bteam hat geschrieben: ↑Fr 03 Jul, 2020 09:48
Iasi, ich glaub wir haben Deine Sicht der Dinge jetzt (eigentlich schon 2016-2017-2018-2019) alle verstanden.
Sorry, ich möchte Dir echt nicht zu nahe treten aber gehst Du einer geregelten Arbeit nach? Du hast scheinbar wahnsinnig viel Freizeit ;) Das ist doch toll...nutz die doch endlich, geh als Assistent (oder eher Praktikant) mal auf nen richtigen Dreh. Das könnte eine Offenbarung sein. Solltest nur nicht dem DoP gleich am ersten Tag verraten, dass er mit Autofokus viel produktiver wär und das das überflüssige lighting department nur wertvolle Drehzeit kostet..
Du redest die ganze Zeit von Kino. Leider vermittelst Du hier tagtäglich den Eindruck des frustrierten Kacheltisch Ronnie`s mit nem haufen Kameras in der Glasvitrine, dessen größtes Problem es ist, dass die neue 1180 Eure Cine-Kamera mit Samyang Prime einfach nicht auf den 350 Euro Einhand Gimbal passen will. Auch nach monatelanger Einarbeitung in Dein neues Werkzeug (!) sind Deine Testaufnahmen immer noch scheiße und deshalb postest Du dann hier Hollywoodgeschichten um Dir selbst einzureden das Deine Bilder genauso geil wären, hättest Du nur auch die neue GlobalShutter superduper HighEnd Kamera.
Und wenn Du dann (was ja eh aus div. Gründen nicht passieren wird, aber angenommen wenn) endlich die Komodo besitzt, sie sogar auf deinen Gimbal passt, du dich irgendwann "Eingearbeitet" hast. Wenn Du dann erschüttert feststellst, dass die Wahl des Objektivs (auch noch im RawZeitalter 2020) viel größeren Einfluss auf das Bild hat als Sensor XY Raw 420 444 3:1 et cetera pp, wirst Du dann wieder nichts drehen, dafür in die Welt der Linsen eintauchen und uns dann die nächsten 5 Jahre täglich erzählen, dass man ohne mindestens nen Satz Cooke`s gar nicht erst anfangen braucht? Oder tut es dann doch Deine adaptierte Fotooptik mit Vari ND damit das ganze noch auf Deinen Gimbal passt und Du als OneManBand finally die deutsche Kinolandschaft revolutionieren kannst?
Wenn ich dich so reden höre, dann kommen mir Beamte in den Sinn, die es immer schon gemacht haben, die daher wissen, wie man es macht, und die auch erwarten, dass man es weiterhin so machen muss.
Dass sich Dinge ändern, ist ihnen nicht bewußt - auch weil ja schließlich richtig ist, wie sie es machen.
Wer es bezahlt, ist ihnen dabei natürlich klar: Andere.
Natürlich müssen diese Anderen so viel bezahlen, wie unsere Beamten benötigen.
Und natürlich ist es ihnen keinen Gedanken wert, ob den Ausgaben dann auch Einnahmen gegenüberstehen werden.
Der Kunde bezahlt.
Der Produzent bezahlt.
Das Ergebnis? Auf das Machen kommt es unserem Beamten an. Der Sinn ergibt sich aus dem Machen des Ergebnisses.
Wir wollen einen Film drehen! Wovon der Film handelt und was er eigentlich bewirken soll, ist bestenfalls zweitrangig.
Wir wollen cinematischen Look! Das ist dann der Stempel, der alles beglaubigt. Was für ein Stempel das genau ist, darauf kommt es nicht an. Es muss nur irgendwie nach
Film aussehen.
Dabei ändern sich die Zeiten.
Eine Kamera von 10x10x10 cm liefert Bilder, die auch für die Leinwand völlig ausreichen.
Der Beamte kann damit natürlich nichts anfangen. Mühsam bringt er die kleine Kamera auf die gewohnte Form, um eben wie gewohnt das Gewöhnliche zu drehen.
GlobalShutter? Brauchen wir nicht - hatten wir bisher ja auch nicht gebraucht.
4k? Brauchen wir nicht - früher hatte auch PAL gereicht.
Interne Fokusmotoren? Wollen wir nicht - das sind wir nicht gewohnt.
Gimbal? Eine Kamera gehört auf die Schulter oder aufs Stativ. Wenn schon aus der Hand, dann geschüttelt.
Objektive müssen vor allem lichtstark sein und als Cine-Primes daherkommen. Schön dick mit den gezackten Ringen und dem beeindruckenden Klappenvorbau. Welche Bildwirkung sie erzeugen, muss der Beamten nicht mehr bedenken, denn wie gewohnt, wird die Brennweite nach Vorschrift gewählt. Auch am Blendenring wird wie gewohnt gedreht.
Gelernt hat unser Beamter sein Handwerk bei anderen Beamten.
Leider sehen die Ergebnisse dann entsprechend aus - eben wie vom deutschen Amt. :)