SiRpRoHxO hat geschrieben: ↑Do 01 Sep, 2022 16:21
Naja, find ich schon ein bisschen schwach, dass sie was von individuellen Angeboten schreiben und dann immer 600 wollen.
Ich schätze mal das ist deren "Spaßprojekte-Preis". Für Werbung dort würde ich pro Drehtag (1-2) eher das 5-10x kalkulieren. Also auch wenn Du es nicht so siehst, ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie Dir da eigentlich entgegengekommen sind.
Jott hat geschrieben: ↑Do 01 Sep, 2022 16:33
Kannst auch mal die Filmkommission fragen, wie streng das in der Praxis gehandhabt wird:
Oder auch den Anwalt vom Schloss, wenn der Dir dann eine Abmahnung schickt. Glaube nicht, dass das wirklich vor Gericht geht (zuerst Abmahnung), allerdings wird die Abmahnung dann die 600€ wohl deutlich übersteigen.
Wie schon gesagt, Du hast Dich kommunikativ leider in eine sehr ungünstige Situation gebracht. Glaube auch, dass Kulanz immer eher funktioniert, wenn man vorher fragt und klar macht, um welche Art / Größe des Projekts es sich handelt. Aber hinterher, oft können die selbst nicht wirklich aus, weil dann hört das Produktionsfirma XY, die da vor einem Jahr noch 4-5-stellige Summen gelassen hat, wieso das auf einmal auch anders geht. Wie Du schon sagst, Leute fotografieren dort - aber die zahlen wohl auch einen Haufen Geld für die Hochzeit. Und Touristen fotografieren dort auch, aber die produzieren halt hauptsächlich Urlaubserinnerungen für persönliche Nutzung oder Instagram. Selbst der Kontext eines professionell aufgenommenen Fotos auf Instagram als Urlaubserinnerung ist ein anderer Kontext als die Nutzung in einem Film.
Es gibt halt leider - man kann jetzt streiten ob das so sein soll, oder nicht - kaum mehr Unterscheidung zwischen ambitioniertem Hobby, das aber "nicht-kommerziell" (auch da: wo hört das auf, fängt das an) ausgeübt wird und kommerziellen Projekten. Du drehst in 4K, du nutzt es als VFX-Plate(?), wo fängt für einen Laien da kommerziell an und wo hört das auf? Ab dem Moment wo Du mit Film verdienst? Und was, wenn Du eigentlich nichts damit verdienst (obwohl das so geplant wäre), kriegst Du Geld vom Museum zurück, weil Du dich verkalkuliert hast und der Film Miese macht?
Das ist ein heikles Thema, aber Du bist schnell im kommerziellen Feld, auch wenn Du an der Sache konkret keinen Cent verdient hast. Läuft das Ding auf einem Festival und packst du es Dir auf eine Homepage wo Du vielleicht sogar als "Filmemacher" tituliert bist, wirst Du schwer belegen können, da nicht (zukünftige) kommerzielle Interessen wahrzunehmen. Ist auch seit unbegrenzter online-zur Verfügung stellen nicht leichter geworden. Vmtl wärst Du vor 15 Jahren, mit der Zusicherung dass Du den Film für den eigenen TV oder den Videoclub drehst noch als Amateur eingestuft worden und die hätten leichter gesagt "Mach doch!". Seit online nicht-kommerzielle zwischen kommerziellen Produktionen stehen, verschwimmt auch das zunehmend.