@ Dirah
Du brauchst keine Tilt-Shift Optiken für den Sony Mount, weil alle Tilt/Shift Optiken ohnehin rein manuelle Optiken sind. Da musst Du selbst die Blende von Hand einstellen und kannst relativ günstige rein Mechanische Adapter verwenden. Die Kamera steuert da lediglich den Verschluß. Aber dadurch hast Du quasi die freie Wahl der Hersteller. Mit einer Canon oder Nikon Kamera hättest Du zumidest noch die Blendensteuerung bei Objektiven mit Datenübertragung, aber auf dieses Feature kann man gut verzichten. Bewährt und gut ist z.B. das Canon TS-E 17mm (für 2000,-€ Straßenpreis)
https://www.canon.de/lenses/ef-tilt-and-shift/
oder das neuere Nikkor PC-E 19mm (ca. 3300,-€ Straßenpreis)
https://www.nikon.de/de_DE/product/nikk ... mm-f-4e-ed
Eine günstige Budget-Variante sind z.B. die Tilt-Shift Optiken von Samyang. Z. B. das 24mm für ca. 700,-€. Klar das man dort ein paar Abstriche bezüglich der Mechanik und Optik macht.
https://www.samyanglensglobal.com/en/pr ... hp?seq=266
Ein Architekturfotograf benutzt normalerweise eine technische Kamera für sowas, d.h. man nimmt die Verstellungen an der Kamera vor und hat dann die Verstellmöglichkeiten bei allen Brennweiten die klassischerweise einen größeren Bildkreis haben als das Sensorformat. Mit einer DSLR/DSLM hat er stattdessen dann eben mehrere Tilt-Shift Optiken. Der Vorteil der Verstellung liegt in der Perspektiven- und Schärfeebeneverlagerung. Also z.B. einen Flur/Korridor lang zu Filmen und die komplette Wand scharf zu bekommen, stürzende Linien oder unschöne Spiegelungen zu vermeiden, im Film wird hin und wieder der Miniatureffekt verwendet usw. Durch eine T/S Optik siehst Du das fertige Bild bereits wärend der Aufnahme, was ein unschätzbarer Vorteil gegenüber z.B. einer nachträglicher Perspektivenkorrekturen am Rechner ist. Bei denen verlierst Du nicht nur einen guten Teil Deiner Filmqualität durch's Croppen, sondern übersiehst auch leicht mal unschöne Verzerrungen die durch die Tilt/Shift Bewegung entstehen.
Eine Mattebox müsste sehr variabel einstellbar sein damit Du sie an UWW-Objektiven überhaupt nutzen kannst. Normalerweise benutzen Filmer da eher French Flags. Es gibt aber wie Du schon selber gesehen hast auch spezielle Halterungen für Filtersysteme. Ich kann das System von Haida empfehlen, das vor allem durch die optisch sehr guten Oberflächenbeschichteten (keine zusätzliche Vignette) und trotzdem noch bezahlbaren Filter glänzt:
https://haida-deutschland.de/filterhalt ... e-150/?p=1
Mir persönlich reicht sogar ein 21mm Zeiss Distagon als kürzeste Brennweite. Im Fotobereich kann ich auch Stitchen, wenn es wirklich mal super Weitwinkelig sein muss und bei Film habe ich ja immer noch die Option des Schwenks um Dinge zu zeigen. Ist oft auch viel interessanter als immer alles drauf zu haben. Ein Architekturfotograf/Filmer wird sicher auch kürzere Brennweiten dabei haben, die er aber verhältnismäßig selten nutzt. Denn im WW-Bereich werden Kreise zu Eiern und der Bildrand unschön in die Breite gezogen. So wird da schnell aus einem Hochformat-Gemälde an der Wand auf dem späteren Foto/Film ein in die Breite gezogenes Querformat :) Im Fotobereich hat man daneben den Vorteil die eventuelle Verzeichnung oder Vignette der Optik mit der Software herausrechnen zu können. Das geht im Filmbereich eigentlich nur bei wenigen teuren Optiken die auch Metadaten liefern. Aber in den meisten Fällen fällt eine Verzeichnung bis ca. 3% kaum auf. Moderne gute Optiken bis runter zu 18mm im Vollformat sollten das fast alle schaffen.
Ich würde erst einmal die Brot und Butter Objektive besorgen, bevor ich mir extreme Brennweiten anschaffe. Du würdest Dich wundern, wenn Du wüsstest wie häufig Architekturfotografen längere Brennweiten benutzen. Nicht nur für Details an Fassaden/Objekten, oder Fernsichten. Und falls ich Dir noch einen Tipp geben darf. Das wichtigste ist die Sicht, oder anders gesagt der Kamerastandpunt. Der ist noch wichtiger als eine Perspektiven-Korrektur. Ein hoher Kamerastandpunkt z.B. sieht deutlich besser aus, als ein niedriger Standpunkt, bei dem man den Boden aus dem Bild shiftet und die Perspektive korrigiert. Und natürlich das Timing für den richtigen Sonnenstand und Wetter.
VG