Was mich nur immer stört, wenn es um "Filterblasen" geht, ist die Tatsache, dass immer nur Menschen die sich in alternativen Medien informieren, in einer Filterblase bewegen und die, die Mainstream-Medien konsumieren, nicht. Also die Massenmedien behaupten immer, ihre Nachrichten wären sauber und andere oft nicht. Als es die alternativen Medien über das Internet, noch nicht gab, haben sich quasi alle in der Filterblase des Mainstreams aufgehalten. Das was in der Zeitung stand, oder über die Flimmerkiste verbreitet wurde, galt als Wahrheit.
Heute wissen wir, dass nachweislich Mainstream-Medien, Fake-news verbreitet haben.
maiurb hat geschrieben: ↑Di 19 Sep, 2017 11:15Als es die alternativen Medien über das Internet, noch nicht gab, haben sich quasi alle in der Filterblase des Mainstreams aufgehalten. Das was in der Zeitung stand, oder über die Flimmerkiste verbreitet wurde, galt als Wahrheit.
Heute wissen wir, dass nachweislich Mainstream-Medien, Fake-news verbreitet haben.
Die "Prawda" (griffige Zusammenfassung für offizielle Verlautbarungen, für die der sonore Tagesschausprecher alter Garde stehen kann, der etwa demonstrierende Studenten bis in die Siebziger noch als "Chaoten" bezeichnete) war aber immer auch ein "Eichmaß". Der Standard, an dem der Einzelne den Grad seines unabhängigen Denkens messen konnte. Heute möchte der Bürger seine Informationen griffig aufbereitet haben, und der Widerspruch, ja sogar die Widersprüchlichkeit selbst, bleibt auf der Strecke. Der Pluralitätsanspruch unserer ÖR-Medien ist totalitär (Widerspruch bemerkt?). In Talkrunden wird kontrovers diskutiert, aber das Setting und die Moderation sind nicht unvoreingenommen. Nichts bringt Zweifler so effektiv zum Schweigen als sie laut schreien zu lassen und dabei die Augenbraue zu heben.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
maiurb hat geschrieben: ↑Di 19 Sep, 2017 11:15
Als es die alternativen Medien über das Internet, noch nicht gab, haben sich quasi alle in der Filterblase des Mainstreams aufgehalten. ...
Heute wissen wir, dass nachweislich Mainstream-Medien, Fake-news verbreitet haben.
ja,
leider richtig :-(
obwohl bei mainstream-medien noch zw ÖffRech und kommerziellen zu unterscheiden wäre.
Das Prinzip der ÖffRech ist m.E. schon sinnvoll. Dennoch versuchen wohl fast alle höheren
Amts-Inhaber die Deutungshoheit der Information unter Kontrolle zu bekommen.
Klassisches Beispiel dafür war das Adenauer-Fernsehen (aka ZDF), dass der vermeintlich
tendenziösen ARD-Bericht-Erstattung Paroli bieten sollte. Was eben nichts anderes bedeutet,
als dass die eigene Version des Sachverhaltes (aka "Wahrheit") verbreitet werden sollte.
Also einfach umgekehrt tendenziös. Zum Glück hat sich das ZDF ein Stück weit davon
emanzipieren können. Natürlich nicht zu 100% erfolgreich. Viele mögen sich noch an die
recht differenzierte Berichterstattung des unabhängigen ZDF-Reporters vor Ort in Bagdad bei
Ausbruch des 2. Irak-Krieges erinnern. Leider musste er das später mit Rauswurf bezahlen.
So differenziert wollte man es dann doch nicht haben.
Dennoch ist das ÖffRech-Prinzip (klassisches BBC-Modell) wohl das beste, was realistisch
erreichbar ist.
Die kommerziellen kann man hier - bis auf wenige Ausnahmen - schon fast außen vor lassen.
Denen geht es ohnehin um Quote, da kann die Autentizität manchmal eher störend sein.
Zumindest rangiert Autentizität, Relevanz und Differenzierung eher auf den hinteren Plätzen
der Priorität. Statt Vielfalt findet man dort eher eine Vervielfältigung der Einfalt.
Helfen da alternative Medien?
Die Angst einiger höherer Amts-Inhaber (zB URL-Blockierung in China) scheinen mir eher
größer zu sein als die Wirkung dieser Medien. Und da die Menge an Postings oft
erdrückend ist flüchten viele dann doch wieder lieber in ihre Filterblase/Echo-Box.
Freiwillig :-(
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