Direkt am Anfang sieht man auch, was einen besseren Regisseur von einem Durchschnittsregisseur unterscheidet - nämlich darin, wie der Mord inszeniert wird.
Danach aber geht der Film IMHO übel bergab. Kritiker scheinen aber anderer Meinung zu sein. Ich zitiere mal die Rezension der 'Zeit':
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-12 ... ht/seite-2"Die unterhaltsame Reflexion über den Krimi führt in dem Polizeiruf bis in die Dialoge. Inmitten eines solchen Gesprächs fragt Meuffels einmal Frau Micoud auf der gemeinsamen Autofahrt: "Warum sind Sie sich sicher, dass die Frau nicht Christine Pasewalk ist, Harry?" Und das ist einer der, wiederum, lustigsten Sätze, die jemals in einem ARD-Sonntagabendkrimi gesagt worden sind, weil er sich über die Routine des ZDF-Klassikers Derrick amüsiert: dass da zwei Leute sitzen und sich nur deshalb Sachen erzählen müssen, damit die Zuschauerin zu Hause Informationen bekommt.
"Das ist doch scheiße, das ist wie im Fernsehen", klagt Meuffels im Fernsehen über die Pausen, die die Kollegin lässt, damit er eine Frage stellen kann."
Ich habe da etwas ganz anderes gesehen: Statt Humor Kalauer auf Ballermann-Niveau, die noch auf einer anderen Ebene übelst 'rüberkommen, nämlich als ausgesucht arschlochhaftes und verbal übergriffiges Verhalten des - angeblich bildungsbürgerlichen - Kommissars ggü. seiner jüngeren Kollegin, ohne dass das der Film zu reflektieren scheint. Und mehr passiert eigentlich nicht mehr in der Folge.
Ich wohn' ja seit längerer Zeit nicht mehr in D, aber findet man soetwas lustig oder gar differenziert? Ist das deutscher Humor oder deutscher Arbeitsalltag (oder sogar beides)?
Aber wenn sich ÖR, Regisseure und Zeitungskritiker in einer wechselseitigen Bestätigungsschlaufe befinden, sozusagen in kollektiv-kognitiver Dissonanz, wundert mich ja gar nichts mehr.