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match cuts und jump cuts



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dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 15 Apr, 2023 17:41 Das ist dann natürlich die Hohe Schule ;-)
Absolut ;)



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Also, wenn Kubricks Match Cut mit dem fliegenden Knochen auf das fliegende Knochen-Raumschiff der angeblich genialste der Filmgeschichte ist (so ein typisches Zitat aus irgendeinem Filmlehrbuch, das man sich dann unter eigenem Namen zu eigen macht), so mag das von der Idee zu diesem Schnitt her sicher etwas für sich haben (nur kenne ich längst nicht die ganze Filmgeschichte, um das zu beurteilen), aber nicht von deren Umsetzung (was Rhythmus, zeitlichen Ablauf, Takt, Schnitt-"Musikalität" betrifft).

Wenn der Knochen beim harten Schnitt wenigstens in derselben Schräglage wie das Raumschiff gewesen wäre (ein paar Frames früher), sähe das bereits deutlich 'matchender' aus.
Nun wurde geschrieben, dass sei eben ein Match Cut und ein Jump Cut in einem. Falls das so beabsichtigt war, finde ich beide technisch nicht sehr überzeugend (der Jump ergibt sich hier eher, weil der Match optisch nicht richtig matcht, und der eigentliche Zeitsprung (gleichzeitig auch Sinn-Sprung) ist ja der Matchcut vom Knochen zum Raumschiff).

Und auch der unruhige Himmels-/Wolkenhintergrund während der Knochen hochfliegt (was auch noch mal durch einen halbherzigen Pseudo-Jumpcut unterbrochen ist), lenkt eher ab, als dass er den Zuschauer in der Szene drinbehält - wirkt auf mich insgesamt, wie wenn da unter Zeitnot kurz vor Fertigstellung des ganzen Films nochmals neu (und von der Idee her genial, kein Zweifel) geschnitten und ge-FX'd worden wäre.
Mit dem spontanen Austausch kurz vor Editing-Schluss der eigens komponierten Filmmusik gegen die bekannten klassischen Werke (oder dem Weglassen einer bereits fertigen Eingangserklärung zum folgenden Geschehen), ist es vielleicht ähnlich passiert.

Aber das schreibe ich alles bequem am Computer und mit Demo-Videos aller Art nur einen Klick entfernt, während Kubricks Team sich mit den damaligen technischen Möglichkeiten (neben den finanziellen und zeitlichen), einer komplexen, kaum verstandenen Story, einem perfektionistischen, eher verschlossenen Regisseur mit eigener Vision im Kopf und einer noch unbekannten Reaktion von Publikum und Kritikern auf dieses filmische Experiment bei Laune und im optmistischen Bereich halten musste, sogar ohne zu wissen, wie die Erde vom Mond aus wirklich aussah.

Stanley Kubrick's A Space Odyssey Match Cut


Noch zur eigentlichen Frage:

Eine gute Möglichkeit zu Match Cuts (die auch genutzt wird) sind weisse / schwarze Flächen, die gezoomt und dann bildfüllend werden (herein mit Zoom auf die Fläche, heraus mit Zoom aus der Fläche).
Ein Beispiel mit Schwarz (stimmt hier nur für die Szenen-Umrandung) ist die Schluss-Szene (am Felsen/im Zug) aus Hitcocks North by Northwest (Der unsichtbare Dritte). Dass der Zug danach auch noch in den Tunnel einfährt, ist bei Hitcocks Humor vermutlich kein Zufall.

[The Best of Hitch] - North by Northwest - 5.tunnnel



Axel
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Axel »

Kubrick sagte mal lapidar (ich glaube, zu Michael Herr) auf die Frage, was er von Hitchcock halte: "All that phony rear projection ..."

Ich würde es freundlicher formulieren. Hitchcock etablierte gerne das Künstliche, Gestellte, um besser zu garantieren, dass der Zuschauer "Realismus" ganz schnell vergisst und sich so bereitwilliger auf seine haarsträubenden Filme einlässt. Im Grunde ist North by Northwest ein Slapstick-Film, cut to the chase. Er ignoriert die allgemeine Glaubwürdigkeit des Geschehens, er verspottet nicht nur die Logik, die gerne von Filmtheoretikern gefordert wird (Continuity, Motivation, character arcs usw.), er tritt sie sogar mit Füßen, und mit Wonne. Der Cut von dem künstlichen Studio-Nachthimmel auf die ebenso künstliche Studio-Schlafwagenkabine mag vielleicht im Nachhinein die Kriterien eines Matchcuts erfüllen, aber das war Hitchcock wohl selbst nicht in den Sinn gekommen. Zu dieser Zeit war er bereits über das Heini-Stadium der Film-Mätzchen hinausgewachsen, die er von den Deutschen abgeguckt hatte. Es gibt zum Beispiel im Fritz Langs "M" die ähnlich kadrierten Polizei-Szenen, die zum Gangstermilieu parallel montiert sind und augenfällig oft matchen. Das Kinohandwerk präsentierte sich stolz dem Publikum, aber die Immersion wird gestört. Filmsprache, die sich zu sehr aufdrängt, tut dem Geschichten Erzählen einen schlechten Dienst.

Trotzdem glaube ich, dass ein saubererer Cut vom Knochen zum Raumschiff in 2001 - etwas, das näher an einer Überblendung wäre - etwas anderes bewirkt hätte. Der Zuschauer hätte sofort verstanden, aha, Gleichsetzung. Was der jumpige Schnitt in der Bewegung so bewirkt, wie er jetzt ist, ist Desorientierung. Und das ist oft Kubricks MO. Es ist mE nicht sehr sinnvoll, ihm handwerkliche Unperfektheit vorzuwerfen, denn sie ist - auf andere Weise als bei Hitchcock - auch bei ihm forciert.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben: Sa 15 Apr, 2023 23:04 Kubrick sagte mal lapidar (ich glaube, zu Michael Herr) auf die Frage, was er von Hitchcock halte: "All that phony rear projection ..."

.. ..
.. ..

Trotzdem glaube ich, dass ein saubererer Cut vom Knochen zum Raumschiff in 2001 - etwas, das näher an einer Überblendung wäre - etwas anderes bewirkt hätte. Der Zuschauer hätte sofort verstanden, aha, Gleichsetzung. Was der jumpige Schnitt in der Bewegung so bewirkt, wie er jetzt ist, ist Desorientierung. Und das ist oft Kubricks MO. Es ist mE nicht sehr sinnvoll, ihm handwerkliche Unperfektheit vorzuwerfen, denn sie ist - auf andere Weise als bei Hitchcock - auch bei ihm forciert.
Vielleicht hat, wie Du schreibst, Kubrick diesen Cut mit Absicht so holprig gemacht, wie er jetzt dasteht. Man (Du) ist natürlich eher geneigt, dem verehrten (und bekanntermassen so akribischen) Filmgenie da eine Absicht zu unterstellen als ihm einen Zufalls-Lapsus vorzuwerfen.

Es wäre interessant die Entstehungsgeschichte dieses Cuts mal nachverfolgen zu können, falls sich da in irgendwelchen Archiven (Kubricks persönlicher Nachlass wird wohl von ihm selbst für solche Recherchen wohl gesperrt worden sein, so wie ich ihn einschätze) noch Material dazu finden liesse. Vielleicht gab's ja verschiedene Schnittversionen. Wie geschrieben, entsteht bei mir (auch aufgrund des seltsamen Schnitts beim hochfliegenden Knochen) eher der Eindruck, dass hier unter Zeitdruck etwas nachlässig gearbeitet wurde (im Vergleich zur übrigen Perfektion in allen Bereichen).

Zu Deinem Argument "Desorientierung" beim jetzigen Schnitt:
Man könnte das gleiche Argument auch für "meine" glattere Schnitt-Version verwenden. Man merkt nicht sofort, dass da geschnitten wurde vom Steinzeit-Knochen auf den Zukunfts-Knochen, und muss sich zunächst neu orientieren, was passiert ist.
Oberflächlich betrachtet eine optische Gleichsetzung (der Match bezieht sich also auf das Äussere), aber dann setzt unser Verstand ein und klärt uns auf über den Epochenwechsel -> Heureka!

PS:
Jetzt hätte Kubrick natürlich noch eine Ebene weiter schalten können, indem ein Riesen-Baby (siehe Film-Ende) oder eine als Space-Hund getarnte Alien-Intelligenz nach dem Raumschiff-Knochen gegriffen und ihn davon getragen hätte - aber das wäre dann wohl ein anderer Film geworden! ;-)
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 16 Apr, 2023 00:07, insgesamt 2-mal geändert.



dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Ich habe vorhin gerade so einen Match Cut gesehen, in Spiel mir das Lied vom Tod. Der geht von einem Revolverschuß auf den ausgestossenen Rauch einer Dampflok, man wird aus größter Spannung in eine völlig neue und normale Situation katapultiert. Eine Explosion und die Welt ist anders, Befreiung. (Später wird schon klar, dass das Kind tot ist.) Funktioniert für mich.
Zuletzt geändert von dienstag_01 am Sa 15 Apr, 2023 23:55, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von pillepalle »

Und ich eine Liebesszene mit Jump-Cuts :) Wird da auch öfter eingesetzt, wenn ich mich nicht irre.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Apr, 2023 23:54 Und ich eine Liebesszene mit Jump-Cuts :) Wird da auch öfter eingesetzt, wenn ich mich nicht irre.

VG
Ich erinnere mich nicht. Was jumped denn da ?



pillepalle
Beiträge: 8716

Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von pillepalle »

Nicht im Spaghetti-Western, in American Hustle. Aber dabei dachte ich, dass ich es schon öfters in Liebesszenen gesehen habe.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Aha.



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Überlege gerade, wann ich Jump Cuts schon gesehen habe und wann ich Jump Cuts selbst verwende würde, wäre ich ein Filmemacher.

Ich weiss, dass Woody Allens (damals neue?) Cutterin mal versuchsweise JC's in einem seiner jährlichen Filme verwendet hat - hatte mich damals nicht überzeugt (weiss nicht mehr, welcher Film es war).

Selbst könnte ich mir JC's vorstellen,

a) .. um lange, monotone, zeitliche Abläufe kurz darzustellen / zu überbrücken: Jemand geht von hinten an der statischen Kamera vorbei hinein in eine weite Landschaftsszenerie (Wüste, Gebirgstal, Meeresbucht, Winterland). Mit jedem Schnitt wird die Person sprungweise kleiner, bis sie schliesslich ganz in der Weite aufgeht.

b) .. um eine Person Spotlight-artig und komprimiert über eine gewisse Zeitdauer vorzustellen/ zu portraitieren / zu begleiten. Mit jedem Schnitt befindet sie sich in einer neuen Position / anderen Stimmung / neuen Phase.



dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 00:40 Überlege gerade, wann ich Jump Cuts schon gesehen habe und wann ich Jump Cuts selbst verwende würde, wäre ich ein Filmemacher.

Ich weiss, dass Woody Allens (damals neue?) Cutterin mal versuchsweise JC's in einem seiner jährlichen Filme verwendet hat - hatte mich damals nicht überzeugt (weiss nicht mehr, welcher Film es war).

Selbst könnte ich mir CT's vorstellen,

a) .. um lange, monotone, zeitliche Abläufe kurz darzustellen / zu überbrücken: Jemand geht von hinten an der statischen Kamera vorbei hinein in eine weite Landschaftsszenerie (Wüste, Gebirgstal, Meeresbucht, Winterland). Mit jedem Schnitt wird die Person sprungweise kleiner, bis sie schliesslich ganz in der Weite aufgeht.

b) .. um eine Person Spotlight-artig und komprimiert über eine gewisse Zeitdauer vorzustellen/ zu portraitieren / zu begleiten. Mit jedem Schnitt befindet sie sich in einer neuen Position / anderen Stimmung / neuen Phase.
c) .. alles bleibt, wie es ist, man (Betrachter) bemerkt die *Lücke*, diese Lücke erzählt etwas. Man kann sich z.B. einen Schnitt in einem Interview vorstellen, nicht Satz an Satz, sondern Pause an Pause.

Der Möglichkeiten gibt es viele ;)



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

dienstag_01 hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 00:47
Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 00:40
.. ..
Selbst könnte ich mir CT's vorstellen, die

a) ..

b) ..
c) .. alles bleibt, wie es ist, man (Betrachter) bemerkt die *Lücke*, diese Lücke erzählt etwas. Man kann sich z.B. einen Schnitt in einem Interview vorstellen, nicht Satz an Satz, sondern Pause an Pause.

Der Möglichkeiten gibt es viele ;)
.. dieser Sprung ins Nichts (der Nil-Cut) würde d) Interviews stark vereinfachen: Das Video startet, die Handlungsträger/Redner schweigen, und es passiert nichts. Und diese Lücke erzählt etwas.



Frank Glencairn
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich schneide aktuell gerade ein paar Interviews, die so dermaßen voller Buzzword Bullshit Bingo sind, daß ich mir das wirklich wünschen würde.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Cinemator
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Cinemator »

Kubricks kühner Knochen Cut vom hochgeworfenen Tiergebein zum orbitalen Raumschiff und vom archaischen Grunzlaut zum wogenden Donauwalzer kann wohl kaum überboten werden. Das Einfahren des Bewußtseins in den Vorläufer des frühen Menschen verbunden mit einem gewaltigen Zeitsprung. Hier werden mehrere hunderttausend Jahre Evolution auf einige Sekunden verdichtet. Starke Idee.

Wie zuvor schon angemerkt, technisch anscheinend nicht perfekt umgesetzt. Dass man aber kurz vor Feierabend diesen immens wichtigen Cut schnell noch zusammengekloppt hat, kann ich mir bei so einem epochalen Werk nicht vorstellen.


Ein bißchen off topic, aber gute gemachte Transitionen in "Lone Star".



Der Sheriff will einen 30 Jahre zurückliegenden Mord aufklären und spricht mit Veteranen. Blende dann auf den damaligen fiesen, korrupten Sheriff, bei dem der aktuelle Sheriff noch junger Hilfssheriff war.


Auch eine interessante Rückblende im selben Film

Er: Was ist mit dir? Sie: Nichts, was du ändern könntest. (Casablanca)



Frank Glencairn
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Frank Glencairn »

Cinemator hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 12:32
Ein bißchen off topic, aber gute gemachte Transitionen in "Lone Star".

Ja, das ist extrem elegant und ohne jeglichen Aufwand.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 07:31 Ich schneide aktuell gerade ein paar Interviews, die so dermaßen voller Buzzword Bullshit Bingo sind, daß ich mir das wirklich wünschen würde.
;-) !
Cinemator hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 12:32
...
...

Ein bißchen off topic, aber gute gemachte Transitionen in "Lone Star".

-> Link 1

Der Sheriff will einen 30 Jahre zurückliegenden Mord aufklären und spricht mit Veteranen. Blende dann auf den damaligen fiesen, korrupten Sheriff, bei dem der aktuelle Sheriff noch junger Hilfssheriff war.

Auch eine interessante Rückblende im selben Film
-> Link 2
Das sind ja ganz subtile Übergänge zwischen Jetzt und Damals, so eine Art Schwenk-Cuts ohne erkennbaren Cut. Toll gemacht!
Cinemator hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 12:32 Kubricks kühner Knochen Cut vom hochgeworfenen Tiergebein zum orbitalen Raumschiff und vom archaischen Grunzlaut zum wogenden Donauwalzer kann wohl kaum überboten werden. Das Einfahren des Bewußtseins in den Vorläufer des frühen Menschen verbunden mit einem gewaltigen Zeitsprung. Hier werden mehrere hunderttausend Jahre Evolution auf einige Sekunden verdichtet. Starke Idee.

Wie zuvor schon angemerkt, technisch anscheinend nicht perfekt umgesetzt. Dass man aber kurz vor Feierabend diesen immens wichtigen Cut schnell noch zusammengekloppt hat, kann ich mir bei so einem epochalen Werk nicht vorstellen.
Ich habe den Knochen gestern mal probeweise für den Schnitt in die gleiche Schräglage wie das Raumschiff gebracht und mir die Szene dann angeschaut: Bringt nichts.
Der Eindruck, dass der Cut nicht richtig 'matcht', bleibt. Das liegt am zu blauen Himmel, an den zu weissen Wolken, an der offensichtlichen Studio-/FX-Künstlichkeit dieser Komposition, an der zu schnellen Drehung des Knochens, der beim Herunterfallen zudem die Drehrichtung ändert, an unterschiedlicher Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung der beiden "Knochen" am 'Match Point'.
Aber das spielt eigentlich keine Rolle: Es ist die Idee, die hier zählt, und die ist brillant!

Ich las noch, das Raumschiff sei eigentlich ein bedohlicher, atomarer Satellit (oder gar eine Atombombe), was der Film nicht klar andeutet - damit wäre Kubricks Sprung vom Steinzeit-Knochen (mit dem Moonwatcher den gegnerischen Anführer erschlug) zum Zukunfts-Knochen dann auch ein Sprung von der Steinzeit-Keule zu den Waffen der Zukunft (1968 schwebte das Wettrüsten der Grossmächte ja allgegenwärtig und mit ungewissem Ausgang über allem sonstigen Tun und Lassen, ob das irgendwann die endgültige Entscheidung über Sein oder Nichtsein von uns allen bedeuten könnte) -> Damit fragt Kubrick hier auch: Ist das der Fortschritt der Menschheit, oder sind wir nur bei einer moderneren Keule angekommen?



Frank Glencairn
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Frank Glencairn »

Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 13:34
Ich habe den Knochen gestern mal probeweise für den Schnitt in die gleiche Schräglage wie das Raumschiff gebracht und mir die Szene dann angeschaut: Bringt nichts.
Der Eindruck, dass der Cut nicht richtig 'matcht', bleibt.
Ja, das ist echt etwas unglücklich - da bräuchte es noch Speed Ramps und einiges an rumgefummel.
Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 13:34
Es ist die Idee, die hier zählt, und die ist brillant!

Ich las noch, das Raumschiff sei eigentlich ein bedohlicher, atomarer Satellit (oder gar eine Atombombe), was der Film nicht klar andeutet - damit wäre Kubricks Sprung vom Steinzeit-Knochen (mit dem Moonwatcher den gegnerischen Anführer erschlug) zum Zukunfts-Knochen dann auch ein Sprung von der Steinzeit-Keule zu den Waffen der Zukunft (1968 schwebte das Wettrüsten der Grossmächte ja allgegenwärtig und mit ungewissem Ausgang über allem sonstigen Tun und Lassen, ob das irgendwann die endgültige Entscheidung über Sein oder Nichtsein von uns allen bedeuten könnte) -> Damit fragt Kubrick hier auch: Ist das der Fortschritt der Menschheit, oder sind wir nur bei einer moderneren Keule angekommen?
Das ist der Punkt wo ich nicht sicher bin, ob man da nicht oft einfach nur frei assoziiert und mit Gewalt irgendwas rein interpretiert, einfach weil man uns beigebracht hat daß der Mann ein Genie ist, also muß alles was er gemacht hat genial und super tiefgründig mit 12 in sich verschachtelten Botschaften sein.

Da hätte ich Kubrick gerne mal dazu befragt.

Womöglich hätte er gesagt:

"Ja, ist nicht so geworden wie ich mir das gedacht hab, aber wir hatten nicht die technischen Mittel das besser hinzubekommen - scheiß drauf, ist jedenfalls ein netter Gag. "
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 15:38
Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 13:34
(zum technisch etwas missglückten(?) Knochen-Cut)
Es ist die Idee, die hier zählt, und die ist brillant!
Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 13:34 (zu Kubricks potenziellen Ideen hinter dem Cut)
Ich las noch, das Raumschiff sei eigentlich ein bedohlicher, atomarer Satellit (oder gar eine Atombombe), was der Film nicht klar andeutet ..
..
..
.. Damit fragt Kubrick hier auch: Ist das der Fortschritt der Menschheit, oder sind wir nur bei einer moderneren Keule angekommen?
Das ist der Punkt wo ich nicht sicher bin, ob man da nicht oft einfach nur frei assoziiert und mit Gewalt irgendwas rein interpretiert, einfach weil man uns beigebracht hat daß der Mann ein Genie ist, also muß alles was er gemacht hat genial und super tiefgründig mit 12 in sich verschachtelten Botschaften sein.

Da hätte ich Kubrick gerne mal dazu befragt.

Womöglich hätte er gesagt:

"Ja, ist nicht so geworden wie ich mir das gedacht hab, aber wir hatten nicht die technischen Mittel das besser hinzubekommen - scheiß drauf, ist jedenfalls ein netter Gag. "
Guter Punkt - da bin ich Deiner Meinung!
Als Skeptiker bin im Prinzip allergisch gegen solche Über-Interpretationen, in diesem Fall habe ich einfach mal den potenziell kriegerischen Atomsatelliten als bare Münze genommen und dann weiter-interpretiert.
Aber wenn man Kubrick mal kurz fragen könnte, was ihm damals zu dem legendären Cut so alles durch den Kopf ging und warum er ihn technisch nicht etwas ausgefeilter umgesetzt hat (ok, 2001: A Space Odyssey hatte 1968 Premiere, George Lucas' erster Star Wars Film kam erst 1977 ins Kino und Die Zeitmaschine mit den hemdsärmelig-charmanten Stop-Motion-Animationen war bereits 1960 erschienen) und er würde nacheinem längeren Augenblick mit Pokerface mit einem zurückhaltend angedeutetem Lächeln antworten: "Wir gaben unser Bestes!", dann wäre das eine gute Antwort und ich würde ihm als Interviewer zum filmisch prägenden Blick in eine potenzielle Zukunft und zum Erfolg über die seither verstrichenen Jahre gratulieren.
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 16 Apr, 2023 17:04, insgesamt 1-mal geändert.



Axel
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben: Sa 15 Apr, 2023 23:29Vielleicht hat, wie Du schreibst, Kubrick diesen Cut mit Absicht so holprig gemacht, wie er jetzt dasteht. Man (Du) ist natürlich eher geneigt, dem verehrten (und bekanntermassen so akribischen) Filmgenie da eine Absicht zu unterstellen als ihm einen Zufalls-Lapsus vorzuwerfen.

Es wäre interessant die Entstehungsgeschichte dieses Cuts mal nachverfolgen zu können, falls sich da in irgendwelchen Archiven (Kubricks persönlicher Nachlass wird wohl von ihm selbst für solche Recherchen wohl gesperrt worden sein, so wie ich ihn einschätze) noch Material dazu finden liesse. Vielleicht gab's ja verschiedene Schnittversionen. Wie geschrieben, entsteht bei mir (auch aufgrund des seltsamen Schnitts beim hochfliegenden Knochen) eher der Eindruck, dass hier unter Zeitdruck etwas nachlässig gearbeitet wurde (im Vergleich zur übrigen Perfektion in allen Bereichen).
Wie schön, dass ihr einen Kubrick-Fan kennt, mich. Dein Eindruck stimmt genau. Die "principal photography" (alle anderen Filmteile) war abgeschlossen, als die Dawn of Man - Szene im Studio gedreht wurde. Außerhalb des Studios, in den letzten Tagen der Produktion, wurde die Szene mit dem Knochen und dem Tapirskelett gedreht, und Kubrick schleuderte einen Besen in die Luft. Der hochgeschleuderte Knochen ist tatsächlich die zuletzt gefilmte Live-Action. Und ein Nachgedanke (Stelle getimet):


Denn Kubrick war sich über das gemeinsam mit Clarke verfasste Drehbuch immer unsicherer. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Film mit einem zehnminütigen Schwarz-Weiß-Reel beginnen, in dem NASA-Experten den Stand der Dinge in Astronautik erörtern und was man in 33 Jahren (2001 eben) zu können erwartete. Außerdem war ein Off-Erzähler vorgesehen. Die Musik war schon fertig, sie stammte vom Hollywood-Komponisten Alex North (u.a. Cleopatra). Hier ist der Titel mit Originalscore:


Nicht, äh, schlecht, aber evoziert irgendwie einen typischen 60er-Jahre Sandalen-Bombast. Kubrick zahlte North aus und teilte ihm mit, dass er sich für seinen temp score entschieden habe, wonach North Gerüchten zufolge einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 15:38 Da hätte ich Kubrick gerne mal dazu befragt.

Womöglich hätte er gesagt:

"Ja, ist nicht so geworden wie ich mir das gedacht hab, aber wir hatten nicht die technischen Mittel das besser hinzubekommen - scheiß drauf, ist jedenfalls ein netter Gag. "
Dazu und zu ähnlichen Exzessen in anderen seiner Filme äußerte sich Kubrick wiederholt so, dass Vorbereitung in Form von Recherche und Testshots die Grundlage für einen guten Film sind, dass man aber, um bloße Perfektion zu übertrumpfen, manchmal einer spontanen Intuition folgen muss, auch wenn sie nach aller pedantischen Planung sehr gefährlich sein könnte. Die Idee mit dem "Cut" (es ist darüber hinaus eine Montage, die übrigen hier erwähnten Matchcuts sind es nicht) war eine triumphale Befreiung für Kubrick, danach schmiss er auch Prolog, Erzähler und Original-Score raus.

Mir fiel auf, dass der Film-Nerd Cinema Tyler vom "berühmtesten Match Cut" spricht, der Romanautor Arthur C. Clarke aber von einem "3 Millionen Jahre Jump Cut".

Denn es ist kein Matchcut. Das einzige, was matcht, sind vage die Formen von Knochen und Raumschiff. Es gab für die Zuschauer keine Möglichkeit, zu erkennen, dass das Raumschiff Atomwaffen tragen soll, das stammt aus dem "Buch zum Film". Ich hielt es für einen Kommunikations-Satelliten. Wer mir erzählt, dass er spontan das Werkzeug Knochen mit dem Werkzeug Raumschiff in dieselbe Kategorie steckte, dem glaube ich nicht.

Ganz allgemein halte ich Matchcuts für Gimmicks, die manchmal nett rüberkommen, aber keine besondere Funktion erfüllen. Wer das gesamte Vokabular der Filmsprache kennt und "anwenden" möchte, wird tendenziell eher einen verkopften, nicht besonders unterhaltsamen Film machen. Und was die hier oft angemahnte Eleganz in der Ausführung eines Matchcuts betrifft, so sehe ich das ähnlich wie die Todesangst vor dem harten Schnitt, der Amateure dazu bringt, sich obsessiv mit Überblendungen zu befassen. Machen wir doch zu Überblendungen nochmal einen eigenen Thread auf.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

*Todesangst vor dem harten Schnitt*, sach ma, jetzt hupts wohl.
Ich schneide eigentlich ausschließlich hart.
Immer.



Cinemator
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Cinemator »

@Skeptiker: Die Keulenform des gematchten Raumschiffes könnte tatsächlich so verstanden werden. Dass das Raumschiff atomar angetrieben ist oder eine Atombombe trägt, war mir bisher nicht bekannt. Was man heute als modernste Waffe sieht, ist letztlich nichts anderes als die weiterentwickelte Keule - nur auslöschender. Die Vernichtung der Menschheit durch sich selbst erscheint möglich. Es sei denn, es kommt noch einmal (wie im Film) ein Monolith, der jedem Menschen nachträglich noch Vernunft einhaucht.

@Frank: 2001 ist natürlich rätselhaft angelegt, trägt ja leicht religiöse Züge. Somit kann man wunderbar vieles hineindeuten. Kubricks geheime Botschaft zum ungelenken Match Cut könnte ja auch sein: die Evolution verlief nun mal auch nicht so ganz glatt und perfekt :-)
Er: Was ist mit dir? Sie: Nichts, was du ändern könntest. (Casablanca)



dienstag_01
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Ich finde, Alex hat da schon einen wichtigen Punkt beschrieben: hier wird sich der Cut mit dem Augenmerk auf Match Cut angesehen und rumgenörgelt, K wollte aber wohl keinen Match Cut erstellen, sondern eine funktionierende Eröffnungssequenz. War ihm wichtiger. Filmemacher halt ;)



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

dienstag_01 hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:17 *Todesangst vor dem harten Schnitt*, sach ma, jetzt hupts wohl.
Ich schneide eigentlich ausschließlich hart.
Immer.
Harter Junge! ;-)
dienstag_01 hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:23 Ich finde, Alex hat da schon einen wichtigen Punkt beschrieben: hier wird sich der Cut mit dem Augenmerk auf Match Cut angesehen und rumgenörgelt, K wollte aber wohl keinen Match Cut erstellen, sondern eine funktionierende Eröffnungssequenz. War ihm wichtiger. Filmemacher halt ;)
Nicht rumgenörgelt, nur analysiert und interpretiert (was beides schief gehen kann, stimmt!).

Einigen wir uns doch darauf, dass das ein Schnitt ist - ein kleiner Schnitt für einen Menschen (Kubrick), ein grosser Schnitt für die Menschheit (uns Zuschauer) ! ;-)



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Cinemator hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:19 @Skeptiker: Die Keulenform des gematchten Raumschiffes könnte tatsächlich so verstanden werden. Dass das Raumschiff atomar angetrieben ist oder eine Atombombe trägt, war mir bisher nicht bekannt. Was man heute als modernste Waffe sieht, ist letztlich nichts anderes als die weiterentwickelte Keule - nur auslöschender. Die Vernichtung der Menschheit durch sich selbst erscheint möglich. Es sei denn, es kommt noch einmal (wie im Film) ein Monolith, der jedem Menschen nachträglich noch Vernunft einhaucht.
Der Monolith müsste dann wohl die zukünftige KI sein, die uns - mit unserer eigenen Schwarm-Intelligenz wie auch Destruktivität versehen - den Spiegel vorhält und hoffentlich richtig berät!

Cinemator hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:19 @Frank: 2001 ist natürlich rätselhaft angelegt, trägt ja leicht religiöse Züge. Somit kann man wunderbar vieles hineindeuten. Kubricks geheime Botschaft zum ungelenken Match Cut könnte ja auch sein: die Evolution verlief nun mal auch nicht so ganz glatt und perfekt :-)
Wenn ich als Skeptiker antworten darf:
Sie verlief und verläuft per Trial und Error. Nur kommt irgendwann vielleicht der Punkt, an dem wir uns den Error nicht mehr leisten können!



Axel
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Axel »

dienstag_01 hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:17 *Todesangst vor dem harten Schnitt*, sach ma, jetzt hupts wohl.
Ich schneide eigentlich ausschließlich hart.
Immer.
Du vielleicht.
Aber Transition-Plugins sind anscheinend noch immer sehr gefragt. Das kommt möglicherweise daher, dass in vielen Videos gar keine Sequenzen mehr ablaufen, sondern ein Flickenteppich von irgendwelchen Impressionen, die genauso gut (oder besser!) durch beliebiges Stockfootage ersetzt werden könnten. Bei themenorientierten Youtube-Videos werden gemeinhin Texte vom Talking-Head-Ersteller vorgetragen und dann mit "B-Roll" illustriert, bzw. aufgepeppt. Das ist zwar oft informativ, aber fast genauso informativ, wenn man nur den Ton hört. Das heißt, das Bild hat wenig oder gar keine Inhalte, ist nur Glitter. Da kann man natürlich mit zusätzlichen Retortentricks noch ein bisschen Abwechslung reinbringen. Mit Filmschnitt hat das nichts zu tun.

Wenn wir von nonlinearem Schnitt sprachen meinten wir früher was anderes als die Sozialmedialen heute. Editieren bedeutete, eine Linie reinzubringen, es also gewissermaßen zu linealisieren. Kein Unterschied zum fertigen Produkt gegenüber einem linear (nämlich als ununterbrochener Frame-Streifen) geschnittenen Film. Editieren im Sinne von Zusammenstellen, irgendwie Zusammenschustern, möglichst ohne irritierende Jump Cuts, Achsensprünge und Anschlussfehler Zusammenpfuschen: das begann in Fernseh-Dokus und Reportagen. Was heute B-Roll, Inserts oder Schnittbilder heißt sind nichts als bessere Heftpflaster, um zu kaschieren, dass es beim Schnitt keine Bilder zur verständlichen Darstellung der Situation gab. Oder schlimmer, dass es beim Drehen kein Verständnis für die visuellen Aspekte der Situation gab.

Jede unaufgefordert von KI erzeugte Diashow aus meiner "Fotos"-Mediathek, mit oder ohne Überblendungen und Ken Burns, mit oder ohne flotter Kaufhausmucke, ist intelligenter zusammengestellt als die meisten Amateur-"Filme" auf Youtube. Und das ist schon ein Armutszeugnis.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Skeptiker
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Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04
Mir fiel auf, dass der Film-Nerd Cinema Tyler vom "berühmtesten Match Cut" spricht, der Romanautor Arthur C. Clarke aber von einem "3 Millionen Jahre Jump Cut".
Na ja, das längliche Raumobjekt und der längliche Knochen teilen sich die ähnlich Form (Kubrick hätte ja auch direkt auf das sich drehende Doppelrad der Raumstation schneiden können) - also Match - und ein Zeitsprung über 3 Millionen Jahre (?) ist nun mal ein Sprung.
Kann man also so oder so sehen (oder beides gleichzeitig).
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Denn es ist kein Matchcut. Das einzige, was matcht, sind vage die Formen von Knochen und Raumschiff.
Eben.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Es gab für die Zuschauer keine Möglichkeit, zu erkennen, dass das Raumschiff Atomwaffen tragen soll, das stammt aus dem "Buch zum Film".
Wenn das Kubricks Absicht war, dann ist die Botschaft missglückt.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Ich hielt es für einen Kommunikations-Satelliten.
Ich hielt es für ein kleineres Raumschiff in Warteposition.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Ganz allgemein halte ich Matchcuts für Gimmicks, die manchmal nett rüberkommen, aber keine besondere Funktion erfüllen.
Würde dieses Argument dann nicht für jede Art von Cut gelten?
Wenn nicht, was ist an Matchcuts so anders?
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Wer das gesamte Vokabular der Filmsprache kennt und "anwenden" möchte, wird tendenziell eher einen verkopften, nicht besonders unterhaltsamen Film machen.
Ich befürchte, das könnte mir bei ausgiebiger Lektüre der Filmtheoriebücher sowieso passieren. Deshalb stehen die bei mir nach wie vor ungelesen (vielleicht anfänglich mal durchgeblättert) auf zwei Regale verteilt im Büchergestell. Ich sehe gerade, ein Buch über Kubrick von Walker Tyler Ruchti ist auch dabei! ;-)
Ich gehe also nackt und ohne allzuviel Theorieballast an einen Film heran und werfe meine eigene Denkmaschine an. Kann helfen oder scheitern, ist jedes Mal ein Wagnis. ;-)
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Und was die hier oft angemahnte Eleganz in der Ausführung eines Matchcuts betrifft, so sehe ich das ähnlich wie die Todesangst vor dem harten Schnitt, der Amateure dazu bringt, sich obsessiv mit Überblendungen zu befassen.
Todesangst und obsessiv ist eine unglückliche Kombination.
Sich mit etwas zu befassen, ist aber ok. Kubrick befasste sich zum Bespiel obsessiv mit "Film", aber ohne Todesangst, soweit bekannt.
Mein Wunsch nach einem etwas perfekteren Schnitt (wie auch immer man ihn dann nennt) entstand u. a. aus der handgestrickt wirkenden Studio-Ausführung mit diesem seltsamen, blauen Himmel mit den weissen Wolken hinter dem schnell drehenden Knochen - passt für mich nicht zum Rest des Films und auch nicht zu Kubrick.
Aber egal, der Zeitsprung ist auf jeden Fall evident und kommt ganz verblüffend. Also filmischer Volltreffer, trotz kurzfristig irritierender Kinderzimmer-Tapeten-Aura mit blauem Himmel und Schäfchenwolken hinter fliegendem Knochen (fehlt nur noch Robis&Tobis FlieWaTüt).
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Machen wir doch zu Überblendungen nochmal einen eigenen Thread auf.
Tolle Schlussüberblendung (aus Hitchcocks Psycho). Erinnert etwas an die im Zeitraffer zu Skeletten zerfallenden Morlocks im Hintergrund, als George mit seiner Zeitmaschine in der Höhle endlich mit Ziel "zurück nach Hause" durchstartet.



Axel
Beiträge: 16356

Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 18:39
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:04 Ganz allgemein halte ich Matchcuts für Gimmicks, die manchmal nett rüberkommen, aber keine besondere Funktion erfüllen.
Würde dieses Argument dann nicht für jede Art von Cut gelten?
Wenn nicht, was ist an Matchcuts so anders?
Da du dich hier rumtreibst, in einem Forum für audiovisuelle Kommunikation, bist du wohl eher kein Aphantast. Wenn ich dich aufforderte, die Augen zu schließen und dann "Apfel" sagte, würdest vor deinem inneren Auge einen Apfel sehen und nicht die Buchstaben für das Wort Apfel. Die meisten Menschen stellen sich Situationen, erinnerte, gewünschte, befürchtete, bildlich-szenisch vor. Vorstellung ist eine Denktechnik, die stärker mit Affekten und Emotionen arbeitet. Sie arbeitet auch sehr stark mit Assoziationen, also Einfällen, die nicht zu einer realistischen Handlung gehören, sondern neue Zusammenhänge herstellen.

Eine andere sind die inneren Stimmen. Man spürt einen Konflikt und trägt ihn als inneren Dialog aus. Je nach Typ hast du aber eventuell auch dabei einen Tonfilm statt einen Podcast. Das ist kein direkter Widerspruch. Die inneren Stimmen sind eher abstrakt, eher kritisch, fordern eher heraus (weswegen sie von Schizophrenikern oft als fremd und von außen kommend empfunden werden).

Träumst oder tagträumst du in Matchcuts, Jumpcuts, Überblendungen oder Plansequenzen? Ich nicht. Vielleicht bin ich da nicht repräsentativ. Nicht, dass das schlechte Stilmittel sind, aber würdest du sagen, dass sie Situationen besser darstellen können? Mich reißt ein vermeintlich cleverer Stil oft raus. Zum Beispiel Requiem for a dream. Und da wir bei Träumen sind, Inception. Zu verkopft. Kein Fleisch dran. Kann ich gerade schlecht beschreiben, merke ich.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



dienstag_01
Beiträge: 13599

Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von dienstag_01 »

Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 18:21
dienstag_01 hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 17:17 *Todesangst vor dem harten Schnitt*, sach ma, jetzt hupts wohl.
Ich schneide eigentlich ausschließlich hart.
Immer.
Du vielleicht.
Aber Transition-Plugins sind anscheinend noch immer sehr gefragt. Das kommt möglicherweise daher, dass in vielen Videos gar keine Sequenzen mehr ablaufen, sondern ein Flickenteppich von irgendwelchen Impressionen, die genauso gut (oder besser!) durch beliebiges Stockfootage ersetzt werden könnten. Bei themenorientierten Youtube-Videos werden gemeinhin Texte vom Talking-Head-Ersteller vorgetragen und dann mit "B-Roll" illustriert, bzw. aufgepeppt. Das ist zwar oft informativ, aber fast genauso informativ, wenn man nur den Ton hört. Das heißt, das Bild hat wenig oder gar keine Inhalte, ist nur Glitter. Da kann man natürlich mit zusätzlichen Retortentricks noch ein bisschen Abwechslung reinbringen. Mit Filmschnitt hat das nichts zu tun.

Wenn wir von nonlinearem Schnitt sprachen meinten wir früher was anderes als die Sozialmedialen heute. Editieren bedeutete, eine Linie reinzubringen, es also gewissermaßen zu linealisieren. Kein Unterschied zum fertigen Produkt gegenüber einem linear (nämlich als ununterbrochener Frame-Streifen) geschnittenen Film. Editieren im Sinne von Zusammenstellen, irgendwie Zusammenschustern, möglichst ohne irritierende Jump Cuts, Achsensprünge und Anschlussfehler Zusammenpfuschen: das begann in Fernseh-Dokus und Reportagen. Was heute B-Roll, Inserts oder Schnittbilder heißt sind nichts als bessere Heftpflaster, um zu kaschieren, dass es beim Schnitt keine Bilder zur verständlichen Darstellung der Situation gab. Oder schlimmer, dass es beim Drehen kein Verständnis für die visuellen Aspekte der Situation gab.

Jede unaufgefordert von KI erzeugte Diashow aus meiner "Fotos"-Mediathek, mit oder ohne Überblendungen und Ken Burns, mit oder ohne flotter Kaufhausmucke, ist intelligenter zusammengestellt als die meisten Amateur-"Filme" auf Youtube. Und das ist schon ein Armutszeugnis.
Ich hab ja mal einen Film gemacht, nur mit Talking Heads. Bissel Material von der Band mit Musik drum rum, aber keine sogenannte B-Roll. Keine meint gar keine (wenn ich mich recht erinnere). 80 Minuten, letztlich kam selbst das Fernsehen nicht dran vorbei ;)
Ist über 10 Jahre her, momentan läuft der Film in Berlin im Hamburger Bahnhof.
Geht alles.



Skeptiker
Beiträge: 6046

Re: match cuts und jump cuts

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53
Skeptiker hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 18:39
Würde dieses Argument dann nicht für jede Art von Cut gelten?
Wenn nicht, was ist an Matchcuts so anders?
Da du dich hier rumtreibst, in einem Forum für audiovisuelle Kommunikation, bist du wohl eher kein Aphantast.
Damit wäre ich also ein Phantast (der gut ins Forum passt).
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Wenn ich dich aufforderte, die Augen zu schließen und dann "Apfel" sagte, würdest vor deinem inneren Auge einen Apfel sehen und nicht die Buchstaben für das Wort Apfel.
Jetzt bin ich leicht verunsichert, ob ich hier schon auf der Behandlungscouch gelandet bin. Aber macht nichts, in der Horizontalen sieht die Welt ja schon entspannter aus!
Nein, ich sehe keinen Apfel (jedenfalls keinen, der vor dem geistigen Auge einfach dastünde), ich weiss nur, dass ich mir gerade einen vorzustellen versuche (der dann vielleicht kurz als Schemen auftaucht).
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Die meisten Menschen stellen sich Situationen, erinnerte, gewünschte, befürchtete, bildlich-szenisch vor. Vorstellung ist eine Denktechnik, die stärker mit Affekten und Emotionen arbeitet. Sie arbeitet auch sehr stark mit Assoziationen, also Einfällen, die nicht zu einer realistischen Handlung gehören, sondern neue Zusammenhänge herstellen.
Da finde ich mich wieder, aber es reicht nicht, dass ich mir einen Apfel vorzustellen versuche, ich brauche ein konkretes Bild eines Apfels, damit ich assoziieren kann, wo ich den schon mal gesehe habe und wann, und ob ich auch Vergleichbares schon sah. Ich habe kein photographisches Gedächtnis, nicht mal ansatzweise, aber ein assoziatives schon, wenn ich konkrete Bilder sehe.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Eine andere sind die inneren Stimmen. Man spürt einen Konflikt und trägt ihn als inneren Dialog aus. Je nach Typ hast du aber eventuell auch dabei einen Tonfilm statt einen Podcast. Das ist kein direkter Widerspruch. Die inneren Stimmen sind eher abstrakt, eher kritisch, fordern eher heraus (weswegen sie von Schizophrenikern oft als fremd und von außen kommend empfunden werden).
Die inneren Stimmen sind mir durchaus vertraut, jedenfalls vertrauter als innere Bilder. Ich höre gerne Hörbücher oder Hörspiele, ich mache etwas Musik zur Entspannung, ich jongliere gerne mal mit Sprache - das Wort beflügelt mich und meine Phantasie und begleitet mich durch meine Welten.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Träumst oder tagträumst du in Matchcuts, Jumpcuts, Überblendungen oder Plansequenzen? Ich nicht.
Aha, jetzt kommen wir zum Kern meiner Frage!
Ich glaube, ich träume eher in Texten/Tönen als in Bildern. Und wenn Bilder auftauchen, dann sind es eher vage Bildfetzen, nichts Nachhaltiges. Also gerade das Gegenteil eines Films.
Aber eigentlich träume ich gar nicht so, dass ich am nächsten Tag darüber berichten könnte. Bei erhöhter Körpertemperatur (Fieber, ich hatte gerade ein leichtes durch Erkältung) tauchen bei mir keine Bilder auf (jedenfalls keine bleibenden), sondern Melodien und Texte. Und die laufen je nach Temperatur und Zustand durch, evtl. non-stop. Zweite Interpretation des Traumdefizits (was mir davon bewusst ist) wäre: Ich träume immer, und es fällt mir gar nicht auf, weil normal.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Vielleicht bin ich da nicht repräsentativ. Nicht, dass das schlechte Stilmittel sind, aber würdest du sagen, dass sie Situationen besser darstellen können?
Jetzt spricht Du über Jumpcuts / Matchcuts & Co im Film?

Schnitte sind einfach ein Mittel, den Film zu strukturieren, und Flexibilität in Zeit und Abfolge der Erzählung zu haben. Und dabei haben sich im Laufe der Filmgeschichte einige Stilmuster und Arbeitsweisen (Montage-Arten) etabliert, die für Erinnerung, Zeitsprung, Gleichzeitigkeit, Zukunftsvision etc. etc. stehen, oder für Anfang und Ende. Und viele weitere Zutaten, die für Spannung, Entspannung, Glück, Tragik, Hochs und Tiefs aller Arten stehen und sie noch verstärken können. Also im Prinzip sprechen wir hier über Werkzeuge als Hilfsmittel, eine Geschichte auf interessante und effiziente Weise zu erzählen, ohne dass das Publikum dabei einschläft. Und wie bei allen Regeln gehört das gekonnte Brechen der Regeln auch dazu, was offenbar dem akribischen Planer und Strategen Kubrick durchaus bewusst war und auch angewendet wurde (siehe Beispiel 2001, dessen uns heute so vertrauter Director's Cut auf ein paar radikalen Weglassungen "in letzter Minute" beruht. Nachgedanke: Vielleicht hätte er den legendären Matchcut/Jumpcut oder "Was-auch-immer"-Cut (aka TimeJump) auch noch vereinfachen sollen: 1. Drehender Knochen vor zu blauem Himmel in Grossaufnahme komplett raus, 2. Moonwatchers anfänglichen Knochenwurf per Kameraschenk (ohne Cut oder Zoom) noch etwas weiter nach oben verfolgen gegen den dunkler werdenden Abendhimmel mit den ersten angedeuteten Sternen und dann 3. ein harter Cut (mit Match (von was?) oder auch nicht) auf den länglichen Satelliten-'Knochen' oder ein anderes Objekt in der Zukunft).
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Mich reißt ein vermeintlich cleverer Stil oft raus. Zum Beispiel Requiem for a dream.
Den kannte ich nicht und nach dem Überfliegen des Wikipedia-Beitags (DE) darüber, werde ich ich den auch nicht näher kennenlernen - solche Abgründe sind nicht meine Welt, da hast Du weniger Berührungsängste.
Axel hat geschrieben: So 16 Apr, 2023 19:53 Und da wir bei Träumen sind, Inception. Zu verkopft. Kein Fleisch dran. Kann ich gerade schlecht beschreiben, merke ich.
Darüber habe ich mich früher hier im Forum ja schon mal ausgelassen und den Film seither nicht mehr gesehen. Mein damaliges Fazit auf eine heutige Kurzformel gebracht war etwa: Zu viel Lametta für zu wenig Inhalt.



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