Schönen guten Tag!
Vor rund 20 Jahren habe ich für wenig Geld vom damaligen SFB eine Bosch KCM 125 bekommen, sogar samt eines Vinten-Pedestals. Das ist der Vorgänger des Fulmar, heißt wohl HP 419. Als Objektiv ist ein Schneider Variogon 14,5 x 13 dran.
Alle nachgeordneten Geräte (CCU, Bedienteile) habe ich vor vielen Jahren entsorgt, weil ich kein Museum bin, es genug erhaltene Geräte gibt und ich keinen Bedarf sehe, die Kamera in PAL-Auflösung jemals wieder in Betrieb zu nehmen. Aber ich habe eine andere Idee. Da es bei mir immer häufiger vorkommt, dass ich Bluebox-Aufnahmen mache, will ich jetzt diesen Aufbau ein wenig professionalisieren und einen festen Hintergrund aufbauen und die Beleuchtung an einer richtigen Traverse montieren. Ich werde nun aber grün statt blau nehmen, weil man damit noch etwas besser stanzen kann.
Eigentlich steht meine Museumskamera jetzt nach einem kleinen Umbau an genau der Stelle, wo ich künftig meine Greenscreen-Aufnahmen machen werde. Jetzt frage ich mich: Ist es mit vertretbarem Aufwand möglich, die Museumskamera dadurch zu neuem Leben zu erwecken, dass man eine kleine Boxkamera einbaut? Entweder könnte man das so machen, dass die Bildebene der Kamera da sitzt, wo sie jetzt auch ist, so dass man das vorhandene Objektiv nutzen kann. Allerdings weiß ich nicht, ob dessen optische Leistungsfähigkeit für 4K bzw. HD ausreicht. Oder als zweite Variante könnte man auch das Objektiv entkernen und dann eben die Boxkamera samt aktuellem Objektiv vorne in den Kasten des Schneider-Objektives reinbauen. Wenn man da den vorderen Bereich innen schwarz macht und die Kamera und das Objektiv ein wenig zurücksetzt, ist alles schwarz und nicht zu sehen. Vermutlich reicht da sogar eine Festbrennweite, weil es dort ohnehin nur eine einzige Aufnahmesituation gibt, die genau reproduzierbar ist. Die Feinkadrierung mache ich eh bei der Anpassung von 4K auf HD.
Das müsste so laufen, dass man auch in das Monitorgehäuse einen aktuellen Monitor einbaut, dass man Schärfe und Zoom im Idealfall mit den vorhandenen Bedienelementen steuern kann, dass man noch einen kleinen Regler für die Blende hat und dass man irgendwo unauffällig einen SD-Kartenschlitz einbaut und eine der vorhandenen Tasten zur REC-Taste macht. Die Kamera müsste so beschaffen sein, dass sie bei Vorhandensein von Strom direkt aufnahmebereit ist und man dann mit einem der vorhandenen Taster die Aufnahme auslösen kann. Als i-Tüpfelchen könnte dann auch das Rotlicht angehen.
Klingt jetzt vielleicht ein wenig abgefahren - müsste aber möglich sein. Vielleicht würde sich ein Werkstatt-Pensionär über eine solche Aufgabe freuen. Was haltet Ihr davon? Welche Kamera würde sich da eignen? Original sind da drei 1-Zoll-Röhren verbaut. Viel größer wird der Bildkreis vermutlich nicht sein, so dass ein MFT-Sensor nicht vollständig ausgeleuchtet wird. Da ich aber als Zielformat nur HD habe, wäre das wohl sogar ein zu vernachlässigendes Problem. Ich vermute eher, dass die optische Leistung des Objektives nicht reichen wird, so dass wir dann doch über Boxkamera und Objektiv im Objektivkasten reden.
Beim Pedestal ist auch was zu machen, und zwar ist das durch Gasverlust inzwischen auf unterster Stufe angekommen. Da muss Stickstoff nachgefüllt werden, das entsprechende Ventil habe ich gefunden. Weiß jemand, wie das konkret funktioniert? Braucht man da einen speziellen Adapter? Vermutlich ist dieses Wissen heute im rbb nicht mehr vorhanden, so dass auch dies wohl eine Frage an die Ruheständler ist...
Matthias
kcm_125.jpg
stickstoffventil.jpg
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