..früher
Propaganda von wem und für was? Wissen die Jurys schon davon?)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:38
Filmförderung ist in Deutschland deshalb traditionell ein ideologisches Propagandainstrument.
Koreanisch sprechende Menschen: 78 MillionenFrank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 04 Jan, 2024 15:47 Das geht schon damit los, daß da meistens in Deutsch (womöglich auch noch in Schweizerdeutsch) gedreht wird, was eine internationale Vermarktung halt extrem schwierig macht
"Eine Vorstufe zur Gründung der Ufa war das von der Obersten Heeresleitung am 13. Januar 1917 eingerichtete Bild- und Filmamt (Bufa). Die Aufgabe dieser Behörde, die als Reaktion auf den empfundenen Vorsprung der Feinde auf dem Gebiet der filmischen Propaganda gegründet wurde, bestand darin, auch im eigenen Land den Film für die psychologische Kriegführung nutzbar zu machen.Drushba hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:43Propaganda von wem und für was?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:38
Filmförderung ist in Deutschland deshalb traditionell ein ideologisches Propagandainstrument.
So ein schlechtes Bild lieferte Deutschland eigentlich im Ausland gar nicht ab.Alex hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:32 Ich denke, wenn man das auf internationaler Ebene betrachtet, ist Deutschland für viele im Ausland einfach nicht so attraktiv.
Angefangen bei der Mentalität, es sind doch immer die gleichen Beschreibungen, die andere uns Deutschen zuschreiben, humorlos, engstirnig, beflissen, regeltreu... Alles nicht besonders sympathisch.
Das gesprochene Deutsch ist für viele ein Horror, mit unseren schrägen Lauten.
Landschaftlich haben wir sicher hier und da was zu bieten, allerdings haben wir hier halt oft grau in grau, sprich bescheidenes Wetter.
Und unsere Städte sind vom Bild her auch oft "naja".
Ich denke, da können viele Nachbarländer vom positiven Lebensgefühl einfach viel mehr punkten.
Wenns allerdings um Krieg geht (z.B. im Westen nichts Neues, der durch den Ukraine-Krieg auch noch "zufällig" voll den Zeitgeist trifft), dann sind wir (mit unseren Schandfleck in der Geschichte) ganz vorne mit dabei, weil mit uns in diesem Punkt offenbar eine gewisse Intensität in Verbindung gebracht wird ;-)
Ich persönlich mag fast keine Deutschen Filme, finde die meisten zum Fremdschämen. Oft die gleichen, wenigen, abgelutschten Schauspieler, in Verbindung mit bemühten Drehbüchern und Regisseur/innen.
Was ich so von der deutschen Filmförderung mitbekommen habe, sind es immer wieder die gleichen Personenkreise, die sich in dieses komplizierte, und regellastige System eingearbeitet haben, dessen Netzwerk pflegen und in dem Zuge auch viel Vetternwirtschaft betrieben wird. Ich habe schon von vielen gehört: "Keine Chance da reinzukommen, wenn dich da keiner reinbringt und dich intern pusht und bei den Regularien hilft". Das kanns nicht sein.
Bin kein Linguistiker, kann mir aber vorstellen:
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2022 lebten jedoch etwa 4,7 Milliarden Menschen in Asien, was mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung entspricht.
1921 wurde die Ufa, die inzwischen bereits einen bedeutenden Anteil der deutschen Kinofilme produzierte, privatisiert. Ab 1922 standen für die Filmproduktion große Ateliers in Neubabelsberg, heute Babelsberg, und Berlin-Tempelhof an der Oberlandstraße zur Verfügung, die 1926 durch den Bau der damals größten Atelierhalle Europas, die 1995 nach Marlene Dietrich benannt wurde, erweitert wurden. Nachdem 1923 u. a. die Decla-Bioscop AG übernommen wurde und Erich Pommer Chef aller Produktionsbetriebe wurde und zahlreiche Stars entdeckte und aufbaute – u. a. Emil Jannings, Pola Negri, Conrad Veidt und Lya de Putti –, erfuhr die Ufa einen weiteren Aufschwung und wurde mit Filmen wie Dr. Mabuse (1922), Die Nibelungen (1924) und Faust (1926) zur direkten Konkurrenz für Hollywood.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:56"Eine Vorstufe zur Gründung der Ufa war das von der Obersten Heeresleitung am 13. Januar 1917 eingerichtete Bild- und Filmamt (Bufa). Die Aufgabe dieser Behörde, die als Reaktion auf den empfundenen Vorsprung der Feinde auf dem Gebiet der filmischen Propaganda gegründet wurde, bestand darin, auch im eigenen Land den Film für die psychologische Kriegführung nutzbar zu machen.
Die Pläne des deutschen Generalstabs, insbesondere von Erich Ludendorff, gingen jedoch weit über die Einrichtung des Bufa hinaus. Ihm schwebte ein großer Filmkonzern vor, der – vom Staat gesteuert – den nationalen Interessen dienen sollte.
Statt der Neugründung hatte der Generalstab zunächst auch eine Übernahme der erst 1916 gegründeten Deutschen Lichtbild-Gesellschaft e. V. (DLG) in Betracht gezogen, die jedoch zu stark unter dem Einfluss der Schwerindustrie und von Alfred Hugenberg stand.
Zur Aufgabe der Ufa war bei ihrer Gründung die Produktion von Filmen – Spielfilmen, Dokumentarfilmen, Kulturfilmen und Wochenschaubeiträgen – erklärt worden, die im Ausland Propaganda für Deutschland machen sollten.
Die Ufa war durch den deutschnationalen Geist, der in ihr herrschte, auf die Zwecke der nationalsozialistischen Propaganda und deren Filmpolitik zugeschnitten. Zudem wurde Hugenberg gleich nach der nationalsozialistischen Machtübernahme vom 30. Januar 1933 zum Reichswirtschaftsminister ernannt.
Begünstigt durch diese Personalunion stellte er die Ufa nun offen den Propagandazwecken von Joseph Goebbels zur Verfügung."
Ich glaube schon.
Das Beispiel sagt halt nichts zum Thema aus, weil es völlig unerheblich ist, was eine einzige Person sagt.iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:30 Ist doch witzig, wenn ein Kinderdarsteller in seinem Vorstellungsvideo wenn es um seine Dreherfahrungen geht, vor allem über das Catering schwärmt.
Die Szene aus dem Film hat ein ähnliches Setting wie in "Close", aber es liegen in allen Bereichen der Umsetzung qualitative Welten dazwischen.
Da denke ich mir dann: Der arme Junge hatte wenigstens etwas Gutes zwischen die Zähne bekommen.
Verwandtschaften zu anderen Sprachen sind nach den üblichen Kriterien nicht feststellbar (auch nicht zum Japanischen, obwohl der grammatische Bau sehr ähnlich ist), so dass Koreanisch als isolierte Sprache eingestuft wird.Alex hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:39Bin kein Linguistiker, kann mir aber vorstellen:
- Koreanisch - evtl. verwandte Tonalität mit anderen asiatischen Sprachen und auch ähnliche Gestik, von daher gibts vielleicht Gemeinsamkeiten mit sehr vielen Menschen?
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2022 lebten jedoch etwa 4,7 Milliarden Menschen in Asien, was mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung entspricht.
- Französisch - Sympathisches, eigenwilliges und lebensfrohes Völkchen mit einer einzigartigen Sprache und Kultur, die einen (bestimmt auch in anderen Teilen der Welt) zum Schmunzeln bringen können. Synchronisationen aufgrund ihrer spitzen Lippenbewegungen sind wirklich herausfordernd :D
Ich glaube, die haben einfach einen sympathischen Stellenwert in der Welt, ähnlich auch wie Italiener oder Spanier.
- Deutsch - Ähnlich wie bei den Franzosen, auch eigenwillig und einzigartig, allerdings nicht so positiv, sondern eher im Gegenteil recht negativ behaftet und tendenziell auch eher unsympathisch
Du kannst es als Methapher verstehen.Alex hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:50Ich glaube schon.
Das Beispiel sagt halt nichts zum Thema aus, weil es völlig unerheblich ist, was eine einzige Person sagt.iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:30 Ist doch witzig, wenn ein Kinderdarsteller in seinem Vorstellungsvideo wenn es um seine Dreherfahrungen geht, vor allem über das Catering schwärmt.
Die Szene aus dem Film hat ein ähnliches Setting wie in "Close", aber es liegen in allen Bereichen der Umsetzung qualitative Welten dazwischen.
Da denke ich mir dann: Der arme Junge hatte wenigstens etwas Gutes zwischen die Zähne bekommen.
Ist das dieser " eigene Weg, bei dem die Leute versuchten, aus den begrenzten Mitteln etwas besonderes zu machen." von dem du gesprochen hast?iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:40
Für die Aufnahmen wurden laut Angaben des Pressereferats der Ufa mehr als 600 Kilometer Film belichtet, was mehr als 350 Stunden Spielzeit entspräche. Langs Perfektionismus, aber auch schlechtes Wetter, verteuerten die Produktion, was die bereits 1925 in finanziellem Engpass steckende Ufa weder verkraften wollte noch konnte.
Dann bringst du für deine Metapher aber ein nicht repräsentatives Beispiel ;-)
Klar ;)
Wenn ich das pauschal beantworten müsste: Ne
Wikipedia schreibt dazu:
Zum Kino in Frankreich:Grammatikalisch handelt es sich beim Koreanischen um eine agglutinierende Sprache mit einer Grundwortstellung Subjekt-Objekt-Verb. Verwandtschaften zu anderen Sprachen sind nach den üblichen Kriterien nicht feststellbar (auch nicht zum Japanischen, obwohl der grammatische Bau sehr ähnlich ist), so dass Koreanisch als isolierte Sprache eingestuft wird.
https://www.deutschlandfunk.de/endlich- ... l-100.htmlJedenfalls gibt es trotzdem in Frankreich viel mehr Zuschauer. Das liegt zum einen an den niedrigeren Preisen. Und daran – das ist der größte Unterschied –, dass es ganz selbstverständlich und seit Jahrzehnten in den französischen Kinos ein Abonnement-System gibt, ähnlich wie bei uns im Theater oder in der Oper. Hinzu kommt, dass viel mehr Filme in Originalversionen mit Untertiteln laufen, denn die Achtung vor der Stimme der Schauspieler und der ursprünglichen Tonmischung der Regisseure ist in Frankreich deutlich größer.
[...]
Auch die französische Filmförderung funktioniert ganz anders. Es gibt es viel mehr Geld, nämlich doppelt so viel wie in Deutschland. Kino sei eben Kunst und müsse gefördert werden, heißt es in Frankreich. Überdies ist die Macht des Fernsehens zwar nicht gleich Null, aber extrem eingeschränkt. An zwei Tagen in der Woche ist es den Sendern einfach verboten, Kinofilme auszustrahlen – um den Kinobesuch zu fördern.
[...]Somit ist die öffentliche Rolle, die das Kino in Frankreich spielt, komplett anders. Kino wird grundsätzlich anders wahrgenommen: In der Öffentlichkeit, in Talk-Shows, bei politischen Debatten sind Filmemacher und Filmstars wie zum Beispiel Catherine Deneuve oder Juliette Binoche gefragte Gesprächspartnerinnen, und sie werden intellektuell für voll genommen – in Deutschland ist dergleichen unvorstellbar.
Das berührt auch die Filmkritik: Während Filmkritik in Deutschland oft an Gastro-Kritik erinnert – schmeckt der Film? Lohnt er das Geld? –, ist sie in Frankreich eindeutig Kunstkritik. Film steht in einer Reihe mit Bildender Kunst, Theater und Literatur. Schließlich ist der französische Kinobegriff international, nicht national
Oh nein - das war eher die Zeit eines "Heavens Gate", als es in D noch Studios gab, die sich an einem solchem Großprojekt verheben konnten.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 18:02Ist das dieser " eigene Weg, bei dem die Leute versuchten, aus den begrenzten Mitteln etwas besonderes zu machen." von dem du gesprochen hast?iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 17:40
Für die Aufnahmen wurden laut Angaben des Pressereferats der Ufa mehr als 600 Kilometer Film belichtet, was mehr als 350 Stunden Spielzeit entspräche. Langs Perfektionismus, aber auch schlechtes Wetter, verteuerten die Produktion, was die bereits 1925 in finanziellem Engpass steckende Ufa weder verkraften wollte noch konnte.
Ich meine, sowas wie Metropolis muß für dich ja ne absolute Horrorvorstellung sein - und dann auch noch mit den ewig vielen Takes die du so liebst.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:56
Filmförderung ist in Deutschland deshalb traditionell ein ideologisches Propagandainstrument.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 16:56 "Eine Vorstufe zur Gründung der Ufa war das von der Obersten Heeresleitung am 13. Januar 1917 eingerichtete Bild- und Filmamt (Bufa). (...) Begünstigt durch diese Personalunion stellte er die Ufa nun offen den Propagandazwecken von Joseph Goebbels zur Verfügung."
Hab ich schon, mehrfach. Das waren zwar nie 60 Tage am Stück, aber in der Summe aller Projekte bestimmt. Das aufwändigste Projekt in dem Kontext war als Oberbeleuchter einen 10-Min Science Fiction, mit tollem Konzept und erfolgversprechender Finanzierung.
Es ist Liebhaberei, wenn keine Gewinnabsicht dahinter steckt, würde das Finanzamt sagen.Alex hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 19:37Hab ich schon, mehrfach. Das waren zwar nie 60 Tage am Stück, aber in der Summe aller Projekte bestimmt. Das aufwändigste Projekt in dem Kontext war als Oberbeleuchter einen 10-Min Science Fiction, mit tollem Konzept und erfolgversprechender Finanzierung.
35mm Cinemascope und jeglichem technischen Schnickschnack auf Hollywood-Niveau, denn ein potenter Kamera-/Licht-/Grip-Verleiher hat uns gesponsored und uns quasi den Schlüssel des Lagers in die Hand gedrückt. 40 Leute im Team, 2 Darsteller, mit Rückstellungsverträgen, 10 Nächte mit (vielen) Überstunden und entsprechender Vorbereitung.
Dieser 10-Minüter funktionierte als eigenständiger Kurzfilm. Darüber hinaus gab es den Plan, Geldgeber für (einen im Kontext stehenden) 90-Minüter zu finden und mit den 10 Minuten die Qualität und Richtung unserer Arbeit zu zeigen. Der fertige 10-Minüter hätte als Rückblick in den 90-Minüter eingebaut werden können, somit hätten für den Langfilm lediglich 80 Min produziert werden müssen. Wir alle fanden diese Idee super und vielversprechend.
Im Resultat:
Der Regisseur hat alles, was gezahlt werden musste (ca. 20.000 €) aus eigener Tasche bezahlt und das in seine "Vision" des Spielfilmes gesteckt. Die tatsächlichen Kosten der 10 Min wären in die Hunderttausende gegangen.
Jedenfalls ist sein Plan nicht aufgegangen, ein Geldgeber wurde nie gefunden und das Team ist leer ausgegangen. Lediglich der Regisseur hat mit seinem 10-Minüter Aufmerksamkeit auf sich gezogen und konnte im Anschluss viele andere Jobs generieren. Für die meisten anderen gab es einen warmen Händedruck ;-)
Für mich war es damals trotzdem eine tolle Erfahrung, aber ich würde heutzutage kein Rückstellungsprojekt mehr machen, lediglich bei eigenen Projekten oder sehr nahen Bekannten/Kollegen teilnehmen.
P.S.: Der Kurzfilm ist trotzdem klasse geworden, vielleicht lasse ich die VHS-Kassette mal digitalisieren und zeige ihn hier :)
Aber du hast das mit dem Plan und dem 90-Minüter schon gelesen und verstanden? Es ging ja im Prinzip immer um einen Spielfilm und ich finde diese Idee mit dem in den Langfilm integrierten Kurzfilm immer noch extrem smart.iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 23:05 Es ist Liebhaberei, wenn keine Gewinnabsicht dahinter steckt, würde das Finanzamt sagen.
Kurzfilme waren noch nie ein Format, das sich ordentlich verwerten ließ.
Man muss schon in die Vollen gehen und einen Spielfilm produzieren, der auch verwertbar ist.
Daher meine ich auch "investieren" und nicht mal 2 Wochen mitmachen - also wirklich ergebnisorientiert im Hinblick auf einen Film, der auch in der Verwertungskette eine Chance hat.
Zumindest das Konzept Kurzfilm -> Spielfilm ist ja nichts exotisches/neues:Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 09:23 Ich als Produzent würde viel eher in so ein Projekt investieren, bei dem ich schon einmal einen Teil des fertigen Produktes, quasi ein Prototyp, ansehen kann.
Ich frage mich tatsächlich, warum dieses Modell nicht verbreiteter ist, denn es bietet viel dem Produzenten und allen weiteren potenziellen Partizipanten mehr als nur ein Drehbuch und ein paar Seiten Storyboard.
Ja - es ging um die Hoffnung einen Film zu drehen, damit Investoren Geld für einen Film geben.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 09:23Aber du hast das mit dem Plan und dem 90-Minüter schon gelesen und verstanden? Es ging ja im Prinzip immer um einen Spielfilm und ich finde diese Idee mit dem in den Langfilm integrierten Kurzfilm immer noch extrem smart.iasi hat geschrieben: ↑Fr 05 Jan, 2024 23:05 Es ist Liebhaberei, wenn keine Gewinnabsicht dahinter steckt, würde das Finanzamt sagen.
Kurzfilme waren noch nie ein Format, das sich ordentlich verwerten ließ.
Man muss schon in die Vollen gehen und einen Spielfilm produzieren, der auch verwertbar ist.
Daher meine ich auch "investieren" und nicht mal 2 Wochen mitmachen - also wirklich ergebnisorientiert im Hinblick auf einen Film, der auch in der Verwertungskette eine Chance hat.
Leider weiß ich nicht, warum der Plan letztlich scheiterte, meiner Meinung nach lag es eher am mangelnden Netzwerk (Produzenten, Geldgeber, Sponsoren), ich habe es damals nicht weiter verfolgt.
Ich als Produzent würde viel eher in so ein Projekt investieren, bei dem ich schon einmal einen Teil des fertigen Produktes, quasi ein Prototyp, ansehen kann.
Ich frage mich tatsächlich, warum dieses Modell nicht verbreiteter ist, denn es bietet viel dem Produzenten und allen weiteren potenziellen Partizipanten mehr als nur ein Drehbuch und ein paar Seiten Storyboard.
Die Crew gibt eine 10-tägige Arbeitsprobe ab, die der Geldgeber beurteilen kann. Die Crew muss eben nicht 60+ Tage einen Spielfilm mit extrem hohen Risiko und Anstrengung produzieren und der Produzent hat schon über 10 % des Films im Kasten und kann auch schon den Look&Feel des Formates erleben. Für mich ist das ein wesentlich attraktiveres Geschäftsmodell, als vom Risiko her all-in zu gehen.
Nicht mal das ZDF glaubt sowas noch.
Also wie bei jedem anderen kommerziellen Filmvorhaben auch.
Das war nie das primäre Ziel.
Genau. Nur war nie eine genaue Summe im Gespräch, die hast du dazu gedichtet.
Nein. Das ist wie das Konzept zu einem Auto, wobei 10 % der Teile schon fertig sind und nicht mehr entwickelt und hergestellt werden müssen. "Mittelklasse" hast du wieder dazugedichtet, keine Ahnung warum? Um das Projekt ohne es zu kennen zu schmälern? Warum?
Der Prozess kann auch anders sein, spielt aber keine Rolle, denn das von mir beschriebene Konzept kann den gleichen Prozess wie jeder andere Film durchgehen, nur dass in meinem Fall das proof of concept schon beilegt, was ein Vorteil für alle Beteiligten darstellt.
Zum einen war unsere Produktion 1998, da war das alles noch nicht so inflationär, weil technisch und finanziell bedingt, es schlicht und einfach nicht so vielen möglich war ihre filmischen Ideen umzusetzen, schon gar nicht hochklassig auf 35 mm/Cinemascope, mit großen Kamerabewegungssystemen und einer potenten Crew die 4 Grip-/Licht- und Kamera-LKW dabei hatte.
Unterscheidet sich also nicht zu dem Konzept, von dem ich spreche. Nur fällt es eben leichter, wenn man schon 10 Minuten produziert hat und die Qualität des Contents im Vorfeld betrachten kann, also ein klarer Vorteil für das von mir besprochene Konzept.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Natürlich wurden Verträge hinsichtlich der gewünschten Langfilmproduktion geschlossen.
Davon sprichst nur du. Wir haben in 10 Tagen 10 Min gedreht. Also 1 Min/Tag. Rechne selbst auf 90 Min hoch. 1Min/Tag war der zeitliche Anspruch, den unser Projekt einnahm, um diese Qualität des 10-Minüters zu erreichen.
Ja, ebenfalls kein Unterschied zu unserer Produktion.
Wie gesagt, die 3 Millionen hast du auf den Tisch gebracht, ich habe die nie erwähnt.
Dann spricht es doch für dieses Konzept?! Oder zumindest nicht dagegen?
Nein es war auch eher als Bestätigung gemeint - es ist doch längst gängige Praxis, und nicht nur beim Film - auch zB in der Literatur oder bei Videospielen
Vielleicht biste in einem der am Ende aufgelisteten Länder zufriedener?
Die listen hier Filme aus einem Zeitraum von 1997 bis 2022 auf - da ist keine einzige deutsche Produktion dabei.markusG hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 09:59Zumindest das Konzept Kurzfilm -> Spielfilm ist ja nichts exotisches/neues:Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 09:23 Ich als Produzent würde viel eher in so ein Projekt investieren, bei dem ich schon einmal einen Teil des fertigen Produktes, quasi ein Prototyp, ansehen kann.
Ich frage mich tatsächlich, warum dieses Modell nicht verbreiteter ist, denn es bietet viel dem Produzenten und allen weiteren potenziellen Partizipanten mehr als nur ein Drehbuch und ein paar Seiten Storyboard.
https://www.backstage.com/magazine/arti ... ist-75014/
Solche albernen Listen sind völlig ungeeignet um die Realität zu beschreiben.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:15
Vielleicht biste in einem der am Ende aufgelisteten Länder zufriedener?
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... ste_(2021)
Dann mach die Liste zu und mach die Augen auf, guck in die Welt und dann erklär mir wie schlecht es uns im weltweiten Vergleich geht. Wie gesegnet man schon durch Geburt sein kann in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen und nicht einfach Pech gehabt hat und in Somalia o.ä. geboren sein zu müssen. Ich hab viele Teile der Erde besucht, in denen es den Menschen materiell echt beschissen geht, die ums tägliche Überleben kämpfen, unterdrückt und versklavt werden. Die fehlende Demut mancher trotz all den Möglichkeiten, die uns umgeben, kotzt mich dermaßen an. Wir haben so viel. Und jeder der glaubt seine Möglichkeiten schon komplett ausgeschöpft zu haben, der kann gerne die Hand heben.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:06Solche albernen Listen sind völlig ungeeignet um die Realität zu beschreiben.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:15
Vielleicht biste in einem der am Ende aufgelisteten Länder zufriedener?
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... ste_(2021)
Das durchschnittliche Budget für deutsche Filmproduktionen liegt nun einmal bei ca. 3 Millionen €.
Die 10% des Films kann für eine Produktion nicht genutzt werden. Niemand wird mal eben 3 Millionen überweisen und sagen, macht mal die restlichen 90%.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:04Nein. Das ist wie das Konzept zu einem Auto, wobei 10 % der Teile schon fertig sind und nicht mehr entwickelt und hergestellt werden müssen. "Mittelklasse" hast du wieder dazugedichtet, keine Ahnung warum? Um das Projekt ohne es zu kennen zu schmälern? Warum?
Und doch erfüllt der ganze Produktionsablauf nicht die Standards. Wie willst du das denn rechtlich alles regeln?Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:04 Wir haben bei diesem Projekt auf höchstem Niveau gedreht, wie ich es in D selten gesehen habe. Das war alles andere als "Mittelklasse", das war aus den vollen Schöpfen, mit hochwertigem Personal und Technik. Alleine die technische Vorbereitung dauerte mehrere Wochen, von der inhaltlichen ganz zu schweigen.
Wenn dir jemand einen Kurzfilm vorlegt und sagt: "Ich kann dir einen Spielfilm in dieser Art drehen." bedeutet das doch noch nicht, dass der Spielfilm erfolgreich sein wird. Holst du dir nicht erfahrene Leute und lässt die dann diesen Spielfilm drehen?Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:04Der Prozess kann auch anders sein, spielt aber keine Rolle, denn das von mir beschriebene Konzept kann den gleichen Prozess wie jeder andere Film durchgehen, nur dass in meinem Fall das proof of concept schon beilegt, was ein Vorteil für alle Beteiligten darstellt.
Produzenten entwickeln und begleiten erfolgversprechende Projekte.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:04Zum einen war unsere Produktion 1998, da war das alles noch nicht so inflationär, weil technisch und finanziell bedingt, es schlicht und einfach nicht so vielen möglich war ihre filmischen Ideen umzusetzen, schon gar nicht hochklassig auf 35 mm/Cinemascope, mit großen Kamerabewegungssystemen und einer potenten Crew die 4 Grip-/Licht- und Kamera-LKW dabei hatte.
Zum anderen, frag mal Verlage bzw. Lektoren wie viele Einsendungen die bekommen, und andersrum wären sie gekniffen, wenn sie nur sehr wenige Einsendungen bekommen würden, somit bedeutet viel=Auswahl. Sich für die erfolgversprechenden Projekte zu entscheiden, das ist der Job der Produzenten.
Aber nicht mit der Produktionsfirma, die in den Film investieren soll.Alex hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 14:04Unterscheidet sich also nicht zu dem Konzept, von dem ich spreche. Nur fällt es eben leichter, wenn man schon 10 Minuten produziert hat und die Qualität des Contents im Vorfeld betrachten kann, also ein klarer Vorteil für das von mir besprochene Konzept.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Natürlich wurden Verträge hinsichtlich der gewünschten Langfilmproduktion geschlossen.
Ihr hattet euch für eine Produktion dieses Umfangs entscheiden.
Ihr hattet einen 10 Minuten-Kurzfilm, der nicht in die Verwertungskette passt.
Wenn das Ergebnis dann am Ende DVDs in den Regalen der Beteiligten ist, scheint es mir vergebliche Mühe.
Aber du erwartest doch, dass ein Fremder sein Geld in dieses höchst-riskante Projekt steckt?
Das Resultat hat dieses Konzept untergraben:
Wozu auch, es soll ja Budget da sein, dafür haben wir 10 Tage investiert um das zu erreichen.
Warum? Nochmal: Es wurden mit allen Beteiligten entsprechende Verträge hinsichtlich der späteren Verwertung in einem Langfilm geschlossen. Das war von Anfang an der Plan.iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Die 10% des Films kann für eine Produktion nicht genutzt werden. Niemand wird mal eben 3 Millionen überweisen und sagen, macht mal die restlichen 90%.
Da wird ein Produktionsunternehmen die gesamte Produktion neu beginnen und auch entsprechende Verträge abschließen, die ja zuvor mit den Beteiligten gar nicht bestanden.
Die Rechte für die weitere Verwertung wurden mit den Verträgen eingeholt. Somit hätte man sich nur um die kommende Langproduktion kümmern müssen. Also wie bei jedem anderen Film auch.
Wieso nicht? Der Kurzfilm ist ein Rückblick im Langfilm. Zwischen den Produktionen darf gerne Zeit verstrichen sein.
Hatten keine Kinder. Aber auch da, siehe letzte Antwort.
Das weißt du bei keinem Film ob der erfolgreich sein wird. Wo war jetzt genau der Nachteil, dass wir schon eine Arbeitsprobe beigelegt haben die sich nahtlos in den Langfilm einbauen lässt?
Soll sich der Produzent doch holen wen er will. Wenn ihm die 10 Min gefallen, weiß er ja wer es gemacht hat und wer es kann. Es ging darum den Langfilm zu finanzieren, nicht die Truppe 1:1 mitzunehmen, obwohl sich sicher jeder darüber gefreut hätte ein Angebot für den ganzen Film zu bekommen. Aber das war kein „muss“.
Versuch doch mal 40 Leute für 10 Tage+ (in Wahrheit waren es ja 10 Nächte(!)) zu bekommen. Oder „nur“ 10 Leute für 3 Tage, die es riskieren für lau zu arbeiten. Versuch es einfach mal, dann stellst du vielleicht weniger solche Fragen die sich nur Theoretiker einfallen lassen können ;)iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Ich frage mich zudem auch, weshalb die Beteiligten denn nicht den Rest des Weges gegangen sind und selbst in die Fertigstellung des Spielfilms investiert haben, wenn sie von dessen Erfolg überzeugt waren?
Wenn Crew, Darsteller und Verleihfirma ihre Gagen, ihre Verleihmieten, ihr Geld in die Produktion des Spielfilmes gesteckt hätten, wäre es vielleicht auch möglich gewesen noch einen außenstehenden Investor zu gewinnen, der einen Teil des Budgets beiträgt.
Und? Was hat das genau mit diesem Konzept zu tun? Nix.iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Produzenten entwickeln und begleiten erfolgversprechende Projekte.
Produktionsfirmen investieren in erfolgversprechende Projekte.
Filme verkaufen ist ein Geschäft. Das Problem ist nur, dass die keine Ahnung haben, wie man Filme verkauft. Deswegen versuchen sie, Filme zu machen, in die Leute reingehen, ohne dass sie ihnen groß verkauft werden müssen. Darin sehe ich das eigentliche Problem. Die verlieren das Interesse, sobald sie es mal nicht mit einem Film zu tun haben, den man nur in die Kinos bringen muss und die Leute kommen in Scharen.
– George Lucas
Man muss die Produktionsfirmen aber auch verstehen. Kommen die Leute nicht in Scharen sind sie pleite.
Das weiß ich im Detail nicht mehr. Wir haben normale Rückstellungsverträge mit der Filmgeschäftsführung geschlossen, aber das ist 27 Jahre her. Das waren fähige Leute die ihren Job gewissenhaft gemacht haben, ich denke nicht, dass etwas unstimmig war, das eine Langproduktion im Anschluss kompromittiert hätte.
Ich weiß die angestrebten Produktionskosten nicht. Aber wenn der Durchschnitt 3 Millionen ist, dann gibt´s ja wohl auch Produktionen mit mehr als 3 Millionen.iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Ihr hattet euch für eine Produktion dieses Umfangs entscheiden.
90 Drehtage sind für deutsche Verhältnisse sehr viel - das Dreifache eines Tatorts.
Entsprechend müsste eine Produktionsfirma das Budget sogar weit höher ansetzen als die durchschnittlichen 3 Mio.€.
Nochmal: Der Kurzfilm war nie dazu gedacht solo vermarktet zu werden, auch nicht auf Festivals. Er wurde gedreht um ihn Geldgebern zu präsentieren. Dass man mit Kurzfilmen dieser Machart und Länge keinen Gewinn erzielen kann, war uns allen klar.iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Ihr hattet einen 10 Minuten-Kurzfilm, der nicht in die Verwertungskette passt.
Egal wie gut er ist, aber so findet er keine Zuschauer.
Das war schon früher so. Damals versuchte man es mit z.B. der "Kurzfilmrolle" oder im Nachtprogramm der ÖR zumindest einige Zuschauer zu erreichen.
Nur kennt man das Ergebnis im Vorfeld nicht, gell Homer? :D
Ja genau, wie bei jedem anderen Filmprojekt auch.
Nein, nicht der Glaube, das Geld hat gefehlt. Der Aufwand für den ganzen Film ist zu groß für Menschen die laufende Kosten haben. Aber das Thema wurde in nem anderen Thread mit deiner Beteiligung schon ordentlich durchgekaut.
Geht halt nicht aus bereits genannten Gründen. Was aber geht:
Ich auch, aber wir habens versucht. „Never try“, wäre besser, Homer?
Das hab ich jetzt schon mehrfach geschrieben, hochscrollen falls noch Fragen offen sind. Und eins am Rande: Alle waren Profis. Da waren keine Neulinge oder Leute, die eine Hierarchiestufe nach oben „gefallen“ sind, wie es bei anderen Kurzfilmprojekten üblich ist. Wir hatten in allen Departments Leute, die ihren Lebensunterhalt genau damit verdienen, die auch ihre Rolle beim Kurzfilm waren.iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 16:59Es wird immer von "Profis" geredet. Einen Profi zeichnet aber vor allem die Gewinnabsicht aus - also als Ergebnis einen Film, der von möglichst vielen Zuschauern gesehen wird.
Jeder sollte sich doch mal ernsthaft und ehrlich fragen, weshalb er sich an einem Kurzfilmprojekt beteiligt.