macaw hat geschrieben: ↑Do 13 Apr, 2023 07:04
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 12 Apr, 2023 14:02
Ich sehe das aber durchaus als Workflow für die Zukunft: Kameras, die in hohen Auflösungen von 8K und mehr drehen, mit verschiedenen aspect ratio-Masken direkt beim Drehen (inkl. fototypischer Formate), so dass die Kameraperson sie in der Komposition gleich als Zielformate berücksichtigen kann
Ich glaube bei der Vielzahl von Bildformaten heutzutage kann sich kein Kameramann der Welt auch auch nur im Ansatz auf etwas anständiges konzentrieren.
Ich finde die gesamte Idee des Threads idiotisch. Kadrage ist eine Kunst für sich, nicht einfach eine technische Nebensache. Ich muss an einen Dreh denken, wo es nicht möglich war einen crop im Monitor einzustellen, der Kameramann hat dann halt oben und unten einfach per Gaffa tape einen Cache abgeklebt.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 13 Apr, 2023 07:16
Wenn man das zu Ende denkt. kommen wir bei ner 24K und mehr Kamera mit Weitwinkel raus, die in irgendeiner Ecke steht, und Framing, Ausschnitte, Pan/Scan, in sämtlichen hoch/breit Formaten und natürlich Fotos etc. macht dann ne AI - alles fotogerecht mit 500er Shutter mit 250 fps (weil ja jemand vielleicht mal ne SlowMo will) gedreht, Motion Blur wir hinterher drauf gerechnet. :D
rush hat geschrieben: ↑Do 13 Apr, 2023 07:43
Nichts anderes (abgesehen der Fotos) wird heute doch bereits vielfach schon mit PTZ Kameras praktiziert... Teils noch per Remote Operator - teils per Automatismus/Tracking AI und dergleichen.
Selbst Sonys 12MP ZV-E1 macht automatisierte Crops vom eigentlich zu niedrig ausgelösten Sensor... Sinnvoll? Für mich weniger - für andere Nutzergruppen möglicherweise schon?!
Ich glaube das summiert es eigentlich schon ganz gut zusammen: Geht es um günstigst zu produzierenden, weitestgehend austauschbaren Content der so gesehen nur unfreiwilliges Publikum findet weil es nicht mehr als ein Social-Ad oder ein Youtube-Preroll darstellt? So irgendwie muss ja auch der Plan vom "Kollegen" lauten, weil niemand (der irgendein Fünkchen Qualitätsanspruch hat) würde auf dessen Vorschlag (als Kunde) eingehen und auf Stil/Know-How/Ästhetikempfinden des seperaten Fotografen einer "Ach das produzieren wir einfach mit" eines mit ebenso fragwürdigem Qualitätsanspruch denkenden Videografen verzichten.
Die andere Kehrseite: Nirgends wo Budget da ist, spielt eines der folgenden Thema eine Rolle:
- Auflösung über 4,6K Nativ
- Mastering über UHD/4K
- AI-Tools in irgendeiner Form
- Frameraten über 24/25fps
(Ausnahmen bestätigten die Regel, das war auch bei 3D so und ist weitstgehend als gescheitert zu betrachten, was alles betrifft: Fincher dreht nur in 8K, die meisten drehen trotzdem mit 4,5-4,6K und auf Arri. HFR war ein Experiment, AI Tools für VFX - wo denn?)
Das sind Projekte, die finden Freiwillig ein Millionenpublikum (und wenn es "nur" Lena Lorenz ist, vl dann eher Hunderttausende) - es gibt Menschen, die schauen sich das in ihrer wertvollen Freizeit bewusst und aus freien Stücken an, weil sie irgendwas dabei finden. Das sind keine Auftragsarbeiten, die eigentlich nur der Vermarktung dienen und dem Publikum zwangsweise auf die Netzhaut projiziert werden um das eigentlich relevante sehen zu können - keine Sorge, ich arbeite selbst in der Branche und der Zynismus ist irgendwann gesund, anstatt das Gegenteil zu glauben und das als erfüllende Kunst zu betrachten...
Alle diese Projekte Low- bis High-Budget sind Märkten unterworfen. Ich schreibe bewusst Märkte, weil das eigentlich nichts miteinander zu tun hat - aber in der der Diskussion hier vermischt wird. Kurosawa würde sich im Grab umdrehen wenn seine Stills zur Argumentation einer solchen Arbeitsweise verwendet werden. Deshalb: Trennen!
Und dann muss man vermutlich sagen: Es ist einfach SCHEISSEGAL für den "Kollegen", den Kunden vom "Kollegen" oder das Publikum, weil der ohnehin nichts relevantes produziert. Sorry, das so formulieren zu müssen. Das was der macht könnte genau so gut der Fotograf, wenn er auf den Videobutton seiner Kamera drückt. Da sind wir in einer so extremen Beliebigkeit, dass alles was Frank sagt einfach stimmt.
Da kannst Du eine Kamera auf Rädern hinschicken und ihr einmal die Settings funken und für den Rest croppst Du dir aus 24K deine Winkel und Fotos. Ich frag mich eher wie blöd man eigentlich in der Branche im Jahr 2023 noch ernsthaft sein kann und glauben, dass das was der jetzt mit dem Fotografen macht, ihn nicht als Nächstes trifft wenn sich da wirklich mehr im Thema Automatisierte-AI-Kamera tut, die dann halt beim Kunden steht. Mit solchen Aktionen ist die Branche eigentlich nur auf der Überholspur sich selbst abzuschaffen, wenn nicht einmal innerhalb der Medienschaffenden mehr ein Konsens herrscht, dass da eine Berechtigung da ist, getrennte Medien anders als auf eine Speicherungsfunktion der Kamera betrachtet getrennt zu betrachten.
Und noch einmal: Hört auf, da alte Meister zu zitieren. Jeder Filmemacher würde sich verwehren da gleichzeitig Fotos mitzuproduzieren und jeder Fotograf der heute als Kulturgut gilt würde im Grab rotieren ob der Vorstellung dass da ein Filmer auftaucht und seine Fotos produziert. Da taugt auch kein Kurosawa als Argument, denn der hatte mutmaßlich Standfotografen dabei. Jede technische Argumentation zeugt eigentlich nur davon, dass man das Medium als solches nicht wirklich verstanden hat und glaubt was sich vor der Kamera abspielt ist qualitätsunabhängig einfach austauschbar. Das ist es, wenn irgend ein Qualitätsanspruch da ist aber in den seltensten Fällen, Ausnahmen Bestägen die Regel. Das perfekteste Licht für das Foto wird selten das fürs Video sein, die perfekte Kadrage fürs Foto kann nicht der fürs Video entsprechen wenn sich die Perspektive nicht mit-ändern darf. Niemand, der Content für Kino/TV produziert setzt ernsthaft auf HFR oder kurze Verschlusszeiten, ist das nur weil die Datensparen wollen? Bestimmt! ;)