Optik mitverwenden kann, wenn ich noch weiter ausbauen will, z.B. Richtung FX6 oder was in ein paar Jahren grad in der Klasse aktuell ist. Ein Fehlkauf von mehreren Tausend Euro wäre schon schwierig für mich.
Es gibt nur eine Antwort: Kamera vorher leihen und vergleichen!

Man kann das nicht oft genug schreiben. Ein Fehlkauf von mehreren tausend Euro wird um so wahrscheinlicher, je weniger vorherige echte Praxiserfahrung Du mit einer Kamera bzw. einem System hattest.

Spec Sheets durchzudiskutieren und Foren anzuklappern, bringt letztlich gar nichts, zumindest nichts mehr in der engeren Entschlussphase, in der Du jetzt sitzt. Es sind schon so viele Leute auf die Nase gefallen, weil eine Kamera auf dem Papier gut oder perfekt aussah, aber sie in der Praxis sich damit nur herumgeärgert haben. (Ich hatte das selbst einmal bei einem anderen Spiegellossystem, das von seiner Nutzergemeinde geliebt wird, das ich aber ein Jahr lang dauerverflucht habe, um mich mit Verlust davon wieder zu trennen...)



oXSiggiXo
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

cantsin hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:32 Es gibt nur eine Antwort: Kamera vorher leihen und vergleichen!
Das ist auf jeden Fall der Plan!

Ich möchte mich aber trotzdem auch schon vorher möglichst gut informieren und die Auswahl eingrenzen, denn auch mieten kostet Geld. :-)



roki100
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Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von roki100 »

Wenn Du alles getestet und verglichen hast, bleibt dir nur noch S5II oder S5II übrig... ;)
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)
Zuletzt geändert von roki100 am Fr 08 Dez, 2023 21:41, insgesamt 1-mal geändert.



oXSiggiXo
Beiträge: 20

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von oXSiggiXo »

Außerdem: Ich hab im Januar mehrere Anlässe zum Filmen und dazu will ich mieten. Aber bis dahin brennt mir das Thema natürlich auf den Fingern. Würd ja sagen... Weihnachten... kleiner Junge wartet aufs Christkind xD
Aber muss halt noch bis Januar warten...



markusG
Beiträge: 4490

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von markusG »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 01 Dez, 2023 11:56 Schwierig, wenn man das System wechseln will, wenn man schon 5 stellige Beträge an Optik für ein System
besitzt.
Ist vielleicht nicht so "sexy", aber ich würde mir an deiner Stelle vlt. auch mal Canons Cine-Line anschauen, zB eine gebrauchte Canon C300 mk2*, auch wenn die bei SlowMo vlt nicht die allererste Wahl darstellt. Damit hast du aber schon ein gutes "Arbeitstier" (eben: vernünftig :P) und musst dich nicht mit sowas wie kurze Akkulaufzeit, Überhitzung oder fehlende/filigrane Anschlüsse rumschlagen.

Und du kannst natürlich deine Canon EF-Objektive quasi nahtlos weiter nutzen.


*Edit: alternativ auch sowas wie eine (ebenfalls gebraucht) Panasonic EVA1, ähnliche Vorteile. Gibt es beides auch im Verleih.
Zuletzt geändert von markusG am Fr 08 Dez, 2023 22:18, insgesamt 3-mal geändert.



cantsin
Beiträge: 14327

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:37 Ich möchte mich aber trotzdem auch schon vorher möglichst gut informieren und die Auswahl eingrenzen, denn auch mieten kostet Geld. :-)
Ich bin selbst Markenagnostiker. Wenn mir jemand nach dem Zufallsprinzip eine Sony A7sIII, eine Panasonic S5ii oder aber eine Canon R6ii - jeweils mit einem anständigen 35mm/f2 als Allround-Festbrennweite - in die Hand drücken würde, könnte ich mit jeder dieser Kameras prima drehen und fotografieren. (Tatsächlich habe ich das schon getan, im Falle der R6 allerdings nur mit dem Vorgängermodell.) Und wenn ich danach die Kamera behalten und als einzige verwenden müsste, würde ich das auch tun.

(Bei freier Wahl allerdings, unter dem Strich, doch die S5ii. Ist auch meine Kamera.)



dienstag_01
Beiträge: 13477

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von dienstag_01 »

cantsin hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:54
oXSiggiXo hat geschrieben: Fr 08 Dez, 2023 21:37 Ich möchte mich aber trotzdem auch schon vorher möglichst gut informieren und die Auswahl eingrenzen, denn auch mieten kostet Geld. :-)
Ich bin selbst Markenagnostiker. Wenn mir jemand nach dem Zufallsprinzip eine Sony A7sIII, eine Panasonic S5ii oder aber eine Canon R6ii - jeweils mit einem anständigen 35mm/f2 als Allround-Festbrennweite - in die Hand drücken würde, könnte ich mit jeder dieser Kameras prima drehen und fotografieren. (Tatsächlich habe ich das schon getan, im Falle der R6 allerdings nur mit dem Vorgängermodell.) Und wenn ich danach die Kamera behalten und als einzige verwenden müsste, würde ich das auch tun.

(Bei freier Wahl allerdings, unter dem Strich, doch die S5ii. Ist auch meine Kamera.)
Ich denke, dass die hier genannten Kameras zu speziell sind, um an ein oder zwei Tagen einen wirklich sinnvollen Umgang damit zu finden.
Zuviele Einstellungen, zuviele Feature, Erklärungen in den Bedienungsanleitungen wahlweise im Consumer-Sprech oder in Techniker-Sprache, no Chance.
Kameratester können das. Und Filmer, die sich seit Jahren damit beschäftigen.
Aber schon die Konfiguration der verschiedenen Autofokuseinstellungen geht ja inzwischen über mehrere Seiten.

Mit so einer Kamera würde ich nicht am nächsten Tag in einen ernsthaften Dreh ziehen wollen.



pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von pillepalle »

Meine 2 Cents zum Thema...

Mit den Optiken die Du hast kannst Du noch viele Jahre arbeiten und die sind auch die größte Investition, die man in ein Kamerasystem tätigt. Den Body kannst du eher mal wechseln, sofern sich Dein Glas daran sinnvoll adaptieren läßt. Aber Dein EF Glas, läßt sich an praktisch jedes spiegellose System adaptieren. Wenn Du also zwei oder dreitausend in einen Body versenkst ist das relativ wenig, verglichen mit dem Kauf neuer Gläser.

Und über neues Glas würde ich mir auch erstmal überhaupt keine Gedanken machen. Ja, beim Pixelpeeping sind neue Optiken etwas besser, aber bei Video ist das nicht so wichtig wie bei Stills, da vieles auch im Motionblur untergeht. Der AF von nativen Gläsern ist manchmal etwas schneller und geräuschlos, aber die Unterschiede sind nicht so gravierend das man mit adaptiertem Glas nicht auch gut arbeiten könnte.

Auch von Deinen gestellten Aufnahmeszenarien braucht es eigentlich nur für das Skaten spezielle Features. Konzertbühnen sind meist beleuchtet (so sehr low-light ist das in der Regel nicht) und mit nur einer Kamera, machst Du entweder eine totale vom Stativ (ohne AF), oder rennst handgehalten mit ihr rum. Im letzteren Fall ist eine In-Body Stabilization oder etwas fortgeschrittener, ein externes Stabilisierungssystem hilfreich. Und ein guter AF, falls Du dabei einen AF nutzen möchtest. Wenn Du durchgängig einen Take aufnehmen möchtest würde ich aber eher manuell arbeiten, denn der AF kann Dir bei längeren Takes schnell auch mal die Aufnahme versauen. Mehr Probleme hat man eher mit schlechter, oder fieser Bühnenbeleuchtung (günstiger LED Beleuchtung). Und über den Ton brauchst Du Dir bezüglich der Kamera auch wenig Gedanken zu machen, denn der ist fast immer schlecht, wenn das Mikro auf der Kamera ist. Nur in kleinen, intimen Szenarien kann das von der Kamera aus auch mal funktionieren. Da braucht es ab einem gewissen Niveau sowieso externe Lösungen.

Beim Skaten ging es Dir ja auch um die hohen Bildraten. Da würde ich mal genau nachschauen, was für Frameraten die Kameras Dir in wecher Qualität bieten und ob der AF dann auch funktioniert (tut er bei manchen nicht in jedem Modus). Die low-light Fähigkeiten des AF werden nur wichtig, wenn Du auch im dunkeln filmst. Da musst Du selber einschätzen wie oft das vorkommen kann. Auch Dinge wie Rolling Shutter sind bei Action und Sport ein Thema.

Du hast ja anscheinend eh schon die S5II in die engere Auswahl genommen. Ansonnsten wäre aufgrund Deines Objektivparks Canon sicher auch noch interessant. Zumal Dir das System als Canonuser vertrauter sein dürfte. Der Vorteil bei Canon, es gibt auch professionelle Videokameras, falls Du irgendwann mal mehr Ambitionen haben solltest. Bei Panasonic bleibst Du auf absehbare Zeit im DSLM-Segment verwurzelt. Momentan ist die S5II schon eine sehr attraktive Kamera in ihrem Preissegment und sicher keine schlechte Wahl.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



cantsin
Beiträge: 14327

Re: Eine vernünftige Kamera

Beitrag von cantsin »

dienstag_01 hat geschrieben: Sa 09 Dez, 2023 02:46 Ich denke, dass die hier genannten Kameras zu speziell sind, um an ein oder zwei Tagen einen wirklich sinnvollen Umgang damit zu finden.
Zuviele Einstellungen, zuviele Feature, Erklärungen in den Bedienungsanleitungen wahlweise im Consumer-Sprech oder in Techniker-Sprache, no Chance.
Kameratester können das. Und Filmer, die sich seit Jahren damit beschäftigen.
Da ist was dran, stimmt. Aber: man kann IMHO immer noch zwei Dinge tun:

- Die Haptik der Kamera inkl. Bedienelemente beurteilen. Schon die Tatsache, ob da ein klares Bedieninterface vorliegt, Knöpfe, die groß genug sind und sich gut anfühlen, Drehräder, die sich nicht zu leicht verstellen, ob es genug frei belegbare Knöpfe und Custom-Modes gibt etc., ein einigermaßen klares Menü, ob die wichtigsten Kamerafunktionen auf gut erreichbaren und blind ertastbaren (und für mitteleuropäische männliche Wurstfinger geeigneten) Knöpfen/Rädern liegen, ist IMHO die halbe Miete oder mehr.

Und das ggü. Kameras mit Leichtplastik-Joghurtbecher-Haptik (BM Pocket...) oder Kameras mit Fitzelknöpfchen, undeutlichen bzw. missverständlichen Display-Icons (wo z.B. Feuer-ähnliche Icons suggerieren, dass die Kamera gerade überhitzt), Menüoptionen, die sich wechselseitig blockieren, ohne dass sich herausfinden lässt, warum bzw. welche gesetzte Konfiguration das verursacht, und wichtigen Einstellungen für den Videobetrieb in Mini-Fitzel-Touch-Reitern am Displayrand etc.etc. [Ich beziehe mich auf eine andere Kamera eines hier nicht weiter diskutierten Herstellers...]

- Auf YouTube nach dem Kameramodell und "best settings for video" suchen, wobei man praktisch immer ein passendes Video eines Kamera-Influencers findet, dessen Anleitung folgen, um zumindest eine gute Ausgangskonfiguration zu haben und durch die Erklärschritte die Kamera schneller zu begreifen.



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