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Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?



... was Canon-Modelle betrifft, die keine eigene Kategorie haben
Antworten
Videopower
Beiträge: 63

Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Hallo zusammen,

ich habe in den ZHIYUN CRANE-M 3S investiert und oben drauf eine Canon EOS R10 gepackt.
Mit dem 50 mm Objektiv ist es extrem schwer ruhige Aufnahmen in den Kasten zu bekommen.

In Innenräumen entstehen da sehr schnell unruhige Aufnahmen, so dass man fast meint, da bekommt
man ohne Gimbal fast bessere Resultate raus. Im freien Umfeld, also draußen, da kann es ebenfalls
zum Problem werden, besonders bei Geraden Lienen, Häuserecken Laternen usw. Meinen Gang passe ich
auch an, also etwas in die Knie gehen.

Kalibriert ist der Gimbal, ich denke 50 mm ist auch schon extrem, vielleicht eignet sich ein 35 mm
Objektiv mehr um ruhiger zu werden.

Jetzt muss ich noch erwähnen, dass ich durch meine Drohnen extrem verwöhnt bin, die stabilisieren immer butterweich.
Das kennt jeder, der geflogen ist.

Was meint Ihr, sind die 50 mm das Problem?



cantsin
Beiträge: 14325

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von cantsin »

Videopower hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 17:41 Was meint Ihr, sind die 50 mm das Problem?
Ja, an APS-C ist das ein Teleobjektiv. Für Gimbals brauchst Du Weitwinkel.



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Vielen Dank, also sind dann 50 mm an APS - C ca. 80 mm und 35 wären 55 mm.
Dann sind 35 mm auch noch zu heftig. Was meinst du, 24 mm müsste passen?



rush
Beiträge: 14042

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von rush »

Wahrscheinlich eher ein 16er welches dann ungefähr den Bildwinkel eines 24er hat.
keep ya head up



Darth Schneider
Beiträge: 19523

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Darth Schneider »

Ich finde es geht alles von 12mm bis 25mm.
Kommt halt darauf an was und wo du filmen willst.
Wobei je weitwinkliger desto mehr verformen sich die Balken und die Gesichter…
Ich persönlich würde so um die 20mm anpeilen.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Do 09 Nov, 2023 18:31, insgesamt 1-mal geändert.



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Ja Boris, einen tod muss man sterben. ;-) da hilft dann nur die Postpruduktion.

Lichtstärke f-2,8 ist ja okay, ich möchte gerne etwas freistellen mit Bokeh Effekt. Das 50 mm ist dafür top geeignet mit f 1,8
Also so etwas sollte es dann schon sein sein https://www.fotokoch.de/Canon-RF-16mm-f ... 43268.html



Darth Schneider
Beiträge: 19523

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Darth Schneider »

Oder das da unten. Etwas teuer aber stabilisiert, dann brauchst du den Gimbal gar nicht immer zwingend.
Bessere Allround Brennweite als ein 16mm, finde ich zumindest.

https://www.fotokoch.de/Canon-RF-24mm-f ... 48581.html

Gruss Boris



Axel
Beiträge: 16309

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Axel »

16 mm : gut für Immobilen
24 mm : gut für enge Räume ohne allzu starke Verzerrungen
35 mm : ungefähr Normaloptik für 16:9 Video
85 mm : gut für Menschen

Dein 50 mm auf APSC ist mit einem Gimbal besser ruhig zu bewegen als aus der Hand. „Fahrten“ sind nicht die einzige Einsatzmöglichkeit eines Gimbals. Aber auch mit Tele von großem Effekt.

Dann aber eher Travelling- oder Orbit-Shots.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 18:34 Oder das da unten. Etwas teuer aber stabilisiert, dann brauchst du den Gimbal gar nicht immer zwingend.
Bessere Allround Brennweite als ein 16mm, finde ich zumindest.

https://www.fotokoch.de/Canon-RF-24mm-f ... 48581.html

Gruss Boris


Das macht manchmal wirklich Sinn. Nun filme ich eigentlich nie mit Camcordern, aber der Sony AX53 hat ein
internen Bildstabilisator der echt der Hammer ist und das zu einem mega günstigen Preis.
Zuletzt geändert von Videopower am Do 09 Nov, 2023 19:47, insgesamt 1-mal geändert.



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Hi Axel, sieht schon gut aus und ja, da sind nicht soviel „Fahrten“ eingebaut. Manchmal ist sogar ein verweilen im Stand zu erkennen. Dazu kommt noch der schnelle Cut und slow Motion.
Dann sieht das Ganze schon harmonisch aus. Wobei, 85 mm ist schon extrem anspruchsvoll.
Axel hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 18:45 16 mm : gut für Immobilen
24 mm : gut für enge Räume ohne allzu starke Verzerrungen
35 mm : ungefähr Normaloptik für 16:9 Video
85 mm : gut für Menschen

Dein 50 mm auf APSC ist mit einem Gimbal besser ruhig zu bewegen als aus der Hand. „Fahrten“ sind nicht die einzige Einsatzmöglichkeit eines Gimbals. Aber auch mit Tele von großem Effekt.

Dann aber eher Travelling- oder Orbit-Shots.



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich finde alles unter 35mm (auf APSC/S35) eher ungut auf nem Gimbal,
noch weitwinkliger als das ist IMHO nur sehr begrenzt für bewegte Kamera zu gebrauchen, weil es schnell billig, amateurhaft und nach Handy aussieht.

Ich mach sowas meisten zwischen 35mm und 80mm.
Hochpräzise Balancieren und jede Menge Übung sind dabei natürlich Grundvoraussetzung.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



DKPost
Beiträge: 839

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von DKPost »

Ich finde auch, dass weitwinklig auf dem Gimbal ziemlich totgesehen ist. Längere Brennweiten sind noch nicht ganz so ausgelutscht und funktionieren auf dem Gimbal mit etwas Übung schon auch gut.



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Oder die gute Steadycam wieder rausholen! Da hieß es auch: Übung macht den Meister


Frank Glencairn hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 19:55 Ich finde alles unter 35mm (auf APSC/S35) eher ungut auf nem Gimbal,
noch weitwinkliger als das ist IMHO nur sehr begrenzt für bewegte Kamera zu gebrauchen, weil es schnell billig, amateurhaft und nach Handy aussieht.

Ich mach sowas meisten zwischen 35mm und 80mm.
Hochpräzise Balancieren und jede Menge Übung sind dabei natürlich Grundvoraussetzung.



Videopower
Beiträge: 63

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Videopower »

Tja, ist solange out bis es wieder in ist!
DKPost hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 20:10 Ich finde auch, dass weitwinklig auf dem Gimbal ziemlich totgesehen ist. Längere Brennweiten sind noch nicht ganz so ausgelutscht und funktionieren auf dem Gimbal mit etwas Übung schon auch gut.



Darth Schneider
Beiträge: 19523

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Darth Schneider »

Ich würde die Auswahl der Brennweite auf dem Gimbal nicht davon abhängig machen was gerade in oder out ist, sondern davon wo und was du damit filmen willst.
Ich finde diesbezüglich die Tipps vom Axel da oben sehr hilfreich.
Gruss Boris



andieymi
Beiträge: 1597

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von andieymi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 19:55 Ich finde alles unter 35mm (auf APSC/S35) eher ungut auf nem Gimbal,
noch weitwinkliger als das ist IMHO nur sehr begrenzt für bewegte Kamera zu gebrauchen, weil es schnell billig, amateurhaft und nach Handy aussieht.
So wie 90% des Gimbalcontents, die mit 16mm an FF rumfliegen und sich da fast den Gimbal sparen könnten, denn das trägt man dann sogar halbwegs smooth?



Axel
Beiträge: 16309

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Axel »

Gimbals verleiten dazu, eine der slashCAM Top-10-Anfängerfehler beim Filmen zu begehen: Du sollst nicht ziellos herumschwenken. Kann ich nachvollziehen. Die Bewegung wird geglättet, also warum zum Teufel sollte ich die Kamera nicht bewegen?

Antwort: weil es durch nichts motiviert ist. Der Extremfall Immobilienvideo motiviert das Gleiten durch die Gemächer durch Vermittlung eines Raumgefühls. Ein lokaler Filmer hat unser Apartment letzte Woche mit einer Avatar-Drone gefilmt (und die Airbnb-Maklerin hat es hochgeladen, bevor ich wenigstens die Helligkeitsschwankungen ausgleichen konnte):

Das kann natürlich mehr als eine Serie von Fotos, egal, wie gut die sind.

Gimbals sind auch gut, um statische Aufnahmen zu machen und um Aktionen zu verfolgen. Das ist technisch sogar einfacher als eine „Fahrt“, obwohl psychologisch schwerer, weil das geglättete Rumhampeln so naheliegt. Etwas ist per se total uninteressant? Dann bringen wir doch Bewegung rein!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Pianist »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 09 Nov, 2023 19:55 Hochpräzise Balancieren und jede Menge Übung sind dabei natürlich Grundvoraussetzung.
Vor allem müssen die Leute lernen, wie man damit laufen muss, damit man nicht bei jedem Schritt diese Hoch-Runter-Bewegung sieht.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Funless
Beiträge: 5502

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 10:46 Gimbals sind auch gut, um statische Aufnahmen zu machen und um Aktionen zu verfolgen.
Und genau dafür benutze ich (eigentlich) meinen RS3 aber der IBIS meiner S5II ist gerade für solche Aufnahmen so verdammt gut, dass mein Gimbal langsam beginnt einzustauben. Hätte ich letztes Jahr, als ich mir den RS3 zulegte gewusst, dass ich ein dreivierteljahr später eine Kamera mit so einem (für mich) guten IBIS haben werde, dann hätte ich mir um ehrlich zu sein den RS3 gar nicht erst gekauft. Aus diesem Grund steht das "eigentlich" auch in Klammern.

Aber "hätte, hätte, Fahrradkette" ... hinterher ist man immer schlauer. 🤷‍♂️
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Bildlauf
Beiträge: 931

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Bildlauf »

Das ist eine interessante Information für mich. Als Nicht-Gimbal User bin ich immer davon ausgegangen, daß man auf einem Gimbal mit jeder Brennweite gut klarkommt, also zumindest 16 bis 100mm, weil der Motor immer perfekt gegensteuert und es eben eine Maschine ist.

Aber das scheint beim Gimbal also das gleiche Prinzip zu sein wie bei der Steadycam, umso höher die Brennweite umso kniffliger wird es.
Denn ich benutze ja Steadycam, ggf. mit Weste. Daher kenne ich das Ding mit den hohen Brennweiten.

Genau, die "normale" schlichte Fahrt nach vorne/hinten, die wird umso schwieriger umsetzbar, je höher die Brennweite kommt, das scheint bei Steadycam und Gimbal gleich zu sein.
"Andere" Bewegungen/Moves lassen sich in höherer Brennweite viel besser bewerkstelligen.

Daß Weitwinkel ausgenudelt ist auf Gimbal oder Steadycam, das ist mir alles wieder viel zu kategorisch und auch unwahr. Genauso ist Weitwinkel nicht billo, primitiv oder sonst was. Ich frage mich wie man immer auf solche festgefahrenen Gedanken kommt. Kann man nicht sagen, daß alle Brennweiten von 16 bis 100mm legitim sind auf Steady/Gimbal??
Erlaubt ist was spaß macht, passt und gut kommt.
Außerdem filmen wird doch mit recht guten Kameras, keine Handys, und bei einem guten Objektiv mit 1.4 zb hat man im Weitwinkel eine recht gute Freistellung und auch Bildqualität, was dann auch schonmal einen anderen Bildeindruck verleiht.

Die Hoch/runter Bewegung wird bei der Steadycamweste gut kompensiert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Frank Glencairn »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Das ist eine interessante Information für mich. Als Nicht-Gimbal User bin ich immer davon ausgegangen, daß man auf einem Gimbal mit jeder Brennweite gut klarkommt, also zumindest 16 bis 100mm, weil der Motor immer perfekt gegensteuert und es eben eine Maschine ist.
Das ist im Prinzip auch genau so.

Aber - wie ich oben schon sagte - muß man halt wissen was man tut, und eben auch entsprechend lange trainieren bis man das drauf hat.

Die Vorstellung daß einem so ein Teil - out of the box - sämtliche Mühe und Arbeit abnimmt und automatisch Hollywood Fahrten macht. ohne das man irgendwas dafür tun oder lernen muß, ist allerdings weit verbreitet.
Axel hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 10:46 Der Extremfall Immobilienvideo
Immobilienvideos sind immer problematisch, und eigentlich nur mit ner 2X anamorphischen Optik halbwegs sinnvoll zu machen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



andieymi
Beiträge: 1597

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von andieymi »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Aber das scheint beim Gimbal also das gleiche Prinzip zu sein wie bei der Steadycam, umso höher die Brennweite umso kniffliger wird es.
Denn ich benutze ja Steadycam, ggf. mit Weste. Daher kenne ich das Ding mit den hohen Brennweiten.
Dann stell es Dir wie eine Steadicam ohne Arm, sondern mit hartem Mount vor. 4.-5. Achse sind bei Gimbals ebensowenig stabilisiert wie in dem Szenario.
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Daß Weitwinkel ausgenudelt ist auf Gimbal oder Steadycam, das ist mir alles wieder viel zu kategorisch und auch unwahr. Genauso ist Weitwinkel nicht billo, primitiv oder sonst was. Ich frage mich wie man immer auf solche festgefahrenen Gedanken kommt. Kann man nicht sagen, daß alle Brennweiten von 16 bis 100mm legitim sind auf Steady/Gimbal??
Ich fordere im Endeffekt das gleiche wie Du, nämlich Legitimität aller Erzählmittel und Vorrang von Kamerahaltung/Geschichte vor Technik: Indem Leute es ohne gestalterische Grundgedanken und nicht wegen technischer Notwendigkeit, sondern mangelnden Fähigkeiten quasi als Universalbrennweite am Gimbal verwenden, entwerten sie gestalterische gute Nutzung von Weitwinkeln in dem Szenario.

Aber es gibt eine Content-Schiene, auf der ist weiter besser und da wird im Gegenzug eigentlich nichts teliger als 24mm gemacht. Und eben nicht aus der bewussten Gestaltung heraus, sondern weil sich dann technische Probleme quasi von selbst lösen und das hat mit nichts mit Bildgestaltung zu tun und das glaube ich darf man zurecht kritisieren.



Bildlauf
Beiträge: 931

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Bildlauf »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:32
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Das ist eine interessante Information für mich. Als Nicht-Gimbal User bin ich immer davon ausgegangen, daß man auf einem Gimbal mit jeder Brennweite gut klarkommt, also zumindest 16 bis 100mm, weil der Motor immer perfekt gegensteuert und es eben eine Maschine ist.
Das ist im Prinzip auch genau so.

Aber - wie ich oben schon sagte - muß man halt wissen was man tut, und eben auch entsprechend lange trainieren bis man das drauf hat.

Die Vorstellung daß einem so ein Teil - out of the box - sämtliche Mühe und Arbeit abnimmt und automatisch Hollywood Fahrten macht. ohne das man irgendwas dafür tun oder lernen muß, ist allerdings weit verbreitet.
Axel hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 10:46 Der Extremfall Immobilienvideo
Immobilienvideos sind immer problematisch.

Ja das ist so ein Glaube wahrscheinlich, daß dann auf einmal alles smooth ist, wenn man so etwas besitzt.
Üben ist auf jeden Fall angesagt.

Ich bin zum Beispiel mit Gimabls nie klargekommen, habe das Gefühl mit der Steadycam habe ich mehr physische Kontrolle. Aber ich glaube das liegt auch an meiner eigenen Unfähigkeit mit Gimbals klarzukommen. denn das Netz zeigt da super Sachen mit Gimbal.
Mein Gimbal liegt hier echt nur rum, das war mal auf jeden Fall rausgeschmissenes Geld für mich.



andieymi
Beiträge: 1597

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von andieymi »

andieymi hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:39
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Aber das scheint beim Gimbal also das gleiche Prinzip zu sein wie bei der Steadycam, umso höher die Brennweite umso kniffliger wird es.
Denn ich benutze ja Steadycam, ggf. mit Weste. Daher kenne ich das Ding mit den hohen Brennweiten.
Dann stell es Dir wie eine Steadicam ohne Arm, sondern mit hartem Mount vor. 4.-5. Achse sind bei Gimbals ebensowenig stabilisiert wie in dem Szenario.
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25 Daß Weitwinkel ausgenudelt ist auf Gimbal oder Steadycam, das ist mir alles wieder viel zu kategorisch und auch unwahr. Genauso ist Weitwinkel nicht billo, primitiv oder sonst was. Ich frage mich wie man immer auf solche festgefahrenen Gedanken kommt. Kann man nicht sagen, daß alle Brennweiten von 16 bis 100mm legitim sind auf Steady/Gimbal??
Ich fordere im Endeffekt das gleiche wie Du, nämlich Legitimität aller Erzählmittel und Vorrang von Kamerahaltung/Geschichte vor Technik: Indem Leute es ohne gestalterische Grundgedanken und nicht wegen technischer Notwendigkeit, sondern mangelnden Fähigkeiten quasi als Universalbrennweite am Gimbal verwenden, entwerten sie gestalterische gute Nutzung von Weitwinkeln in dem Szenario.

Aber es gibt eine Content-Schiene, auf der ist weiter besser und da wird im Gegenzug eigentlich nichts teliger als 24mm gemacht. Und eben nicht aus der bewussten Gestaltung heraus, sondern weil sich dann technische Probleme quasi von selbst lösen und das hat mit nichts mit Bildgestaltung zu tun und das glaube ich darf man zurecht kritisieren.
Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:32 Immobilienvideos sind immer problematisch, und eigentlich nur mit ner 2X anamorphischen Optik halbwegs sinnvoll zu machen.
Das passt auch gut in meine Argumentation. "So weit wie geht" hat bei Immobilienvideos jetzt genau wie Frank sagt, nichts mit Gestaltung zu tun, sondern die Denkweise ist dann "Wie bring ich das überhaupt drauf". Das ist ein rein quantitativer und kein qualitativer Ansatz. Und da jetzt eine kurze Brennweite zu wählen, hat nichts mit Gestaltung zu tun, sondern mit Zweckerfüllung.

Ich hab dafür auch keine Lösung (Studiowände rausfahren geht bei Immobilien schlecht), aber jeder, der das so macht, soll dann umgekehrt nicht behaupten man macht das aus irgendeinem anderen (gestalterischen) Grund als der reinen Notwendigkeit, weils nur so geht.



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Frank Glencairn »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:25

Daß Weitwinkel ausgenudelt ist auf Gimbal oder Steadycam, das ist mir alles wieder viel zu kategorisch und auch unwahr. Genauso ist Weitwinkel nicht billo, primitiv oder sonst was. Ich frage mich wie man immer auf solche festgefahrenen Gedanken kommt.
Das hat nix mit "festgefahren" zu tun, sondern mit technischem Verständnis für die Limitierungen beim Einsatz verschiedener Brennweiten (und anderem Gear).

In a nut shell: Je weiter ne Optik ist, desto weniger kannst du die Kamera bewegen, bis sich die Optik penetrant in den Vordergrund spielt und deine Film damit versaut. Deswegen ist ja normal auch die Daumenregel: alles unter 21mm muß immer im Wasser sein und am besten nicht schwenken, sondern nur Dolly in-out oder parallel.

Immobilienvideos bei denen sich die Bude um die Optik wölbt wie in einem LSD Trip und obendrein auch noch null Information über die tatsächlichen Raumverhältnisse bietet, weil alles drei mal so groß aussieht wie es in Wirklichkeit ist, sind ein gutes Beispiel dafür.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Bildlauf
Beiträge: 931

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Bildlauf »

@andieymi
Ich dachte immer Gimbals kompensieren auch auf/ab Bewegung, scheint also nicht so zu sein.
Ist eigentlich ganz gut die Info für mich, daß der Gimbal nicht der Weisheit letzter Schluß ist....

Wegen der Brenweitenfrage/Wahl ja stimmt schon, wie Du das beschrieben hast!
Es geht mir nur um allzu kategorisches Denken.

Ich dachte phasenweise, vielleicht mache ich es mir zu kompliziert mit Weste und Steadycam, aber scheinbar gibt es ähnliche Problemlagen.
Dann kann ich erstmal beruhigt bei meinem Steadycam Ding bleiben, denn eigentlich mag ich das total, die Art des Filmens, die Mechanik, die Organik und alles ohne Akku.

Man muss es allerdings auch verkraften in der Öffentlichkeit öfter angeglotzt oder angeschnackt zu werden, wenn man mit Weste und Stedaycam unterwegs ist.
Habe mich dran gewöhnt und mittlerweile auch kein unangenehmes Gefühl mehr dabei.

Gestern auf einem Konzert zb mit Weste und Steady, merke schon wie die Leute mal glotzen und ich will die natürlich auch nicht von dem Mainact ablenken. Aber mit Weste kann ich problemlos 2 Stunden durchfilmen ohne Ermüdung. Das ist schon ganz geil.
der Anblick ist halt ungewohnt, Gimbal hingegen ist optisch irgendwie gewohnter (bewusst/unterbewusst).



DKPost
Beiträge: 839

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von DKPost »

Natürlich haben auch weitwinkligere Linsen vollkommen ihre Berechtigung, wenn es eben zum Film passt.
Das Problem ist aber, das meiner Meinung nach zu oft Weitwinkel genutzt wird obwohl eigentlich eine längere Brennweite die schönere oder interessantere Option wäre, eben weil es schwieriger ist.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Pianist »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:53 Ich dachte immer Gimbals kompensieren auch auf/ab Bewegung, scheint also nicht so zu sein.
Doch, das machen die schon. Aber sie können ja nicht die sich beim normalen Laufen ständig änderne Sichthöhe der Kamera kompensieren. Dafür braucht man dann so einen Federarm mit Weste wie beim Stedicam. Und an dieser sich rhythmisch auf- und abbewegenden Sichthöhe erkennt man eben den ungeübten Nutzer.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



DKPost
Beiträge: 839

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von DKPost »

Pianist hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:59
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:53 Ich dachte immer Gimbals kompensieren auch auf/ab Bewegung, scheint also nicht so zu sein.
Doch, das machen die schon. Aber sie können ja nicht die sich beim normalen Laufen ständig änderne Sichthöhe der Kamera kompensieren. Dafür braucht man dann so einen Federarm mit Weste wie beim Stedicam. Und an dieser sich rhythmisch auf- und abbewegenden Sichthöhe erkennt man eben den ungeübten Nutzer.

Matthias
Es hilft auch viel, den Gimbal gekippt nach vorne zu halten.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Pianist »

Ja, und dann eben Watschelgang mit leicht eingeknickten Knien... :-)
Filmemacher für besondere Aufgaben



Bildlauf
Beiträge: 931

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Bildlauf »

Ja wollte damit nur auch sagen, daß jede Brennweite seine Berechtigung hat und es drauf ankommt, so sehr dieser Spruch auch ausgenudelt ist (der ist wirklich ausgenudelt).
Natürlich will ich mich nicht sperren einzusehen, das Weitwinkel im Gimbalbereich etwas zu häufig zu sehen ist, aber es gibt ja noch Unterschiede zum Handy vs. DSLM/gute Optik.

Die LSD-Immobilienvideos finde ich auch fragwürdig, ich mache aber solche Sachen nicht. Kann da kaum mitsprechen, wie man das bewerkstelligen kann, so daß es aussieht, als wäre es ein normaler Raum.
Wahrscheinlich so anamorphoten wie FrankGlencairn schrieb.

@Pianist
Ja bei der Steadycamweste kann ich ganz normal gehen, muss kein zwangsläufigen Ninja Walk machen. Eben wohl durch die Feder im Arm.



Axel
Beiträge: 16309

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:53 Immobilienvideos bei denen sich die Bude um die Optik wölbt wie in einem LSD Trip und obendrein auch noch null Information über die tatsächlichen Raumverhältnisse bietet, weil alles drei mal so groß aussieht wie es in Wirklichkeit ist, sind ein gutes Beispiel dafür.
Wie heißt es so schön? Don‘t fly drunk. Es ist ja trotzdem so, dass der Betrachter unterschwellig merkt, dass die wirklichen Abstände kleiner sind. Ein Scope-Vorsatz bei größerer Brennweite wäre sicher besser. Gibt‘s das für FPV-Dronen?
Pianist hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:59
Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:53 Ich dachte immer Gimbals kompensieren auch auf/ab Bewegung, scheint also nicht so zu sein.
Doch, das machen die schon.
Eigentlich doch nicht. Nur Kippen, Schwenken und Rollen, wobei Rollen am wichtigsten ist. Beim forschen Gehen mit Gimbal stört ja nicht nur das Auf und Ab (was nur teilweise durch den Tiltmotor kompensiert wird), sondern vor allem auch das nicht-kontinuierliche Vorwärts/Rückwärts. Das alles ist aber nur auffällig, wenn der Raum das Motiv ist. Beim Verfolgen eines bewegten Motivs sind wir alle besser. Wir fixieren es intuitiv. Ein guter Dartspieler trianguliert auch nicht über den Pfeil hinweg. Hab ich eigentlich schonmal die Geschichte von der Düsseldorfer Altbier-Kneipe erzählt, in der eine kleine Kölner-Dom-Silhouette über das Loch vom Urinal geklebt war? Technik (Ninjawalk) ist eins, ansonsten mit Oder bei Obi: lass dich von der Macht leiten…
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



TheGadgetFilms
Beiträge: 1290

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von TheGadgetFilms »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 11:53 Gestern auf einem Konzert zb mit Weste und Steady, merke schon wie die Leute mal glotzen und ich will die natürlich auch nicht von dem Mainact ablenken. Aber mit Weste kann ich problemlos 2 Stunden durchfilmen ohne Ermüdung. Das ist schon ganz geil.
der Anblick ist halt ungewohnt, Gimbal hingegen ist optisch irgendwie gewohnter (bewusst/unterbewusst).

Machst du dem einfach Kombinacione ;)
Vorteil ist, dass du auch 300mm+ nutzen kannst.
Ich hatte dafür bis jetzt aber auch nur ein Szenario.
In einem Gebäude musste ich durch die Räume fahren, und immer wieder präzise vor einem Monitor landen.
Mit nem Gimbal alleine bricht man irgendwann zusammen, nur mit einer Steadicam wäre es schwerer gewesen so präzise zu landen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, ich hab mir deshalb auch die Tilta Float geholt - das Beste von beiden Welten.
Die Handgimbalei war für meine Ansprüche zu unpräzise und unbefriedigend im Ergebnis, vor allem beim Laufen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Handgimbal mit 50 mm Objektiv problematisch?

Beitrag von Frank Glencairn »

Bildlauf hat geschrieben: Fr 10 Nov, 2023 12:04 Ja wollte damit nur auch sagen, daß jede Brennweite seine Berechtigung hat...
Dem widerspricht ja niemand - nur hat halt jede Brennweite ihre Limitationen, Vor- und Nachteile und die muß man kennen, beim Dreh beachten und entsprechende Entscheidungen treffen, weil man halt nicht mit jeder Brennweite das selbe machen kann.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



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