Pianist
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Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

An sich bearbeite ich ja meine Filme seit über 20 Jahren auf einem Avid, und es wird alles so organisiert, dass ich sowohl an das Originalmaterial als auch an die Projektdateien immer rankomme, um ggf. auch nach vielen Jahren eine kleine Änderung in einer Timeline vorzunehmen. Dabei nutze ich Einschub-Festplatten, die sich im Regal stapeln.

Seit einem knappen Jahr nutze ich aber auch FCPX auf einem Macbook pro, und zwar für Social-Media-Beiträge, die ich gleich vor Ort fertigmache, und nach denen anschließend kein Hahn mehr kräht. Das Originalmaterial kopiere ich dann nachträglich auf die jeweiligen Archivfestplatten.

Hin und wieder muss ich natürlich Platz auf dem Macbook schaffen, und dann lösche ich einfach die Mediathek-Dateien. Insgesamt bin ich aber auf dem Macbook nicht so gut organisiert wie auf dem stationären Rechner. Das liegt unter anderem daran, dass ich mich noch nicht an die unterschiedlichen Begrifflichkeiten wie "Projekt" und "Ereignis" gewöhnt habe. Wenn ich eine neue Mediathek anlege, bin ich mir nicht mal sicher, wo diese Mediathek dann landet.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich für jeden Auftraggeber, für den ich auch mobil schneide, auf der Finder-Ebene ein Verzeichnis hätte. Dann möchte ich auch im FCPX ein Verzeichnis (ist das dann ein Projekt oder ein Ereignis?) pro Auftraggeber haben, und dann noch mal eine Unterabteilung für den ganz konkreten Auftrag, also eine bestimmte Veranstaltung oder dergleichen. Im Idealfall möchte ich die Mediathek und die begleitenden Schnitt-Dateien dann später auf externe Platten auslagern können, so dass ich auch in diesem Bereich eine Langfristigkeit erreiche. Das wäre der erste Schritt, vielleicht irgendwann komplett umzusteigen. Ist aber nicht konkret geplant.

Kann mir mal jemand, der mit FCPX mehr Erfahrung hat als ich, kurz zusammenfassen, wie ich dort Material und Dateien organisieren muss? Mir kommt es zum Beispiel so vor, als ob sich irgendwo noch riesige Datenmengen befinden, bei denen ich aber nicht weiß, wo sie sind...

Beim Avid hat jeder Auftraggeber eine Projektdatei, und innerhalb dieser dann viele Bins mit Einzelthemen oder Einzelterminen. Ich weiß immer genau, wo das Videomaterial ist, ich weiß immer, wo die Projektdatei ist, ich weiß immer, wo die Bins sind, ich weiß, wo weitere Dateien wie Logos und dergleichen sind und ich weiß, wo die fertig erzeugten Dateien zum Hochladen für den Kunden sind.

Genau diese Transparenz hätte ich beim FCPX auch gerne.

Matthias
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acrossthewire
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von acrossthewire »

Die Mediathek ist ja eigentlich nichts weiter als ein spezieller Ereignis/Projektordner.
Ich mache es meist so, dass ich eine Mediathek und einen Ordner für das Originalmaterial für eine grössere Sache anlege (häufig auf einer externen SSD)
Die Originale kopiere ich sämtliche in den Ordner. Wenn ich dann die Ereignisse mit dem Projekten/Projekten erstelle kann ich auswählen ob ich die Originaldaten
in die Mediathek kopiere oder nicht. Wenn ich später nicht nochmal an das Originalmaterial ran muss kopiere ich die Daten beim Import in die Mediathek.
Dann reicht es wenn ich die Mediathek aufs Backup ziehe und ich habe alles (es sei denn man war faul und hat per Drag&Drop zusätzliches Material reingezogen).
Brauche ich später nochmal eventuell nicht genutztes Originalmaterial kopiere ich die Originaldaten beim Import NICHT in die Mediathek sondern lege diese zusammen mit dem Ordner
aufs Backup. Wenns um Platzsparen geht kann man vor dem Backup noch die Renderdaten der Mediathek killen das bringt häufig extrem viel.
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Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

acrossthewire hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:23 Wenns um Platzsparen geht kann man vor dem Backup noch die Renderdaten der Mediathek killen das bringt häufig extrem viel.
Wie macht man das?

Und kann man sagen, dass ein Projekt im Avid dem Ereignis im FCPX und ein Bin im Avid dem Projekt im FCPX entspricht? Also was ist die übergeordnete und was die untergeordnete Ebene? Und wie kann ich sehen, was sich tatsächlich für Dateien in einer Mediathek befinden? Wenn ich da draufklicke, startet FCPX...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



acrossthewire
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von acrossthewire »

Bildschirmfoto 2019-12-22 um 19.57.27.png
Gilt je nach Auswahl für ein Ereignis oder die gesamte Mediathek
Bildschirmfoto 2019-12-22 um 19.58.04.png
Und wenn man mal wieder wahllos aus allen Ecken des Rechners Dateien verwendet hat kann man mit dieser Funktion alles zusammensammeln und
als Originalfiles in die Mediathek kopieren.
Bildschirmfoto 2019-12-22 um 20.00.23.png
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Oscar Wilde
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Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Pianist, du bist doch sonst so strukturiert. Wieso liest du nicht einfach das fcp x-Manual?

Ansonsten einfach mal alle Pulldowns aufklappen und neugierig gucken, was es da so alles gibt: Renderdateien löschen zum Beispiel geht mit Renderdateien löschen.

Und das mit der Mediathek verstehe ich auch nicht: die wird dort gespeichert, wo du angibst, dass sie gespeichert werden soll. Wie alles andere auch.

Am einfachsten eine Mediathek pro Film. Dort ist alles drin, Rohmaterial und Projektdaten, die speicherst du, wo du Lust hast. Renderdateien, optimierte Medien und so was natürlich vor der Endlagerung löschen, die sind ja auf Knopfdruck bei Bedarf sofort wieder da. Dann ist deine Mediathek nur wenig größer als die Summe des Rohmaterials.
Zuletzt geändert von Jott am So 22 Dez, 2019 21:02, insgesamt 1-mal geändert.



Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 20:57 Pianist, du bist doch sonst so strukturiert. Wieso liest du nicht einfach das fcp x-Manual?
Ich habe mir sogar eine Schulung geben lassen, und die Trainerin hat ein eigenes Buch dazu geschrieben. Irgendwie ist es aber bei mir so, dass ich das Macbook immer nur dann heraushole, wenn ich unmittelbar was zu tun habe. Ich müsste mich echt mal in einer ruhigen Stunde damit beschäftigen, abseits von aktuellen Einsätzen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Yep. Genau, wie wenn du alles mit fcp x machen würdest (wäre ideal für deine Sachen, aber das nur am Rande) und nur ab und zu mal an einen AVID müsstest. Das wäre dann auch jedesmal ein Kulturschock.



R S K
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von R S K »

Pianist hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:07Das liegt unter anderem daran, dass ich mich noch nicht an die unterschiedlichen Begrifflichkeiten wie "Projekt" und "Ereignis" gewöhnt habe.
Es ist ganz einfach. Eine Mediathek ist die oberste Hierarchie. Darin ist eine beliebige Anzahl von Ereignissen enthalten. In diesen wiederrum sämtliche importierten Medien und Projekte bzw. „Timelines” oder „Sequenzen”, wenn dir das lieber ist. Sämtliche hiervon kann man dann wiederum mittels Schlagwörter sowie Bewertungen, intelligente Sammlungen und und und beliebig unterteilen/verwalten. Ob die tatsächlichen Medien in der Mediathek in Kopie verwaltet oder extern die Originale referenziert werden kann ich u.a. beim Import im Importfenster entscheiden. Ist gleich die zweite Einstellung.


Pianist hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:07Wenn ich eine neue Mediathek anlege, bin ich mir nicht mal sicher, wo diese Mediathek dann landet.
Das verstehe ich leider auch nicht, da man beim anlegen einer Mediathek nach Namen wie auch Speicherort gefragt wird, wie bei jedem anderen Programm auf jeder Plattform auch. Wenn du es nicht weißt, wer dann? 😏 Sonst kann man die Mediathek in der Seitenleiste rechts-klicken und ganz einfach „Im Finder zeigen” wählen oder ⌘⇧R drücken. Et viola… Letzteres gilt für deine Medien im übrigen genauso. Ob im Ereignis oder in der Timeline.


Pianist hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:07Am liebsten wäre es mir, wenn ich für jeden Auftraggeber, für den ich auch mobil schneide, auf der Finder-Ebene ein Verzeichnis hätte.
Kannst du machen wie du willst. Es gibt dabei weder nur einen noch einen „richtigen” Weg es zu machen. Es ist vom Kontext dessen was du machst und wie du arbeitest abhängig. Was eben für dich am meisten Sinn macht. Um das bestmöglich entscheiden zu können muss man natürlich auch erst die Grundprinzipien, Möglichkeiten und Optionen verstanden haben. Ob du z.B. nur eine Mediathek anlegst und ein Ereignis und es über endlose Projekte oder für jeden Auftrag jeweils eine Mediathek mit einem Ereignis löst ist komplett dir überlassen. Und ob du jeweils alles INNERHALB oder AUSSERHALB der Mediathek verwaltest auch. Bei Avid hatte man z.B. sehr sehr lange gar keine Wahl. Es ging ALLES in einen speziellen „Media” Ordner im Finder, kein wenn und aber.

Beispiel A: Du legst eine universelle „Kunden” Mediathek an und darin ein „Breaking Bad” Ereignis und importierst dort sämtliches Material für alle Folgen rein und legst dann Projekte namens „Folge 1”, „Folge 2”, „Folge 3” etc. an. Für „Family Guy” legst du dann ein neues Ereignis in der gleichen Mediathek an und machst das selbe. Usw. usw. usw. Fazit: Vermutlich die ungeschickteste Variante.

Beispiel B: Du legst eine „Breaking Bad” Mediathek an, darin dann jeweils ein Ereignis namens „Folge 1”, „Folge 2”, „Folge 3” etc. und importierst immer nur das Material der jeweiligen Folge in das jeweilige Ereignis und legst entsprechend darin die Projekte (ok, Sequenzen) etc. an. Kommt „Family Guy” legst du dafür eine neue Mediathek an und machst das gleiche. Fazit: Deutlich geschickter würde ich sagen. Komplett deine Entscheidung. Das was für dich am meisten Sinn macht. C, D, E etc. gibt es auch noch.


Pianist hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:07Mir kommt es zum Beispiel so vor, als ob sich irgendwo noch riesige Datenmengen befinden, bei denen ich aber nicht weiß, wo sie sind...
Was bzw. wieviel und in welcher Form (Medien? Renderdateien? Cache?) eine Mediathek an Daten hat (oder referenziert und wo) kannst du jeder Zeit ganz einfach durch anwählen der Mediathek und ins Infofenster schauen erfahren. Hier kannst du dann auch nachträglich entscheiden ob und welche Medien intern oder extern verwaltet werden und bei Bedarf umstellen und zusammenfassen. Und was man nicht braucht oder möchte, das kann man auch jeder Zeit löschen.


Pianist hat geschrieben: So 22 Dez, 2019 19:07Ich weiß immer genau, wo das Videomaterial ist, ich weiß immer, wo die Projektdatei ist, ich weiß immer, wo die Bins sind, ich weiß, wo weitere Dateien wie Logos und dergleichen sind und ich weiß, wo die fertig erzeugten Dateien zum Hochladen für den Kunden sind.
Das weiß man genauso bei Final Cut Pro X. Null Unterschied, nur das Handling ist hier und da eben anders. Wie es auch bei Premiere ist, bei Resolve ist, bei Edius usw. usw. usw. … mal mehr, mal weniger Optionen. Wenn du deine Medien erst im Finder organisieren und dann an Ort und Stelle referenzieren willst, kannst du das. Deine Entscheidung. Ich denke da würde dir ein gutes Grundlagentraining gut tun. ;)

- RK



R S K
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von R S K »

dosaris hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 13:20interessanter Hinweis, denn i.A. ist das Verständnis zur Begrifflichkeit eher umgekehrt:
ein Projekt kann mehrere Events (zB für Parallelmontage, zum selben Filmthema) beinhalten.
Ein Projekt beinhaltet keine Ereignisse. Wenn du was anderes so nennen willst… 🤷🏼‍♂️

dosaris hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 13:20Es ist schon zäh, wenn einige Dokumentationen dieselbe Begrifflichkeit in jeweils unterschiedlicher Bedeutung einsetzen, aber umgekehrt auch für dasselbe Objekt unterschiedliche Begriffe nutzen.
Welche „Dokumentationen” denn bitte? In jeglicher offiziellen Dokumentation ist es mit Sicherheit überall absolut einheitlich. Wenn andere irgendwelche anderen, d.h. falschen Begriffe benutzen wollen, deren Sache. Wenn sie denn unbedingt verwirren wollen.

- RK


(EDIT: und weg isses 🤨)



Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Man hatte jetzt bald 9 Jahre lang die Muße, sich an die Begrifflichkeiten in fcp x zu gewöhnen. Reicht das immer noch nicht? Eigentlich hat's so langsam jeder geschafft. "Event" ist auch nicht sinnloser als meinetwegen "Filmdose", oder "Dachboden" für Back up. Auch bei Dreharbeiten dreht sich schon lange nichts mehr. Alle zehn Jahre mal Umdenken hält jung! :-)



Axel
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

Das Fremdeln mit FCPX rührt daher, dass woanders nicht üblich ist, sein Footage vom NLE aus zu organisieren. Nicht üblich heißt nicht, dass es gar nicht geht. Aber offensichtlich ist es ja auch Pianist gewöhnt, vorab externe Ordnerhierarchien anzulegen, händisch, mit ureigenen Ideen, wie er das am besten wiederfindet oder überhaupt verwaltet. Da er ja weiterhin hauptsächlich mit AVID unterwegs zu sein beabsichtigt, kann es ihn freuen, dass er diese scheinbar in Stein gemeißelten Privatarchive mit FCPX beibehalten kann, sogar gewinnbringend (Ordnernamen zu Schlagwörtern, Importdialog). Würde er von AVID ganz zu FCP wechseln, würde er irgendwann von alleine damit aufhören, weil er merken würde, dass Ordner gut sind, um Dinge wegzuheften, aber weniger geeignet, um sie wiederzufinden. Wenn ich einen Überordner "Kunde Geröllheimer" mit Unterordner "Firmengelände" und Unterstordner "10.10.2019" habe, hat jeder Clip aus diesem Ordner - zusätzlich zu seiner eigenen Identifikation - die Etiketten ("tags", "Schlüsselbegriffe", "Schlagwörter") von allen drei Ordnerrücken an sich heften, kann aber noch zusätzlich die Label "Werkshalle", "Totale" tragen. Wenn ich diesen Clip im Dezember-Projekt brauchen könnte, finde ich ihn im Handumdrehen, ohne irgendwelche Ordner durchklicken zu müssen oder auf mein nachlassendes Gedächtnis vertrauen zu müssen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



vaio
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von vaio »

Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 14:51 Das Fremdeln mit FCPX rührt daher, dass woanders nicht üblich ist, sein Footage vom NLE aus zu organisieren. Nicht üblich heißt nicht, dass es gar nicht geht. Aber offensichtlich ist es ja auch Pianist gewöhnt, vorab externe Ordnerhierarchien anzulegen, händisch, mit ureigenen Ideen, wie er das am besten wiederfindet oder überhaupt verwaltet. Da er ja weiterhin hauptsächlich mit AVID unterwegs zu sein beabsichtigt, kann es ihn freuen, dass er diese scheinbar in Stein gemeißelten Privatarchive mit FCPX beibehalten kann, sogar gewinnbringend (Ordnernamen zu Schlagwörtern, Importdialog). Würde er von AVID ganz zu FCP wechseln, würde er irgendwann von alleine damit aufhören, weil er merken würde, dass Ordner gut sind, um Dinge wegzuheften, aber weniger geeignet, um sie wiederzufinden. Wenn ich einen Überordner "Kunde Geröllheimer" mit Unterordner "Firmengelände" und Unterstordner "10.10.2019" habe, hat jeder Clip aus diesem Ordner - zusätzlich zu seiner eigenen Identifikation - die Etiketten ("tags", "Schlüsselbegriffe", "Schlagwörter") von allen drei Ordnerrücken an sich heften, kann aber noch zusätzlich die Label "Werkshalle", "Totale" tragen. Wenn ich diesen Clip im Dezember-Projekt brauchen könnte, finde ich ihn im Handumdrehen, ohne irgendwelche Ordner durchklicken zu müssen oder auf mein nachlassendes Gedächtnis vertrauen zu müssen.
Das funktioniert nur so lange, wie es FCPX auch gibt. Im übrigen: Ich finde Ordner sehr praktisch - auch zum wiederfinden. Allerdings mache ich das ja nicht beruflich, weshalb ich...
a) keine "Unmengen" habe und
b) einzelne Takes nicht wiederfinden muss.

Da schaue ich mir doch lieber den kompletten alten Film an...

Mir geht es mit den Mediatheken, Ereignissen und Projekten übrigens genauso. Die Mediatheken sind noch verständlich. Bei den anderen Sachen habe ich mit mit Resolve den Filmschnitt schon angefangen, bevor ich überlege, was der Sinn und Unterschied davon ist. Vermutlich müsste ich die SW wesentlich häufiger nutzen. Apropos Nutzen... Was wäre da mein persönlicher Nutzen, wenn ich den Rest, wie Schlagwörter etc. nicht benötige?
Zurück in die Zukunft
Zuletzt geändert von vaio am Mo 23 Dez, 2019 21:28, insgesamt 1-mal geändert.



R S K
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von R S K »

vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 17:14Was wäre da mein persönlicher Nutzen, wenn ich den Rest, wie Schlagwörter etc. nicht benötige?
Nix. Bleib bei Resolve.



Axel
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 17:14Das funktioniert nur so lange, wie es FCPX auch gibt.
Kein schlechtes Argument 🥵

Aber ein guter Einstieg, um zu erklären, wie Mediatheken Und Ereignisse zusammenspielen.
vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 17:14Im übrigen: Ich finde Ordner sehr praktisch - auch zum wiederfinden.


Eine Mediathek ist nichts anderes als ein Ordner, der im Sinne des Erfinders nur von FCPX gelesen werden kann, aber ansonsten immer durch "Paketinhalt zeigen". Sollte FCP also 2022 eingestampft werden, weil Apples Bekenntnis zu mindestens 10 Jahren Entwicklungszeit formal erfüllt ist und man ohnehin nur noch Uhren und Telefone verkaufen will, dann geht das.

In dem Beispiel mit dem Überordner "Kunde Geröllheimer" wäre es natürlich Quatsch, diesen in eine Mediathek zu importieren. Besser nennt man die Mediathek "Kunde Geröllheimer". Die Ereignisse sind selbst Ordner, und innerhalb des bundles ("Paket") tauchen sie auch als solche auf, ganz gewohnt mit ihren blauen Icons, mit den in FCP vergebenen Namen. Wie man Ereignisse verwendet, das muss man sich überlegen. Wenn man an die Apple-Apokalypse glaubt vielleicht besser gründlich, denn sie sind das letzte, was man mit dem verbleibenden Windows-OS noch erkennen könnte, zumindest von außen.

Leichtsinnig und optimistisch wie ich bin, halte ich von Ereignissen nicht allzu viel. Ja, es muss sie geben, eines zumindest (wie der alte "log bin" in FCP7), aber ich benutze sie nicht zur Organisation von Clips. Es ist mir schnuppe, an welchem Tag die Aufnahmen importiert wurden (der Default), und falls mal nötig, kann ich besser eine intelligente Sammlung zum Thema "Datum" anlegen. Oder in die eine intelligente Sammlung aufnehmen (Simon Ubsdells Idee des universellen Filterpanels). Früher hab ich mal säuberlich Audio, Video, Video mit Audio und Fotos in FCP7-Ordner getan. Alles Blödsinn, die intelligenten Sammlungen dazu gibt's schon von Haus aus. Und wenn ich neue Medien importiere werden sie von Geisterhand richtig zugeordnet. Übrigens egal, in wieviele Ordner (Ereignisse halt) ich den Kram zuvor fleißig sortiert habe. Die intelligenten Filter ignorieren die Ordner, und weil ich die benutze, tue ich das weitgehend auch.
vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 17:14Apropos Nutzen... Was wäre da mein persönlicher Nutzen, wenn ich den Rest, wie Schlagwörter etc. nicht benötige?
Naja, jeder sichtet doch sein Footage, oder? Dabei kann man eine Menge organisieren. Und zwar in Echtzeit sichten in unter Echtzeit. Gemeint ist folgendes:

1. du importierst den ganzen Kladderadatsch, ohne "Loggen". Wenn du schon vorher buchhalterisch von Hand sortiert hast (Pianists Methode) und in der Mediathek nur Links zu den Originalen sein sollen, dann hakst du "am ursprünglichen Ort belassen" an, aber auch "Schlagwörter aus Ordnern". Sonst gibt's noch mehrere Alternativen, aber das ufert zu sehr aus.

2. Du klickst im Ereignisviewer (unter dem Filmstreifen-Icon) "Kontinuierliche Wiedergabe" und startest die Wiedergabe mit dem obersten Clip. Entspannt zurücklehnen (hat Ähnlichkeit mit "source tape" in DVR 16).

3. Wenn du gleich siehst, dass ein Clip nicht brauchbar ist, drückst du Pfeil nach unten, um zum nächsten Clip zu springen.

4. Wenn eine Stelle kommt, die gut ist, drückst du "i", wenn sie vorbei ist "o" und danach direkt "f". Wenn du es in diesem Stadium schon pingelig genau haben willst, kannst du mit JKL nochmal etwas genauer navigieren.

5. Wenn du alles gesehen hast, stellst du über dem Viewer "Favoriten" ein, und, schwupps!, ist der ganze Müll unter'm Teppich.

Klar könntest du jetzt gleich munter drauflos schneiden, aber in deinem Browser sind immer noch 200 Clips. Okay, du hast den Skimmer (der "Überflieger"), aber ohne zu Scrollen oder die Listenansicht auf dem neuen 6k XDR hochkant zu stellen wird das schwer.

Nicht nötig, aber klug ist es daher, mit cmd+k den Schlagwort-Editor zu öffnen. Mit den frischen Eindrücken vom Sichten im Kopf dauert das Verschlagworten von 200 Clips höchstens zehn Minuten.

Und danach sind immer bloß 5 bis 10 Clips im Browser, immer die richtigen. Mit Filmstreifendarstellung kriegst du gleich eine Ahnung, was "drauf" ist. Deswegen brauchst du tags wie "Totale" oder "Close Up" gar nicht, das sieht man ja.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



R S K
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von R S K »

Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 18:33Kein schlechtes Argument 🥵
Bitte? Nicht schlecht, nee, sondern völlig blödsinnig, ja. So zu tun als ob gerade Apple Gefahr laufen würde morgen die Abteilung nach 20 Jahren und den meisten User die sie je hatten zuzumachen, oder wie? 😂

Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 18:33Eine Mediathek ist nichts anderes als ein Ordner, der im Sinne des Erfinders nur von FCPX gelesen werden kann
???
Mediatheken sind Ordner die NUR auf einem Mac mit FCP installiert als Paket auftauchen. Überall sonst, Mac ohne FCP, PC oder sonstwas ist es einfach nur ein Ordner.



Axel
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

R S K hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 19:02
Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 18:33Eine Mediathek ist nichts anderes als ein Ordner, der im Sinne des Erfinders nur von FCPX gelesen werden kann
???
Mediatheken sind Ordner die NUR auf einem Mac mit FCP installiert als Paket auftauchen. Überall sonst, Mac ohne FCP, PC oder sonstwas ist es einfach nur ein Ordner.
Im Sinne des Erfinders: mit FCPX, d.h. mit dem GUI. Aber stimmt, auf Windows (ich ging ja davon aus, dass MacOS stirbt, um auf die Argumente einzugehen) sind es nur Ordner. Eine ähnliche Sache hatten wir ja mal mit Kameraarchiven und der Frage, ob die proprietär sind.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



vaio
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von vaio »

Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 19:33
R S K hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 19:02
???
Mediatheken sind Ordner die NUR auf einem Mac mit FCP installiert als Paket auftauchen. Überall sonst, Mac ohne FCP, PC oder sonstwas ist es einfach nur ein Ordner.
Im Sinne des Erfinders: mit FCPX, d.h. mit dem GUI. Aber stimmt, auf Windows (ich ging ja davon aus, dass MacOS stirbt, um auf die Argumente einzugehen) sind es nur Ordner. Eine ähnliche Sache hatten wir ja mal mit Kameraarchiven und der Frage, ob die proprietär sind.
Bitte nicht falsch verstehen. Mein Argument war, dass die Vorteile nur so lange welche sind, wie es auch fcpx gibt. Egal ob macOS- oder iOS-basierend... :-)
Apple wird immer - wie auch in der Vergangenheit - eine entsprechende Lösung bereitstellen. Nur kann man davon ausgehen, dass bei einer wesentlichen Veränderung, fcpx nicht mehr die "Alte" sein wird. Das kommt euch doch bestimmt bekannt vor... In diesem Sinne ist es kein Fehler, wenn man sich selbst organisiert. Egal ob mit fcpx, iMovie, Premiere, Edius oder Resolve. Ich arbeite immer mit meiner bekannten Ordnerstruktur - und das seit Jahren. Das nenne ich Unabhängigkeit.

Eine FCPX-Mediathek würde ich wiederum am ehesten ein Image zuordnen und nicht einem "einfachen" Ordner (was ist kein "einfacher" Ordner?). Ja, Windows kann das Image lesen und zeigt es als Ordner an - es bleibt trotzdem ein Image.
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Axel
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 21:18Nur kann man davon ausgehen, dass bei einer wesentlichen Veränderung, fcpx nicht mehr die "Alte" sein wird.
(...)
In diesem Sinne ist es kein Fehler, wenn man sich selbst organisiert. Egal ob mit fcpx, iMovie, Premiere, Edius oder Resolve. Ich arbeite immer mit meiner bekannten Ordnerstruktur - und das seit Jahren. Das nenne ich Unabhängigkeit.
Das kleine Symbol, das dir gezeigt wird, wenn du einen Ordner anlegst, ist in Wirklichkeit auch nur ein Label, Tag, Schlagwort, mit dem alle Dateien, du du glaubst, dort hineinzutun, verknüpft werden. Die drei Merkmale dieser Art von Verknüpfung sind, dass sie
> erstens übergeordnet ist (d.h. du gelangst nur entweder über den Ordner oder über eine Suche an die Datei) und
> zweitens eindeutig (d.h. mögliche andere Kriterien ausschließend) und
> drittens ewig inaktiv (d.h. du kannst Dateien manuell rausholen oder neue Karteileichen dazupacken, aber genau genommen ist das eine Datengruft).

Die "bekannte Ordnerstruktur" wird vom Benutzer angelegt und auch nur von ihm verstanden. Er delegiert das Auffinden der gewünschten Datei nicht an den dafür viel besser ausgerüsteten Computer, sondern geht den Pfad alleine.

Ordner waren das erste, was Programmieren seinerzeit einfiel, um Dateien zu sortieren. Das Modell war der Aktenschrank. Sie haben ihre Berechtigung, wenn es um das mittel- oder langfristige Archivieren von willkürlich einander zugeordneten Dokumenten geht, "Rechnungen 2018" oder meinetwegen auch "Urlaub 2019". So gesehen ist es nicht blöde, alles Rohmaterial für ein bestimmtes Videoprojekt in eine große Kiste zu schmeißen. Man kann damit arbeiten und nach Abschluss entscheiden, ob der Ordner als Zeitkapsel fortbestehen soll oder als Gesamtbündel entsorgt werden kann.

Und, wie gesagt, eine Mediathek ist ein solcher Ordner, funktionell. Es befindet sich in Wirklichkeit nichts darin, auch, wenn man beim Import "in die Mediathek kopieren" gewählt hat. Das ist lediglich der Befehl, die verknüpften Mediendateien nochmals zu kopieren, anstatt sie als unabhängige Vernüpfungen, Symlinks, zu belassen, am ursprünglichen "Ort".

Innerhalb der Benutzeroberfläche von FCPX, die gelauncht wird, sobald man ein Mediatheks-Icon doppelklickt, wird einem ein Ordnungsprinzip nahegelegt, das auf gespeicherten Suchen basiert und diese Eigenschaften hat:
> erstens entweder der Mediathek als Ganzem oder den untergeordneten Ereignissen (Unterordner) untergeordnet und mit (noch) nichts verknüpft zu sein, "frei".
> zweitens unendlich viele Verknüpfungen gleichzeitig herstellen zu können, die sich nicht ausschließen müssen (wie der Ordnername), sondern ergänzen können.
> drittens spontan Dateien der Sammlung hinzuzufügen, wenn oder sobald sie die Kriterien erfüllen und sie umgekehrt auch wieder aktiv aus der Sammlung zu entfernen (Beispiel "unbenutzt". Sobald ich einen Clip in die Timeline kopiert habe, verschwindet er aus dem Browser, wenn ich das als Kriterium angehakt habe).

Aus diesen Gründen glaube ich, dass selbst wenn FCP in dieser Form nicht weiterbestehen sollte, es traditionelle Ordner für NLEs auch nicht mehr lange machen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



cantsin
Beiträge: 14324

Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von cantsin »

Der Unterschied ist, ob man sich bei der Ordnung seines Materials auf die Mechanismen und Semantiken des Betriebssystems verlässt oder auf die eingebauten Mechanismen und Semantiken eines Anwendungsprogramms (wie hier fcpx).

Natürlich können Anwendungsprogramme intern immer komplexere und für die jeweilige Anwendung spezialisiertere Ordnungsprinzipien anbieten als das Betriebssystem. Das erkauft man sich aber mit einem Lock-in, und so verstehe ich auch vaio's Beitrag.

Die Semantiken und Ordnungsprinzipien auf Betriebssystemebene hingegen sind weitgehend standardisiert und auch über Betriebssystemgrenzen hin kompatibel, solange man keinen Gebrauch von esoterischen bzw. plattformspezifischen Features (wie z.B. Dateikommentare, Access Control Lists etc.) macht.

Für die Langzeitarchivierung hält man sich daher lieber ans Dateisystem. Für die Materialorganisation eines temporären Einzelprojekts kann die interne Materialorganisation des Programms (einschließlich Verschlagwortung etc.) sinnvoller sein.



vaio
Beiträge: 1064

Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von vaio »

Axel hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 23:39
vaio hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 21:18Nur kann man davon ausgehen, dass bei einer wesentlichen Veränderung, fcpx nicht mehr die "Alte" sein wird.
(...)
In diesem Sinne ist es kein Fehler, wenn man sich selbst organisiert. Egal ob mit fcpx, iMovie, Premiere, Edius oder Resolve. Ich arbeite immer mit meiner bekannten Ordnerstruktur - und das seit Jahren. Das nenne ich Unabhängigkeit.
Aus diesen Gründen glaube ich, dass selbst wenn FCP in dieser Form nicht weiterbestehen sollte, es traditionelle Ordner für NLEs auch nicht mehr lange machen.
Das kann gut sein. Allerdings bleibt es mir doch frei, die Videoclips ganz traditionell in Ordnern zu organisieren. Das kann mir keine SW nehmen. Fotos nach Jahr, Monat bzw. Event. Videos nach Jahr und Event. Woher die Dateien in die Schnitt-SW kommen und ob man (virtuelle) Ereignisse/Bins in einen Image namens "Mediathek" oder in einem "Projekt" anlegt, ist doch vollkommen Egal. Ich denke das ist der wesentliche Unterschied: Bei fcpx kann ich in den Mediatheken mehrere und verschiedene Fassungen eines Filmes schneiden - eben durch anlegen verschiedener Projekte. Alle greifen auf die selben (virtuellen) Ereignisse zu. Damit ohne weitere Kopien und Verlinkungen. Mit anderer SW ist das ebenfalls möglich. Das Kind hat dann nur einen anderen Namen, wie Sequenzen etc. Okay, ein Vorteil in fcpx ist dann vermutlich die Speicheroptimierung - ohne weiteres Zutun des Anwenders.
Zurück in die Zukunft
Zuletzt geändert von vaio am Di 24 Dez, 2019 01:20, insgesamt 1-mal geändert.



vaio
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von vaio »

cantsin hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 23:49 Der Unterschied ist, ob man sich bei der Ordnung seines Materials auf die Mechanismen und Semantiken des Betriebssystems verlässt oder auf die eingebauten Mechanismen und Semantiken eines Anwendungsprogramms (wie hier fcpx).

Natürlich können Anwendungsprogramme intern immer komplexere und für die jeweilige Anwendung spezialisiertere Ordnungsprinzipien anbieten als das Betriebssystem. Das erkauft man sich aber mit einem Lock-in, und so verstehe ich auch vaio's Beitrag.

Die Semantiken und Ordnungsprinzipien auf Betriebssystemebene hingegen sind weitgehend standardisiert und auch über Betriebssystemgrenzen hin kompatibel, solange man keinen Gebrauch von esoterischen bzw. plattformspezifischen Features (wie z.B. Dateikommentare, Access Control Lists etc.) macht.

Für die Langzeitarchivierung hält man sich daher lieber ans Dateisystem. Für die Materialorganisation eines temporären Einzelprojekts kann die interne Materialorganisation des Programms (einschließlich Verschlagwortung etc.) sinnvoller sein.
Sehr gut erklärt.👍🏻
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Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Schaut man mal in den Ordner „Mediathek“, sieht man doch, dass da nichts proprietär ist. Kein Lock in. Und wenn man den Ereignissen die Namen gibt, die man außerhalb von fcp x seinen Ordnern gegeben hätte, dann gibt es auf Finder-Ebene keinen Unterschied. Denn dort sind die Ereignisse einfach nur Ordner.

Insofern ist die Angst vor einem Leben nach fcp x nicht nachvollziehbar. Man braucht fcp x nicht, um an die Inhalte der Mediatheken ranzukommen. Überhaupt nicht. Auch an die „Kameraarchive“ kommt man ran. Das sind nur Ordner, in denen auf Wunsch unangetastete (!) Originalfiles direkt aus Kameras stecken. Da liegt lediglich wie bei Mediatheken eine „Schutzebene“ drüber, in der Hoffnung, die Leute fummeln nicht planlos drin rum, weil fcp x logischerweise durcheinander kommt, wenn man das tut.

Wer Angst hat, seine Projekte/Schnittdaten dem Untergang von fcp x preiszugeben, der kann sie auch „neutral“ nebenher als XML sichern und so auf andere Schnittsysteme übertragen. So wie man auch heute noch alte fcp 6/7-Projekte aus den Nuller-Jahren sonst wo hin übertragen kann. Und auch die 9 Jahre alte unausrottbare Behauptung, fcp x würde alles zu „proprietärem“ ProRes umwandeln, ist mit einem simplen Blick in die Mediathek als das entlarvt, was es ist: ein blödes Märchen.

Und wer Schiss hat vor dem Re-Wrapping zu mov - das würde ich noch am ehesten verstehen - kann auch das umgehen. Aber dazu müsste man grundsätzlich Schiss davor haben, dass Apple überhaupt untergeht und die Dateiendung „mov“ bei zukünftigen Generationen zu Kopfkratzen führen könnte. Wer mit so viel Angst durch‘s Leben geht, der sollte sich vielleicht lieber völlig von Technik fernhalten und sich der Weltuntergangsbranche zuwenden.



Axel
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

Jott hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 05:41Wer mit so viel Angst durch‘s Leben geht, der sollte sich vielleicht lieber völlig von Technik fernhalten und sich der Weltuntergangsbranche zuwenden.
Das ist, als wenn man Umzugskartons gar nicht erst auspackt, weil man schon ahnt, dass es einem im neuen Zuhause nicht gefällt. Auf viele glückliche Jahre? Pfff ...

Typisch auch für Pianists Haltung. Benutzt (im Sinne von: missbraucht) FCPX, um quick & dirty kleine Projekte hinzurotzen ("nutze ich aber auch FCPX auf einem Macbook pro, und zwar für Social-Media-Beiträge, die ich gleich vor Ort fertigmache, und nach denen anschließend kein Hahn mehr kräht"), liest nicht die Gebrauchsanweisung (okay, er holt das nach). Und nutzt dadurch nicht die speziellen Vorteile der Software. Kratzt sich am Kopf, hält das Ganze für nutzlos.

Rein von der Logik her, wenn kein Hahn mehr danach kräht: wozu überhaupt archivieren?

Für FCPX-Nutzer ein Clip, der demonstriert, was sie verpassen:

(sorry für das Schnitt-Gemetzel am Heiligen Morgen. Ist übrigens kein legacy AVID, siehe *modern* family)

Soll halt jeder nach seiner Façon selig werden. Hat der Alte Fritz gesagt, und der war bekanntlich Preuße.
cantsin hat geschrieben: Mo 23 Dez, 2019 23:49Natürlich können Anwendungsprogramme intern immer komplexere und für die jeweilige Anwendung spezialisiertere Ordnungsprinzipien anbieten als das Betriebssystem. Das erkauft man sich aber mit einem Lock-in, und so verstehe ich auch vaio's Beitrag.
(...)
Für die Langzeitarchivierung hält man sich daher lieber ans Dateisystem. Für die Materialorganisation eines temporären Einzelprojekts kann die interne Materialorganisation des Programms (einschließlich Verschlagwortung etc.) sinnvoller sein.
Das ist gut gesagt. Die Frage ist hier, bis zu welchem Grad externe Organisation sinnvoll ist. Eine Frage der persönlichen Paranoia. Und, wie gesagt, wenn ich auf Datei-Manager-Ebene im Betriebssystem Ordner nach dem Prinzip der Matroschka-Puppe ineinander verschachtelt habe (mühselig, buchhalterisch), macht FCPX nach dem Import aus den fixierten, eindeutigen Verknüpfungen Schlagwörter (die Ordnernamen), die die ganzen bereits vorhandenen Suchkriterien (Medienart, Bildgröße, Framerate, Länge, Timecode, Aufnahmedatum, weiß der Kuckuck) ergänzen. War also nicht alles umsonst.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Axel hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 08:07Für FCPX-Nutzer ein Clip, der demonstriert, was sie verpassen:

(sorry für das Schnitt-Gemetzel am Heiligen Morgen. Ist übrigens kein legacy AVID, siehe *modern* family)
Uaaah! Und damit bin ich früher mal aufgewachsen. Völlig verdrängt. Gepriesen sei fcp x (muss man so ausdrücken, denn Apple ist ja eine blöde Religion).



Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Axel hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 08:07 Typisch auch für Pianists Haltung. Benutzt (im Sinne von: missbraucht) FCPX, um quick & dirty kleine Projekte hinzurotzen ("nutze ich aber auch FCPX auf einem Macbook pro, und zwar für Social-Media-Beiträge, die ich gleich vor Ort fertigmache, und nach denen anschließend kein Hahn mehr kräht"), liest nicht die Gebrauchsanweisung (okay, er holt das nach). Und nutzt dadurch nicht die speziellen Vorteile der Software.
Es handelt sich dabei (in meinen Augen) um eine kleine billige Software auf einem kleinen billigen Laptop. Und ich weiß nicht, wie lange es diese Software noch geben wird bzw. wie lange Apple eine Kompatibilität sicherstellen wird. Wenn denen mal wieder irgendein Furz quersitzt, stampfen die das ein und ich schaue in die Röhre.

Beim Avid schaue ich auf eine inzwischen mehr als 20-jährige Kontinuität zurück, wo ich heute noch Projekte anfassen kann, die ich vor vielen Jahren mal realisiert habe, und ich kann jederzeit an einer Timeline kleine Veränderungen vornehmen. Das soll eine andere Software erst mal schaffen. Für mich ist die Software die beste Software, mit der ich am schnellsten arbeiten kann. Diese kurzen Wegwerf-Filme für Social Media kann ich am schnellsten mit der kleinen billigen Software machen. Und meine richtigen Filme mache ich weiterhin auf dem Branchen-Standard Avid. FCPX auf Macbook pro hat mich beides zusammen weniger als 2.000 EUR gekostet. Für meine bisherigen Avid-Systeme habe ich seit 1997 mindestens 100.000 EUR ausgegeben. Da ist doch klar, woran man hängt, oder?

Wenn ich mich für einen grundsätzlichen Wechsel entscheiden sollte, müsste ich vermutlich mehrere Jahre beide Systeme parallel betreiben. Da wüsste ich gar nicht, wie ich das platzmäßig organisieren soll. Und ich wüsste auch nicht, wie sowas hardwaremäßig aufgebaut werden müsste. Ich möchte ja ein Drei-Monitor-System haben, und der Rechner steht abgesetzt in einem Nebenraum. Es müsste auch eine entsprechende Anbindung für analoge Komponentensignale incl. RS-232-Maschinensteuerung und natürlich eine AES/EBU-Tonanbindung geschaffen werden. Das alles liefert mir die Avid-Hardware perfekt.

Wenn mir dafür jemand ein schlüssiges Konzept liefert, bin ich gerne bereit, mich damit zu beschäftigen. Dazu gehört auch, dass die Unmengen von S-ata-Festplatten weiterhin in irgendwelche Schubladen geschoben werden können müssen, weil ich oftmals fünf oder sechs Platten gleichzeitig im Zugriff benötige. Es muss auch möglich sein, Sprachaufnahmen direkt auf das laufende Bild zu machen. Keine Ahnung, ob das geht. Und dann benötige ich noch so ganz nebenbei eine Windows-Emulation, weil es ein einziges Programm gibt, welches ich nicht für den Mac bekomme, und das ist mein Buchhaltungsprogramm.

Im Idealfall müsste es so sein, dass ich bei Ausfall des großen Systems die entsprechende Platte an das Macbook hänge und dort direkt weiterarbeiten kann. Dann wäre das eine Erhöhung der Betriebssicherheit, und das wäre dann tatsächlich ein Argument für einen Wechsel. Immerhin ist es mir vor einem Jahr gelungen, abends um 23 Uhr eine neue Grafikkarte für die HP-Workstation zu bekommen, sonst hätte ich nach deren abendlichen Ausfall am nächsten Morgen nicht pünktlich liefern können.

Also: Konzept gesucht.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:05 Uaaah! Und damit bin ich früher mal aufgewachsen. Völlig verdrängt. Gepriesen sei fcp x (muss man so ausdrücken, denn Apple ist ja eine blöde Religion).
Was ist denn an dieser Timeline so schlimm? Sieht doch total übersichtlich aus, oder habe ich da was übersehen? Mich ärgert schon der Mehraufwand, um im FCPX eine Tonblende zwischen zwei Clips zu machen. Im Avid klicke ich auf den Übergang, und schon geht das passende Fenster auf. Im FCPX muss ich erst mal die "Audiokomponenten erweitern", dann muss ich die entsprechende Spur des einen Clips nach rechts und die des anderen Clips nach links verlängern, um dann an beiden Enden die Blende zu ziehen. Wenn ich das aber nicht nur einmal, sondern an 50 Stellen machen muss, addiert sich der Zeitaufwand vermutlich schon auf ein ganzes Mittagessen. Beim Avid eine Frage von Sekunden. Ich kann mit dem eingebauten Touchpad auch nicht besonders feinfühlig arbeiten, das nervt mich vor allem bei der Tonbearbeitung. Im Avid ist es zum Beispiel nur ein einziger Klick, um allen Clips in einer Spur eine bestimmte Lautstärke oder eine bestimmte Farb- und Gamma-Einstellung zuzuweisen. Im FCPX muss ich da jedes Mal erst mal die Funktion "Eigenschaften einsetzen" (oder so ähnlich) anwenden, und nachfolgend noch mal in einem Fenster irgendwas bestätigen. Ich brauche da für Kleinigkeiten einfach zu lange. So zumindest mein bisheriger Eindruck.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

Das mit den Tonblenden dachte ich anfangs auch. Der AVID-Befehl, auf alle Cuts bei irgend einem EB-Schnitt schnell eine Tonblende zu hauen, weil nichts zusammen passt, ist in fcp x so nicht zu haben.

Hatte ich allerdings auch zu AVID-Zeiten nie gebraucht. Und wenn, dann geht es via Tastatur auch in fcp x recht schnell. Und vor allem zielgerichtet.

Aber ja: wer das unbedingt braucht, der wird mit AVID in diesem Punkt glücklicher.

"Was ist denn an dieser Timeline so schlimm? Sieht doch total übersichtlich aus, oder habe ich da was übersehen? "

Du hast übersehen, dass der gleiche Edit in fcp x nur ein paar Sekunden dauert und Asynchronitäten ausgeschlossen sind. Weil es ja die Spuren nicht gibt, auf die man beim AVID so exzessiv aufpassen muss. Das summiert sich sicher schneller zu einem Mittagessen als die Tonblenden in fcp x, aber wer's gewohnt ist, dem kann's ja egal sein.

Diese Unterhaltung kommt 8 Jahre zu spät, in dieser Zeit wurde längst alles durchgekaut und die Welt in Millionen von zufriedenen fcp x-Nutzern und Millionen von fcp x-doof-Findern sauber eingeteilt. Weihnachtlich friedlich.

Und du bist eindeutig ein klassischer AVID-Typ aus vergangenen Zeiten (Rechner muss im Nebenraum stehen, weil er fönt und sich gar noch an ebenso fönende MAZen kuschelt / analoge Komponenten wichtig (Beta SP in 2019?) / RS-232-Steuerung / 100.000 Euro ausgegeben für die Ewigkeit ...). Lass die Finger von fcp x, du WILLST dich doch gar nicht damit beschäftigen. Die daraus folgende Erkenntnis, dass die "kleine billige" Software viel mehr kann als dein "großer teurer" AVID, würde dich vollkommen aus der Spur werfen. Dürfte genauso für Adobe (auch billig) und Blackmagic (sogar kostenlos, kreisch!) gelten. Passt. Du hast recht: man arbeitet am besten mit dem, was man kennt und beherrscht.



rainermann
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von rainermann »

Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12 Es muss auch möglich sein, Sprachaufnahmen direkt auf das laufende Bild zu machen. Keine Ahnung, ob das geht.
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TomStg
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von TomStg »

Axel hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 08:07 Das ist gut gesagt. Die Frage ist hier, bis zu welchem Grad externe Organisation sinnvoll ist. Eine Frage der persönlichen Paranoia. Und, wie gesagt, wenn ich auf Datei-Manager-Ebene im Betriebssystem Ordner nach dem Prinzip der Matroschka-Puppe ineinander verschachtelt habe (mühselig, buchhalterisch), macht FCPX nach dem Import aus den fixierten, eindeutigen Verknüpfungen Schlagwörter (die Ordnernamen), die die ganzen bereits vorhandenen Suchkriterien (Medienart, Bildgröße, Framerate, Länge, Timecode, Aufnahmedatum, weiß der Kuckuck) ergänzen. War also nicht alles umsonst.
Externe Organisation hat nichts mit Paranoia zu tun, sondern mit Struktur und deshalb mit Effizienz. Selbst ein FCPX-Fanboy sollte merken, dass der Finder nichts anderes ist als ein Instrument, um die Struktur des Betriebssystems sichtbar und vor allem nutzbar zu machen. Wenn innerhalb dieser externen Organisation eine Software eine zusätzliche interne Organisation erzeugt, kann das für die Funktionsweise dieser Software sinnvoll sein. Sie ersetzt aber keinesfalls die Organisation ihres Rahmens. Diese ist dem Rechner-Nutzer genauso gut bekannt und logisch zugänglich wie thematisch gegliederte Leitz-Ordner im Regal.
Wer allerdings seinen gesamten Kram nur in einen Schuhkarton wirft, dem erscheint eine solche Ordnung als Persönlichkeitsstörung.



Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:37 Diese Unterhaltung kommt 8 Jahre zu spät, in dieser Zeit wurde längst alles durchgekaut und die Welt in Millionen von zufriedenen fcp x-Nutzern und Millionen von fcp x-doof-Findern sauber eingeteilt.
Ich finde FCPX ja überhaupt nicht doof. Meine bisherigen Erfahrungen sind ja sogar sehr positiv. Ich muss mich noch stärker in die Tastaturbefehle einarbeiten. Nur bitte ich um Verständnis dafür, dass ein kompletter Wexl doch ein sehr großer Schritt ist, der gut überlegt sein muss. Ausschließen will ich aber gar nichts.

Rein vom Bauchgefühl her meine ich aber tatsächlich, dass ein MC 8.6 auf einer HP z800 nicht das ist, was man noch ewig nutzen kann...

Matthias
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Jott
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Jott »

rainermann hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 10:08
Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12 Es muss auch möglich sein, Sprachaufnahmen direkt auf das laufende Bild zu machen. Keine Ahnung, ob das geht.
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Solche Fragen kann nur jemand stellen, der nicht mal neugierig die Pulldowns angeguckt hat. Klar verbirgt sich bei dieser Haltung alles, was fcp x kann.



Pianist
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Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 10:26 Solche Fragen kann nur jemand stellen, der nicht mal neugierig die Pulldowns angeguckt hat. Klar verbirgt sich bei dieser Haltung alles, was fcp x kann.
Solche Fragen stellt eher jemand, der das Macbook nur vor Ort aufklappt, wenn er schnell was liefern muss, und der ansonsten kaum mal Zeit findet, sich damit zu beschäftigen.

Matthias
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Axel
Beiträge: 16306

Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von Axel »

Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:22 Mich ärgert schon der Mehraufwand, um im FCPX eine Tonblende zwischen zwei Clips zu machen. Im Avid klicke ich auf den Übergang, und schon geht das passende Fenster auf. Im FCPX muss ich erst mal die "Audiokomponenten erweitern", dann muss ich die entsprechende Spur des einen Clips nach rechts und die des anderen Clips nach links verlängern, um dann an beiden Enden die Blende zu ziehen. Wenn ich das aber nicht nur einmal, sondern an 50 Stellen machen muss, addiert sich der Zeitaufwand vermutlich schon auf ein ganzes Mittagessen. Beim Avid eine Frage von Sekunden.
Das kann ich voll nachvollziehen. Für einen schnellen Ex & Hopp - Schnitt reicht eine einfache Tonüberblendung, deren Standarddauer man in den >Voreinstellungen >Bearbeitung >Übergangsdauer festlegen kann, Standard ist eine Sekunde. Da das schon vor 8 Jahren vielen Leuten fehlte (die aus FCP 7 den Tonübergang ⌘⇧ T kannten), fand der FCP-Bastler Alex Gollner heraus, dass ein leerer Standardübergang für FCPX, den man schnöde in Motion sichert, genau das tut. Er nannte seinen Übergang "Sound only". Falls du Motion hast: Öffnen, Final Cut Übergang anklicken, nichts ändern (!), cmd + s, Name und Kategorie vergeben, fertig.

Motion speichert dieses FCP-Template unter >Benutzerordner >Filme >Motion Templates >Transitions >"Audio Übergang" (das ist die Kategorie, nach der Motion beim Speichern fragt) >"Nur Audio" (und das ist der Name).

Als kleiner Beweis dafür, dass auch hirnerweichte Apple-User wissen, was ein Dateipfad ist ...

In FCPX taucht nun im Übergangsfenster ein neuer Listeneintrag auf: "Audio-Übergang", daneben "Nur Audio".

Um die Standard-Kreuzblende, die ein braver slashCAMer, der die Sieben Anfängerfehler beim Filmemachen gelesen hat, nicht 50-mal pro Stunde verwendet, durch "Nur Audio" zu ersetzen und letztere jedesmal anzuwenden, wenn du ⌘T klickst: Rechtsklick auf das Icon von "Nur Audio" > Als Standard verwenden.

Apple hat nie eine offizielle Audioblende bereitgestellt, kein "⌘⇧ T". Ich vermute, weil sie würdigen wollten, dass Gollner an diesem einfachen Beispiel der Usergemeinde zeigte, dass sie mit Hilfe von Motion sich ihre Wünsche oft selbst erfüllen können. Motion programmiert die Effekte, die in FCP angewendet werden. Und da sie "nativ" erstellt sind, funktionieren sie im Gegensatz zu Dritthersteller-Plugins immer, in jeder Version.

Ich mache meine Tonüberblendungen trotzdem lieber händisch. Die klingen einfach besser. Und die schnell per (benutzerdefiniertem) Kurzbefehl erzeugten Fades kennst du?
Bild
Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:22Im Avid ist es zum Beispiel nur ein einziger Klick, um allen Clips in einer Spur eine bestimmte Lautstärke oder eine bestimmte Farb- und Gamma-Einstellung zuzuweisen. Im FCPX muss ich da jedes Mal erst mal die Funktion "Eigenschaften einsetzen" (oder so ähnlich) anwenden, und nachfolgend noch mal in einem Fenster irgendwas bestätigen. Ich brauche da für Kleinigkeiten einfach zu lange. So zumindest mein bisheriger Eindruck.
Man könnte alternativ in FCP Videoclips einfach gemeinsam auswählen (Spuren gibt's ja keine), mit alt g compounden, den Filter/Effekt anwenden und anschließend den Compound mit cmd shift g wieder auseinanderbrechen. Dasselbe gilt für gemeinsames Bearbeiten und Trimmen von Audio. Vor allem bei Audio sehen FCPX-Nutzer die Vorteile, mit Rollen und Audiobahnen arbeiten zu können, Asynchronitäten auszuschließen und trotzdem alles sauber voneinander getrennt zu halten. Ich habe mal spaßeshalber eine XML mit XtoCC an Resolve geschickt (letzteres zwingt Audiorollen in eigene Spuren, die normale XML nicht), um Audio in Fairlight zu öffnen. Holla die Waldfee! Unglaublich, wie viele Audiospuren ein spurenbasierter NLE benötigt (um Clipkollisionen zu vermeiden), um ein mittelmäßig komplexes Arrangement aus FCPX zu checkerboarden!
TomStg hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 10:13 Externe Organisation hat nichts mit Paranoia zu tun, sondern mit Struktur und deshalb mit Effizienz. Selbst ein FCPX-Fanboy sollte merken, dass der Finder nichts anderes ist als ein Instrument, um die Struktur des Betriebssystems sichtbar und vor allem nutzbar zu machen.
(...)
Wer allerdings seinen gesamten Kram nur in einen Schuhkarton wirft, dem erscheint eine solche Ordnung als Persönlichkeitsstörung.
Total übertrieben. Man kann beides benutzen, Ordner und intelligente Ordner. Das ist übrigens auch in MacOS schon seit längerem so vorgesehen. Ich lasse auch keine Fitzelchen auf Root-Ebene rumfliegen. Aber mehr als zwei Ordner-Hierarchien lege ich auch nicht an.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



vaio
Beiträge: 1064

Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von vaio »

Schaut man mal in den Ordner „Mediathek“, sieht man doch, dass da nichts proprietär ist. Kein Lock in. Und wenn man den Ereignissen die Namen gibt, die man außerhalb von fcp x seinen Ordnern gegeben hätte, dann gibt es auf Finder-Ebene keinen Unterschied. Denn dort sind die Ereignisse einfach nur Ordner.
Ja, wenn... Ein kurzes Wort, dennoch macht es einen Unterschied. Weshalb in aller Welt sollte ich im Finder ein Image erzeugen, um eine Projektbezogene - auch eine Mediathek ist im Prinzip ein Projekt - Struktur zu schaffen?

Weiterhin erzeuge ich in der Mediathek schließlich Ereignisse und weitere Projekte. Sorry, ich benötige das nicht.
Insofern ist die Angst vor einem Leben nach fcp x nicht nachvollziehbar.
Angst, die habe ich nun wirklich nicht. Witzig. Das wird immer wieder hier vorgebracht...

Jedem das Seine.
Zurück in die Zukunft



R S K
Beiträge: 2279

Re: Wie FCPX-Daten organisieren?

Beitrag von R S K »

Schon herrlich wie schnell es hier komplett OT geht sobald sich wieder die klassische „Ich habe keine Ahnung wovon ich rede und habe FCP nie wirklich benutzt oder richtig gelernt, erlaube mir aber trotzdem eine Meinung als ob es nicht so wäre”-Fraktion in Aktion tritt. 🤣 Die nicht mal die absoluten Basics begreifen und meinen das wäre natürlich einzig und allein wem anders geschuldet und nicht deren Faul- oder Dummheit, sowie drang nach der selbsterfüllenden Prophezeiung einer bereits gefassten Meinung für billige Selbstbestätigung.

Dann sich auf irgendwelche völlig banalen Einzelfunktionen festbeissen, als ob man nicht für jede davon, 10 andere in FCP aufzeigen könnte die Avid (oder sonst wer) nicht hat und nie haben wird.

Axel hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 08:07Für FCPX-Nutzer ein Clip, der demonstriert, was sie verpassen:
Bingo. Warum ein Spurbasiertes System niemals wieder für mich in Frage kommt. Wow. Es tut einfach nur weh sich das anzuschauen. Und das reden sich die „Pianisten” dieser Welt tatsächlich als professionell und irgendwie zeitgemäß schön! :-)))))))

Man kann das ganze aber viel einfacher, schneller und eleganter auf den Punkt bringen:



… wo man FCP 7 natürlich mit jeder beliebig anderen NLE ersetzen kann.

Du kannst dein möchte-gern „Branchen-Standard” (mit nicht mal ZWEI Prozent Marktanteil weiß ich nicht mal wie das gehen sollte, ausser man redet es sich ein) geschenkt haben.

Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12Und ich weiß nicht, wie lange es diese Software noch geben wird bzw. wie lange Apple eine Kompatibilität sicherstellen wird. Wenn denen mal wieder irgendein Furz quersitzt, stampfen die das ein und ich schaue in die Röhre.
Au weia. Was für ein unfassbar ignorantes Gesabbel.

Also kannst du garantieren, dass Adobe morgen oder in einem Jahr Premiere noch weitermacht? Black Magic? Meint einer aller ernstes die können das momentane Gratis-Modell auf ewig halten? Ach… und Avid? Die Firma die seit 10 Jahren keinen nennenswerten Profit gemacht hat und nicht mal mehr ein ZEHNTEL dessen wert ist was sie mal war? Neeeeee... völlig abwegig, dass es es DIE übermorgen nicht mehr geben könnte, oder? Natürlich. Bist in deiner abstrusen Wunschdenkenblase gefangen. Ach ja. Apple sind ja die einzigen die je irgendeine App eingestellt hat, richtig? Wir sind ja nur „Fanbois!!!11!”.

Vielleicht weniger planlos trollen und einfach mal informieren? Dann wirst du sehen, dass Apple in der besagten Hitparade dummerweise weit hinten abgeschlagen ist was das angeht und deine „Logik” noch dümmer aussehen lässt. Ups.


Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12Beim Avid schaue ich auf eine inzwischen mehr als 20-jährige Kontinuität zurück, wo ich heute noch Projekte anfassen kann, die ich vor vielen Jahren mal realisiert habe, und ich kann jederzeit an einer Timeline kleine Veränderungen vornehmen. Das soll eine andere Software erst mal schaffen.
So schnell kann man sich mit seiner eigenen Ignoranz ein Ei legen. Denn wenn du auch nur einen Hauch Plan von dem hättest von dem du schwafelst, dann wüsstest du, dass ich sogar Projekte (zumindest theoretisch, als ob ich das jemals bräuchte) aus FCP 1.0 an X übergeben kann. Dumm gelaufen.

Und auch wenn ich nie wieder X updaten würde, könnte ich es noch in 10 Jahren starten und mit arbeiten. Man kann nicht mal HEUTE mit der aktuellen Avid version vernünftig arbeiten, wo es mit großem Abstand der lahmste NLE auf dem Markt ist.


Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12Für meine bisherigen Avid-Systeme habe ich seit 1997 mindestens 100.000 EUR ausgegeben. Da ist doch klar, woran man hängt, oder?
Aua. Wie man sich nur so offensichtlich und freiwillig die Blöße geben kann.


Pianist hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 09:12Es müsste auch eine entsprechende Anbindung für analoge Komponentensignale incl. RS-232-Maschinensteuerung und natürlich eine AES/EBU-Tonanbindung geschaffen werden.
🤣
Alles klar. Ich bin dann mal raus. Hab im 21. Jahrhundert noch was zu tun.


TomStg hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 10:13Wer allerdings seinen gesamten Kram nur in einen Schuhkarton wirft, dem erscheint eine solche Ordnung als Persönlichkeitsstörung.
oder noch besser
vaio hat geschrieben: Di 24 Dez, 2019 12:32Weshalb in aller Welt sollte ich im Finder ein Image erzeugen, um eine Projektbezogene - auch eine Mediathek ist im Prinzip ein Projekt - Struktur zu schaffen?
Und wer nicht mal weiß, dass das EINE Variante von vielen ist wie man seine Medien organisieren kann, wenn man denn will (und die riesigen Vorteile die es bringen kann überhaupt begriffen hat), der sollte vielleicht davon absehen zu versuchen bei etwas mitzureden von dem er noch weniger versteht als der OP um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen. Nur so eine Idee. 🤷🏼‍♂️

Sonst, Profi-Tipp: die so gestörte, unverständliche App gar nicht benutzen, ignorieren, und plötzlich stellt sich die Frage gar nicht erst! Was für ein Konzept.



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