Okay,
mir ist noch kein Spielfilm der ÖR begegnet, der trotz 50fps nominal wirklich reale 50 fps bringt.
Es könnte variable Frameraten geben. Schaut euch mal Ang Lees Die Heldenreise des Billy Lynn an. Der Film wurde in 120 fps gedreht, da Lee ein für allemal "Movieland" verlassen wollte. Er wurde dann aus diversen Gründen auf 24 fps für die Auswertung gemappt. Der Regisseur war sich der Sehgewohnheiten und der riesigen ästhetischen Unterschiede durchaus bewusst und inszenierte dem entsprechend. Man kann hier getrost die Frame-Interpolation und höhere Herzzahlen des Fernsehers zuschalten. Die Artefakte, die hierdurch entstehen können, ändern an der Gesamtanmutung von HFR, die dadurch simuliert wird, nichts:dosaris hat geschrieben:Bei Studio-Produktionen findet man inzwischen öfters auch echte 50fps.Voraussichtlich wird dies zukünftig auch bei Filmen zunehmen.
Es ist ein großartiger Film, mit brisantem Drehbuch und tollen Schauspielern, aber er fiel bei Kritikern und Publikum krachend durch. HFR wurde als ein "Verbrechen" gegen das Kino bezeichnet. Dabei wirken sehr viele Szenen durch HFR eigentlich stärker, namentlich die Heldenfeier im Stadion. Echtzeit, Gegenwart und der Eindruck einer billigen reality-TV-Inszenierung (allem Feuerwerk-Pomp zum Trotz). Dem gegenübergestellt werden die vorausgegangenen Kriegserlebnisse, an die sich Billy erinnert (Rückblenden). Wir sehen dabei des öfteren in sein HFR-Gesicht und tauchen solcherart in sein Bewusstsein ein. Wären diese Szenen in 24p gedreht worden und einfach jedes Bild fünfmal hintereinander gezeigt worden, wäre die Wirkung phantastisch gewesen. Glaube ich.Pianist hat geschrieben:Irgendjemand hat das mal sehr treffend beschrieben: "Diese Bewegungsglättung sorgt dafür, dass jeder Hollywoodfilm wie eine brasilianische Telenovela aussieht".
Und genau um die Möglichkeit zu haben aus 50p auch zu 25p auszugeben ist auch bei 50p das Enhalten der Shutterregel nicht schlecht. Sonst kann’s ganz schön ruckeln.carstenkurz hat geschrieben: ↑Sa 17 Feb, 2018 18:33 Solange man die Bildraten/Shutterbeziehung halbwegs beachtet, ist das Weglassen an sich nicht das Problem. Da es sich hier nicht um eine eigentliche 50p Produktion handelt, da die höhere Bildrate nur für Slomos genutzt werden soll, passt man den Shutter auf eine 25p Auswertung an, bzw. die gewünschte Bewegungsunschärfe. Man wird also bei 50p eher nicht mit 180Grad Shutter drehen, sondern eher Richtung 240-300. Und natürlich bleibt das alles individuellem Geschmack unterworfen, davon abgesehen, dass die 180 Grad Regel ja auch nur für szenische Inhalte 'gilt'.
- Carsten
Was hat denn die „180 Grad Regel“ mit dem Shutter oder der Bildfrequenz zu tun ?carstenkurz hat geschrieben: ↑Sa 17 Feb, 2018 18:33 ..... davon abgesehen, dass die 180 Grad Regel ja auch nur für szenische Inhalte 'gilt'.
- Carsten
Wenn man 'DIE' Shutterregel bei 50p einhält, würde man aber die 50p mit 180 Grad shutter drehen. Dann würde es bei Wiedergabe in 25p exzessiv stroben (das entspräche dann nämlich einem 90Grad Shutter). Man muss also bei der 50p Aufnahme die Auswirkung des gewählten Shutters auf die Wiedergabe bei 25p mit frameskipping berücksichtigen. Das KANN je nach persönlichem Geschmack etwas mit Filmlook zu tun haben, dient aber sehr viel grundlegender eben zunächst der Vermeidung von Strobing bei bewegten Objekten bzw. Schwenks.
Warum nicht? Es geht hier doch nicht mehr um analoge Filmkameras. Ich drehe in 50p fast immer mit 1/50 Sekunde, eben weil das optimale Kompatibilität zu 25p sicherstellt.Roland Schulz hat geschrieben: ↑So 18 Feb, 2018 22:49 ...so schaut‘s! Um das zu vermeiden müsste man die 50p Aufnahme mit 1/50s drehen - was aber nicht funktioniert
Letztlich ist das so. 1/25 statt 1/50 bei 25p hat schon arg viel Bewegungsunschärfe - aber bei Sachen ohne viel Bewegung wie meinetwegen ein Vortrag ist das problemlos möglich. Im Zweifel anschauen - das Kameradisplay zeigt's ja, besser natürlich ein angeschlossener Field-Monitor oder Fernseher.
Klar! Macht doch jeder, wenn er gescheit ist. Das Stichwort lautet "bei Szenen mit wenig Bewegung".sanftmut hat geschrieben: ↑Mo 19 Feb, 2018 09:01Gibt es eigentlich “die“ Regel, oder was sind Eure geschätzten Erfahrungen mit welcher verlängerten Verschlusszeit man bei Szenen mit wenig Bewegung zum Beispiel bei 25 P noch davon kommt, wenn es im Ziel darum geht mehr Licht einzufangen. Also also bewusst verlängerte Verschlusszeit bei Low light...?
ich würde sogar noch weiter gehen und lieber früher auf 1/25 gehen bevor ich gain auf >18dB