iasi hat geschrieben: ↑Di 22 Jun, 2021 06:25
.. nicht auch "unterhält"...vermeintliche Zuschauerwünsche .. scheinbar erfolgreiche Zutaten..
Weshalb diese Relativierungen?
Wenn der Film nicht unterhält, den Zuschauerwünschen nicht entspricht, und die Zutaten nicht erfolgreich sind, wird es halt ein Flop.
Beispiele dafür gibt's genug, und die sind unabhängig vom Budget.
Erfolg für einen Film (oder jede andere Form von Kultur) ist, wenn ihn möglichst viele Leute sehen wollen.
Wenn ihn viele nicht nur einmal sehen wollen - also 3 mal ins Kino gehen und dann noch die DVD kaufen - hat man offensichtlich die richtigen Zutaten gehabt.
Es gibt keine "scheinbar erfolgreichen" Zutaten, sondern nur eindeutig erfolgreiche und erfolglose.
Daraus versucht Hollywood seit den 20er Jahren ein Patentrezept zu basteln, welches zwar keine 100% Trefferquote hat, aber bei der jeweiligen Zielgruppe einigermaßen funktioniert.
Was passiert, wenn man sich selbst über diese Erkenntnis stellt, und snobistisch auf den Massengeschmack herab sieht, sieht man nicht nur an vielen Arthouse Produktionen, sondern auch am Theater und anderen Kunstformen - kaum jemand will das sehen, geschweige denn dafür zahlen.
Während sich die "kritischen, und avantgardistischen Kreativ-Künstler" gegenseitig beweihräuchern und Preise im Kreis vergeben, arbeiten sie aus reiner Selbstüberhöhung und Ignoranz völlig am Publikum vorbei.
Wenn sie das Publikum dann endgültig verloren haben (die sind halt zu blöd um das zu verstehen, was wir hier machen), rufen sie nach staatlicher Zwangssubvention um ihren gescheiterten Ansatz ( nur unterhalten ist bäh - Geld verdienen wollen sowieso) weiter verfolgen zu können.
Kunst muß nicht zwingend finanziell erfolgreich sein, aber wenn sie der Masse gefällt, ist sie das quasi automatisch- und nichts daran ist verwerflich.
Aber Kunst die keiner haben will, trotzdem auf dem Rücken der Steuerzahler am Leben zu halten, nur weil ein kleiner elitärer Kreis das so will (und sich innerhalb dieser Blase auch noch gegenseitig Subventionen zuschustert), das halte ich für verwerflich.
iasi hat geschrieben: ↑Di 22 Jun, 2021 06:25
Man muss schon auch mit Feuer und Flamme hinter dem stehen, was der Film beabsichtigt..
Wenn der Film irgendwas anderes "beabsichtigt" als die Leute zu unterhalten, dann sind wir schon wieder im Bereich wo der Filmemacher zum selbsternannten Prediger für seine Agenda wird, und damit beim Propagandafilm.
Diese Unwilligkeit einfach nur dienen zu wollen, statt jedem ständig die Themen die einem selbst wichtig sind, ungefragt um die Ohren zu hauen, dieser Größenwahn, man sei im Besitz gewisser Erkenntnisse die man den Leuten unbedingt reindrücken müsse, weil das gut sei, scheint mir eher eine Therapieform als Kompensation für den eignen Minderwertigkeitskomplex.
In a nut shell: Jetzt hab ich's allen gesagt - jetzt bin ich endlich wichtig.