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Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich



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Frank Glencairn
Beiträge: 23297

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 11 Sep, 2023 13:28
Nehmen wir doch mal den Aufbau von "Oppenheimer" und vergleichen ihn mit "Citizen Kane":
Beide "Biographien" sind nicht chronologisch aufgebaut.
Aber "Rosebud" fehlt schon mal in Nolans Film.
Du weißt was Welles über Rosebud gesagt hat?
"Ich halte es für ein ziemlich geschmackloses Mittel, es ist das, was ich an Kane am wenigsten mag.
Es ist nur eine Art Freudscher Gag aus einem Groschenroman."
Die Diskrepanz zwischen dem was die selbsternannten Kunstversteher immer in irgendwelchen Werken zu erkennen glauben, und was die eigentlichem Macher sich in Wirklichkeit dabei gedacht haben, ist immer wieder äußerst unterhaltsam.

Edit: Ich seh gerade, Skeptiker hat das ganze Interview verlinkt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



7River
Beiträge: 3759

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von 7River »

Der Film ist mittlerweile das erfolgreichste Biopic.

https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000042449.html
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 19602

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

Auch (technisch) sehr spannend und aufschlussreich.
Wenn man das Video bis zu Ende schaut..

Hmm…?


Einfach nur so aus Spass daran, beharren manche Filmemacher doch scheinbar doch nicht so stur auf altmodischen analogem Filmrollen…
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 24559

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 18 Sep, 2023 20:12 Auch (technisch) sehr spannend und aufschlussreich.
Wenn man das Video bis zu Ende schaut..

Hmm…?


Einfach nur so aus Spass daran, beharren manche Filmemacher doch scheinbar doch nicht so stur auf altmodischen analogem Filmrollen…
Gruss Boris
Na ja - dass Filmkorn "natürlichere Farben" liefern würde wie unsere Augen, ist ja schon auch ein ziemliches Gerücht, wenn man mal bedenkt, wie unser Auge aufgebaut ist und wir Farben wahrnehmen.

Und Kino würde als ohne Film sterben - dann müsste es ja längst tot sein. Denn Kinos mit Filmprojektoren sind nur noch alte Relikte.

Zumal jemand wie Wim Wenders es als Fortschritt erkannt hat, wenn statt der farbverfälschten , -zigsten Kopiegeneration des Originalnegatives durch eine lahme Lampe an eine Leinwand projiziert wird, Laser annähernd die Originalfahren in perfekter Helligkeit auf die Leinwand werfen.

Ich hatte mir Oppenheimer extra im IMAX-Kino angesehen und war letztlich nicht sonderlich beeindruckt von den gebotenen Bildern. Da gab es andere Filme, die eine größere Wirkung hatten.
Aber da ging´s mir eben wie auch bei Tarnatinos H8: Echten Mehrwert hatte der Film aus dem 70mm-Format auch nicht gezogen.

Bei Oppenheimer konnte ich dank IMAX-Format die Filmlampen bei der Lagerfeuerszene in den Brillengläsern eines Darstellers erkennen - welch ein Gewinn für den Film und die Handlung.

Bei Nolan denke ich mir sowieso hin und wieder: Etwas mehr Sorgfalt bei der Inszinierung wäre vielleicht sogar besser, als sein Hang zur technischen Perfektion und seiner Verzwungenheit mit dem analogen Filmemachen.



Darth Schneider
Beiträge: 19602

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Ich denke du missverstehst das, oder hast das verlinkte Video gar nicht, oder nicht zu Ende geschaut. Es geht nicht ums Filmkorn, und auch nicht zwangsläufig um den Look. Es geht um den ganzen Prozess..Und natürlich auch ums Medium analoger Film an sich.
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 24559

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 19 Sep, 2023 05:14 @iasi
Ich denke du missverstehst das, oder hast das verlinkte Video gar nicht, oder nicht zu Ende geschaut. Es geht nicht ums Filmkorn, und auch nicht zwangsläufig um den Look. Es geht um den ganzen Prozess..Und natürlich auch ums Medium analoger Film an sich.
Gruss Boris
Gerade der Prozess wird immer so verklärt dargestellt.
Dabei hast du bei Film u.a. mit den Generationenverlusten zu kämpfen. Von den tollen Farben, die man beim Negativ und dann bei der ersten Arbeitskopie noch hat, bleiben dann bei der Vorführkopie nur noch verfälschte Farben übrig, die dann auch oft nur in schwacher Projektion auf der Leinwand landen.
Meist wird ja daher heute auch das Negativ eingescannt und dann doch digital weitergearbeitet.

Bisher konnte man Film immer hochauflösender abtasten und somit die Qualität zunehmend steigern, sodass sie immer als bessere erschienen, da die Digitalkameras hinterherhinkten. Aber wir sind bei den Digitalkameras mittlerweile bei solchen Auflösungen, dass der bisherige Auflösungsvorteil auch nicht mehr existiert.

Letztlich macht Nolan eine große Marketingaktion aus seinem IMAX-Markenzeichen.
Andere Filmemacher nutzen den One-Shot-Eindruck.
Anderson z.B. seine geometrische Farbenwelt.

Aber ich will eigentlich im Kino vor allem eine Geschichte erzählt bekommen - mit filmsprachlichen Mitteln.
Nolan & Co. beschränken mit ihren Markenzeichen jedoch letztlich die Ausdrucks- und Gestaltungsmittel der Filmsprache.



7River
Beiträge: 3759

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Mo 18 Sep, 2023 22:28
Bei Oppenheimer konnte ich dank IMAX-Format die Filmlampen bei der Lagerfeuerszene in den Brillengläsern eines Darstellers erkennen - welch ein Gewinn für den Film und die Handlung.
Kann es sein, dass Du nach dem Haar in der Suppe suchst? Wer genau hinsieht: Bei „Braveheart“ fliegt ein Flugzeug am Himmel! Bei „Gladiator“ sieht man die Druckluftflaschen unterm Streitwagen! etc. etc.

So etwas kann passieren. Oder nicht?
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 19602

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Anderes Beispiel
Klar sind Motorboote viel moderner, zig mal einfacher zu bedienen und schneller. Es wäre aber trotzdem sehr dumm deswegen das Segeln zu verlernen.
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 24559

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von iasi »

7River hat geschrieben: Di 19 Sep, 2023 07:25
iasi hat geschrieben: Mo 18 Sep, 2023 22:28
Bei Oppenheimer konnte ich dank IMAX-Format die Filmlampen bei der Lagerfeuerszene in den Brillengläsern eines Darstellers erkennen - welch ein Gewinn für den Film und die Handlung.
Kann es sein, dass Du nach dem Haar in der Suppe suchst? Wer genau hinsieht: Bei „Braveheart“ fliegt ein Flugzeug am Himmel! Bei „Gladiator“ sieht man die Druckluftflaschen unterm Streitwagen! etc. etc.

So etwas kann passieren. Oder nicht?
Nicht, wenn man ständig vom besten Bild und Immersion referiert.
Gerade bei Nolan reißt ein Continuity-Fehler einen auch mal aus dem Filmmoment.

In einer Nahaufnahme in IMAX-Auflösung wird die Lampenreflektion in der Brille nun einmal ziemlich deutlich - und passt eben nicht zum Lagerfeuer in der Wildnis.
Aber das ist dann eben auch einer der Nachteile von Filmnegativen: Man sieht solche Fehler erst, wenn der Drehort längst verlassen ist.



Skeptiker
Beiträge: 5972

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben: Di 19 Sep, 2023 07:59 ...
...
Aber das ist dann eben auch einer der Nachteile von Filmnegativen: Man sieht solche Fehler erst, wenn der Drehort längst verlassen ist.
Er (Nolan) könnte ja eine handliche Digitalkamera an die IMAX-Cam koppeln (mit automatischem Parallaxenausgleich für Nahaufnahmen) zur Echtzeit-Kontrolle von Brillenträgern an Lagerfeuern.



Darth Schneider
Beiträge: 19602

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

Wobei im Kino fallen solche Fehler wie das Beispiel mit dem Auge doch gar nicht auf.
Auch das mit dem Lagerfeuer hab ich nicht mal bemerkt.
Gruss Boris



7River
Beiträge: 3759

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von 7River »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 19 Sep, 2023 08:53 … solche Fehler …
Wenn man sich für etwas interessiert oder vom Fach ist, fallen Fehler schneller auf. Ähnlich wäre es bei einem Tanzfilm. Ein Tanzlehrer oder Profitänzer würde mögliche Fehler gleich bemerken.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
Beiträge: 19602

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Darth Schneider »

Das stimmt, ich sehe sogar wenn der kleine. Zeh 10 Grad in die falsche Richtung zeigt. ;))
Gruss Boris



markusG
Beiträge: 4518

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 18 Sep, 2023 20:12 Einfach nur so aus Spass daran, beharren manche Filmemacher doch scheinbar doch nicht so stur auf altmodischen analogem Filmrollen…
Also dem von dir verlinkten Video nach eben schon. Denn die Eigenheiten von Film werden eher in esoterische Höhen gehieft (a la Licht auf Film "gebannt", wie ein Geist eingefangen). Ist imho auch völlig legitim, für mich hat Film immer schon eine eigene Faszination bewirkt. Aber da geht es vaD um den Spaß bei der Aufnahme, weniger um technische Vorteile.

Man muss aber auch - gemäß Tarantino - eingestehen, dass man da im Kino eine "Illusion" schaut, nicht irgendwelche wissenschaftlichen Abbildungen unterm Mikroskop oder so. Man kann zudem ja nicht die ganze Postpro und am Ende den Weg zum Zuschauer ignorieren. Wenn Film (IMAX wohlgemerkt) 18k zugeschrieben wird, muss man sich auch fragen inwiefern es am Ende überhaupt relevant ist. Wir sehen Filme ja auch nicht in HFR (mit ein paar Ausnahmen), nur weil es möglich ist. Und so schnell funktioniert die Evolution nicht, als dass unsere Augen künftig derart gut werden, den Unterschied zwischen 18k und 4k im Kino zu sehen, entsprechende Projektion vorausgesetzt...

Im Kino habe ich jedenfalls nichts vom IMAX mitbekommen (und es war immerhin analoge 70mm Projektion), das nicht auch digital hätte aufgenommen werden können. Man sieht nicht die Filmrolle (außer die schlechte Projektion, aber das ist ein anderes Thema).

Wenn aber Schauspieler sich besonders Mühe geben, weil jeder Take richtig Asche kostet (wie im Video impliziert), sieht man das schon eher :P



Frank Glencairn
Beiträge: 23297

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

ruessel hat geschrieben: So 27 Aug, 2023 17:18 ARD: OPPENHEIMER-Der Film komplett erklärt
OPPENHEIMER. Der neue Film von Christopher Nolan zieht nicht nur massenhaft Menschen in die Kinos, sondern weckt auch Interesse für die Person des J. Robert Oppenheimer. Wer war der Vater der Atombombe? Und wer waren all die anderen Figuren im Film?
Da wären in paar Figuren im Umfeld von Oppenheimer aber deutlich interessanter gewesen.
Wenn man da mal genau hin sieht, gerät man ganz schnell ganz tief in das berühmte Rabbit Hole.

Die Leute die in dem Umfeld zugange waren, waren alle extrem schräg drauf, um das wenigste zu sagen.

Viele von denen, die entweder direkt involviert waren oder in deren Dunstkreis, hatten sich vorher (und auch danach wieder) mit dem frühen Weltraum/Raketenprogramm der USA beschäftigt. Aus irgend einem seltsamen Grund waren die meisten von ihnen besessen von irgendwelchen bizarren okkult-sexualmagischen Praktiken, oder waren Bischöfe(!) einer obskuren Kirche die eigentlich nur auf dem Papier existierte.

Das ganze zieht sich dann nach dem Krieg hin bis zum berüchtigten Lorel Canyon mit seinen Hippiefreaks, dem Lookout Mountain Laboratory dort, den bizarren Filmen von Keneth Anger, und bis in die Blutlachen der Manson Family Morde.

Und die Nummer wird noch stranger, wenn man sieht, daß viele die an dem frühen Raumfahrt Programm beteiligt waren, auch bei der Rosswell Untersuchung auftauchen und dann auch noch irgendwie in die JFK Ermordung involviert waren. Wie Fred Chrisman, Guy Banister (der hat quasi die original X-Files erfunden), Jack Martin, David Ferrie, Edgar Hoover, Clay Shaw, Carl Stanley.

Jack Parsons ist ein gutes Beispiel für dieses Umfeld.
Raketenpionier und Mitbegründer des Jet Propulsion Laboratory, aber auch gleichzeitig Leiter der Agape-Loge des Ordo Templi Orientis und Stellvertreter von Alister Crowley in den USA.

Parsons hat unter anderem 1946 zusammen mit Sara Elizabeth Northrup, der berüchtigten Marjorie Cameron (als "Scarlet Woman" und "Mother of Abominations") und Scientology-Gründer L. Ron Hubbard in der kalifornischen Mojave Wüste das "Große Sexmagick Babalon Ritual" (Babalon Working) durch das Beschwören irgendwelcher alten Dämonen und Göttinnen zur Erzeugung eines "Mondkindes" durchgeführt.
Was man halt so nebenher macht, als Raketenwissenschaftler.

Californien und New Mexico waren bereits seit der Jahrhundertwende ein Hotspot für all möglichen obskuren Kulte und okkulten New-Age Strömungen. Das hat sich in den 30er und 40er Jahren noch verstärkt (und der einfache Zugang zu allen möglichen Drogen hat es nicht besser gemacht). Aber daß ausgerechnet die Leute, die an dem frühen Spaceprogramm und der Atombombe arbeiteten, da so tief drin steckten ist schon irgendwie extrem schräg.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Fr 13 Okt, 2023 13:29, insgesamt 1-mal geändert.



MK
Beiträge: 4212

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von MK »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 19 Sep, 2023 09:11 Das stimmt, ich sehe sogar wenn der kleine. Zeh 10 Grad in die falsche Richtung zeigt. ;))
Quentin Tarantino gefällt das



-paleface-
Beiträge: 4465

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von -paleface- »

Hab den Film nun endlich auch gesehen.
Allerdings zu Hause und nicht im Kino.

Ich hab das Gefühl gehabt das Nolan sich in seinem eigenen Werk und Schaffen verrannt hat.
Ich mag Nolans andere Werke. Aber Oppenheimer empfand ich einfach als sehr langweilig.

Drei Dinge über die Vorher viel geredet wurden greife ich mal auf:

- Story:
Ich wusste das Oppenheimer eine Atombome gebaut hatte. Mehr aber auch nicht. Nun nach dem Film weiß ich das es er irgend eine Liebschaft mit einer Frau hatte die keine Blumen mochte und das er eine Fede mit so einem anderen Typen hatte der dafür sorgen wollte das Oppenheimer keine Sicherheitsfreigabe mehr bekommt damit er sich nirgends mehr einmischt.

Das hat mich leider komplett nicht interessiert. Mich interessiert doch eher wie man eine Atombombe baut. Wie sie zusammen gesetzt ist. Wie die Leute, abgeschieden in diesem Forschernest leben. Was in ihrem Köpfen umher ging.

Aber nein. 60% des Filmes ist Politik. Und dann nicht einmal spannende Politik. Da hört man Dramatische Musik wenn Leute durch Gänge laufen.

Ständige Zeitsprünge wo über Details gesprochen werden die vor 2.5 Stunden passiert sind.

Schwere Themen. Die mich leider nicht so wirklich gepackt haben.

Das Format:
Als Kamera Nerd war ich natürlich auch auf die IMAX scenen gespannt.
Auch hier...ganz ehrlich. "Nolan hör auf mit dem Kack."
Es ist einfach kein Mehrwert. Es reißt einen komplett aus dem Film wenn man andauernd das Format wechselt.
Auto kommt angefahren - IMAX - Bildschirmfüllend
Auto hält - IMAX - Bildschirmfüllend
Darsteller A spricht - 35mm - Letterbox
Darsteller B spricht - 35mm - Letterbox
Darsteller A schaut in die ferne - IMAX - Bildschirmfüllend

Ich versstehe das er sein IMAX nicht Letterboxen möchte.
Aber dann soll er es doch nicht bei dem 35mm machen.
Ich rede hier übrigens von Letterboxing, weil ich es so verstanden habe das er spherisch gedreht hat und nicht Anamorph.
Sollten die Letteboxen durch irgend ein anderes Format zu stande kommen, ok mein Fehler. Dennoch wählt man dann halt ein Format welches zum IMAX passt.

Hat mich jedenfalls bei Batman damals schon genervt.
Mann kann nicht von "Den Zuschauer in den Film reinziehen wollen" sprechen und dann so ein Lettebox-Kasper-Theater veranstalten.

Die Bombe:
Nolan zündet eine echte Bombe hieß es. Hat er sicherlich gemacht. Aber meine Güte stinkt die ab.
Da sieht man diesen enormen Bomben Behälter, der Mega cool aussieht und man kann die Anspannung spüren bevor auf den Knopf gedrückt wird.
Und was kommt? Eine Feuersäule die sie auch noch aus der eine totalen filmen.
Das hätte eine VFX Artist an einem Wochenende gebaut.
Ich hatte gar nicht das Gefühl das das Ding gefährlich ist.
Es fehlte einfach das größen Verhältnis.

Ist ja ok wenn er es so inszenieren wollte. Aber was vorher für ein Hickhack gemacht wurde weil er sie echt zünden wollte.
Vermutlich ist das Making of spannender als es im Film rübergekommen ist.

So...Jetzt hab ich mich etwas ausgekotzt. Lag daran weil ich von dem Film einfach total enttäusch war. der Film hat gute Momente und ist sehr hochwertig gedreht. Grad die Panoramen sind klasse.
Aber schneidet aus den 3 Stunden 90min raus. Dann unterhält der Film mich auch.
Ich hab einfach keine Lust mir den ein zweites mal anzusehen. Was bei den anderen Nolan Filmen übrigens nicht der Fall ist. Selbst Dunkirk hab ich schon mehrmals gesehen. Der für mich bis Dato der schwächste Nolan Film war.
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



r.p.television
Beiträge: 3519

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von r.p.television »

Ich hab den Film vor ca einer Woche gesehen im Heimkino in 4k.

Ich fand ihn nicht schlecht, aber ich habe mir ehrlich gesagt mehr erwartet und zwischendurch war es auch ein wenig einschläfernd (ich musste 2mal zurückskippen weil ich entschlummert bin - zur Entschuldigung für den Film: Ich war tatsächlich sehr müde).
VIelleicht habe ich trotz Zurückspulen die Szene übersehen, aber was ich vermisst habe, waren die technischen Pannen und Unfälle, die beim Projekt Manhattan passiert sind. Es ist ja immerhin ein Physiker so verstrahlt worden, dass er kurze Zeit später verstorben ist und auch weitere Leute im selben Raum sind stark verstrahlt worden. ISoweit ich mich erinnere ist er beim Setzen des Kerns mit dem Schraubenzieher abgerutscht und es gab eine kleine Reaktion. Klar heisst der Film "Oppenheimer" und damit versteht es sich auch, dass er dabei die Figur im Mittelpunkt ist. Aber so ein Unfall sollte doch thematisiert werden.



Frank Glencairn
Beiträge: 23297

Re: Oppenheimer - ästhetisch und handwerklich

Beitrag von Frank Glencairn »

-paleface- hat geschrieben: Di 28 Nov, 2023 10:05
Ich hab einfach keine Lust mir den ein zweites mal anzusehen. Was bei den anderen Nolan Filmen übrigens nicht der Fall ist. Selbst Dunkirk hab ich schon mehrmals gesehen. Der für mich bis Dato der schwächste Nolan Film war.
Geht mir ähnlich - Prestige war für mich der letzte wirklich gute Nolan Film.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



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