iasi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 17:28
iasi hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 16:24
Da wird immer über Hauttöne geredet und eifrig verglichen, aber dann soll sowieso alles über den Daumen verdreht werden?
Einen Hautton gibt es genauso wenig wie Tageslicht oder ein Weiß auf das man abgleichen könnte, ohne alle anderen Farben gleich mit zu verfälschen.
Das sind alles gedankliche Fehlkonstruktionen.



Darth Schneider
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Es gibt verschiedene Menschen mit verschiedenen Hauttypen, die sehen schon ganz verschieden aus, in jedem Licht.
Aber die schönen Farben im Film machen schlussendlich weder die Objektive noch die Kameras, nicht der Sensor schon gar nicht der Codec, auch nicht das Colorgrading sondern doch einzig und alleine nur das echte schon beim Dreh vorhandene, gesetzte, oder halt voll der Natur überlassendes Licht...
Das ist physikalisch bedingt so, wir Menschen sehen nur dieses klitze kleine Spektrum des Lichts...
Verbessern können wir in Resolve doch nix wirklich, am echten Licht, nur farblich verändern beziehungsweise (verschieben) oder anpassen.

@Frank
Oder verstehe ich das ganze dahinter völlig falsch ?
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Frank Glencairn
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Frank Glencairn »

Fangen wir mal mit den Hauttönen an:

angelicadass_photography-360x360.jpg


Und von welchem Hautton genau reden wir dann?
Ein paar davon liegen auf der Skintone Line im Vectorscope, die anderen daneben.
Sind die deshalb falsch?

Und was würde eine Graukarte vor dem Gesicht daraus machen?

Und aus jedem Gesicht kann ich mit der Pipette nochmal 10.000 verschiedene Werte raus messen.
Welcher Wert von welchem Hautton ist dann relevant?
Was ist wenn ich anderes Licht nehme, blau oder grün, oder nur leicht wärmer dann sind die alle nochmal verschieden.

Was Tageslicht betrifft, wie ich oben schon sagte, schwankt so genanntes "Tageslicht" im Laufe des Tages zwischen 2500K und 10000K.
Welchen Wert wollen wir dann da "ganz exakt" messen?

Was mich zur WB und dem Papier bringt - dieses weiße Papier wird im Laufe des Tages von dem schwankenden Tageslicht mit 2500K-10000K beschienen, es hat also bereits die richtige Färbung, passend zum Umgebungslicht (glit natürlich auch analog für einen Studio/Innen Dreh).

Wenn ich das Papier jetzt mit Gewalt auf reinweiß drehe, kommen natürlich alle anderen Farben entsprechend mit und sind somit falsch - das nennen manche dann einen "neutralen Startpunkt" für's Grading.

Damit es dann nicht mehr falsch aussieht, muß ich den Weißabgleich praktisch wieder rückgängig machen. Und was hab ich dann gewonnen?

Nichts davon macht irgendwie Sinn. Ich muß beim Dreh bereits wissen was ich will, eine kreative Entscheidung Treffen (also mein vielzitierter Gestaltungswille) und im Idealfall verstärke oder "poliere" ich die Wirkung nur noch in der Post.

Zusätzlicher Quatsch wie Color Checker Abgleich wirft dann auch och die mühsam vom Hersteller erarbeitete Color Science mit aus dem Fenster, und reduziert sie auf die schnöden Standard Farben eines McBeth Charts - Kamera spezifische LUTs, die ein Bild mit entsprechender Color Science erwarten, liefern danach natürlich ebenfalls falsche Ergebnisse. Früher (TM) wurde Filmmaterial mit viel Aufwand so gemacht, daß es gerade nicht die langweilige Realität abbildet sondern eine geschönte, idealisierte Version, so wie HiFi boxen ja auch "schön" klingen, und nicht linear und stur nur das 1:1 wiedergeben was man ihnen füttert.

Natürlich kann ich mich mit RAW (außer mit ProresRaw) im nachhinein umentscheiden und quasi verlustfrei aus einem kühlen ein warmes Bild machen.
Aber ich muß mich dann natürlich fragen, was zum Teufel ich mir am Set dabei gedacht habe.

Unterm Strich: Vergiss irgendwelche Werte zu messen, umzurechnen, einzutippen, numerisch präzise blah...

Einen kreativen Prozess kann man nicht durch irgendwelche vorgefertigte Zahlen-Rezepte ersetzen.
Dein ein Bauchgefühl ist es, was dich leiten muß. Es sagt dir ganz genau wann es richtig aussieht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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Zuletzt geändert von Frank Glencairn am So 30 Mai, 2021 18:59, insgesamt 4-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Wau, beeindruckend, das ist coole Filmschule, ich druck mir das aus !
Aber mein Bauchgefühl sagt mir jetzt erst mal, ich habe Hunger.;)
En gutä...
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Darth Schneider hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:37 ich druck mir das aus !
.LOL ;))
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



srone
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von srone »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Fangen wir mal mit den Hauttönen an:


angelicadass_photography-360x360.jpg



Und von welchem Hautton genau reden wir dann?
Ein paar davon liegen auf der Skintone Line im Vectorscope, die anderen daneben.
Sind die deshalb falsch?

Und was würde eine Graukarte vor dem Gesicht daraus machen?

Und aus jedem Gesicht kann ich mit der Pipette nochmal 10.000 verschiedene Werte raus messen.
Welcher Wert von welchem Hautton ist dann relevant?
Was ist wenn ich anderes Licht nehme, blau oder grün, oder nur leicht wärmer dann sind die alle nochmal verschieden.

Was Tageslicht betrifft, wie ich oben schon sagte, schwankt so genanntes "Tageslicht" im Laufe des Tages zwischen 2500K und 10000K.
Welchen Wert wollen wir dann da "ganz exakt" messen?

Was mich zur WB und dem Papier bringt - dieses weiße Papier wird im Laufe des Tages von dem schwankenden Tageslicht mit 2500K-10000K beschienen, es hat also bereits die richtige Färbung, passend zum Umgebungslicht (glit natürlich auch analog für einen Studio/Innen Dreh).

Wenn ich das Papier jetzt mit Gewalt auf reinweiß drehe, kommen natürlich alle anderen Farben entsprechend mit und sind somit falsch - das nennen manche dann einen "neutralen Startpunkt" für's Grading.

Damit es dann nicht mehr falsch aussieht, muß ich den Weißabgleich praktisch wieder rückgängig machen. Und was hab ich dann gewonnen?

Nichts davon macht irgendwie Sinn. Ich muß beim Dreh bereits wissen was ich will, eine kreative Entscheidung Treffen (also mein vielzitierter Gestaltungswille) und im Idealfall verstärke oder "poliere" ich die Wirkung nur noch in der Post.

Zusätzlicher Quatsch wie Color Checker Abgleich wirft dann auch och die mühsam vom Hersteller erarbeitete Color Science mit aus dem Fenster, und reduziert sie auf die schnöden Standard Farben eines McBeth Charts - Kamera spezifische LUTs, die ein Bild mit entsprechender Color Science erwarten, liefern danach natürlich ebenfalls falsche Ergebnisse. Früher (TM) wurde Filmmaterial mit viel Aufwand so gemacht, daß es gerade nicht die langweilige Realität abbildet sondern eine geschönte, idealisierte Version, so wie HiFi boxen ja auch "schön" klingen, und nicht linear und stur nur das 1:1 wiedergeben was man ihnen füttert.

Natürlich kann ich mich mit RAW (außer mit ProresRaw) im nachhinein umentscheiden und quasi verlustfrei aus einem kühlen ein warmes Bild machen.
Aber ich muß mich dann natürlich fragen, was zum Teufel ich mir am Set dabei gedacht habe.

Unterm Strich: Vergiss irgendwelche Werte zu messen, umzurechnen, einzutippen, numerisch präzise blah...

Einen kreativen Prozess kann man nicht durch irgendwelche vorgefertigte Zahlen-Rezepte ersetzen.
Dein ein Bauchgefühl ist es, was dich leiten muß. Es sagt dir ganz genau wann es richtig aussieht.
was vorraussetzt, dass du dir irgendwann entsprechende erfahrungswerte "wie auch immer" (ob messend oder empirisch) erarbeitet hast..;-)

licht, als solches (kameratechnisch) zu sehen, ist imho der wichtigste skill.

diese erfahrung dauert jahre und doch ist man nie am ende.

und final, bob ross, formulierte es am treffendsten "you have to make a decision"...;-)

lg

srone
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srone
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von srone »

btw frank, ich habe hier noch 3 siemens-schuckert, mit 1000w glühbirnen E40, teilverspiegelt, 2 würde ich abgeben, wenn du sie in freiburg abholst gehören sie dir, dann weiss ich sie in guten händen...:-)

ich koch recht gut, du wirst nicht hungrig gehen..;-)

lg

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Kevin Reimann
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Kevin Reimann »

Das stimmt...also das mit dem Licht kann ich bestätigen. Wenn ich mich auf grössere Entfernung im Wohnzimmer mit dem Handy (Ganzkörper-Aufnahame) fotografiere, sieht man je nachdem wo man im Wohnzimmer steht und das Licht durchs Fenster einfällt und nach Tageszeit völlig anders aus. Wenn es zu dunkel ist, hat man ein extrem fleckiges Gesicht. Macht aber nichts, man kann es mit Windows-Paint überschminken.



iasi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Fangen wir mal mit den Hauttönen an:


angelicadass_photography-360x360.jpg



Und von welchem Hautton genau reden wir dann?
Ein paar davon liegen auf der Skintone Line im Vectorscope, die anderen daneben.
Sind die deshalb falsch?

Und was würde eine Graukarte vor dem Gesicht daraus machen?

Und aus jedem Gesicht kann ich mit der Pipette nochmal 10.000 verschiedene Werte raus messen.
Damit hast du deine Frage doch schon selbst beantwortet. Eine Graukarte liefert einen Wert, bei dem du gleiche Werte für R, G und B erhältst. Unabhängig davon wo du mist. Unabhängig von der Helligkeit.
Da der Sensor auf darauf kalibriert ist, kommst du so an einen neutralen Hautton.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Welcher Wert von welchem Hautton ist dann relevant?
Was ist wenn ich anderes Licht nehme, blau oder grün, oder nur leicht wärmer dann sind die alle nochmal verschieden.
Daher ja auch die Graukarte, die die Bestimmung des Lichts erlaubt.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Was Tageslicht betrifft, wie ich oben schon sagte, schwankt so genanntes "Tageslicht" im Laufe des Tages zwischen 2500K und 10000K.
Welchen Wert wollen wir dann da "ganz exakt" messen?
Man misst diese Farbtemperatur und damit auch die Abweichung von dem Wert, bei dem der Sensor neutrale Farben liefert.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Was mich zur WB und dem Papier bringt - dieses weiße Papier wird im Laufe des Tages von dem schwankenden Tageslicht mit 2500K-10000K beschienen, es hat also bereits die richtige Färbung, passend zum Umgebungslicht (glit natürlich auch analog für einen Studio/Innen Dreh).

Wenn ich das Papier jetzt mit Gewalt auf reinweiß drehe, kommen natürlich alle anderen Farben entsprechend mit und sind somit falsch - das nennen manche dann einen "neutralen Startpunkt" für's Grading.

Damit es dann nicht mehr falsch aussieht, muß ich den Weißabgleich praktisch wieder rückgängig machen. Und was hab ich dann gewonnen?
Die naürliche Wahrnehmung sieht ein weißes Blatt nicht blau an einem bedeckten Mittag und auch nicht rot bei Kerzenlicht.
Der Weißabgleich folgt ja gerade der menschlichen Wahrnehmung. Du wirst eine Aufnahme bei 4000k oder 8000k mit einem 5000k-Sensor nicht unkorrigiert lassen, da sie eben nicht die richtige Färbung haben.
Frank Glencairn hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 18:21 Nichts davon macht irgendwie Sinn. Ich muß beim Dreh bereits wissen was ich will, eine kreative Entscheidung Treffen (also mein vielzitierter Gestaltungswille) und im Idealfall verstärke oder "poliere" ich die Wirkung nur noch in der Post.

Zusätzlicher Quatsch wie Color Checker Abgleich wirft dann auch och die mühsam vom Hersteller erarbeitete Color Science mit aus dem Fenster, und reduziert sie auf die schnöden Standard Farben eines McBeth Charts - Kamera spezifische LUTs, die ein Bild mit entsprechender Color Science erwarten, liefern danach natürlich ebenfalls falsche Ergebnisse. Früher (TM) wurde Filmmaterial mit viel Aufwand so gemacht, daß es gerade nicht die langweilige Realität abbildet sondern eine geschönte, idealisierte Version, so wie HiFi boxen ja auch "schön" klingen, und nicht linear und stur nur das 1:1 wiedergeben was man ihnen füttert.

Natürlich kann ich mich mit RAW (außer mit ProresRaw) im nachhinein umentscheiden und quasi verlustfrei aus einem kühlen ein warmes Bild machen.
Aber ich muß mich dann natürlich fragen, was zum Teufel ich mir am Set dabei gedacht habe.

Unterm Strich: Vergiss irgendwelche Werte zu messen, umzurechnen, einzutippen, numerisch präzise blah...

Einen kreativen Prozess kann man nicht durch irgendwelche vorgefertigte Zahlen-Rezepte ersetzen.
Dein ein Bauchgefühl ist es, was dich leiten muß. Es sagt dir ganz genau wann es richtig aussieht.
Woran erkennst du eigentlich beim Dreh, ob du bekommst, was du willst?

Nimmst du alles mal eben in Augenschein und sagst dann: "Ja, so passt das"

Oder blickst du auf den Vorschaumonitor und entscheidest dann: "Ja. So muss das dann auf der Leinwand aussehen."

Warum nur sind die Coloristen dann so pingelich mit dem Umgebungslicht und der Monitoreinstellung, wenn du auf einem Vorschaumonitor bei jedem Umgebungslicht, das Bild und die Farben beurteilen kannst.

Dein Bauchgefühl sagt dir ja noch nicht einmal, dass das weiße Blatt bei Kerzenlicht gar nicht so weiß ist, wie du es zu sehen denkst.

Zu einem kreativen Prozess gehört eben auch die Nutzung der notwendigen Werkzeuge und Techniken.



andieymi
Beiträge: 1597

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von andieymi »

cantsin hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 12:17 Finde ich lustig, iasi - Du beschwerst Dich doch immer über die unkreative deutsche Art, Bilder nach technischer Anleitung zu machen. In Wahrheit ist es doch so, dass wir Farben nicht so sehen, wie sie technisch neutralisiert werden, sondern wie sie in der jeweiligen Lichtstimmung aussehen. Wenn Du z.B. in der golden hour filmst und WB auf Graukarte machst, wird dann der gemessene "Rotstich" des Bilds entfernt, und Du kriegst völlig unnatürliche und leblose Farben...
Das finde ich wichtig zu wiederholen. Niemand fragt sich tatsächlich ob der Weißabgleich am Set zu Falschfarben führt, sondern lediglich inwiefern diese Falschfarben zur gewünschten Stimmung, Set, Story, etc. passen - Ausnahme stellen vielleicht öfter produkt/Packshot-lastigere Spots dar, da entfernt man sich dann aber auch oft mehr und mehr von allem was sich irgendwie cineastisch nennt. Fast jede gewünschte Stimmung hat in der einen oder anderen Art und Weise Falschfarben. Kaum ein Skintone sieht so mies aus bei 5200K, dass der Approach wäre, "die Realität bei 5600K wiederherzustellen" und dann von dem wegzuarbeiten.

Der Approach, zuerst Mal alles in Resolve auf einen WB zu bringen kann helfen. Aber ich kann aus meiner Erfahrung auch kann nur sagen wie's einige Coloristen in der europäischen Referenz für Post (das ist mittlerweile, seit London nicht mehr EU...) wohl Arri Media machen. Kein Colorist dort nimmt sich die Zeit alles zuerst stupide auf die gleiche Kelvin-Zahl zu matchen. Im vorliegenden Fallen waren es Tungsten Einheiten mit Choclolatte für Petroleum-Indoor. Das kriegst Du mit keinem sinnvollen Post-Weißabgleich mehr auf 5600K Referenz gematcht. War auch nicht das ziel. Sah aber besser aus, das mit Falschafarben zu machen, als alles in der Post.

Wenn dann eher das Gegenteil und gewisse Ausreisser, z.B. mal mehr Spill der Farbitkeit bekommt vgl. mit anderen Einstellungen in der Szene bei gleichem Licht anpassen... aber niemand niemand niemand dort (Arri Media, jetzt als Beispiel) nimmt sich die Zeit bei unfolierten HMIs (Apropos: Alter der Brenner hat der Colorist dann auch am Start? Oder gibt's dafür den Color Checker?) zuerst mal alle auf 5600K bringen und dann weiter zu machen. Die Zeit wäre viel zu teuer, da wird auf Shot-Shot Basis gematcht, DP sitzt vielleicht eh dabei und dann wird angenommen, dass der Kamera-WB dann einfach das gewünschte Maß an Falschfarben für die Stimmung transportiert. Punkt aus Basta. Dieses: Erst Mal die Referenz herstellen, dann kann man Looks drüber bauen, das kannst Du auf professionellem Level niemandem bezahlen. Da wird intuitiv gematcht und Farbseparation hergestellt, der Set-WB als gegeben angesehen und davon der Look weitergebaut.

Aber noch was zu dem Thema:
Ich hab neulich bei einem der bekannteren deutschen Spielfilm-DPs (so viele gibt's da auch nicht) wieder mal gesehen, wie NIGHT EXT. auch gehen kann (auch mein erster Approach wäre für Weißlicht mit mehr Blauanteil evtl. gewünscht HMIS zu nehmen): Tungsten-Brutes bei voller Leistung auf 2800K in camera, "weißes Mondlicht" mit leichtem Blauanteil (Brutes 2800-3200K je nach Fabrikat), 1/8 CTB falls noch etwas blauer. Falls Practicals aus Häusern rauskommen müsste man die halt noch weiter runter folieren, aber das ist meist leichter machbar, als Leistung an den großen Einheiten zu kriegen oder von Tungsten auf 5600K zu vernichten. Mir gefiel der Approach: Viel günstiger als sich irgendwo M90s, M18s zu holen, Glühlicht-Spektrum ist wunderschön, das freut mich jedes Mal mitterlerweile, wenn ich damit drehen kann und an scharfen Mondschatten ist glaub ich heutzutage ohnehin niemand mehr interessiert, da wären die HMI-PARs tatsächlich besser.



iasi
Beiträge: 24486

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

srone hat geschrieben: So 30 Mai, 2021 22:41
was vorraussetzt, dass du dir irgendwann entsprechende erfahrungswerte "wie auch immer" (ob messend oder empirisch) erarbeitet hast..;-)

licht, als solches (kameratechnisch) zu sehen, ist imho der wichtigste skill.

diese erfahrung dauert jahre und doch ist man nie am ende.

und final, bob ross, formulierte es am treffendsten "you have to make a decision"...;-)

lg

srone
Denkst du an die Erfahrung, dass beim Blick zur Wolkendecke und auf die Uhr der erfahrene Profi sich sagt: Das sind so um die 7000k.
Und über die Jahre hat er dann dazugelernt, denn früher war ihm nur klar: Das ist jetzt wohl etwas kühleres Licht, als beim Kerzenschein.
:)
Oder reicht die Erfahrung sogar so weit, dass er sagt: Ich hab hier Tageslichtfilmlampen, also stelle ich mal 5000k an der Kamera ein. ;)



andieymi
Beiträge: 1597

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von andieymi »

iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:42 Woran erkennst du eigentlich beim Dreh, ob du bekommst, was du willst?

Nimmst du alles mal eben in Augenschein und sagst dann: "Ja, so passt das"

Oder blickst du auf den Vorschaumonitor und entscheidest dann: "Ja. So muss das dann auf der Leinwand aussehen."

Warum nur sind die Coloristen dann so pingelich mit dem Umgebungslicht und der Monitoreinstellung, wenn du auf einem Vorschaumonitor bei jedem Umgebungslicht, das Bild und die Farben beurteilen kannst.

Dein Bauchgefühl sagt dir ja noch nicht einmal, dass das weiße Blatt bei Kerzenlicht gar nicht so weiß ist, wie du es zu sehen denkst.

Zu einem kreativen Prozess gehört eben auch die Nutzung der notwendigen Werkzeuge und Techniken.
Gut genug. Deshalb ist das einer der verantwortungsvollsten, bestbezahltesten Jobs beim Film, wo man mit die meiste Erfahrung braucht (die viele, da nehme ich mich nicht aus, auch noch nicht haben).

Aber ja. Etwas Erfahrung lehrt einen, am Set beurteilen zu können, wie das in etwa Aussehen würde. Finetuning macht dann wirklich der Colorist, da macht die kalibrierte Umgebung einfach Sinn, weil sie sehr leicht herzustellen ist (stationär, vgl. mit einem Set). Deswegen sind auch 2000Nit Monitore in Sonnenumgebung draußen zum vergessen, deshalb gibt es Sucher, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema... aber mal als Gedanke: Ja, ein Sucher ist die abgedunkteldste Version eines Kinos, die Du am Set herstellen kannst. Deswegen gibt's die Dinger vielleicht auch noch und nicht nur Monitor, die Dir im Studio die Netzhaut wergbrennen :D

Und das weiße Blatt bei Kerzenlicht: Das soll wohl auch in 90% aller Szenarien nicht weiß sein. Außer aber du erzählst in dem Ding, dass der Hersteller sein Papier gerne extra weiß bleicht. Und nicht mal dann macht ein Color Checker Sinn, weil auch das funktioniert nur in Kerzenlicht als Vergleich. Und color-checkerst Du dann dem ganzen Bild die Kerzen weg, ist das Blatt auch nicht weißer als das von der Konkurrenz. Geht es nicht ums Blatt als Protagonisten, wird alles was das Kerzenlicht mit dem Papier macht als völlig ok so in der Szene wahrgenommen werden vom Publikum, auch wenn es gelber ist als um 12:00 Mittags draußen.

Lös Dich mal von dem Gedanken, dass Kameras Messsensoren sind die Farben wirklichkeitsgetreu replizieren müssen und die wir auf das immerzu hinkalibrieren müssen. Dafür gibt's Spektro-, Colori- und was weiß ich noch für Meter. Kameras dagegen fangen Bilder ein. Das müssen nicht mal Farben sein.

PS: Aber größten Respekt vor alten Film DPs, zu Zeiten als selbst ein Color Timing noch nicht obligatorisch war. Ärgste Leistung & größte Bewunderung!
Zuletzt geändert von andieymi am Mo 31 Mai, 2021 12:02, insgesamt 1-mal geändert.



andieymi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von andieymi »

iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:51 Denkst du an die Erfahrung, dass beim Blick zur Wolkendecke und auf die Uhr der erfahrene Profi sich sagt: Das sind so um die 7000k.
Und über die Jahre hat er dann dazugelernt, denn früher war ihm nur klar: Das ist jetzt wohl etwas kühleres Licht, als beim Kerzenschein.
:)
Oder reicht die Erfahrung sogar so weit, dass er sagt: Ich hab hier Tageslichtfilmlampen, also stelle ich mal 5000k an der Kamera ein. ;)
Alles was Du schreibst klingt wirklich so, als wenn Du noch nie an einem Set gewesen wärst oder eine Kamera in der Hand gehalten hast. Meine ich nicht böse. Aber das ist der Subtext, wie Vieles was Du sagst, auf andere wirkt. Da geht's nicht um eine Beleidigung (ich hoffe, das fasst Du nicht so auf!), sondern einfach nur um Erfahrungswissen, das sich 95% aller User dann doch so irgendwie angeeignet haben und in gewissen Grenzen ähnlich anwenden.



Frank Glencairn
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:42 kommst du so an einen neutralen Hautton.
bei dem der Sensor neutrale Farben liefert.
Neutral ist genau das Gegenteil von dem was ich möchte.
Emotionen und Stimmung werden halt nicht durch "neutral" transportiert.

Und ja, natürlich kann ich mit RAW das ganze dann wieder dahin drehen, wo ich es vorher schon mal hatte.
iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:42
Woran erkennst du eigentlich beim Dreh, ob du bekommst, was du willst?
Erfahrung.

Ein Lösungsansatz eines vorgefertigten Zahlen-Rezeptes, funktioniert vielleicht da, wo ich für einen Packshot eine ganz spezielle definierte Farbe für ein Logo etc. brauche, aber ansonsten ist das alles Zeitverschwendung.

Immerhin schaff ich es mit meinem Bauchgefühl, ganz ohne Messungen und Zahlen-Voodoo, nur durch Betrachtung der Szene am Set ganz ordentliche Bilder zu machen, die am Ende dann auch ganz genau so aussehen wie ich es am Anfang wollte.
Untitled_1.36.jpg
Untitled_1.21.jpg
Untitled_1.10.jpg
Und du?

Kannst du uns zeigen, wo dein technokratischer Graukarten Ansatz bessere Ergebnisse abliefert?

Die Challenge steht immer noch. Ich warte.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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Kevin Reimann
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Kevin Reimann »

Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass das Licht im Winter völlig anders ist als im Sommer? Im Winter ist das Licht bei Sonnenschein grell und kalt, ähnlich wie bei Neonlampen. Im Sommer ist es dagegen geblich, gemütlich, warm und kuschelig. Viele ohne Einfühlungsvermögen merken das gar nicht.



Frank Glencairn
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Frank Glencairn »

Das hängt vor allem mit der klaren, kalten Polarluft zusammen, die um diese Jahreszeit herrscht.
Meistens fängt das schon im Herbst an, von einem Tag auf den anderen ist plötzlich ein anderes Licht, und man weiß daß der Sommer endgültig vorbei ist.

Seit ungefähr 10 Jahren kommen da noch andere Faktoren dazu.
Da die Erde so langsam ihre 3 elektro-magnetischen Schutzschilde verliert, können wir unter anderem mittlerweile UV-C hier messen.
Eine Strahlung die normal gar nicht bis runter auf die Erde reichen dürfte.

Man merkt das auch ohne Messgerät daran, daß (z.B. manche Gartenmöbelpolster, oder Farbanstriche) jetzt extrem schnell ausbleichen, obwohl sie sich in den Jahren vorher kaum verändert hatten. Auch manche Plastikarten scheinen empfindlich auf die zunehmende Strahlung zu reagieren, und werden schneller spröde.

IMHO hat das auch das Licht verändert, daß mir jetzt "härter" vorkommt. Wenn ich aktuell (wolkenlos/sonnig) aus dem Fenster sehe, hat das schon fast Herbstlicht Charakter.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



roki100
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 12:02 Ich warte.
iasi wartet auf eine neue Kamera.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

Kevin Reimann hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 12:04 Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass das Licht im Winter völlig anders ist als im Sommer? Im Winter ist das Licht bei Sonnenschein grell und kalt, ähnlich wie bei Neonlampen. Im Sommer ist es dagegen geblich, gemütlich, warm und kuschelig. Viele ohne Einfühlungsvermögen merken das gar nicht.
Es hat vor allem etwas mit dem Einfallswinkel des Sonnenlichts zu tun.

Aber dein Einfühlungsvermögen täuscht dich, denn die Wahrnehmung beruht hauptsächlich auf Erfahrungen und Assoziation. Grell und kalt wirkt das Licht aufgrund der Erfahrungen mit Kälte und Licht. Bedeckter Himmel bedeutet nun einmal geringere Temperaturen, daher wird im Umkehrschluß bei Kälte das Licht auch kalt wahrgenommen.

Grell kann es eigentlich nicht sein, da dies durch den steilen Winkel dem Sommer vorbehalten ist.



Frank Glencairn
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 13:10

Es hat vor allem etwas mit dem Einfallswinkel des Sonnenlichts zu tun.

Das betrifft aber nur den Höchststand - wenn die Sonne im Dezember bei 20 Grad steht, sind es die selben 20 Grad wie im Juni (wenn auch zu einer anderen Uhrzeit).
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 12:02
iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:42 kommst du so an einen neutralen Hautton.
bei dem der Sensor neutrale Farben liefert.
Neutral ist genau das Gegenteil von dem was ich möchte.
Emotionen und Stimmung werden halt nicht durch "neutral" transportiert.

Und ja, natürlich kann ich mit RAW das ganze dann wieder dahin drehen, wo ich es vorher schon mal hatte.
iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:42
Woran erkennst du eigentlich beim Dreh, ob du bekommst, was du willst?
Erfahrung.

Ein Lösungsansatz eines vorgefertigten Zahlen-Rezeptes, funktioniert vielleicht da, wo ich für einen Packshot eine ganz spezielle definierte Farbe für ein Logo etc. brauche, aber ansonsten ist das alles Zeitverschwendung.

Immerhin schaff ich es mit meinem Bauchgefühl, ganz ohne Messungen und Zahlen-Voodoo, nur durch Betrachtung der Szene am Set ganz ordentliche Bilder zu machen, die am Ende dann auch ganz genau so aussehen wie ich es am Anfang wollte.

Untitled_1.36.jpg

Untitled_1.21.jpg

Untitled_1.10.jpg

Und du?

Kannst du uns zeigen, wo dein technokratischer Graukarten Ansatz bessere Ergebnisse abliefert?

Die Challenge steht immer noch. Ich warte.
Tut mir leid, es sagen zu müssen, aber du hast bei den Aufnahmen unausgeglichene Farbtöne.
Und das, obwohl du alles in Rot/Gelb/Rosa getaucht hast.
Damit hast du selbst schon gezeigt, wie wichtig ein Referenzwert ist.



Kevin Reimann
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Kevin Reimann »

Ich denke nicht, dass es eine Wahrnehmungsverzerrung ist.

https://www.daswetter.com/nachrichten/w ... as-so.html



iasi
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von iasi »

Kevin Reimann hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 13:46 Ich denke nicht, dass es eine Wahrnehmungsverzerrung ist.

https://www.daswetter.com/nachrichten/w ... as-so.html
Nun -
"die Hintergrundfarbe, die uns in den ruhigen Sommertagen mit blau durchdringt, während es im Winter näher an orange heranrückt"
ist ja nun einmal genau das Gegenteil dessen, was dir deine Empfindungen sagen.

Der Einfallswinkel bestimmt dabei die Länge des Weges, die das Licht durch die Atmosphäre nehmen muss - und dabei "gefiltert" wird.



MrMeeseeks
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Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von MrMeeseeks »

andieymi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 12:01
iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 11:51 Denkst du an die Erfahrung, dass beim Blick zur Wolkendecke und auf die Uhr der erfahrene Profi sich sagt: Das sind so um die 7000k.
Und über die Jahre hat er dann dazugelernt, denn früher war ihm nur klar: Das ist jetzt wohl etwas kühleres Licht, als beim Kerzenschein.
:)
Oder reicht die Erfahrung sogar so weit, dass er sagt: Ich hab hier Tageslichtfilmlampen, also stelle ich mal 5000k an der Kamera ein. ;)
Alles was Du schreibst klingt wirklich so, als wenn Du noch nie an einem Set gewesen wärst oder eine Kamera in der Hand gehalten hast. Meine ich nicht böse. Aber das ist der Subtext, wie Vieles was Du sagst, auf andere wirkt. Da geht's nicht um eine Beleidigung (ich hoffe, das fasst Du nicht so auf!), sondern einfach nur um Erfahrungswissen, das sich 95% aller User dann doch so irgendwie angeeignet haben und in gewissen Grenzen ähnlich anwenden.
Kann mir nicht vorstellen dass den anderen das bisher nicht aufgefallen ist. Warum Frank, der tatsächlich sein Geld damit verdient, überhaupt noch mit dem Blender Iasi diskutiert ist mir ein absolutes Rätsel. Dem muss wohl selber langweilig sein.

Es gibt Praktiker und Theoretiker und Iasi ist der Alpha-Theoretiker...der Kerl der im Museum ein Bild beschreibt während er selber aber nicht einmal einen Pinsel halten kann.

Wie anstrengend es sein muss seit mehr als 10 Jahren diese Fassade aufrechtzuerhalten.



Frank Glencairn
Beiträge: 23191

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 13:26

Tut mir leid, es sagen zu müssen, aber du hast bei den Aufnahmen unausgeglichene Farbtöne.
Das es vielleicht einen Grund dafür gibt,
daß nicht jede Szene die exakt gleiche Farbstimmung hat, kommt dir nicht in den Sinn?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe viele wunderbare Filme gesehen wo das Weiss gar nie wirklich weiss ist, oder die Farb Stimmungen sich ständig ändern.
Habe ich das bemerkt, ja, ich schaue immer öfters und immer genauer auf die Farben, das Licht und die Kamera Einstellungen. Hat mich das nicht weisse weiss und die sich verändernden Farben gestört ? Nie...
Wenn ich jetzt vom Wohnzimmer in die Küche latsche und ihr mich dabei filmt, verändern sich die Farben auch, weil es in verschiedenen Zimmern verschiedene Lampen hat, und die Fenster mitsamt der Sonne, draussen nicht auf der selben Seite sind.
Also macht nicht so ein Theater mit dem Weissabgleich.;)

Und ich denke es geht uns einen feuchten Scheiss an wer jasi ist und was er macht.
Er schreibt immer wieder intelligente Dinge, warum sollte man mit ihm nicht diskutieren ?
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 31 Mai, 2021 17:20, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Ja so ist es. Mich stört auch nicht wenn hierzulande manche Menschen im Sommer quasi Rosa werden, andere wiederum bräunlich...eimal habe ich sogar Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch im Sommer gesehen, sie sah voll braun aus... wenn man sie nicht kennen würde, würde man meinen, das sei irgendeine Fatima.... ich hätte sie fast mit merhaba begrüßt.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Licht und Farben, das sind doch sicher ( mal abgesehen von Werbung) rein künstlerische Entscheidungen. Ich behaupte wenn ein Film gut ist, gibt es da eigentlich kein richtig oder falsch...

Wenn der Kunde jedoch möchte das sein Produkt die genau selben Farben im Film hat wie im wirklichen Leben, dann sollte man halt den Weissabgleich bei jeder klitzekleinsten Veränderung im Licht neu machen, oder noch besser nur einmal, und das Licht nach dem ersten Take einfach nicht mehr verändern...
Gruss Boris
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Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 31 Mai, 2021 17:29, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 31 Mai, 2021 17:28 Licht und Farben, das sind doch sicher ( mal abgesehen von Werbung) rein künstlerische Entscheidungen. Ich behaupte wenn ein Film gut ist, gibt es da eigentlich kein richtig oder falsch...
z.B. James Bond Filme in GZSZ Look? Nä! ;)
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Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Nun ja, James Bond sollte besser schon immer wie James Bond aussehen...
Bei solchen Filmen definieren die alten Filme halt die Farbpallette...
Auch bei Star Wars, Suberhelden Filmen, bei fast allen Film und TV Serien...
(Nicht z.B. bei Dr. Who, da variiert sehr vieles und zwar nicht zu knapp, je nach Staffel)
Gruss Boris
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roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Der Look spielt schon eine Rolle. Ein Film der so gegradet ist, wie bei den Bilder die Frank oben gepostet hat, schaue ich mir gerne an, ich empfinde es entspannter so zu schauen als wenn der Look default Rec709 ist bzw. exakte Farben 1zu1 wie in der Realität....
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Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Der Look z.B. von einem Bond Film entsteht aber erst mal mit dem Licht, beim Dreh, am Filmset, wenn das nicht stimmt wird das mit dem Grading überhaupt nix.
Gruss Boris
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Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 31 Mai, 2021 18:37, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Aber Boris, ich sehe das auch bei Tageslicht ohne besondere Lichter...
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Zuletzt geändert von roki100 am Mo 31 Mai, 2021 18:40, insgesamt 2-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Bei einem Bond Film gibt es nur sehr wenige, Szenen (wenn überhaupt) ohne künstliches Licht, ohne Filter, Reflektoren, u.s.w. ganz egal ob drinnen oder draussen.
Das ist ein grundsätzlicher, sehr wichtiger Unterschied...
Gruss Boris
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roki100
Beiträge: 15326

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von roki100 »

Das das Licht eine sehr wichtige Rolle spielt, ist teil des ganzes. Dennoch speilt Colorgrading auch eine wichtig Rolle.... Versuch das z.B. zu graden (der hat da keine Lampen mitgetragen um die Dame auszuleuchten)...Du kannst von mir aus auch Lichter benutzen...



Das ist nicht so einfach, manche würden meinen, einwach ColorTemp nach oben drehen (wärmer machen), so einfach ist das aber nicht.... :)
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Darth Schneider
Beiträge: 19513

Re: Blackmagic 6K RAW mit der Panasonic S1H und dem Video Assist 12G in der Praxis

Beitrag von Darth Schneider »

Immer die selbe Leier, fix it in Post/Resolve...
Warst du denn schon mal bei einem echten Kinofilm/ Kino Webespot Dreh dabei ?
Ich schon, gleich mehrere Male, ganze Tage...
Absolut zu empfehlen...
Ich denke du würdest deine Meinung nicht nur über über Colorgrading, sondern über das Filmemachen, Technik und Kameras, allgemein, ganz schnell grundsätzlich ändern...

Das ganze steht oder fällt gar nicht mit der Technik, sondern mit den zig sehr talentierten und erfahrenen Leuten die diese bedienen und denen die performen und am Schluss natürlich die Leute die wichtiges Entscheiden.
Jeder hat und macht nur seinen Job...

So mancher genialer Kinofilm Regisseur hat aber keine Ahnung von Kameras und Colorgrading, genau so wie es geniale Kameraleute gibt, die keinen blassen Schimmer haben von Colorgrading..;)
Gruss Boris
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Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 31 Mai, 2021 20:03, insgesamt 8-mal geändert.



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