roki100 hat geschrieben: ↑Mo 07 Jun, 2021 14:40
Nein, sondern nicht alle Tipps sind wirklich hilfreich oder nicht alles muss jedem gefallen... egal ob diese jeder ein roki oder an ein Boris ist. Denn (wie oft denn noch?) es handelt sich um Geschmacksache.....
Natürlich bleibt Dir Dein Geschmack unbenommen. Deine ästhetische Vorliebe sind kontrastarme Bilder, ich vermute mal, weil sie das Gegenteil sind vom klassischen Amateurvideo- und Fernsehshowlook mit seinen starken Kontrasten und knalligen Farben (und bei klassischem Amateur-Camcorderlook auch schwarz absaufenden Schatten und weiss geclippten Spitzlichtern).
Die Kontrastarmut setzt Du sehr buchstäblich um, indem Du mit Kameras aufnimmst, die relativ hohen Motivkontrast- bzw. Dynamikumfang erfassen und den dann in relativ schmalen (ca. 6-7 Blenden von den in Rec709 zur Verfügung stehenden 8 Blenden) Display-Kontrastumfang des Zielmediums komprimierst. De gustibus non disputandum est.
Die Kritik setzt nur dann ein, wenn Du Mitforisten, denen auffällt, dass wegen Deiner ästhetischen Entscheidungen Werte im Bild bzw. der Kontrastumfang abgeschnitten sind, vorhältst, ihre Monitore seien "nicht gut kalibriert", oder eben in Antworten wie diesen hier:
roki100 hat geschrieben: ↑So 06 Jun, 2021 20:44
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 06 Jun, 2021 20:39
Vielleicht solltest Du Dein Bild mal korrekt belichten, dann fällt Dir plötzlich auf, das Du bei Deinen
3 Farben im Bild sogar mit 6Bit klarkämst.
ja belichten, könnte ich vll. mehr (ich lasse es aber so wie es ist, weil mir das so gefällt). Aber, an Farben würde sich nichts ändern, sondern das bild wird im vergleich nur mehr belichtet aussehen... Das ich dir das auch noch erklären muss. ;)
Ich versuch's mal zu erklären:
- Wenn Du Dein Bild unterbelichtest, reduzierst Du effektiv dessen Bittiefe. Also, wenn Du z.B. mit einer 10bit-Kamera so belichtest, dass die Spitzlichter des Motivs zwei Blenden unterhalb des Clippings (bzw. des Zebra-Ausschlags) landen, hast Du effektiv nur noch ca. 8bit im Kameramaterial (weil Bit 9 und Bit 10 der Farbkanäle nicht belichtet sind bzw. in der Datei aus Nullen bestehen).
- Wenn Du dann so gradest, dass der Schwarzwert angehoben ist und der Weisswert abgesenkt, bleiben in Deinem rausgerenderten 8bit-YouTube/Vimeo-Material ebenfalls das unterste Bit (für den Bereich Schwarz bis Dunkelgrau) und das oberste Bit (für den Bereich Hellgrau bis Weiss) leer, und Du hast effektiv nur noch ca. 6-7bit Farbttiefe in Deinem rausgerenderten Video.
Du könntest also das gleiche oder zumindest ein sehr ähnliches Bild erzielen, wenn Du mit einer 8bit-Kamera mit Log-Profil (wie z.B. einer alten Sony A6x00 oder A7x und SLog2) Dein Motiv so aufnimmst, dass deren Sensor voll belichtet ist [also knapp unter Zebra-Ausschlag bzw. ETTR] und dann in Deinem gewohnten Stil kontrastarm graden. Jeder hier kann Dir praktisch garantieren, dass Du dann auch in der Golden Hour keine Banding-Artefakte in den Farbverläufen des Sonnenuntergangs kriegen wirst. Deine Behauptung, dass Du für diese Bilder 10bit oder RAW brauchst, beruht auf einer Fehlannahme.
Darauf versuchen Dich hier einige Leute hinzuweisen, bekommen von Dir aber nur die obigen Trotzreaktionen.
(Für ein Bild bzw. Grading wie dem Nomadland-Still braucht man aber tatsächlich 10bit+Log oder RAW, oder eine 8bit-Kamera mit einem Dynamikumfang-komprimierenden Rec709-Profil, die genau so ein Bild fix und fertig aufzeichnet.)