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[Drehbuch] An deiner Seite



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7River
Beiträge: 3750

[Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von 7River »

Hallo, liebe Forenmitglieder,

ich möchte hier mal ein Spielfilmdrehbuch vorstellen, das ich geschrieben habe. Für Drehbuch-Interessierte. Vielleicht findet es ja Gefallen.

Viel Spaß beim Lesen.

Anmerkung: Angesiedelt ist die Geschichte in meiner Region. Daher auch die Landschaft und die (paar) realen Namen. Es könnte aber auch ohne
Weiteres in einem anderen Bundesland spielen.

Die Feinheiten und alle weiteren Details werden im Exposé-Ausschnitt nicht deutlich. Auch nicht die Aussage des Films. Dazu muss man das ganze
Drehbuch lesen.


Titel: An deiner Seite

Genre: Drama mit Horror-Elementen

Länge: 82 Seiten, regulär 84 Seiten

Klappentext: “Der seit längerem krankgeschriebene Markus Schmitmann lebt zusammen mit seiner Mutter in einem kleinen, in die Jahre
gekommenes Einfamilienhaus außerhalb der Stadt. Dank ihrer Rente führt er ein relativ sorgenfreies und bequemes Leben. Doch ein Vorfall lässt
ihn einen folgenschweren Entschluss fassen...”

Spoiler/Exposé-Auszug:

Logline: “Als die Mutter eines arbeitslosen, alleinstehenden Mittvierzigers unerwartet stirbt, bezieht der gesundheitlich angeschlagene und
finanziell klamme Mann die Rente einfach weiter; doch um den Schein zu wahren, konstruiert er ein Lügengebilde das eine Eigendynamik entwickelt,
bis es auf einmal kein Zurück mehr gibt.”

Zusammenfassung: “Der unerwartete Tod der Mutter löst bei einem kränkelnden, finanzschwachen Mann große Existenzängste aus. Daher
verschleiert er ihren Tod und kassiert deren Rente. Um die Fassade aufrechtzuhalten, geht er bis zum Äußersten. - Wenn die Angst vor Veränderungen
stärker als der eigene Wille ist.”

Kurzinhalt: “Ein doppelter Bandscheibenvorfall hat MARKUS SCHMITMANN den Job gekostet und finanziell in Schräglage gebracht. Als seine Mutter
morgens tot im Bett liegt, überkommen ihn Zukunfts- und Existenzängste. Dank besonderer Umstände und etwas Einfallsreichtum gelingt es Markus, den
Tod zu verschleiern und die Rente seiner Mutter zu beziehen. Doch in der aufdringlichen Nachbarin IRMGARD SCHÜTTE wächst Misstrauen. Bei einer Aussprache
mit ihr kommt es zu einer Kurzschlusshandlung, wo sie den Tod findet. Gerade als alles überstanden scheint und Markus’ Leben eine glückliche Wendung nimmt,
geht bei der Polizei ein Hinweis ein und eine Exhumierung wird angeordnet. Dadurch fliegt der Schwindel vom Treppensturz, den Markus inszeniert hatte, auf.
Während einer Haus-Befragung überrumpelt Markus die beiden Polizisten und gelangt in den Besitz einer Dienstwaffe. Im Zuge der Haus-Erstürmung wird Markus
von den SEK-Beamten erschossen.”
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“
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Bluboy
Beiträge: 4412

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von Bluboy »

Je nachdem für welchen Zweck das Video sein soll muß die Umsetzung Super werden, denn dieses Thema wird von Zeit zu Zeit in dem Tageszeitungen behandelt,

Abgesehen von Nach Psycho gibt scheinbar immer wieder solche Vorfälle.

Ansonsten viel Spass und gutes gelngen

https://www.google.com/search?client=fi ... ter+mutter



7River
Beiträge: 3750

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von 7River »

Danke für den Hinweis.

Ja, solche Fälle (Rente von Verstorbenen beziehen und Tod verschleiern) gab es wirklich. Die Idee entstammt tatsächlich den Nachrichten. Nur mit dem Film „Psycho“ hat das nichts zu tun, wenn ich Dich richtig verstehe.

Hier (Aussage) geht es darum, dass das wahre Leben draußen stattfindet und nicht in den vier Wänden. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
Beiträge: 24494

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von iasi »

Ich hab erst vor 2 Tagen endlich mal Ein Mann namens Otto nachgeholt.

Beim Lesen des Drehbuchs hatte ich zu Beginn den Einduck, dass Stil und Grundton recht ähnlich sind, wie bei Ein Mann namens Otto.
Die Grundidee finde ich sehr vielversprechend. Auch der realistisch wirkende Hintergrund und Anlass für die Verheimlichung des Todes der Mutter.

Leider geht durch das "Zocker"-Element und das doch recht kindliche Verhalten - Kauf des Bildschirms - viel von diesem Realismus verloren. Die Egoshooter bringen leider ein Klischee in die Handlung.
Der Tod der Nachbarin ist dann auch vorhersehbar, auch wenn nicht wirklich nachvollziehbar, denn das Motiv für eine solche Tat wirkt eher wie ein filmisches Klischee.
Dass ein kräftiger Mann einer alten Frau "eine Gerade" verpasst, ist schwer nachvollziehbar.
Ich dachte mir, warum nicht wenigstens im Stil von "Ladykillers".
Wenn schon die Nachbarin den Tod finden soll, dann doch eher durch einen Unfall an dem Markus keine direkte Schuld trägt.
Vor allem ist ab dieser Tat die Schuldfrage eindeutig geklärt.
Zuvor war sie in der Schwebe, denn Martin nimmt sich bis dahin von der Gesellschaft, was diese ihm auf legalem Wege verwehrt - könnte man argumentieren.
Ich denke, der Totschlag und die Gewalteskalation nehmen der Handlung eher den Reiz und die Spannung.
Zuvor konnte der Zuschauer auch noch mit Martin mitfiebern - eben weil die Situation moralisch ambivalent war.

Ich denke, die Geschichte kann auch ohne Totschlag und SEK-Einsatz spannend weiter- und zu einem interessanten Ende geführt werden.



7River
Beiträge: 3750

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von 7River »

Vielen Dank, iasi, für Deine Kritik.

Ja, es ist durchaus möglich, dass man da was anders machen könnte. Das Playstation-Zocken ist heute weit verbreitet. Ob das jetzt kindlich ist, weiß ich nicht. Finde ich nicht. Jeder hat sein Hobby. Außerdem bieten die heutigen modernen Games durchaus eine Flucht aus dem Alltag. Da kann man buchstäblich in fremde Welten eintauchen. Wie im Kino.

Ihm ist lediglich die Hand ausgerutscht. Er hat die Nerven verloren. Mit dem berühmten Hinterkopf auf eine Tischkante fand ich zu klischeehaft.

Zum Ende hin war er ja selbständig und eine Beziehung bahnte sich an. Leider war es da zu spät.

Aber nochmals danke.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
Beiträge: 24494

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von iasi »

7River hat geschrieben: Sa 07 Okt, 2023 20:52 Vielen Dank, iasi, für Deine Kritik.

Ja, es ist durchaus möglich, dass man da was anders machen könnte. Das Playstation-Zocken ist heute weit verbreitet. Ob das jetzt kindlich ist, weiß ich nicht. Finde ich nicht. Jeder hat sein Hobby. Außerdem bieten die heutigen modernen Games durchaus eine Flucht aus dem Alltag. Da kann man buchstäblich in fremde Welten eintauchen. Wie im Kino.

Ihm ist lediglich die Hand ausgerutscht. Er hat die Nerven verloren. Mit dem berühmten Hinterkopf auf eine Tischkante fand ich zu klischeehaft.

Zum Ende hin war er ja selbständig und eine Beziehung bahnte sich an. Leider war es da zu spät.

Aber nochmals danke.
Mit kindlich meinte ich eher den Kauf des großen Bildschirms - also des Spielzeugs.

Das Zocken verleit Martin nun einmal bei den meisten Zuschauern einen Charakterzug, der es ihnen dann erlaubt schnell ein Urteil zu fällen und dem interessanten moralischen Bewertungsdilemma zu entkommen.

Mit dem Totschlag wird Martin eindeutig zum Schuldigen - eine ältere Frau zu schlagen, ist eine moralisch schwerwiegende Tat.

Und du sagst es ja selbst: Zum Ende hin entwickelt er sich und wird selbständig. Es braucht also eigentlich dieses dramatische Element des Totschlags und die daraus folgende Eskalation nicht.
Die zunehmenden Schwierigkeiten den Tod seiner Mutter zu verheimlichen, würde auch schon für dramaturgische Zuspitzungen ausreichen. Der Ausgang wäre dann auch weniger abzusehen und könnte vom Happy End bis hin zum Drama reichen.

Was wäre denn z.B., wenn Irmgard nach Martins Geständnis mit Verständnis reagiert und es sogar unterstützt, dass Gertuds Rente - nach ihren vielen harten Jahren in denen sie Beiträge gezahlt hat - auch weiterhin fließen - da sie dies sicherlich auch gewollt hätte. Damit würde sich Irmgard von einer gefährlichen Antagonistin in eine Unterstützerin wandeln.

Oder vielleicht ist Irmgard wirklich tot, nachdem sie Martin konfrontiert hat - aufgrund eines Treppensturzes. Wobei nur der Zuschauer den Verdacht haben kann, dass möglicherweise Martin sie getötet haben könnte, da nur der Zuschauer das mögliche Motiv kennt.
Dann wäre es auch nicht nötig, Hubert aus dem Hut zu zaubern.

Ohne Irmgards Tod könnte übrigens der Produktionsaufwand geringer gehalten werden.



7River
Beiträge: 3750

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von 7River »

Mit Verständnis und einen tatsächlichen Treppensturz sprichst Du zwei wirklich gute Ideen an. Da wäre ich nicht mal darauf gekommen, muss ich gestehen.

Zwei wirklich interessante Richtungen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
Beiträge: 24494

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von iasi »

7River hat geschrieben: Sa 07 Okt, 2023 22:16 Mit Verständnis und einen tatsächlichen Treppensturz sprichst Du zwei wirklich gute Ideen an. Da wäre ich nicht mal darauf gekommen, muss ich gestehen.

Zwei wirklich interessante Richtungen.
Ich wäre auf das Ausgangsszenario nicht gekommen.
Das ist ja das Anregende und Reizvolle: Kreativer Austausch.

Die Grundstimmung, die aufgebaut wird, sollte nach meinem Gefühl nicht durch die Wendung hin zu der dramatischen Zuspitzung nicht verloren gehen. Die Beobachtung des Alltäglichen und des sich daraus ergebenden Betrugs, wird durch dieses außergewöhnliche Ereignis des Totschlags gebrochen. Ich finde, das sollte man vermeiden. Der Betrug ist nachvollziehbar und als dramturgisches Element auch völlig ausreichend.



7River
Beiträge: 3750

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Sa 07 Okt, 2023 22:35 Das ist ja das Anregende und Reizvolle: Kreativer Austausch.
Wie schon gesagt, finde ich Deine Ideen sehr gut. Ich fand jetzt die Vorstellung reizvoll, wie jemand Zuhause quasi versackt und sich nicht der Realität stellen will. Und dagegen ankämpft.

Welche Variante davon jetzt besser wäre, vermag ich so auf Anhieb nicht beurteilen. Dazu bräuchte man unterschiedliche Meinungen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
Beiträge: 24494

Re: [Drehbuch] An deiner Seite

Beitrag von iasi »

7River hat geschrieben: So 08 Okt, 2023 08:03
iasi hat geschrieben: Sa 07 Okt, 2023 22:35 Das ist ja das Anregende und Reizvolle: Kreativer Austausch.
Wie schon gesagt, finde ich Deine Ideen sehr gut. Ich fand jetzt die Vorstellung reizvoll, wie jemand Zuhause quasi versackt und sich nicht der Realität stellen will. Und dagegen ankämpft.

Welche Variante davon jetzt besser wäre, vermag ich so auf Anhieb nicht beurteilen. Dazu bräuchte man unterschiedliche Meinungen.
Nun - Meinungen bingen nicht viel, sondern eher Argumente.



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