Jalue hat geschrieben: ↑Fr 30 Dez, 2022 18:31
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 30 Dez, 2022 18:07
Das man so einem Alleschecker erklären muß, das ein Filmer anders Licht setzt als ein Fotografe und beide Licht völlig anders wahrnehmen, ist schon echt hart, aber auch lustig, ne peinlich. :-))
Mal ganz unpolemisch gefragt und auch wenn ich mich jetzt vielleicht als Voll-Honk oute: Inwiefern setzt ein Kameramann anders Licht als ein Fotograf (wenn wir Blitzanlagen mal außen vor lassen)?
Ich bin kein Fotograf, habe aber schon mehrfach Making Offs von Shootings gedreht und mein Eindruck war, dass zumindest diese Fotografen nicht groß anders ausleuchteten, als ich es getan hätte. Mit dem Unterschied, dass die nicht als One-man-band agierten, sondern ein Rudel Assistenten die Lampen aufbauen ließen.
Aus meiner Beobachtung stellt es sich wie folgt dar und ich meine wenigkeit mit als Beispiel in Betracht ziehe.
Filmer, bzw die die es so gelernt haben, besonders Broadcast und Produktionfirmen gehen öfter mit direktem Licht, wie Fluter ans Werk, selbst wenn es um Portraits geht, maximal wird vielleicht unter die Decke geleuchtet, aber nicht wie beim Film mit bouncern, Softboxen oder Reflektionen gearbeitet wird.
Zusätzlich wird gerne volle Kanne Licht von hinten auf den Prota gedonnert, aber nicht im Sinne von es muß eine Tiefe zum Vordergrund entstehen, sondern die Birne muß brennen, ok etwas übertrieben. :-)
Gerne wird auch EB Style von Cam Asche ins Gesicht geleuchtet womit selbst ein Gesunder ausschaut als hätte er Scharlach etc.
Ich persönlich komme aus der Pharma/Tanz/Beauty/Labor/People Fotografie und habe von der Pieke eher das dezente weiche Ausleuchten gelernt bei dem ein Homogenes und Weißwertkorrektes Bild im Vordergrund stand.
Wenn ich mit anderen Filmern zusammen arbeite, stelle ich immer wieder fest, das wir völlig andere Ansätze haben.
ZB um bei dem angesprochenen Beispiel zu bleiben, ist so einem Filmer vielleicht mehr der Aktionsradius wichtig und so setzt er das Licht und kommt mehr oder weniger mit dem Licht des Hintergrundes einer riesigen Halle als überbleibsel klar, weil man die ja dann auch schlecht ausleuchten kann.
Ich gehe umgehrt ran und sorge dafür das über eine Blenden, Iso, available Light und Licht Kompensation ein möglichst freundlich heller Hintergrund ensteht, der dann wiederum die Beleuchtung für den Aktionsradius vorgibt, was zu einem völlig anderem Bild führt.
Selbstverständlich kann man all dies nicht verallgemeinern und viele gehen vielleicht ähnlich ran, aber oft erlebe ich eben, das wenn die "typischen" Produktioner ankommen, es eben zu völlig anderen Ergebnissen kommt.
Mitunter passt dem Kunden das auch so, aber eben nicht immer und so gibt es Kunden die denken dunkel ist meine Metalerbude auch ohne das Filmteam, da hätte ich es auch alleine machen können.
Aber wie gesagt, muß jeder für sich entscheiden, was auch gut ist, denn dadurch hat ja auch jeder sein standing. :-)