Was denn sonst?
Stimmt, gibt ja auch keine schreienden Farben.Axel hat geschrieben:Das klingt schön. Unsinn, denn "die Stille der Bettler"?
Gedichte >Lyrik (Untergattung der Poetik) >prinzipiell singbar, kann mit der Lyra (Musikinstrument) begleitet werden. Immer auch deutbar, aber nicht mit Beweiskraft, da immer auch ambivalent.
Ich weiß nicht. Du gibst eine sehr gute Beschreibung dessen, was heute verstanden wird als (Dicht-)Kunst. Aber meine Fragen und meine Bauchschmerzen bleiben dabei. Wenn ich an die Gedichte Goethes, Schillers oder auch die Verse der alten Kirchenliederdichter denke, da ist da eine Wortgewalt, die Emotionen und ziemlich klar umrissene Sachlagen brilliant beschreiben. Auch das kann man singen oder man kanns auch lassen. Oder nehmen wir die Psalmen - Jahrtatausende alte Dichtkunst, in der man sich noch heute wieder finden kann und bei der man die Aussagen der Worte ganz klar versteht. Natürlich ist da Ambivalenz, das Schillernde und Zweideutige, das Bedeutungsumfassende. Man kommt ins Nachdenken und Singen kann man es w.g. auch oft, wenn auch die wenigsten noch eine Lyra beherrschen.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Mär, 2018 11:04Gedichte >Lyrik (Untergattung der Poetik) >prinzipiell singbar, kann mit der Lyra (Musikinstrument) begleitet werden. Immer auch deutbar, aber nicht mit Beweiskraft, da immer auch ambivalent.
Warum sagt der Dichter es nicht mit einfachen, klaren, eindeutigen Worten? Weil er dann kein Dichter wäre. Was er sagen will, entzieht sich der scheinbar nüchternen Alltagssprache. Diese empfindet er als erstarrte Worthülsen, den Ausdruck von erstarrtem Denken und Fühlen (d.h. ohne echten Inhalt). Es gibt viele Ansätze. Dadaisten zum Beispiel würden sich selbst immer von "zeitgenössischer Kunst" distanzieren, weil sie Kunst als Schwindel entlarven wollen. Ironischerweise bestätigen sie damit indirekt, dass Kunst von Können kommt, denn um die Elite zu täuschen, muss man schon gut sein. Viele plustern sich mit Ergüssen auf, nur wenige erfolgreich.
Wozu das alles? Wozu Fotografieren, Filmen, Schneiden, Graden? Malen, Zeichnen, Komponieren, Singen? Beweist nichts und ist entbehrlich.
Das war keine KI, sondern die Bärengruppe der Kita St. Kjelt.Frank B. hat geschrieben: ↑Mi 21 Mär, 2018 06:02 http://m.heute.at/digital/multimedia/story/48365346
Ich kann mit dem Gedicht nichts anfangen. Für mich eine sinnbefreite Aneinanderreihung von Worten und Wortgruppen. Aber das passiert mir auch bei Gedichten zeitgenössischer Autoren. Wir haben hier schon oft über den Kunstbegriff diskutiert. Hier wird er wieder in Frage gestellt. Was ist Kunst? Wer schafft sie? Wo entsteht sie? Beim Schöpfer oder beim Rezipienten? Oder ist sie interagierend?
Wann kann KI erstmals sein Kunstwerk erklären? Ist es nötig, das Kunst erklärt werden muss?
Noch viele Fragen beschäftigen mich im Blick auf das, was auf uns zu kommt. Ich will mit diesem Thread eigentlich keine Diskussion anregen. Ich wollt nur mal einen Denkimpuls in die Runde geben.
Das "menschenähnlich" bezieht sich ja vorläufig aufs Äussere, von umfassenden menschlichen Fähigkeiten ist noch nichts zu sehen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 21 Mär, 2018 22:00.. In letzter Zeit sehe ich einen Trend, daß versucht wird, auf biegen und Brechen irgendwie menschenähnliche Roboter zu bauen, die quasi alles können sollen. Das kann natürlich nicht funktionieren, und oft genug macht es auch überhaupt keinen Sinn. ..
Drei Anmerkungen dazu:Frank B. hat geschrieben: ↑Do 22 Mär, 2018 10:00 Erstens: Ist es Kunst, "sinnlos aus Worthülsen zusammengesetzte Gedichte" zu verfassen/ ersinnen? Menschen tun das bisher auch teilweise und verkaufen dies als Kunst (darum ging es auch in Frank Glencairns und meinen Posts). Wenn es bei Menschen Kunst ist, warum dann nicht bei KI? Wenn es bei KI keine ist, warum dann beim Menschen?
Frank B. hat geschrieben: ↑Do 22 Mär, 2018 10:00Zweitens: Wir Menschen gehen nach einem gleichen Schema vor. Wir bekommen einen Wortschatz angeeignet durch Bildung und Umgang mit bestimmten Personen (Lernprozess). Wir bekommen eine Aufgabe oder legen sie uns selbst auf (Denken), aus diesem Wortschatz Gedanken zu bilden und zu äußern (Sprache). Wir versuchen mit unserer Sprache, die Gedanken in möglichst poetischer Form zu äußern (Kreativität).
Frage: Käme eine (heutige) KI auf die Idee so etwas zu machen?Skeptiker hat geschrieben: ↑Fr 23 Mär, 2018 12:32 Zum erweiterten Kunstbegriff (hier gepaart mit einer guten Portion Unverfrorenheit):
Der Performancekünstler Christian Jankowski findet Parodien großer Meisterwerke im Netz und lässt sie von chinesischen Kopisten auf Leinwand malen.
Eigene Ergänzung: ... und verkauft "seine" Kunstwerke mit Gewinn.
http://www.zeit.de/kultur/kunst/2018-03 ... ue-malerei
Frage: Könnte man diese Art der Kunst durch einen Computeralgorithmus ersetzen (zunächst automatisierte Web-Motivsuche per Mustererkennung und mit dem zurechtgeschnittenen Ergebnis auf den angekoppelten Grossformat-Farbdrucker) ?
Antwort: Ja
Heisst das, wir haben es hier mit einem kreativen Künstler zu tun?
in Thailand sah ich, wie Elefanten unter "Assistenz" ihres Mahon Bilder malten,
Ja, von kreativen Elefanten!
Die Beuys'schen Fettflecken!