Du verstehst es nicht.Frank Glencairn hat geschrieben:Wieder völlig falsche Prämisse.Gabriel_Natas hat geschrieben:
Wir können froh sein, dass der Bundestag grad nicht ein Gesetz in der Schublade hat, um das abschießen von Flugzeugen zu erlauben, denn das könnten sie jetzt mit großer Zustimmung der Bevölkerung einbringen, weil der Diskurs im Moment durch diesen stümperhaften Film geleitet wird und nicht durch Tatsachen und echtes Wissen darüber, wie Gerichtsverhandlungen ablaufen und wie Recht gesprochen wird.
Die Zustimmung der Bevölkerung zu irgendwas, ist in der Realität völlig irrelevant. Es gibt absolut nichts, was die Bevölkerung tun kann, wenn irgendwas im Bundestag eingebracht und durchgesetzt wird, was nicht ihre Zustimmung findet.
Was die Abstraktionsfähigkeit von Theater/Radio Publikum angeht, frage ich mich, ob die Frage, ob man "in einem Land leben möchte, daß...." angesichts von 70.000 Menschenleben überhaupt ein Thema sein darf. Aber Womöglich ist ja gerade Theater und B2 Publikum, so selbstwichtig, daß die eigene gefühlte Befindlichkeit über dem Leben von 70.000 Menschen steht.
Außerdem muß man sich fragen - und ja ich konstruiere hier - was wäre, wenn der Pilot nicht geschossen hätte. Würde sich dann ein Staatsanwalt finden, der ihn wegen unterlassener Hilfeleistung, oder sonst einem juristischen Konstrukt, wegen Totschlags an 70.000 Menschen anklagt? Und es ihm gerade vorgeworfen wird, daß er sich dem Abschussbefehl NICHT widersetzt hat - da heißt es dann wieder, man dürfe sich nicht auf Befehlsnotstand berufen.
Das ist ein Grunddilemma in unserer "Rechtsprechung". Man müßte erstmal seinen Anwalt anrufen, der sagt dann es käme auf den Richter an, wie der das sieht. Der Richter sagt dir dann, er sieht das so und so, aber der Richter der nächsten Instanz, könnte das wieder ganz anders sehen.
Fazit, der Pilot müsste in so einer Situation, erst mal in Karlsruhe anrufen, und fragen wie die das denn so sähen. Zeitrahmen: 20 Sekunden bis zum Einschlag des Jumbo im Stadion.
Gibt's von euch Verschwörungstheoretikern eigentlich einen, der in dieser Situation die 70.000 Menschen nicht gerettet hätte?
Der Pilot hat gegen den Befehl gehandelt. Also der Pilot hatte den Befehl, nicht zu schießen, hat dann aber geschossen.Valentino hat geschrieben:Habe mir das Format erst gar nicht angeschaut, da ich das Konzept schon total populistisch finde und nichts mit dem deutschen Rechtssystem zu tun hat.
Hier wird die eigentliche Rechtsprechung ab absurdum geführt, in dem aus dem eigentlichen Prozess ein Volksentscheid wird.
Hat der Pilot eigentlich ohne Befehl auf das Flugzeug geschossen oder gar nur einen Befehl ausgeführt.
Nach deutschem Recht wäre dem Pilot bestimmt eine Teilschuld angelastet worden, was noch mal verdeutlicht, das ein einfaches "schuldig" oder "unschuldig" meist nicht ausreichend ist.
Dann besser gleich echte Fiktion und ein zwei Folgen Fargo schauen :-)
@Gabriel_Natas
Es war das Bundesverfassungsgericht und nicht der Bundesgerichtshof.
Glaube das hast du irgendwo hier mal verwechselt.
Tja, völlig falsche Annahme.Frank Glencairn hat geschrieben: Gibt's von euch Verschwörungstheoretikern eigentlich einen, der in dieser Situation die 70.000 Menschen nicht gerettet hätte?
Da die Terroranschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika bekannt sind (und der gestrige Film sowie die ganzen Ängste ja genau darauf beruhen) meinst Du den letzten Satz sicher nur in Bezug auf Deutschland?StanleyK2 hat geschrieben:Tja, völlig falsche Annahme.Frank Glencairn hat geschrieben: Gibt's von euch Verschwörungstheoretikern eigentlich einen, der in dieser Situation die 70.000 Menschen nicht gerettet hätte?
Das hätte - nehmen wir das Szenario einmal an - niemand bewusst tun können.
Aber man geht hier schell irrealen Annahmen auf den Leim.
So nebenbei: wo ist die kritische Schwelle? 70000:150? 5000:100? 300:100? 1:1? 0:0?)
Fragen wir uns doch nochmal nach der Konstruiertheit des Ganzen!? Welche "Anschläge von Terroristen mit Flugzeugen" hat es denn je wirklich gegeben? Wann und wie? Was war in jüngerer Vergangenheit nur behauptet, gefaked, selbst inszeniert? Wo ist da eine wirklich Bedrohung und von wem?
Kannst du mir diesen Satz nochmal erklären? Ich komm nicht dahinter was du damit meinst.Jörg hat geschrieben:
Ganz nebenbei, wenn ich diesen Sachverhalt aus der Sicht der beteilgten Opferfamilien darstelle, diese nicht mit dem lächerlich einzelnen Schuh vorführe, drehe ich das ganze Ergebnis locker um.
Zwanzig Minuten trauernde Frauen, Männer, die Kinder der Toten, ergänzt um die verstört herumliegenden Haustiere etc.
...9/11 verpennt?!?!?!?! 4 gezielte Entführungen - 4 Abstürze mit 3 "erreichten Zielen", insgesamt ca. 3.000 Tote!!!StanleyK2 hat geschrieben:Welche "Anschläge von Terroristen mit Flugzeugen" hat es denn je wirklich gegeben? Wann und wie? Was war in jüngerer Vergangenheit nur behauptet, gefaked, selbst inszeniert? Wo ist da eine wirklich Bedrohung und von wem?
WTF? Ja Verarsche, und zwar gewaltig.
Wenn ich der Pilot wäre, würde ich die Frage, ob ich 70.000 Menschenleben retten darf, bestimmt nicht einem verdammten Gericht überlassen.Jörg hat geschrieben:@Frank
was genau verstehst du nicht an dem Fakt, dass das höchste deutsche Gericht genau diese Abwägung der Anzahl von Opfern und ( potentiell) geretteten nicht zulässt?
Hier gibt es keinerlei Spielraum für den Schützen.
Ach, der Herr G. spricht Recht? Was es denn dass für ein krude Rechtsauffassung? (zumal , um es zu wiederholen, die Sache IRREAL ist).Frank Glencairn hat geschrieben:Wenn ich der Pilot wäre, würde ich die Frage, ob ich 70.000 Menschenleben retten darf, nicht einem Gericht überlassen.Jörg hat geschrieben:@Frank
was genau verstehst du nicht an dem Fakt, dass das höchste deutsche Gericht genau diese Abwägung der Anzahl von Opfern und ( potentiell) geretteten nicht zulässt?
Hier gibt es keinerlei Spielraum für den Schützen.
Korrekt. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.Frank Glencairn hat geschrieben:Wenn ich der Pilot wäre, würde ich die Frage, ob ich 70.000 Menschenleben retten darf, bestimmt nicht einem verdammten Gericht überlassen.Jörg hat geschrieben:@Frank
was genau verstehst du nicht an dem Fakt, dass das höchste deutsche Gericht genau diese Abwägung der Anzahl von Opfern und ( potentiell) geretteten nicht zulässt?
Hier gibt es keinerlei Spielraum für den Schützen.
Das passt hier aber nicht da man sich nicht zwischen zwei Gruppen entscheiden musste sondern zwischen folgenden Szenarien: Keiner stirbt (falls die Terroristen doch noch irgendwie überwältigt werden können und das Flugzeug landen kann), die Passagiere des Flugzeugs sterben durch einen Abschuss, oder die Passagiere sterben und die Zuschauer im Stadion mit ihnen wenn das Flugzeug in das Stadion fliegt.g3m1n1 hat geschrieben: Kennt Einer von Euch das Schienenproblem? Wen`s interessiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem
Wie der für das Theaterstück konstruierte Fall auch aufzeigte hätten die 70.000 Menschenleben auch durch eine Evakuierung des Stadions gerettet werden können. Nicht umsonst werden Stadien so gebaut dass die Menschen dort z. B. bei einem Feuer sehr schnell aus der Gefahrenzone kommen.Frank Glencairn hat geschrieben: Wenn ich der Pilot wäre, würde ich die Frage, ob ich 70.000 Menschenleben retten darf, bestimmt nicht einem verdammten Gericht überlassen.
"Krude Rechtsauffassung" Oha!StanleyK2 hat geschrieben: Ach, der Herr G. spricht Recht? Was es denn dass für ein krude Rechtsauffassung?
Nicht ganz abwägig - kann aber hier nicht Aufgabe des Piloten sein, dafür wären andere Instanzen verantwortlich gewesen, die es, wie es im Film herauskam, verpennt haben!!TonBild hat geschrieben: Wie der für das Theaterstück konstruierte Fall auch aufzeigte hätten die 70.000 Menschenleben auch durch eine Evakuierung des Stadions gerettet werden können. Nicht umsonst werden Stadien so gebaut dass die Menschen dort z. B. bei einem Feuer sehr schnell aus der Gefahrenzone kommen.
Der Pilot hätte also auch eine Evakuierung des Stadions über Funk ins Gespräch bringen können und alleine durch diesen Funkspruch 70.000 Menschenleben retten können.
Manchmal geschehen Wunder - "meistens" jedoch nicht - die Ansage aus dem Cockpit war eindeutig!!TonBild hat geschrieben: Außerdem war es gar nicht klar dass es zu einem Anschlag zwangsweise gekommen wäre. Was wäre wenn der Pilot im Zivilflugzeug eine Notlandung versucht hätte?
Riesenleistung, wirklich!! Hier herrschte aber eine gezielte Entführung vor, Abdrängen und Warnschuss wurden ignoriert - es war kein "Unfall"!!TonBild hat geschrieben: Am 15. Januar 2009 sind ja bei New York beide Triebwerke einer US-Airways-Maschine ausgefallen weil sie von Wildgänsen getroffen wurden. Der Pilot Chesley Sullenberger hat auf dem Hudson River in New York eine erfolgreiche Wassernotlandung durchgeführt und damit nicht nur alle Passagiere, die Crew und sich selbst gerettet, sondern auch eine Absturz-Katastrophe hinein in die Wolkenkratzer der Großstadt verhindert.
Frank Glencairn hat geschrieben:"Krude Rechtsauffassung" Oha!StanleyK2 hat geschrieben: Ach, der Herr G. spricht Recht? Was es denn dass für ein krude Rechtsauffassung?
Und welches Wort hast du für: Zusehen wie 70.000 + 146 Menschen in einem Feuerball sterben, obwohl du es hättest verhindern können?
Wenn man so argumentiert wäre es auch nicht die Aufgabe des Piloten der Militärmaschine gewesen, bewusst einen Befehl zu verweigern. Es hätte sein können, dass z. B. seinen Vorgesetzten oder den Ministern Erkenntnisse vorlagen, die er nicht hatte. Also war seine Entscheidung auf jeden Fall auf eine unsichere Annahme begründet. Und das ist ein sehr wichtiger Aspekt.Roland Schulz hat geschrieben:Nicht ganz abwägig - kann aber hier nicht Aufgabe des Piloten sein, dafür wären andere Instanzen verantwortlich gewesen.TonBild hat geschrieben: Der Pilot hätte also auch eine Evakuierung des Stadions über Funk ins Gespräch bringen können und alleine durch diesen Funkspruch 70.000 Menschenleben retten können.
na klar, aus der Sicht des Films, der 99% der Zeit dem Piloten und seinen Zwängen gewidmet hat, diese förmlich seziert hat, war doch sonnenklar, wie das Volk abstimmt.Kannst du mir diesen Satz nochmal erklären? Ich komm nicht dahinter was du damit meinst.
Die 160 Passagiere sind doch in jedem Fall tot. Egal ob der Pilot schießt oder nicht. Es geht ja nur darum, ob man ihm zumuten kann (sprich aufgrund einer rein politischen Entscheidung), 70.000 zusätzliche Menschenleben zu opfern, obwohl er es in der Hand hätte sie zu retten.Jörg hat geschrieben:@Frankna klar, aus der Sicht des Films, der 99% der Zeit dem Piloten und seinen Zwängen gewidmet hat, diese förmlich seziert hat, war doch sonnenklar, wie das Volk abstimmt.Kannst du mir diesen Satz nochmal erklären? Ich komm nicht dahinter was du damit meinst.
Manipulation pur.
Mach das Gleiche gefülsduselig aus der Sicht der 160 Familienangehörigen,
die ihre Angehörigen betrauern, lass dann den Piloten nicht in so glänzendem Licht stehen, hinterfrage seine Entscheidungen viel deutlicher als im Film, und das Urteil wendet sich.
Ich muss dir doch nicht erzählen, welch manipulatorische Wirkung mittels gelenkter Erzählweise errreichbar ist...;_))
Na, und eben das kann man nicht mit Sicherheit sagen. Wie auch aufFrank Glencairn hat geschrieben: Die 160 Passagiere sind doch in jedem Fall tot. Egal ob der Pilot schießt oder nicht. Es geht ja nur darum, ob man ihm zumuten kann (sprich aufgrund einer rein politischen Entscheidung), 70.000 zusätzliche Menschenleben zu opfern, obwohl er es in der Hand hätte sie zu retten.
Hab den Film noch nicht gesehen, die 70.000 hab ich aus einem Artikel, wo das so dargestellt wurde (Spiegel glaub ich). Wenn es kein Ziel gibt, greift natürlich auch meine Argumentation nicht.TonBild hat geschrieben: Und die Terroristen haben ausdrücklich nicht gesagt, welches Ziel sie treffen wollten. Wenn hier immer wieder von 70.000 Menschenleben geschrieben wird, so ist das eine reine Vermutung ohne jede Sicherheit. ... Bei 15:33 wird ausdrücklich erklärt, dass es kein konkretes Ziel gab.
Nein, da werden viele Leute erschossen weil es ne extreme Bandenkriminalität gibt, und viele Selbstmord mit ner Waffe begehen.TonBild hat geschrieben:
... Aber dort werden auch im Alltag sehr viele Leute einfach deshalb erschossen weil die Waffen vorhanden sind und weil man irgendwelche Hirngespinste und Ängste für Realität hält. Das sollte man nicht unbedingt als Vorbild nehmen.
was bin ich froh, dass es so ist.Es ist schon erstaunlich, dass das deutsche Volk mündig genug dafür ist, eine Regierung zu wählen, dann aber nicht mündig genug sein soll, ein "korrektes" Rechtsempfinden zu haben.
allein dein Glauben, dass dieses Volk in Gänze irgendetwas aus der Vergangenheit gelernt haben könnte, ehrt deine humanistische Grundtendenz, allein, es ist nicht so...Wir sollten daraus eigentlich gelernt haben.