ich glaube du hast hier irgendetwas falsch verstanden. Ich habe nach Ideen für Filmbeispiele gefragt und nicht nach fertigen Ausarbeitungen. Ich habe auch selbst schon ein paar Ideen, aber ich möchte bei der Filmauswahl natürlich über meinen Tellerrand hinaus schauen - was soll daran Plagiat sein? Die Information, dass ich hier im Forum nach Filmen gefragt habe, wird in der Arbeit erwähnt.Bruno Peter hat geschrieben:Ja wie..., willst Du abschreiben?
Mußte nicht ein Verteidigungsminister seinen Job deswegen hinwerfen?
Du mußt die Masterarbeit schreiben, nicht die Leute hier im Forum.
Ich bin höchst erstaunt über Deine Anfrage hier!
Was hat denn die Frage nach Vorschlägen für Untersuchungsobjekte mit Abschreiben zu tun?Bruno Peter hat geschrieben:Ja wie..., willst Du abschreiben?
Mußte nicht ein Verteidigungsminister seinen Job deswegen hinwerfen?
Du mußt die Masterarbeit schreiben, nicht die Leute hier im Forum.
Ich bin höchst erstaunt über Deine Anfrage hier!
Das ist natürlich richtig, dass man nicht einfach sagen kann "Low Budget Doku arbeitet mit diesen Authentisierungsstrategien und Hochglanzdoku mit jenen" - völlig richtig. Meine Arbeit ist ja daher auch qualitativ angelegt und arbeitet exemplarisch. Qualitative Ergebnisse können nicht einfach verallgemeinert werden, sind im Gegensatz zu quantitativen Methoden aber meist tiefgründiger.Frank Glencairn hat geschrieben:Ich glaub nicht, daß man das so einfach s/w zeichnen kann. Es gibt da eine riesige Menge unterschiedlicher Strömungen, deren Machart nicht nur vom Budget, sondern auch vom Anspruch und Selbstverständnis des Produzenten (One-Man-Show/Produktionshaus/Sender/Redaktion) und vor allem auch vom Genre abhängen.
Guter Einwand. Daher möchte ich hier nochmal deutlich sagen, dass neuere Hybridformen (Dokusoap, Dokudrama oder Scripted Reality) zwar mit dokumentarischen Mitteln arbeiten, laut einschlägiger Literatur aber nicht als Dokumentarfilme gesehen werden können (weit davon entfernt). Letztere definiere ich (zum derzeitigen Arbeitsstand) folgendermaßen: "Da in dieser Arbeit ausschließlich der „klassische Dokumentarfilm“ behandelt wird, der durch eine ausgewiesene, persönliche Handschrift des Autors charakterisiert ist, soll angelehnt an Schadt, eine erste Arbeitsdefinition erfolgen. Der Dokumentarfilm wird im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit als eine Interpretation von Wirklichkeit ohne die Zuhilfenahme fiktionaler Inszenierung verstanden, welcher auf reale Authentizität abzielt und diese mit filmischen Mitteln und einer filmischen Dramaturgie so gestaltet, dass sowohl Thema, Motive und Protagonisten als auch Handschrift und Haltung des Autors darin zum Ausdruck kommen. (vgl. Schadt 2002, S. 22)"Frank Glencairn hat geschrieben:Produktionen wie Bauer sucht Frau (sofern man sowas überhaupt Doku nennen möchte) haben gewöhnlich ein größeres Budget wie meine 10DOC Reihe, dafür sind meine technischen und ästhetischen sowie inhaltlichen Ansprüche (und damit auch das Production Value) um Größenordnungen
höher. Hier ein Beispiel:
Richtig - nachgestellte Szenen, weil die Kamera meist im Moment des Geschehens nicht anwesend ist. Solche nachgestellten Szenen sind aber non-fiktionale, daher schließt meine Definition diese Beispiele nicht aus.Frank Glencairn hat geschrieben:Wenn es um Historische Themen geht, hast du oft einen höheren Anteil an Nachgestellten Szenen als bei etwas aktuellem usw.
itchypoopzkid hat geschrieben:Na klar. Frankglencairn (at) gmail.comFrank Glencairn hat geschrieben:I
Vielen Dank für deine Filmideen, kann ich dich mal dies bezüglich privat kontaktieren?
Die Grenze zwischen Indie-Filmer und rein kommerzieller Produktion ist mit Sicherheit nicht eindeutig zu ziehen, sondern immer fließend. Ich denke man kann nicht einfach eine Summe nennen und alles was von den Produktionskosten darüber liegt ist kommerziell und alles darunter Low Budget. Das ist natürlich auch von den Genres abhängig. Ein Naturfilm über Kanada wird immer mehr verschlingen als ein Dokumentarfilm über den Taubenzüchterverband Mitteldeutschlands...nur mal als Bsp.iasi hat geschrieben:"im Internet" klingt etwas pauschal.
Reichweite - also gesehen werden - und meist eben auch die Verwertung sind für Indie-Doku-Filmer ebenso wichtig, wie für TV-Sender.
Wenn jemand die Erinnerungen z.B. seiner Großeltern mit der Videokamera festhält, mag dies nur für den engen Familienkreis gedacht sein, wer jedoch sein "Video-Dokument" ins Internet stellt, tut dies in der Hoffnung, dass andere es wahrnehmen und sehen - doch wie erreicht man dies "im Internet"?
Indie-Filmer machen zwar keine Auftragsproduktionen und sind dadurch unabhängig von Auftragsgebern, aber ab einem gewissen Level sind auch sie die erzielbaren Einnahmen von Bedeutung.
Wie erzielt man Einnahmen "im Internet"?
Da hast du mich mißverstanden - es geht mir um die Intention und die ist unabhängig von der Höhe der Kosten bzw. Einnahmen.itchypoopzkid hat geschrieben:
Die Grenze zwischen Indie-Filmer und rein kommerzieller Produktion ist mit Sicherheit nicht eindeutig zu ziehen, sondern immer fließend. Ich denke man kann nicht einfach eine Summe nennen und alles was von den Produktionskosten darüber liegt ist kommerziell und alles darunter Low Budget. Das ist natürlich auch von den Genres abhängig. Ein Naturfilm über Kanada wird immer mehr verschlingen als ein Dokumentarfilm über den Taubenzüchterverband Mitteldeutschlands...nur mal als Bsp.
Ein hübsches Thema. Allerdings setzt Du den Willen der Dokumentaristen voraus, Strategien zu nutzen, um Authentizität zu schaffen. Ich kann aus der Praxis sagen, daß jeder Dokfilmer der Versuchung ausgesetzt ist, künstliche Eingriffe vorzunehmen, um Szenen passend zu machen. In der Regel wird der Cutter (der meist nicht beim Dreh dabei war) dies vorschlagen, wird abkürzen, Zeitebenen mischen wollen etc., damit der Film gefälliger erscheint.itchypoopzkid hat geschrieben:Der derzeitige Forschungsstand legt nahe, dass ein Dokumentarfilm Wirklichkeit nicht direkt vermitteln, sondern nur (re-)konstruieren kann. Diese Präsentation von Wirklichkeit erfolgt gleichermaßen objektiv dokumentierend als auch subjektiv inszenierend.
Dennoch gelten Dokumentarfilme als authentisch. Schließlich zeigen viele von ihnen, wie Dinge funktionieren, Prozesse ablaufen, Menschen leben oder wie sich Geschichte abgespielt hat - all das mit dem Bezug zur (subjektiven) Wirklichkeit. Um diesen Bezug herstellen zu können, bedienen sich Dokumentarfilme diverser Strategien und Mechanismen. Mit diesen schaffen sie Authentizität.
Ohne künstliche Eingriffe, wie z.b Kürzungen ist es zwar möglich aber es würde in der heutigen Zeit niemand mehr schauen. Ich finde das aber sehr legitim so lange es die Wirklichkeit widerspiegelt. Schlimm finde ich wenn überall alles zurecht gebogen wird. Vorallem was Fernsehen angeht und das übrigens meistens nicht vom Cutter, was meine Erfahrung zeigt. Schlussendlich wirkt nähmlich zurechtgebogenes nie authentisch.NEEL hat geschrieben: Ich kann aus der Praxis sagen, daß jeder Dokfilmer der Versuchung ausgesetzt ist, künstliche Eingriffe vorzunehmen, um Szenen passend zu machen. In der Regel wird der Cutter (der meist nicht beim Dreh dabei war) dies vorschlagen, wird abkürzen, Zeitebenen mischen wollen etc., damit der Film gefälliger erscheint.
gimik hat geschrieben:Ohne künstliche Eingriffe, wie z.b Kürzungen ist es zwar möglich aber es würde in der heutigen Zeit niemand mehr schauen. Ich finde das aber sehr legitim so lange es die Wirklichkeit widerspiegelt. Schlimm finde ich wenn überall alles zurecht gebogen wird. Vorallem was Fernsehen angeht und das übrigens meistens nicht vom Cutter, was meine Erfahrung zeigt. Schlussendlich wirkt nähmlich zurechtgebogenes nie authentisch. Und vieles wird schon beim Dreh gemogelt und verfälscht.NEEL hat geschrieben: Ich kann aus der Praxis sagen, daß jeder Dokfilmer der Versuchung ausgesetzt ist, künstliche Eingriffe vorzunehmen, um Szenen passend zu machen. In der Regel wird der Cutter (der meist nicht beim Dreh dabei war) dies vorschlagen, wird abkürzen, Zeitebenen mischen wollen etc., damit der Film gefälliger erscheint.
Vielleicht wäre Vol Special etwas. Wie frei der produziert wurde weiss ich nicht, das Schweizer Fernsehen war zum Teil Geldgeber, aber er wirkte auf mich einfach sehr authentisch.
Man ist meist gut beraten, wenn man zunächst die Gültigkeit/Aktualitätitchypoopzkid hat geschrieben: "Die Erzeugung von Authentizität in Dokumentarfilmen"...
... untersuchen, ob es in Bezug auf den Rückgang des "klassischen Dokumentarfilms" im Fernsehen zu einer Veränderung von Authentisierungsstrategien gekommen ist...
... Die Folge ist, das Dokumentarfilme weniger vom TV produziert werden...
Danke erstmal für deinen Input. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass das TV nicht mehr der Primärdistributionskanal für Dokumentarfilme ist. Das ist es nämlich immer noch. Aber es kommt eben zur vermehrten Vermischung und zur Erosion tradierter Genres durch Hybridformen. (siehe hierzu Zimmermann 2006 - Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart)DWUA hat geschrieben:Man ist meist gut beraten, wenn man zunächst die Gültigkeit/Aktualität
der Quellen überprüft, aus denen man zitiert.
Hier Kretzschmar (2002); Wolf (2003).
10 (zehn) Jahre sind in der Welt von Film & Fernsehen eine lange Zeit.
Fakt ist, dass es überwiegend TV-Sender sind, die selbst produzieren
oder produzieren lassen.
ÖR I+II+Dritte, Arte, 3-sat, BBC und deren Derivate bieten dir in
ihren Programmübersichten jede Menge Infos dazu an.
Klingt irgendwie wehmütig und negativ. Die reinen Distributionswege entscheiden aber keineswegs über die Qualität von Dokus. Auch Video-on-Demand über Internet gibt es ja bereits.itchypoopzkid hat geschrieben: Aber es kommt eben zur vermehrten Vermischung und zur Erosion tradierter Genres durch Hybridformen.
Fakt ist auch, dass klassische Dokumentarfilme im TV nur auf unattraktiven Sendeplätzen zu finden sind wie in den dritten Programmen oder zu später Stunde.
Wäre es in der Tat. Damit mutmaßt du also, dass Senioren hauptsächlich Dokumentarfilme konsumieren? Würde ich eher nicht sagen. Ich weis nicht genau, was aktuelle Studien dazu sagen aber meines Wissens stellen Senioren mit die gruppenstärksten Fernsehkonsumenten dar. Bei den jüngeren wird zunehmend das Internet zum Primärmedium (laut Jim und Kim Studie jedenfalls)domain hat geschrieben:Klingt irgendwie wehmütig und negativ. Die reinen Distributionswege entscheiden aber keineswegs über die Qualität von Dokus. Auch Video-on-Demand über Internet gibt es ja bereits.
Gehören Phoenix und Discovery-Channel, auf denen ja großteils Dokus auch zu früher Stunde laufen, auch zu den unattraktiven Sendeplätzen?
Mir kommt eher vor, dass noch nie so viele Dokumentarfilme gezeigt wurden und ich vermute, dass das mit der zunehmend ungünstigen Struktur unserer Bevökerungspyramide zusammenhängt. Das wäre mal ein interessanter Untersuchungsgegenstand, wieviel % der Senioren sich überhaupt noch Spielfilme ansehen wollen.
Ersteres bezweifle ich, weil es meinen Beobachtungen widerspricht.itchypoopzkid hat geschrieben: ...Die derzeitige Entwicklung des Dokumentarfilms zeigt jedoch, dass dieser zunehmend aus den Sendeplätzen des Fernsehens verdrängt bzw. zu zuschauerschwachen Sendezeiten ausgestrahlt wird (vgl. Kretzschmar 2002, S. 293). Die Gründe für diese Tendenz sind vielschichtig. Einerseits behandeln Dokumentarfilme komplizierte und sperrige Themen, die den Zuschauern ein gewisses Maß an Konzentration abverlangen (vgl. Wolf 2003, S. 64). Andererseits erlangt das Format weniger hohe Einschaltquoten als andere (vgl. Kretzschmar 2002: 332). Diese Entwicklung der verminderten Wirtschaftlichkeit hat Budgetkürzungen zur Folge, sodass bedeutend weniger Dokumentarfilme produziert werden...
[...] Erreicht werden soll dieses Vorhaben, indem Dokumentarfilme exemplarisch analysiert werden, die weniger abhängig von finanziellen Interessen entstanden sind.[...]
50mm (auf KB gerechnet)Zedt hat geschrieben:
...welches wäre denn die authentische Brennweite?