Geschäftliche Aspekte der Filmproduktion Forum



Welche Kosten ontop?



Filmen als Beruf: Hier geht´s um Themen wie: Tarifliches, Kundenkommunikation, Abnahmen und wieviel man für bestimmte Aufträge verlangen kann
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klusterdegenerierung
Beiträge: 27429

Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Jeder rechnet ja anders ab, zumindest habe ich das in den letzten Jahren so beobachtet und immer wenn man um Honorar diskutiert, gibt es leichte Unstimmigkeiten, weil der andere nicht weiß, das der eine die Kosten die er zb. separat tetuliert, inkludiert bzw mit im Tagessatz enthalten hat.

Da stellt sich dann am Ende des Tage natürlich trotzdem die Frage, was rechnet man, bzw kann man Heute, gerade Heute abrechnen.
Während der eine einen sehr hohen Tagessatz hat, rechnet der andere einen moderaten plus Rent, obwohl es das eigene Equipment ist, plus irgendwelche Orga Kosten die auch nicht immer sinnig sind etc etc.

Was sind denn zb Posten die immer gehen, bzw eh sein sollten und sollte man diese inkludieren oder separat ausweisen, denn es gibt ja immer für beide Varianten gute Gründe das eine und andere zu tun oder nicht zu tun und gerne auch warum, denn manchmal habe ich schon meine Verständnisprobleme wie zb. Euipment, denn ein Handwerker kann auch nicht ohne Zange.

Auch interessant die substraktion der KSK Gebühr als goodwill, welche die meißten selbstredend vorher irgendwo aufgeschlagen haben. ;-)
Danke! :-)
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pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

Ich habe so eine Art Basiskit das gibt's immer gratis und alles andere kommt on Top. Bei mir ist das z.B. oft eine zweite Kamera, die hab' ich zwar meist sowieso immer dabei, aber wenn wir sie nutzen berechne ich die auch. Teleprompter ist auch öfter mal gefragt. Manchmal extra Licht o.ä. Die Preise schaue ich im Rent nach und runde die dann auf glatte Beträge auf. Also wenn der Prompter sagen wir mal 80,-€/Tag kostet berechne ich 150,-€ ...muss den ja auch holen und wegbringen. Du siehst, alles messerscharf kalkuliert :)

VG
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klusterdegenerierung
Beiträge: 27429

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ok, Du fotografierst ja auch, jetzt rechnen einige einen tausi oder einszwei, aber on top noch das Euipment und eine Pauschale für Alles einladen und hinterher wieder einräumen und Daten archivieren und transferieren on Top und andere haben es mit drin.

Klar ist immer eine Frage der positionierung und wie viel man sich Wert ist, aber rechnest Du das Euipment das Du fürs shooting eh brauchst als eigenen Posten auf Deinen Tagessatz?
Etc. PP?
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pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

@ kluster

Ich hab' jetzt von Filmjobs gesprochen. Ja, ich habe einen Tagessatz und da ist das Basiskit (Kamera, Licht, Ton) mit dabei. Das natürlich nur, wenn die Leute nicht etwas spezielles wollen. Wer auf einer bestimmten Kamera drehen möchte, der bekommt die, bezahlt sie dann aber auch. Ich habe viele Kunden die keine Ahnung von Technik haben und wenn ich dann anfange komplizierte Angebote zu schreiben, kriegen die eher angst, oder fangen an zu fragen ob man das alles wirklich braucht. Ich halte das einfach. Kenne aber auch Kollegen die jeden Pups einzeln aufschlüsseln. Wenn man nicht knapp kalkuliert funktioniert das auch ohne jede Position aufzulisten.

VG
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Jalue
Beiträge: 1425

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jalue »

Im Wesentlichen halte ich es genauso: Flat Rate für das Basis-Equipment und mein Honorar, was deutlich über den Umfang einer "typischen EB-Ausrüstung" hinausgeht, wird separat in Rechnung gestellt, genauso bei der Postpro. Das gilt für typische, tagesaktuelle Jobs und wird mit den Kunden bei Beginn der meist längerfristigen Zusammenarbeit ausgehandelt.

Größere Aufträge, für die ein Angebot angefordert wird, sind ein anderer Schnack. Die werden von mir erst klassisch anhand einer Musterkalkulation berechnet und im Angebot, das ich dem Kunden schicke, vereinfacht aufgeschlüsselt. Darin sind dann auch Kosten-Puffer (Fachsprech: "Überschreitungsreserve") und Leitplanken (z.B.: "In der Kalkulation ist ein Umschnitt enthalten") eingebaut.

Das mag übertrieben bürokratisch erscheinen, aber selbst mit viel Erfahrung neigt man dazu, die Kosten auf den ersten Blick zu unterschätzen. Manche Kunden wissen das und versuchen, einen gleich am Anfang festzunageln: "Nennen Sie doch mal ne Hausnummer; mit welchen Kosten müssen wir ungefähr rechnen?" Bei dem Wort "Hausnummer" sollten sämtliche rote Lampen angehen! Die ausnahmslos einzige richtige Antwort darauf lautet: "Das kann ich Ihnen erst sagen, wenn mir alle wesentlichen Informationen vorliegen und ich das Projekt kalkuliert habe."



wolfgang
Beiträge: 6654

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von wolfgang »

In Wirklichkeit ist das in jedem Geschäft das Gleiche: klar will der Kunde einen Richtpreis. Aber ohne Leistungsspezifikation geht es halt nicht.

Nehmt ihr so Dinge wie Gimbals als Aufpreisposition?

Und für den Tag/die Stunde Post gibt es auch Pauschalen?
Lieben Gruß,
Wolfgang



Jalue
Beiträge: 1425

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jalue »

wolfgang hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 12:37 In Wirklichkeit ist das in jedem Geschäft das Gleiche: klar will der Kunde einen Richtpreis. Aber ohne Leistungsspezifikation geht es halt nicht.

Nehmt ihr so Dinge wie Gimbals als Aufpreisposition?

Und für den Tag/die Stunde Post gibt es auch Pauschalen?
Gimbal (Ronin RS 2 Pro) ja. Für Karma Grip mit Gopro nein ;-) Bei Stammkunden, die ohnehin gut zahlen, bin ich aber kulanter, da geht ein Ronin o.ä. auch schon mal "umsonst mit". Auf Stunden-Basis arbeite ich grundsätzlich nicht. Halbe Tage schon, aber dann mit 20% Aufschlag relativ zum vollen Tagessatz, einfach weil ich diese "Halbtageritis" für die Kunden unattraktiver machen möchte. Halbe Tage sind zwar "nur 5 Stunden", aber de facto ist eben doch der ganze Tag für dich "verbraucht", denn ein anderer Kunden, der zufällig die zweite Hälfte dazubucht, wird sich kaum finden lassen.



pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

@ wolfgang

Die Details werden geklärt bevor man ein Angebot schreibt. Mann muss ja erstmal verstehen was jemand haben möchte und wofür. Im Grunde hängt es bei mir z.B. immer vom Aufwand ab und davon wofür es genutzt werden soll. Ich habe auch öfter mal Anfragen (in der Regel von Branchenfremden) wo die Leute einen Preis haben möchten bevor überhaupt geklärt ist was sie wofür haben möchten. Denen muss man dann erstmal alles aus der Nase ziehen. Man merkt eben schon meist an der Anfrage wie gut sich jemand auskennt und ob er erfahren ist. Bei Kunden mit denen man regelmäßig zusammenarbeitet ist das natürlich nicht mehr nötig. Da ist aber meist auch schon klar was gebraucht wird. Es macht eben auch wenig Sinn nur das Honorar zu erfragen, wenn man nicht weiß welche Leistungen darin enthalten sind.

Ich persönlich berechne Kamerabewegungen z.B. nicht extra. Aber wenn es komplizierte Sachen sind, macht man das natürlich schon. Man kann alles mit anbieten, aber die komplizierten Sachen (Drohenflüge, große Kranfahrten) dann eben externe Spezialisten machen lassen.

VG
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klusterdegenerierung
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Jalue hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 12:50
wolfgang hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 12:37 In Wirklichkeit ist das in jedem Geschäft das Gleiche: klar will der Kunde einen Richtpreis. Aber ohne Leistungsspezifikation geht es halt nicht.

Nehmt ihr so Dinge wie Gimbals als Aufpreisposition?

Und für den Tag/die Stunde Post gibt es auch Pauschalen?
Gimbal (Ronin RS 2 Pro) ja. Für Karma Grip mit Gopro nein ;-) Bei Stammkunden, die ohnehin gut zahlen, bin ich aber kulanter, da geht ein Ronin o.ä. auch schon mal "umsonst mit". Auf Stunden-Basis arbeite ich grundsätzlich nicht. Halbe Tage schon, aber dann mit 20% Aufschlag relativ zum vollen Tagessatz, einfach weil ich diese "Halbtageritis" für die Kunden unattraktiver machen möchte. Halbe Tage sind zwar "nur 5 Stunden", aber de facto ist eben doch der ganze Tag für dich "verbraucht", denn ein anderer Kunden, der zufällig die zweite Hälfte dazubucht, wird sich kaum finden lassen.
Spitze, genau das richtige Beispiel!
Ich bin gelinde gesagt baff wenn ich das lese und überlege was ich alles in meinen Kofferaum schmeiße weil ich es vielleicht brauchen könnte, wobei da ein Ronin eines der kleineren Dinge ist.

Für so ein Teil 20% Aufschlag, Wow, die Eier habe ich nicht, ich denke dann immer, wenn der Maurer die Wand aufstemmen muß, kann er das ohne Hilti nicht und ich kann mir kaum vorstellen, das er die mit Aufschlag berechnet.

Irgendwann fragt sich doch ein Kunde auch was das alles soll und reintheoretisch könnte er ja wenn er eine gute Connection hat die sämtliche Technik stellen, soll man dann nur noch einen kleinen Tagessatz abrechnen?

Wobei ja eh immer die Frage ist, ob genau diejenigen die es so berechnen, auch die sind, die eher einen niedrigen Drehpreis/Tagessatz habe und es sich mit diesen addons aufbessern?
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pillepalle
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 14:18 Irgendwann fragt sich doch ein Kunde auch was das alles soll und reintheoretisch könnte er ja wenn er eine gute Connection hat die sämtliche Technik stellen, soll man dann nur noch einen kleinen Tagessatz abrechnen?

Wobei ja eh immer die Frage ist, ob genau diejenigen die es so berechnen, auch die sind, die eher einen niedrigen Drehpreis/Tagessatz habe und es sich mit diesen addons aufbessern?
Das handhabt natürlich jeder anders, aber wenn man das schon eine Zeit lang macht, gewöhnt man sich ab Dinge besonders günstig anzubieten. Jobs an denen man wenig verdient sind uninteressant, zumindest aus geschäftlicher Sicht. Das macht nicht nur unzufrieden, sondern Du bist irgendwann nur noch der Hamster im Rad. Soll ja keine Beschäftigungstherapie sein. Ich bin lieber zu teuer und bekomme dann auch manchen Job nicht, als zu billig. Die billigen Jobs waren nie die Guten an die ich mich zurück erinnere.

VG
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klusterdegenerierung
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

pillepalle hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 14:33
klusterdegenerierung hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 14:18 Irgendwann fragt sich doch ein Kunde auch was das alles soll und reintheoretisch könnte er ja wenn er eine gute Connection hat die sämtliche Technik stellen, soll man dann nur noch einen kleinen Tagessatz abrechnen?

Wobei ja eh immer die Frage ist, ob genau diejenigen die es so berechnen, auch die sind, die eher einen niedrigen Drehpreis/Tagessatz habe und es sich mit diesen addons aufbessern?
Das handhabt natürlich jeder anders, aber wenn man das schon eine Zeit lang macht, gewöhnt man sich ab Dinge besonders günstig anzubieten. Jobs an denen man wenig verdient sind uninteressant, zumindest aus geschäftlicher Sicht. Das macht nicht nur unzufrieden, sondern Du bist irgendwann nur noch der Hamster im Rad. Soll ja keine Beschäftigungstherapie sein. Ich bin lieber zu teuer und bekomme dann auch manchen Job nicht, als zu billig. Die billigen Jobs waren nie die Guten an die ich mich zurück erinnere.

VG
Habe mir gedacht das diese Argumentation kommt und man kann sie natürlich nachvollziehen, aber was wäre wenn die Imbissbude Deines Vertrauens statt den üblichen Preis plötzlich 10€ für einen Manatteller haben möchte, nur so?

Anders gesagt, wie soll ein Filmer ohne Equipment ein gutes Endprodukt abliefern und gutes Geld für seine Arbeit bekommen?
Wenn ich Kunde wäre würde ich mich zumindest fragen warum ich jeden Pups der ja nichtmal exklusiv ist, weil so ein Gimbal zb. ja zigmal genutzt wird, ontop bezahlen muß, denn eines ist doch klar, wenn ich mit dem Kunden ein Skript ausarbeite worin eine flüssige Bewegung vorkommt, ist es doch obgligatorisch das ein Gimbal zum Einsatz kommt.

Ich tue mich damit schwer, denn ab einen gewissen Punkt spürt man doch das es hier um Fatasiepreise geht und man stumpf gesagt den Hals nicht voll kriegen kann.
Ich glaub ich leg noch mal ein BWL Studium nach. ;-))
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Jalue
Beiträge: 1425

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jalue »

Ein Gespräch mit dem Steuerberater sollte reichen ;-) Ein Unternehmer investiert doch nicht in Geräte, weil er sie "gerne besitzen" oder den Kunden "glücklich machen" will. Er tut es, damit das Gerät irgendwann mehr einbringt, als es ihn gekostet hat, sprich: Gewinn erwirtschaftet - dafür geht er dann auch mit einer Investition ins Risiko, nimmt vielleicht sogar einen Kredit auf.

Und natürlich steht es dem Kunden frei, selber Gerät anzuschaffen und nur meine Arbeitskraft einzukaufen. Ich habe einige von der Art oder solche, die mich mal mit, mal ohne eigene Technik buchen, wo ist das Problem? Ich berechne dann einfach den marktüblichen Honorar-Satz für freie Kameraleute, Cutter oder Redakteure.

Ansonsten sehe ich es wie Pille Palle: Grundsätzlich hat man die Wahl, für Billo-Kunden "Masse zu machen" oder für mindestens branchenüblich zahlende Kunden weniger, aber lukrativer zu arbeiten und im Grunde bedarf es keiner Erklärung, was mehr Sinn macht. Fun fact am Rande: Die "Billos" nicht sind pflegeleichter als Premiumkunden, eher im Gegenteil. Da wird schon aus Prinzip jeder Trick bemüht, um dir noch mehr Leistung für noch weniger Geld abzupressen.



pillepalle
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

Das denke ich auch. Wer Schnäppchenangebote macht, der zieht auch Schnäppchenjäger an. Es spielen halt immer viele Faktoren eine Rolle und für alle Arten der Preisgestaltung gibt es Gründe die dafür und dagegen sprechen.

VG
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Jalue
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jalue »

Und um Kluster etwas von seinen Bedenken zu nehmen: Gerade eben hatte ich einen ganz typischen Mailwechsel für nen Auftrag am kommenden Montag.

Kunde:
"Die Redakteurin möchte eine zweite Kamera bei den Interviews."

Ich:
"Bringe ich gerne mit, kostet dann X Euro on top."

Kunde:
"Der Preis ist okay."

Für X setze man einen Preis ein, der etwas unter dem liegt, was regionale Verleiher verlangen würden - dann meckert eigentlich niemand ;-)



klusterdegenerierung
Beiträge: 27429

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Jalue hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 15:07 Ein Gespräch mit dem Steuerberater sollte reichen ;-) Ein Unternehmer investiert doch nicht in Geräte, weil er sie "gerne besitzen" oder den Kunden "glücklich machen" will. Er tut es, damit das Gerät irgendwann mehr einbringt, als es ihn gekostet hat, sprich: Gewinn erwirtschaftet - dafür geht er dann auch mit einer Investition ins Risiko, nimmt vielleicht sogar einen Kredit auf.

Und natürlich steht es dem Kunden frei, selber Gerät anzuschaffen und nur meine Arbeitskraft einzukaufen. Ich habe einige von der Art oder solche, die mich mal mit, mal ohne eigene Technik buchen, wo ist das Problem? Ich berechne dann einfach den marktüblichen Honorar-Satz für freie Kameraleute, Cutter oder Redakteure.

Ansonsten sehe ich es wie Pille Palle: Grundsätzlich hat man die Wahl, für Billo-Kunden "Masse zu machen" oder für mindestens branchenüblich zahlende Kunden weniger, aber lukrativer zu arbeiten und im Grunde bedarf es keiner Erklärung, was mehr Sinn macht. Fun fact am Rande: Die "Billos" nicht sind pflegeleichter als Premiumkunden, eher im Gegenteil. Da wird schon aus Prinzip jeder Trick bemüht, um dir noch mehr Leistung für noch weniger Geld abzupressen.
Lustig das gleich immer billo Jobs kommt, scheinbar lest ihr alle meine Argumente nicht, denn wer einen anständigen Tagessatz hat, braucht keine addons und das man in Technik investieren muß geht ja nicht anders, oder willst Du die Filme mit der Urlaubscam drehen.

Das man einen guten Job macht und gut bezahlt wird liegt doch auch daran welche Technik man wie gut einsetzen kann, sich damit Referenzen schafft und gut verdient weil man Quali abliefert, doch nicht weil man nebenbei ein Rental hat und auch Technikeinkäufer mit Gewinnmarge ist.

Komisch das keiner darauf eingeht was mit der Variante ist anständig abzurechnen ohne den Klimbim auf zudaddeln.
Ich indess höre öfter, klasse einfach nur Produktionskosten und nicht 10 Seiten Fachchinesisch!

@pille
Ach und Du kannst mir doch nicht verklickern das bevor Du mit dem Filmen angefangen bist Du bei Deinen Fotojobs den Kunden Dein ganzes Fotogeraffel berechnet hast.
Ein Produktfoto für 150€ + Hasselblad 50€ + Distagon T* 20€ + Hensel Blitzanlage 50€ + Gitzo Stativ 20€ etc etc. warum nich.... ;-))
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

@ kluster

Die Add-Ons sind ja auch nicht Teil des Geschäftsmodells. Die werden nur fällig wenn sie erforderlich sind. Aber Du wirst doch verstehen das man nicht den gleichen Preis aufruft, wenn man irgendwo mit einer Z6 oder mit einer Alexa aufläuft. Anständig sollte man sich eh immer bezahlen lassen, egal ob man eine Pauschale anbietet, oder alles einzeln aufklamüsert. Das ändert doch nichts am Preis den man nimmt. Am Ende des Tages muss es sich lohnen.

VG

PS: Sachen die extra kommen habe ich schon berechnet. Auch bei Fotojobs. Das funktioniert doch auch nicht anders.
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Drushba
Beiträge: 2513

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Drushba »

Jalue hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 15:07 Ein Gespräch mit dem Steuerberater sollte reichen ;-) Ein Unternehmer investiert doch nicht in Geräte, weil er sie "gerne besitzen" oder den Kunden "glücklich machen" will. Er tut es, damit das Gerät irgendwann mehr einbringt, als es ihn gekostet hat, sprich: Gewinn erwirtschaftet - dafür geht er dann auch mit einer Investition ins Risiko, nimmt vielleicht sogar einen Kredit auf.

Und natürlich steht es dem Kunden frei, selber Gerät anzuschaffen und nur meine Arbeitskraft einzukaufen. Ich habe einige von der Art oder solche, die mich mal mit, mal ohne eigene Technik buchen, wo ist das Problem? Ich berechne dann einfach den marktüblichen Honorar-Satz für freie Kameraleute, Cutter oder Redakteure.

Ansonsten sehe ich es wie Pille Palle: Grundsätzlich hat man die Wahl, für Billo-Kunden "Masse zu machen" oder für mindestens branchenüblich zahlende Kunden weniger, aber lukrativer zu arbeiten und im Grunde bedarf es keiner Erklärung, was mehr Sinn macht. Fun fact am Rande: Die "Billos" nicht sind pflegeleichter als Premiumkunden, eher im Gegenteil. Da wird schon aus Prinzip jeder Trick bemüht, um dir noch mehr Leistung für noch weniger Geld abzupressen.
Ich stehe vor einem ähnlichen Problem in einem Bereich, der für mich kalkulatorisch völlig neu ist. Für meine Dokfilme habe ich bisher immer die Landingpages selbst gemacht. Das hat ein paar Leuten aus der Branche gefallen und sie haben mich gefragt, was ich dafür nehme. Ich habe kurz überlegt und dann gesagt "1500" und fand dies eigentlich schon einen angemessenen Preis unter Kollegen dafür. Immerhin bekommen sie ein Turnkey-Produkt und bei Bedarf sogar eine Domain-Registrierung. Und ich nehme keine Baukästen wie Wix etc., die hinterher viel Abogebühr kosten, sondern baue diese selber in Wordpress, setze mich mit dem Grafikdesigner der Filmplakate in Verbindung, photoshoppe, mach bei Bedarf sogar den Text + füge die Rechtstexte ein und wenn ich ganz lustig bin, kommt obendrauf eine Animation aus After Effects + Java script. Dazu eine Dokumentation, damit wirklich jeder über das Wordpress-Backend die Betreuung übernehmen kann und z.B. Festivaltermine, Preise, Vorführungen, Kritiken etc. selbst einpflegen kann. Und nun sagen mir mehrere Produzenten (Regisseure haben kein Geld, das ist schon klar), dass ihnen das zu teuer sei. Kennt sich da jemand aus? Ist das wirklich zu teuer? Verstehe gerade die Welt nicht mehr. Oder sollte ich "3000" sagen und mich auf 1500 runterhandeln lassen, damit alle ein wirklich gutes Geschäft gemacht haben? ;-)))
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27429

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

pillepalle hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 17:04 @ kluster

Die Add-Ons sind ja auch nicht Teil des Geschäftsmodells. Die werden nur fällig wenn sie erforderlich sind. Aber Du wirst doch verstehen das man nicht den gleichen Preis aufruft, wenn man irgendwo mit einer Z6 oder mit einer Alexa aufläuft. Anständig sollte man sich eh immer bezahlen lassen, egal ob man eine Pauschale anbietet, oder alles einzeln aufklamüsert. Das ändert doch nichts am Preis den man nimmt. Am Ende des Tages muss es sich lohnen.

VG

PS: Sachen die extra kommen habe ich schon berechnet. Auch bei Fotojobs. Das funktioniert doch auch nicht anders.
Wir reden nicht von einer Alexa, scheibar liest Du nicht mit!
Hier werden Gimbal für unter 1000€ berechnet und nicht wenige berechnen eine A7 plus Optiken! Womit willst DU denn arbeiten wenn man das alles nicht mit einbringt?
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



pillepalle
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

@ Kluster

Das hat doch auch niemand gesagt? Ich und Jaule wir haben doch beide ein Basispaket mit im Tagessatz. Da wird nicht jede Schraube und Optik berechnet. Nur die Extras. Bei Jaule ist der Gimbal ein Extra, bei mir nicht. Wo ist das Problem?

VG
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klusterdegenerierung
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

pillepalle hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 17:04 Anständig sollte man sich eh immer bezahlen lassen, egal ob man eine Pauschale anbietet, oder alles einzeln aufklamüsert. Das ändert doch nichts am Preis den man nimmt. Am Ende des Tages muss es sich lohnen.
Zum piepen, ob sich das am Ende lohnt liegt daran ob man auch mal arbeit und nicht auf Kosten der Kunden den ganzen Tag Ei..schaukelt weil man Fatasiepreise für nix aufruft.
Was hast Du bitte für eine plausible Rechtfertigung dafür, doppelt abzurechnen, einmal anständigen Tagessatz wie Du selbst sagst und dann den ganzen Kram den Du eh zum arbeiten brauchst?

Ich habe das Gefühl und das besonders bei ehemaligen Fotografen, das die meinen der Videosektor ist eine Abzockmaschine für Jobeinsteiger!
Ich habe zig Jahre in bei Profifotografen und Künstlern verbracht die richtig Kohle gemacht habe und sackteures Equipment hatte, da stand nicht ein Technikteil auf der Rechnung und die hatten komplette Studios etc pp.
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klusterdegenerierung
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Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von klusterdegenerierung »

pillepalle hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 17:24 @ Kluster

Das hat doch auch niemand gesagt? Ich und Jaule wir haben doch beide ein Basispaket mit im Tagessatz. Da wird nicht jede Schraube und Optik berechnet. Nur die Extras. Bei Jaule ist der Gimbal ein Extra, bei mir nicht. Wo ist das Problem?

VG
Jaja, sagtest Du bereits und ich immer wieder, was ist an einem popeligen Gimbal ein extra, das ich doch ne Lachnummer!
Technik war doch nur ein Beispiel, ontops gibt es doch noch andere und meine Frage war, welche nutzt ihr und warum und macht das Sinn und vorallem wenn dann warum Technik, denn es schreit ja gerazu nach doppelt abgerechnet.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



pillepalle
Beiträge: 8588

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von pillepalle »

Frag Jaule was daran ein Extra ist.

Du wirst schon merken ob Du zu teuer bist. Das kann man super steuern.

Ich weiß auch nicht wo Du gearbeitet hast, aber die meisten Fotografen berechnen Extras. Es gibt heutzutage sogar viele die haben gar kein eigenes Studio und berechnen das. Mieten die Blitzanlage in NY, weil sie die schlecht im Flieger mitnehmen können, usw... Ich kann auch nichts dafür, wenn Dir die Antworten die Du hier bekommst nicht passen.

VG
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Jott
Beiträge: 21815

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jott »

Der Kunde kann einen popeligen Gimbal ja selber kaufen oder mieten und mitbringen. Dann merkt er, dass es was kostet.

Verschenken geht natürlich trotzdem, „ohne Berechung“ kommt immer gut. Dann aber den Standardsatz entsprechend erhöhen! :-)



MK
Beiträge: 4190

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von MK »

Jott hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 17:39 Verschenken geht natürlich trotzdem, „ohne Berechung“ kommt immer gut. Dann aber den Standardsatz entsprechend erhöhen! :-)
Ich hab jemandem jahrelang eine Teilkomponente nicht berechnet... die braucht er jetzt nicht mehr und die Diskussion ging los was ich im nun am Pauschalpreis nachlassen muss... jede Medaille hat zwei Seiten.



Jott
Beiträge: 21815

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jott »

Solche Pfennigfuchser haben wir zum Glück nicht. Dass andere da durch müssen, ist mir schon klar!

Ungewöhnliche Regel: willst du auf Dauer gute Kunden, sei immer teurer als andere.



MK
Beiträge: 4190

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von MK »

Jott hat geschrieben: Fr 16 Jun, 2023 18:12 Solche Pfennigfuchser haben wir zum Glück nicht. Dass andere da durch müssen, ist mir schon klar!

Ungewöhnliche Regel: willst du auf Dauer gute Kunden, sei immer teurer als andere.
*gähn* die obligatorische Überlegenheit

Das war einfach ein zweites Format im Export. Auch überhaupt nicht die Kernkomponente des Auftrags und auch nirgends extra erwähnt. Der Kunde war aber der Meinung 1 Projekt, bisher 2 Dateien = 100%, nur noch eine Datei = 50%...

Dass jemand so dumm bzw. dreist sein kann, darauf muss man auch erstmal kommen...



Jalue
Beiträge: 1425

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Jalue »

Lustig, wie sich das hier schon wieder hochschaukelt. Halten wir mal fest, dass es verschiedene Abrechnungsmodelle gibt - und ich ahne mal, je nach Marktsegment auch unterschiedliche Konventionen.
Und ja, ein Gimbal, dass 800 Euro gekostet hat, stelle ich natürlich in Rechnung, zumindest implizit im Angebotspreis, einfach weil es in meinem Bereich nicht zur Basisausstattung gehört. Beim Equipmentverleiher müsste ich ja auch dafür zahlen, umsonst on top gibt's da höchstens den Werbe-Kugelschreiber - bzw. Rabatte, wenn man viel und oft anmietet. Gewisse Nachlässe gewähre ich bei Stammkunden, wie schon erwähnt, durchaus ebenfalls. Bei jenen Bürgern, die vom ersten Moment an rumnerven ("Waaas ... Sie berechnen Kilometergeld ...?) allerdings keinen f ...cking cent!



Mantas
Beiträge: 1269

Re: Welche Kosten ontop?

Beitrag von Mantas »

Meine Erfahrung ist, dass Technik teuer sein darf, die Gage aber nicht.



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