Frank Glencairn
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

Rick SSon hat geschrieben: Sa 15 Sep, 2018 09:34

Wahrscheinlich steht jetzt BRAW in Sachen Moire endlich nicht mehr ProRes nach.
Na ja - der Grund, warum ProRes "cleaner" war was Moire und Rauschen betrifft ist der, daß feine Bildinformation durch die Komprimierung das erste war, was aus dem Fenster geworfen wurde.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



nic
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von nic »

WoWu hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 19:31 Wenn Du ein paar Fakten statt Polemik hättest, wäre das deutlich hilfreicher.

Welche „neuen“ De-Mosaicing Schemata (außer den genannten) sind denn seit 2014 dazu gekommen ?
Ich lerne gern dazu.
Nenn doch mal Ross&Reiter oder reichte es nicht zu mehr als Polemik.

seit einigen Jahren nicht mehr mit gängigen Rawformaten gearbeitet hat
Da lässt mal wieder jemand den „Praktiker“ raushängen.
Das ist ehrliche Frustration, keine Polemik. Ich finde es ja gut, dass du immer wieder Quellen zusammenträgst und viele Diskussionen damit voranbringst. Aber manchmal ist es einfach nur anstrengend, vor allem wenn es sich dann im Kreise dreht.

Dass man zB den demosaicing-Algorithmus auswählen muss, ist bei den gängigen Rawformaten schon längst nicht mehr notwendig. Das erledigen die NLEs und/oder die Hersteller-SDKs für dich, für den Anwender ändern sich nur die möglichen Funktionen (Raw-Einstellungen) und die Renderzeit, bzw. die Echtzeitfähigkeit, je nach Ausgangsmaterial. Ob du jetzt mit Redraw, CDNG, PRR oder Arriraw arbeitest, mit dem debayering an sich hast du gar nichts zu tun. Das ist also keinerlei Kriterium um zu erkennen, ob du mit „echtem Raw“ arbeitest oder nicht. Auch kenne ich keinen Hersteller, der darum einen Hehl machen würde, ob es sich nun um ein Rawformat oder einen guten Akquisitionscodec handelt. Apple hat mit PR einen guten 444/422-Codec an der Hand, den fast alle Kamerahersteller lizensiert haben, wieso sollten sie uns mit PRR betrügen? Wieso sollte BM mit CDNG betrügen? Panasonic bietet tolle 10bit 422 log Codecs - und kommunizieren das so. Und bietet zusätzlich Raw. Sony bietet auch tolle herkömmliche Codecs. Aber eben auch uncompressed Raw oder compressed als X-OCN. Was treibt dich um an jeder Ecke Betrug zu wittern? Raw hat gewisse Vorteile. Herkömmliche Akquisitionscodecs wiederum andere. Hinterlistig einen Codec als Rawformat auszugeben wäre einfach nur unsinnig.



Jott
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Jott »

wowu hatte sich im Verschwörungsthread selbst als Truther positioniert. Er geht in der Tat davon aus, dass wir alle belogen und betrogen werden. Muss man akzeptieren.



dienstag_01
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von dienstag_01 »

7nic hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 21:49
WoWu hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 19:31 Wenn Du ein paar Fakten statt Polemik hättest, wäre das deutlich hilfreicher.

Welche „neuen“ De-Mosaicing Schemata (außer den genannten) sind denn seit 2014 dazu gekommen ?
Ich lerne gern dazu.
Nenn doch mal Ross&Reiter oder reichte es nicht zu mehr als Polemik.

Da lässt mal wieder jemand den „Praktiker“ raushängen.
Das ist ehrliche Frustration, keine Polemik. Ich finde es ja gut, dass du immer wieder Quellen zusammenträgst und viele Diskussionen damit voranbringst. Aber manchmal ist es einfach nur anstrengend, vor allem wenn es sich dann im Kreise dreht.

Dass man zB den demosaicing-Algorithmus auswählen muss, ist bei den gängigen Rawformaten schon längst nicht mehr notwendig. Das erledigen die NLEs und/oder die Hersteller-SDKs für dich, für den Anwender ändern sich nur die möglichen Funktionen (Raw-Einstellungen) und die Renderzeit, bzw. die Echtzeitfähigkeit, je nach Ausgangsmaterial. Ob du jetzt mit Redraw, CDNG, PRR oder Arriraw arbeitest, mit dem debayering an sich hast du gar nichts zu tun. Das ist also keinerlei Kriterium um zu erkennen, ob du mit „echtem Raw“ arbeitest oder nicht. Auch kenne ich keinen Hersteller, der darum einen Hehl machen würde, ob es sich nun um ein Rawformat oder einen guten Akquisitionscodec handelt. Apple hat mit PR einen guten 444/422-Codec an der Hand, den fast alle Kamerahersteller lizensiert haben, wieso sollten sie uns mit PRR betrügen? Wieso sollte BM mit CDNG betrügen? Panasonic bietet tolle 10bit 422 log Codecs - und kommunizieren das so. Und bietet zusätzlich Raw. Sony bietet auch tolle herkömmliche Codecs. Aber eben auch uncompressed Raw oder compressed als X-OCN. Was treibt dich um an jeder Ecke Betrug zu wittern? Raw hat gewisse Vorteile. Herkömmliche Akquisitionscodecs wiederum andere. Hinterlistig einen Codec als Rawformat auszugeben wäre einfach nur unsinnig.
Aber das BM einen Codec, der das Demosaicing *teilweise* (was immer das heisst) in-Camera erledigt, dann RAW nennt, lässt dich nicht an deinen eigenen Einschätzungen zweifeln?



WoWu
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von WoWu »

Ich habe ja auch nichts dagegen, wenn Anwender scheiss Codecs benutzen, dann sollen sie aber nicht die vom Hersteller selbsternannten RAWs mit dem Vergleichen, was als RAW in die Fotographie eingegangen ist.
Da schmückt sich so mancher Hersteller mit Federn, die ihm gar nicht zustehen.
Was ProRes angeht, können die Meinungen auch auseinander gehen.
Aber jedem steht eben nur die Qualität zu, die er in der Lage ist, zu erzeugen.

Was die (automatische) Auswahl der Demosaicing Schemata angeht, wäre ich nicht so sicher, wie Du, denn ein gutes Demosaicing ist vom Content abhängig und den Zielen, die man in der Produktion mit den Algorithmen erreichen will.
Ein „quick&dirty“ Eingeitsalgorithmus ist dasselbe, als wenn Du die Kamera permanent im Automatikmodus betreibst.
Und, ganz ehrlich gesprochen .... die meisten RAWs sind sowieso nur flache Videos. Die Anwender hinterfragen das nur genauso wenig, wie die Frage der spatiale Auflösung, die auch nur nach der Nummer auf dem Karton entschieden wird.
Spätestens, wenn Du dabei bist, premium Content zu machen, für den der Abnehmer hohe Lizenzkosten zahlen soll, fängst Du an, mal über solche Parameter nachzudenken.
Aber für den meisten Content, mal ne DVD oder ein Imagefilmchen, wenn nich sowieso für ne kurze Youtube-Nummer, hast Du Du Recht. Da reicht auch Fake-Raw.
Und was die Frage angeht, warum die Firmen einen betrügen sollten ?
Warum schreiben sie irgendwo 8K drauf, wenn nicht mal vernünftiges 4K dabei heraus kommt?
Die Antwort ist ganz einfach ... Marketing, weil es immer Kaufvolk gibt, die jeden Mist glauben weil sie nichts hinterfragen.
Aber das BM einen Codec, der das Demosaicing *teilweise* (was immer das heisst) in-Camera erledigt, dann RAW nennt, lässt dich nicht an deinen eigenen Einschätzungen zweifeln?
Nein, ganz im Gegenteil.
Wenn man sich die Verzahnung in hochwertigen Schemata der De-mosaicing Verfahren mal ansieht, macht das umso weniger Sinn.
Kann natürlich sein, dass sie bilineare Interpolation machen, das ist einfach zu implementieren und erfordert so gut wie keine Verarbeitungszeit, erzeugt aber sichtbare Artefakte. Die könnte man dann auch gleich und komplett in der Kamera lassen. Denn deren Auslagerung lohnt sich wirklich nicht.
Mich irritieren auch die Aussagen in dem Interview, das Stefan verlinkt hat, die passen irgendwie gar nicht mit RAW zusammen.
Aber das ist alles Glaskugel ... mal sehn, was hinterher dabei herauskommt.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



nic
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von nic »

dienstag_01 hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 22:15
7nic hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 21:49

Das ist ehrliche Frustration, keine Polemik. Ich finde es ja gut, dass du immer wieder Quellen zusammenträgst und viele Diskussionen damit voranbringst. Aber manchmal ist es einfach nur anstrengend, vor allem wenn es sich dann im Kreise dreht.

Dass man zB den demosaicing-Algorithmus auswählen muss, ist bei den gängigen Rawformaten schon längst nicht mehr notwendig. Das erledigen die NLEs und/oder die Hersteller-SDKs für dich, für den Anwender ändern sich nur die möglichen Funktionen (Raw-Einstellungen) und die Renderzeit, bzw. die Echtzeitfähigkeit, je nach Ausgangsmaterial. Ob du jetzt mit Redraw, CDNG, PRR oder Arriraw arbeitest, mit dem debayering an sich hast du gar nichts zu tun. Das ist also keinerlei Kriterium um zu erkennen, ob du mit „echtem Raw“ arbeitest oder nicht. Auch kenne ich keinen Hersteller, der darum einen Hehl machen würde, ob es sich nun um ein Rawformat oder einen guten Akquisitionscodec handelt. Apple hat mit PR einen guten 444/422-Codec an der Hand, den fast alle Kamerahersteller lizensiert haben, wieso sollten sie uns mit PRR betrügen? Wieso sollte BM mit CDNG betrügen? Panasonic bietet tolle 10bit 422 log Codecs - und kommunizieren das so. Und bietet zusätzlich Raw. Sony bietet auch tolle herkömmliche Codecs. Aber eben auch uncompressed Raw oder compressed als X-OCN. Was treibt dich um an jeder Ecke Betrug zu wittern? Raw hat gewisse Vorteile. Herkömmliche Akquisitionscodecs wiederum andere. Hinterlistig einen Codec als Rawformat auszugeben wäre einfach nur unsinnig.
Aber das BM einen Codec, der das Demosaicing *teilweise* (was immer das heisst) in-Camera erledigt, dann RAW nennt, lässt dich nicht an deinen eigenen Einschätzungen zweifeln?
Naja, BM gibt ja immerhin zu, dass zum Teil in der Kamera debayert wird. Die Frage für mich ist: speichern sie die Rohdaten und daneben Informationen zum schnelleren demosaicing in der Post oder verändern sie die Rohdaten selbst? Dass es sich um einen klassischen 444 oder 422 Codec handelt, bezweifle ich, kann es aber nicht ausschließen. Also: Natürlich interessiert mich was es mit BRAW auf sich hat. Und ich versuche momentan auch über diverse Kontakte ein paar ‚Insights‘ zu erhaschen. Aber bis ich zumindest halbwegs verlässliche Informationen habe, werde ich nicht öffentlich spekulieren.
Zuletzt geändert von nic am Mo 17 Sep, 2018 22:37, insgesamt 1-mal geändert.



nic
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von nic »

WoWu hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 22:26 Ich habe ja auch nichts dagegen, wenn Anwender scheiss Codecs benutzen, dann sollen sie aber nicht die vom Hersteller selbsternannten RAWs mit dem Vergleichen, was als RAW in die Fotographie eingegangen ist.
Da schmückt sich so mancher Hersteller mit Federn, die ihm gar nicht zustehen.
Was ProRes angeht, können die Meinungen auch auseinander gehen.
Aber jedem steht eben nur die Qualität zu, die er in der Lage ist, zu erzeugen.

Was die (automatische) Auswahl der Demosaicing Schemata angeht, wäre ich nicht so sicher, wie Du, denn ein gutes Demosaicing ist vom Content abhängig und den Zielen, die man in der Produktion mit den Algorithmen erreichen will.
Ein „quick&dirty“ Eingeitsalgorithmus ist dasselbe, als wenn Du die Kamera permanent im Automatikmodus betreibst.
Und, ganz ehrlich gesprochen .... die meisten RAWs sind sowieso nur flache Videos. Die Anwender hinterfragen das nur genauso wenig, wie die Frage der spatiale Auflösung, die auch nur nach der Nummer auf dem Karton entschieden wird.
Spätestens, wenn Du dabei bist, premium Content zu machen, für den der Abnehmer hohe Lizenzkosten zahlen soll, fängst Du an, mal über solche Parameter nachzudenken.
Aber für den meisten Content, mal ne DVD oder ein Imagefilmchen, wenn nich sowieso für ne kurze Youtube-Nummer, hast Du Du Recht. Da reicht auch Fake-Raw.
Und was die Frage angeht, warum die Firmen einen betrügen sollten ?
Warum schreiben sie irgendwo 8K drauf, wenn nicht mal vernünftiges 4K dabei heraus kommt?
Die Antwort ist ganz einfach ... Marketing, weil es immer Kaufvolk gibt, die jeden Mist glauben weil sie nichts hinterfragen.
Aber das BM einen Codec, der das Demosaicing *teilweise* (was immer das heisst) in-Camera erledigt, dann RAW nennt, lässt dich nicht an deinen eigenen Einschätzungen zweifeln?
Nein, ganz im Gegenteil.
Wenn man sich die Verzahnung in hochwertigen Schemata der De-mosaicing Verfahren mal ansieht, macht das umso weniger Sinn.
Kann natürlich sein, dass sie bilineare Interpolation machen, das ist einfach zu implementieren und erfordert so gut wie keine Verarbeitungszeit, erzeugt aber sichtbare Artefakte. Die könnte man dann auch gleich und komplett in der Kamera lassen. Denn deren Auslagerung lohnt sich wirklich nicht.
Mich irritieren auch die Aussagen in dem Interview, das Stefan verlinkt hat, die passen irgendwie gar nicht mit RAW zusammen.
Aber das ist alles Glaskugel ... mal sehn, was hinterher dabei herauskommt.
Bring‘ nur einen Beweis für deine Flache-Video-Hypothese und ich lass‘ dich für immer in Ruhe. Im Volksmund nennt man das log-Video, ist in der Regel in einem 10- oder 12-bit 422-Codec verpackt und wird genau als das vermarktet.



cantsin
Beiträge: 14103

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von cantsin »

In dem Slashcam-Videointerview entgleiten dem BM-Vertreter einmal die Worte - und er spricht von BRaw als Video ggü. CinemaDNG als Raw.

Frage mich schon, ob hier BM einfach 12bit Log als Raw vermarktet.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von WoWu »

Ich glaube auch nicht, dass es da vorab belastbare Informationen gibt.
Einfach abwarten und schaun, was kommt.
Wenn es ihnen gelingt, ein gutes RAW zu bauen .... umso besser denn RAW ist nach wie vor die Methode, wirklich intensiv in den Content einzugreifen.

@Cantsin
Auch die 12 Bit geben zu denken ... warum sollte ein Sensor mit der passenden Dynamik bei 12 Bit schluss machen.
Das war nur in den DNGs so der Fall, weil TIFF sich per definition auf 12 Bit beschränkt hat.
Aber auch andere Punkte der Beschreibung waren ziemlich komisch.

Nun ja, lasst uns abwarten.
Gute Grüße, Wolfgang

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Frank Glencairn
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

cantsin hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 22:51
Frage mich schon, ob hier BM einfach 12bit Log als Raw vermarktet.
Ich teste BRAW jetzt schon ne ganze Weile, und hab natürlich auch jede Menge 1:1 Vergleiche (selbe Kamera/Licht/Motiv Optik etc.) mit CDNG gemacht.

Es ist quasi unmöglich einen Unterschied zwischen den beiden auszumachen, selbst bei extremen Pixel Peeping.

Auch in der Post verhält sich BRAW identisch.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



nic
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von nic »

WoWu hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 23:01 @Cantsin
Auch die 12 Bit geben zu denken ... warum sollte ein Sensor mit der passenden Dynamik bei 12 Bit schluss machen.
Das war nur in den DNGs so der Fall, weil TIFF sich per definition auf 12 Bit beschränkt hat.
Aber auch andere Punkte der Beschreibung waren ziemlich komisch.

Nun ja, lasst uns abwarten.
Weil du ein 16bit lineares Signal vom Sensor gut in 12 bit log (bzw. nicht-linear wie BMD es bei BRAW nennt) packen kannst, ohne wirklich wichtige Informationen zu verlieren, außer in den Highlights, die sowieso viel zu viele Werte haben? Dass sie von 16 bit lin vom ADC auf 12 bit non-lin in BRAW speichern und auf 16 bit lin im SDK gehen, hat BM schon bestätigt.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von WoWu »

Was mich auch irritiert hat war, dass er aus dem RAW Gesamtordner das eigentliche Videofile rausziehen konnte und das dann auch noch ein Bild ergab (zwar flat, aber Bild).
Sowas funktioniert mit RAW nicht.
Gute Grüße, Wolfgang

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Frank Glencairn
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

dienstag_01 hat geschrieben: Mo 17 Sep, 2018 22:15
Aber das BM einen Codec, der das Demosaicing *teilweise* (was immer das heisst) in-Camera erledigt, dann RAW nennt, lässt dich nicht an deinen eigenen Einschätzungen zweifeln?
Vereinfacht gesagt, Debayering ist ein 9stufiger Prozess, der sich gut in zwei generelle Schritte aufteilen lässt.

Schritt 1 Directional Buffer
A. Die Festlegung einer von vier möglichen Interpolationsrichtungen für Grün
B. Die Festlegung einer von jeweils zwei möglichen Interpolationsrichtungen für Rot und Blau
C. Die Festlegung der jeweils kürzesten Interpolationsrichtung

Schritt 2 Interpolation
Die tatsächliche Interpolation für alle 3 Farben

Wenn Schritt 1 in der Kamera erfolgt, und das Ergebnis (zusamen mit anderen Sensor- und Kamera-Informationen) in die Matadaten geschrieben wird, die dann von Resolve entgegengenommen und weiterverarbeitet werden, reden wir immer noch von tatsächlich undebayertem raw, die Kamera hat die Weiterverarbeitung lediglich für Resolve vorbereitet.

Der Vorteil von raw, gegenüber einem bereits deabyerten Bild ist ja die geringe Datenmenge, warum sollte BM also diesen Vorteil ausgerechnet da verschenken, wo es erstens überhaupt keinen Sinn macht, und sie zweitens versuchen eine geringere Datenrate zu erreichen?
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Jott
Beiträge: 21802

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Jott »

Laut Blackmagic-Website erledigen sie auch Denoising und Schärfung bereits in der Kamera:

"Die RAW-Verarbeitung wurde teilweise aus der Software in die Kamera verlagert, wo sie beschleunigt werden kann. Unter Verwendung von Bildentrauschung, Sensorprofilerstellung und neuen Algorithmen für die Kantenwiederherstellung werden hochwertige filmische Bilder mit sagenhafter Tiefe, gestochenem Detail und großartiger Konturierung produziert."

Puristen mögen deshalb durch die Decke gehen, aber unter praktischen Aspekten ist das ein recht sinnvoller Ansatz, finde ich.



Frank Glencairn
Beiträge: 22535

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

Für Puristen gibt's ja noch DNG :-)

Ansonsten ist der Tenor, den BM da seit neuestem anschlägt natürlich schon interessant.

Im Prinzip läuft es auf folgendes raus:

"Okay, ihr seid mit den Möglichkeiten eines raw workflow genauso völlig überfordert wie eure schwachbrüstigen Rechner, die sich weit jenseits aller unserer Mindestanforderungen bewegen, deshalb nehmen wir euch jetzt am Händchen, und bauen ne Version, mit der jeder Schüler und sein billig Laptop zurecht kommt".

Und ja - so sehr ich BRAW auch begrüße (und nutzen werde) sehe ich diese dumbing-down auch etwas kritisch, wenn auch verständlich aus MB Sicht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Di 18 Sep, 2018 10:29, insgesamt 1-mal geändert.



dienstag_01
Beiträge: 13368

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von dienstag_01 »

Ehrlich gesagt, wäre das meine nächste Frage gewesen: wie schafft man Constant Quality, ohne das Nutzsignal zu *beschreiben*, also z.B. durch Denoising vom Rauschen zu trennen.
Ist aber nur ne Frage, soviel Ahnung hab ich jetzt auch nicht von der Materie.



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von wolfgang »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 18 Sep, 2018 10:22 "Okay, ihr seid mit den Möglichkeiten eines raw workflow genauso völlig überfordert wie eure schwachbrüstigen Rechner, die sich weit jenseits aller unserer Mindestanforderungen bewegen, deshalb nehmen wir euch jetzt am Händchen, und bauen ne Version, mit der jeder Schüler und sein billig Laptop zurecht kommt".
Und ich sehe das nicht mal als schlecht. Vielleicht entsprechen weder BMR noch PRR den Anforderungen mancher Puristen, das mag ja sein. Aber man möge den blöden Praktikern doch die Change geben mit diesem Schei.... glücklich zu werden. Ist deren gutes Recht, finde ich.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Frank Glencairn
Beiträge: 22535

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

Der Grund warum ich das teilweise kritisch sehe, ist daß die Latte halt für diejenigen, denen immer alles zu viel und zu schwer ist, tiefer gelegt wird, anstatt daß sie versuchen besser zu werden, ihre Fähigkeiten zu schulen, und irgendwann mal auf adequate Hardware aufzurüsten.

Das ist so wie im Kindergarten, wo es keine Herausforderungen und keinen Willen zum Sieg mehr gibt, sondern bereits einen Pokal fürs Mitmachen, auch wenn man völlig versagt hat. Das zieht sich dann durch die Schule weiter durch bist zum Studium, wo manche Studenten massive Schwierigkeiten mit - selbst einfacher - Mathematik und Rechtschreiben haben. Trash in - trash out.

Is vielleicht jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich denke permanent die Anforderungen für alles immer nur zu senken, führt auf lange Sicht halt in eine Sackgasse, weil es überhaupt keine Herausforderung und keinen Ansporn mehr gibt, sich irgendwo zu verbessern.

Wenn man das zu ende denkt, sind wir irgendwann mal wieder auf allen Ebenen bei einem MagicBullet angelangt - und das hatten wir doch seit ein paar Jahren eigentlich schon hinter uns gelassen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von wolfgang »

Na wer ernsthaft arbeiten will, der wird irgendwann aufrüsten (müssen). Geht kaum anders.

Ansonst bin ich durchaus froh wenn das nicht unmittelbar passieren muss. Kostet ja auch immer Kohle.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Roland Schulz »

Den Ansatz dieser Lösungen (Debayering in camera...) zur Umsetzung hatte ich ja schon bei PRR so vermutet und wurde da belächelt - machen wir uns nix vor - das „sind“ sicherlich produktive, neue Formate die Vorteile bringen ohne zu relevante Nachteile mitzubringen - „RAW“ ist das so aber alles NICHT mehr und man wird irgendwann differenzieren müssen in wie weit es sich überhaupt noch von anderen Codecs absetzt.

Ich hatte vor kurzem noch ebenfalls behauptet dass „in camera processing“ durchaus Vorteile bringen kann weil gerade dort ein schnelles, gutes und effektives Debayering, Denoising etc. auf nem daraufhin optimierten SoC u.U. „besser“ „in time“ durchgeführt werden kann.
Weiterhin werden Objektivdaten direkt verarbeitet die heute kaum ein RAW Prozessor in der Software überhaupt mitkriegt (fehlende Metadaten).

Man muss sich als Beispiel nurmal einige (Stand-)Bilder von aktuellen (Foto-)Kameras ansehen und dann gucken was die interne Engine gegen einen jahrelang weiterentwickelten „Standard“ wie z.B. ACR da draus macht.
In vielen Bereichen kann ACR da auch heute nicht gegen ein ebenfalls hochentwickeltes in camera processing punkten.
5F38379A-93A0-46E4-ADEF-224D3B03E674.jpeg
Quelle: dpreview.com

Gerade den Punkt Debayering und besonders Noise Reduction sehe ich im Post heute noch als sehr komplex und schwierig.
Was Resolve Studio da bietet ist sicherlich schon potent (halbwegs effektiv und schnell), kann in den meisten Fällen aber auch keine Ergbnisse leisten die hochoptimierte SoCs liefern.

Ich denke diese „Hybridlösungen“ bieten Vorteile, nehmen aber auch ein Stück Potential denn eins ist klar, zumindest in der Theorie liefert ein „reines“ RAW Bild das denkbar meiste Potential.
Was man in der Praxis heute damit erreichen kann ist die zweite Seite.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Roland Schulz am Di 18 Sep, 2018 12:28, insgesamt 1-mal geändert.



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Roland Schulz »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 18 Sep, 2018 11:47 Der Grund warum ich das teilweise kritisch sehe, ist daß die Latte halt für diejenigen, denen immer alles zu viel und zu schwer ist, tiefer gelegt wird, anstatt daß sie versuchen besser zu werden, ihre Fähigkeiten zu schulen, und irgendwann mal auf adequate Hardware aufzurüsten.

Das ist so wie im Kindergarten, wo es keine Herausforderungen und keinen Willen zum Sieg mehr gibt, sondern bereits einen Pokal fürs Mitmachen, auch wenn man völlig versagt hat. Das zieht sich dann durch die Schule weiter durch bist zum Studium, wo manche Studenten massive Schwierigkeiten mit - selbst einfacher - Mathematik und Rechtschreiben haben. Trash in - trash out.

Is vielleicht jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich denke permanent die Anforderungen für alles immer nur zu senken, führt auf lange Sicht halt in eine Sackgasse, weil es überhaupt keine Herausforderung und keinen Ansporn mehr gibt, sich irgendwo zu verbessern.

Wenn man das zu ende denkt, sind wir irgendwann mal wieder auf allen Ebenen bei einem MagicBullet angelangt - und das hatten wir doch seit ein paar Jahren eigentlich schon hinter uns gelassen.
Denke für viele selbstverständlich durch Beobachtungen im Umfeld aber trotzdem ein ganz wichtiger Punkt!!

Ich habe heute manchmal den Eindruck dass einige „Heranwachsende“ ohne Smartphone noch nichtmal mehr alleine geradeaus laufen können!!
Die Rechtschreibreform war auch schon ein Eingeständnis in die Volksverdummung! Andere verstehen heute nicht mal mehr wie rum sich ein drittes, gekoppeltes Zahnrad in einem Getriebe denn drehen könnte wo viele aus meiner Generation früher noch „echtes“ (!!) Legotechnik neben Fischertechnik rauf und runter zusammengebaut haben.
Ich habe im Bekanntenkreis Kinder deren Eltern sowas alles nicht mehr für notwendig erachten wenn man da mal „unterstützen“ will.

Ja wer zum Teufel soll da denn morgen noch nen neuen Porsche konstruieren ;-)?!


Ich glaube „wir“ haben hier ein noch anderes Problem nämlich dass die IT Industrie relevante Zweige, nämlich Rechenleistung in der Vergangenheit etwas vernachlässigt hat.
Die richtigen (Leistungs-)Sprünge blieben doch aus, Intel brauchte sich nicht zu überschlagen weil AMD doch fast am Boden war - das hat sich jetzt wieder etwas geändert. Unterstützende Hardwarelösungen waren zu teuer weil der Markt für sowas zu klein war.
Also muss man am Aufwand sparen wenn man trotzdem „Auflösung“ und damit Rechenaufwand weiter erhöht.



cantsin
Beiträge: 14103

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 18 Sep, 2018 11:47 Der Grund warum ich das teilweise kritisch sehe, ist daß die Latte halt für diejenigen, denen immer alles zu viel und zu schwer ist, tiefer gelegt wird, anstatt daß sie versuchen besser zu werden, ihre Fähigkeiten zu schulen, und irgendwann mal auf adequate Hardware aufzurüsten.
Was die adäquate Hardware betrifft: Der Performancesprung von BRAW ist mir äusserst willkommen. Für die Pocket 4K hatte ich eigentlich schon ein GPU-Upgrade eingeplant, das nochmal ca. die Hälfte des Kamerabodys gekostet hätte. Doch siehe da, das 4,6K-BRAW-Demomaterial läuft auf meinem fast vier Jahre alten Rechner prima.



ffm
Beiträge: 261

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von ffm »

Wobei der Hinweis auf die Jugend bei mindestens 20 Fehlern im Beitrag inklusive des zitierten ironisch wirkt. Oder ist es das alles nicht so wichtig in Zeiten, in denen manche "garnicht" schreiben...



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von mash_gh4 »

Roland Schulz hat geschrieben: Di 18 Sep, 2018 12:12 Gerade den Punkt Debayering und besonders Noise Reduction sehe ich im Post heute noch als sehr komplex und schwierig.
Was Resolve Studio da bietet ist sicherlich schon potent (halbwegs effektiv und schnell), kann in den meisten Fällen aber auch keine Ergbnisse leisten die hochoptimierte SoCs liefern.
den punkt sehe ich genau gegenteilig. die diversen lösungen auf ASICs mögen zwar ihren zweck durchaus erfüllen bzw. verhältnismäßig einfache umsetzungen ausgesprochen effizient abwickeln, aber wo es tatsächlich um qualität, eingriffsmöglichkeiten und flexibilität geht, sind sie natürlich softwarelösungen auf leistungsstarken workstations signifikant unterlegen.

am deutlichsten sieht man das bei guten foto-RAW entwicklern (bspw. darktable), die einem in hinblick auf diese aufbereitung von rohen senseldaten bzw. jene aspekte, die man mit bereits debayerten bildinformationen nicht mehr in den griff bekommt, freiheiten und sinnvolle feine-tuning möglichkeiten an die hand geben, wie sie dir keine kamera ermöglichst.

was die effizienz angeht, sind natürlich ASICs kaum zu schlagen, aber es gibt zumindest ein paar ansätze, die diesbezüglich durchaus auch befiedigende bzw. hoch optimierte umsetzungen in anderer form ermöglichen. ich hab eh schon weiter oben in diesem zusammenhang wiedereinmal halide bzw. das vor kurzem neu hinzugekommene gradient-halide erwähnt. dabei handelt es sich um eine softwarelösung, mit der man die mathematische beschreibung entsprechender bildberarbeitungsprozesse und ungewöhnlich effizienten programmcode übersetzten kann. das beschränkt sich aber nicht nur auf die generierung von output, der diverse befehlsatzerweiterungen und optimierungen für vektor operationen in heutigen CPUs und grafikkarten möglichst gut ausschöpft, sondern man kann damit auch netzwerkbeschreibungen für FPGAs generieren. letzteres ist ja bekanntlich der ansatz, auf den intel und microsoft momentan große hoffnungen setzen, um längerfristig den gegenwärtig dominierenden grafikkartenherstellern wieder etwas entgegen zu stellen. die sache ist auch deswegen so spannend, weil hier die gegenwärtigen bemühungen im machine learning umfeld (siehe: TVM und NNVM) mit den aktuellen entwicklungen im computational photography immer mehr verzahnen. es gibt ja mittlerweile kaum mehr bereiche in der bildverarbeitung, wo in den letzten jahren mit diesen neuen zugängen nicht deutliche verbesserungen gegenüber den traditionellen ansätzen erzielt werden konnten. derartiges auch tatsächlich zeitnah nutzen zu können, setzt fast zwingend voraus, dass man sich von den starren vorgaben klassischer ASIC umsetzungen löst.
Roland Schulz hat geschrieben: Di 18 Sep, 2018 12:12 Ich denke diese „Hybridlösungen“ bieten Vorteile, nehmen aber auch ein Stück Potential denn eins ist klar, zumindest in der Theorie liefert ein „reines“ RAW Bild das denkbar meiste Potential.
ja -- ich würde hybride ansätze auch nicht per se verteufeln wollen. eine derartige herangehensweise kann der praxis oft durchaus gerecht werden.

allerdings würde ich mir wünschen, dass es trotzdem dem anwender überlassen bleibt, hier möglichst frei bzw. in hinblick auf den gegebenen anwendungsfall zu wählen.

so geshen würde ich mir wohl am ehesten eine modulare lösung wünschen, wo man für jeden dieser ganz grundsätzlich unterschiedlichen bildaufbereitungsschritte selber entscheiden kann, ob man ihn auf der kamera od. im postprocessing abwickeln will bzw. welche software man für die jeweiligen schritte bevorzugt bzw. tatsächlich heranzieht.



Axel
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Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Axel »

Ein bisschen pauschal, mMn, die BRAW-Zielgruppe mit Millennials zu vergleichen, die ohne App für’s Über-die-Straße-gehen nicht mehr mobil wären. Wie viele Nutzer von “echtem”, weil undebayertem Raw, sehen denn jemals die Rohdaten? Eben, das Debayering und zahlreiche andere Entwicklungsschritte erledigt die jeweilige Software. Und was kameraseitige Rausch-Eliminierung betrifft, so ist das nicht so sehr ein Problem, Nutz- von Störsignalen zu unterscheiden, sondern wie viel Rauschen man noch als nutzbar akzeptiert. Bestimmt nimmt der hochwertigere BRAW noch genügend davon mit. Es könnte sein, dass BRAW *in der Praxis* vergleichbar mit tiefgefrorenem Blattspinat ist. Sogar absolute Puristen geben nämlich zu, dass nach dem Dünsten kein Unterschied feststellbar ist. Die andere Seite der Medaille sind Leute, die einen guten Kompromiss aus Prinzip ablehnen. Ob er gut ist wird sich wohl erweisen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von WoWu »

Mit andern Worten, kein Mensch braucht RAW.

Also erst mal sehn, ob sich BM das auch sagt, und nur einfach RAW draufschreibt, weil die Meisten nach Ettiket arbeiten.

@Axel
schau Die mal genau die Vorteile von RAW (in seiner Gesamtheit) an und pick nicht nur das raus, was Otto Normalverbraucher braucht,
Da geb ich Dir Recht, die sind häufig schon mit LOG überfordert und setzen lieber Rauschbegrenzer ein, als mit einem von Natur aus möglichst sauberen Signal zu arbeiten.
Denen reicht natürlich auch die RAW Bezeichnung, egal was drin ist.

Es ist und bleibt eben immer alles eine Frage des Anspruchs.
Gute Grüße, Wolfgang

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www.provideome.de



Jott
Beiträge: 21802

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Jott »

Sagt einer, der gar nichts produziert. Es ist wie immer alles eine Frage der Realität.



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Roland Schulz »

Na ja, richtiges RAW scheinen wir hier und ggf. bei PRR aber tatsächlich auch nicht mehr zu haben.
Irgendwo scheinen sich „Formate“ bzw. „Codecs“ ein wenig anzunähern.
Wenn uns morgen jemand 600Mbps 12bit C4K HEVC o.ä. anbieten würde könnte man pauschal auch nicht mehr sagen dass es „schlechter“ als 4:1 10bit C4K „RAW“ wäre, oder doch?!

Einfach nochmal die RAW/JPEG Ergebnisse der a7R3 bzgl. Debayering (!) etc. ansehen,
und wir reden da über nen über Jahre gewachsenen RAW Decoder (Pixmantec RAW Shooter -> Adobe DNG Prozessversion 1 - 4, weniger „Echtzeitrelevanz“...) eines führenden Herstellers der in meinen Augen klar den kürzeren zieht!

Ich denke wirklich langsam das klassisches RAW in wenigen Jahren keine praktische Bedeutung mehr haben wird.
Zuletzt geändert von Roland Schulz am Mi 19 Sep, 2018 18:20, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 24096

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 17:56 Mit andern Worten, kein Mensch braucht RAW.

Also erst mal sehn, ob sich BM das auch sagt, und nur einfach RAW draufschreibt, weil die Meisten nach Ettiket arbeiten.
Es immer eine Frage der Definition.

Letztlich kommt es nicht auf die Bezeichnung an - ebensowenig auf die Zahl vor dem k.

Man kann mit BMD-Raw jedenfalls mehr in der Post anfangen, als mit manch einem anderen Codec.
Wer´s kompromislos will oder braucht, der geht eben zur nächsten Stufe - zu dem, was du als Raw definieren würdest.
Eben ganz prakmatisch.



Axel
Beiträge: 16233

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Axel »

WoWu hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 17:56 Da geb ich Dir Recht, die sind häufig schon mit LOG überfordert und setzen lieber Rauschbegrenzer ein, als mit einem von Natur aus möglichst sauberen Signal zu arbeiten.
Es gibt diesen Mythos offenbar, dass man Raw ungestraft pushen kann, Stichwort Belichtung in der Post. In gewisser Hinsicht ließe es sich allerdings tatsächlich besser pushen, da komprimiertes Rauschen besonders schlimm ist - Beweis sind Millionen Lowlight-Youtube-Videos. Aber von dieser Sache mal abgesehen ist optimale Belichtung bei, sagen wir, 8-bit LOG und Raw gleich erstrebenswert, und daher unterscheidet sich das in dieser Hinsicht null.

Der Unterschied ist relativ, weil er sich letzten Endes an dem Ausmaß festmacht, in dem ich nachträglich Einfluss nehmen kann. Möglicherweise schränken diese neuen Raw-Formate dieses Ausmaß ein.

Es gibt noch einen anderen relativen Unterschied, der sich auf die Bildqualität aufgrund des Überflusses an Werten (im Vergleich zur Distribution) bezieht. Hier behaupten Apple und Blackmagic, dass ein großer Vorsprung gegenüber ProRes erreicht wurde, bei ähnlichen Dateigrößen. Also kein Anlass, betrübt den Kopf zu schütteln. Vielleicht bedeuten PRR und BRAW nicht so sehr, dass CDNG endgültig obsolet ist, als dass es neue Codecs mit guter (wenn auch nicht bester hypothetischer) Qualität gibt.

Und es zwingt einen schließlich keiner, damit zu arbeiten ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
Beiträge: 24096

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 18:54

Es gibt diesen Mythos offenbar, dass man Raw ungestraft pushen kann, Stichwort Belichtung in der Post.
Das wird aber eben auch immer wieder falsch verstanden.

Raw belichtet man in der Regel ETTR - bei 8bit auf die bildwichtigen Elemente.
Klar kann man aus den Schatten auch bei Raw nicht ungestraft etwas hochziehen, aber in den Mitten ist der Spielraum eben nun einmal gegeben.
In der Post kann man also wirklich noch in aller Ruhe die Feinarbeit an der Belichtung machen und hat eben einen größeren Gestaltungsspielraum.
Das mögen Kameraleute oft nicht sehr, denn sie verlieren dadurch eben einen Teil der Kontrolle über das Bild.



Frank Glencairn
Beiträge: 22535

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Frank Glencairn »

WoWu hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 17:56 Mit andern Worten, kein Mensch braucht RAW.
Also ich drehe jetzt seit 2012 fast ausschließlich raw, und möchte es jedenfalls nicht mehr missen - aber natürlich nicht jeder hat diesen Qualitätsanspruch, den meisten reicht halt irgendwas zwischen "gut genug" und "sieht man eh nicht". Mir nicht - warum sollte ich nicht in der besten Qualität aufnehmen, die meine Kamera hergibt?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



nic
Beiträge: 2028

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von nic »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 19:25
WoWu hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 17:56 Mit andern Worten, kein Mensch braucht RAW.
Also ich drehe jetzt seit 2012 fast ausschließlich raw, und möchte es jedenfalls nicht mehr missen - aber natürlich nicht jeder hat diesen Qualitätsanspruch, den meisten reicht halt irgendwas zwischen "gut genug" und "sieht man eh nicht". Mir nicht - warum sollte ich nicht in der besten Qualität aufnehmen, die meine Kamera hergibt?
Warum nutzt du BM-Kameras, wenn dir “gut genug” gar nicht ausreicht? Die UMs sind doch der Inbegriff für “gut genug”.



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

Beitrag von Roland Schulz »

7nic hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 19:43
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 19 Sep, 2018 19:25

Also ich drehe jetzt seit 2012 fast ausschließlich raw, und möchte es jedenfalls nicht mehr missen - aber natürlich nicht jeder hat diesen Qualitätsanspruch, den meisten reicht halt irgendwas zwischen "gut genug" und "sieht man eh nicht". Mir nicht - warum sollte ich nicht in der besten Qualität aufnehmen, die meine Kamera hergibt?
Warum nutzt du BM-Kameras, wenn dir “gut genug” gar nicht ausreicht? Die UMs sind doch der Inbegriff für “gut genug”.
Frank dreht die „guten“ Sachen mit Miet-REDs!!



R S K
Beiträge: 2264

Re: Blackmagic RAW

Beitrag von R S K »

DV_Chris hat geschrieben: Fr 14 Sep, 2018 12:44Wie zu erwarten springt Blackmagic NICHT auf den ProRes RAW Zug auf. Auch sehe ich keine Kameras, die ProRes RAW aufzeichnen würde. Tut mir persönlich für Atomos leid, aber da hat man wohl aufs falsche Pferd gesetzt.
Unser Fachmann wieder… Hauptsache merkbefreites Apple-Bashing. Herrlich. 😄
Keine Kameras, die ProRes RAW aufzeichnen”. Jopp. Genauso top informiert wie eh und je.

Klar, Apple/AtomOS haben natürlich ohne aktiver Unterstützung der diversen Kamerahersteller einfach deren raw-Ports angezapft und geraten was das Tonemapping etc. sein könnte und dann ganz zuuuuuufällig das richtige getroffen um ein gutes Bild zu bekommen. Puh. Und die Hersteller selbst haben es natürlich nicht selbst in-camera implementiert weil sie es nicht wollen. Nicht weil sie es (noch) nicht aus lizenzrechtlichen Gründen dürfen, richtig? Von denen steht auch nicht einer in den Startlöchern es zu implementieren sobald das „Lizenzembargo” fällt, oder? Es ist auch logisch, dass AtomOS ihr Geschäft mit einem echten raw von dem minderwertigen nicht-raw Format eines Kameraherstellers mit vergleichbar winzigem Markanteil und einer einzigen Kamera (warum eigentlich nicht die Pocket 4K??) ganz doll bedroht sehen. Sie zittern regelrecht, da bin ich mir sicher.

Neues (pseudo) raw Format was bei Vorstellung nur von einem Hersteller aufgezeichnet und auch nur von einer NLE verarbeitet werden kann. Ich komm nicht drauf wieso mir das so bekannt vorkommt und warum das doch eigentlich ein totaler FULL FAIL ist… hmmmm… [/s]

Das beste ist natürlich wenn man sich die Threads zu ProRes raw nochmals anschaut, wie nahezu die gleichen Namen auftauchen die gar nicht oft genug die „Echtheit” und Qualität in Zweifel stellen konnten, aber hier plötzlich zum Thema die Füße ganz still halten… die Heuchelei ist ohrenbetäubend. So lange es nichts mit Apple zu tun hat, iiiiirgendwie in Konkurrenz steht, dann ist es damit automatisch das Nonplusultra und DIE ANDEREN sind die Fanboys. :-))))

Was ist eigentlich das Gegenteil? Brainlesshateboys? 🤔


Axel hat geschrieben: Fr 14 Sep, 2018 13:31Keine große Tragödie für Atomos. Brauchen nur noch BM Raw als FW-Update hinzufügen. Oder irre ich mich?
Du irrst dich. Du scheinst auch nichts über die Vergangenheit beider Firmen zu kennen, oder? Denn dann wüsstest du wie lange du darauf warten kannst. Wenn BMD es ihnen überhaupt lizensieren würde, was ich doch sehr bezweifele, werden die es mit Sicherheit gar nicht erst wollen. Wozu überhaupt? Welchen Sinn sollte das machen und welchen Vorteil hätte AtomOS (oder BMD) davon? Es sollen doch alle in-camera machen, oder nicht? Wozu brauche ich dann ein Inferno etc.? Erst recht sobald AtomOSs Exklusivvertrag ausläuft wird BM raw nicht nur technisch schlechter dastehen wenn du mich fragst. Welcher andere Kamerahersteller wird deiner Meinung nach extra das Codec eines quasi-Konkurrenten implementieren bevor sie nicht einfach bei ihrem eigenen raw bleiben oder eben den höhenwertigen (und echten) eines nicht-Konkurrenten implementieren, von dem sie sowieso schon diverse andere Geschmacksrichtungen bereits unterstützen? Canon? Sony? Arri etwa? Und warum? Ich tippe einfach die Sensordaten über einen Port rauszuschicken (gar über HDMI?) und es tatsächlich AtomOS zu überlassen die weit einfachere Aufgabe ist, wenn auch (vermutlich) weniger profitabel, aber wer weiß… bin kein Kamera/Sensorhersteller.

Und warum meinst du hat BMD das ganze überhaupt entwickelt bzw. doch noch rausgebracht? Weil es besser ist als das was es schon gibt? Weil die Welt unbedingt noch einen weiteren proprietären Codec brauchte? Oder vielleicht… tja, warum wohl?


Axel hat geschrieben: Fr 14 Sep, 2018 13:31 Jetzt muss, wie gesagt, nur noch Apple seinen Stolz runterschlucken und BM Raw im Oktober in FCP10.5 parat haben.
Ähm, Stolz? Och bitte. Mal abgesehen davon, dass Apple nicht so ein Kindergarten spielt (oder kannst du ein anderes Beispiel nennen?) und es sehr wohl unterstützen würde, wenn sich tatsächlich eine nennenswerte Nachfrage ergibt, müssen die es SELBST doch gar nicht tun! Wenn von mir aus Nikon oder sonst wer BM raw implementiert, dann schreiben eben DIE das Plugin. Ist doch logisch. Oder von mir aus BMD selbst (worauf ich auf lange Sicht eher tippe). Oder musst du z.B. für RED etwa nicht erst selbst den Treiber VON RED runterladen um RED raw verarbeiten zu können? 😏

- RK



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