Beileibe kein Adobe-Botschafter, finde ich dennoch solche Kommentare maximal ignorant und doof. Im Artikel selbst und auch von mir erwähnt: es gibt eine Desktop-Version, in die man handelsübliches Video ganz normal über Explorer/Finder importieren kann.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 19 Okt, 2018 08:27 ...wenn man ausschließlich mit dem Handy filmt. Alles andere scheitert schon daran das Material überhaupt erst aufs Handy zu bekommen.
Stimmt prinzipiell. iMovie war halt (und ist wohl noch immer) ein 8-bit Programm. Will heißen, es berechnet in sensationeller Echtzeit, aber auch in geringer Genauigkeit, bei zwei Farbanpassungen auf denselben Clip geht dieser schon aus dem Leim. Da habe ich Rush noch nicht auf den Zahn gefühlt.Darth Schneider" hat geschrieben:Ich sehe jetzt bei Rush nicht mehr als iMovie auch schon seit Jahren kann.
Aber es ist auch, wie gesagt, völlig irrelevant, denn es soll ja ein Editor sein.
Leider gibt es - aus meiner vorurteilsbehafteten Sicht - einige unbegreifliche Idiotien in der Umsetzung, die das an und für sich aufregende Konzept untergraben:
1. Es gibt bis zu vier Videospuren. Es sind aber keine echten Spuren, sondern bloß an die Clips in der magnetischen Timeline angehängte Einzelclips, die halt höher liegen. Man kann also vier Clips übereinander stapeln. Das scheint zu reichen, locker, aber:
2. Obwohl es also eigentlich keine echten Spuren sind (oder sein müssten), kann man Video- und Audiospuren sperren. Wozu, wenn alles eh nur per drag&drop funktioniert (ich sehe ja grafisch, auf welche Höhe der Clip kommt), ich also nicht mal eben durch einen Komma-Befehl Material überschreiben kann? Kann mir das jemand erklären?
3. Wenn ich einen Clip über einen Spur 2-4 - Clip ziehe, wird dieser überschrieben. In FCP würde spontan eine neue vertikale Höhe entstehen (keine Spur), und der alte Clip würde dem neuen Platz machen. Dieses Rush-Verhalten ist nicht "schlimm". Ob der obere Clip den unteren nun verdeckt oder gleich löscht - im Ergebnis das Gleiche, oder? Scheint so, bei Video. Bei Audio:
4. Es gibt bis zu drei Audiospuren, diesmal sind es Spuren. Es gibt keinerlei Möglichkeit, z.B. einen Soundeffekt fest an ein Frame zu heften, das Audio unterhalb des Kamera-Audio ist frei verschiebbar. Da nützt einem eine magnetische Timeline null und nickes, wenn nach der kleinsten Änderung in Spur 1 alles asynchron geworden ist. Ein NoGo.
5. Drei Audiospuren sind lächerlich wenig. Damit kommt man nicht weit.
6. Ich kann das Kameraaudio "erweitern", wodurch es unabhängig vom Video zu trimmen ist. Aber einen L- oder J-Cut kann ich nur machen, wenn ich vorher das Audio vom Nachbarclip entsprechend getrimmt habe. Was soll denn das?
7. Einen Audiofade zwischen zwei AV-Clips kann ich - so scheint es - GAR NICHT machen.
8. Ich versuchte den o.g. Audiofade, indem ich auf dem Schnittpunkt zweier erweiterter Kameraudios eine "Weiche Blende" anwendete (in FCP würde man die Audioenden sich überlappen lassen, was Rush nicht kann). Hatte auf den Knackser leider keinen Einfluss, aber einen unerwarteten auf die Videoclips, die in meinem Falle aus fertig exportierten Testsequenzen in ProRes bestanden: auf jedem der Clips der Sequenz lag nun eine Überblendung. Start-Stopp-Erkennung. Künstliche Un-Intelligenz. Nein danke.
9. Audiospuren wären auch aus einem anderen Grund völlig verzichtbar gewesen: man kann in Rush Audio nach "Typen" sortieren (wobei K.I. "hilft", aber es geht auch manuell, wobei "Sprache", "Musik" und "Andere" - letzteres nicht editierbar wie etwa "Neuer Audiotyp" - etwas dünn sind). Schamlos geklaut von FCP's Audiorollen, aber ohne Sinn und Verstand. Eben wurde ein blaues Banner eingeblendet, des Inhalts, ich dürfe nun Rush drei Monate kostenfrei benutzen, danach müsste ich upgraden. Aha.