Langsam. Erstmal halte ich fest, dass du erkannt hast und hoffentlich anerkennst, dass es einen erkennbaren und nachvollziehbaren Workflow gibt ...
Enorm viele Schlagwörter? Ich zähle 9 (neun):
Das, was immer Zeit kostet, ist das Auswählen und Ansehen der sämtlichen Einzelclips. Wie im Hollywood FCP - Kanal gezeigt in AVID noch zwangsweise per Laden in den Viewer durch Doppelklick. Halbherzig in Resolve und Premiere adressiert durch hovern mit dem Cursor über das Browser-Thumbnail. Erstens ist dieses Überfliegen ("skimmen") der Clips in FCP mit Vollbildviewer, zweitens muss nichts irgendwo geladen werden, sondern der Browser lässt sich skimmen oder JKL-en mit kontinuierlicher Wiedergabe (also ähnlich wie das spätere Source Tape von Resolves Cut Page). Das Laden eines Clips in den Viewer und das Scrubben (click + drag statt hover) entfallen. Ich kenne zwei Premiere-Nutzer gut, und die schmeißen gleich alles in die Timeline, um Source-Tape-Funktionalität zu haben - wodurch natürlich der überwiegende Teil sonstiger Medienorganisation für die Katz gewesen wäre, weswegen das oft unterbleibt, von gaaanz grober Ordner-Ordnung abgesehen.rush hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 09:51damit das ganze im Video auch so funktioniert wird natürlich nicht weiter ausgeführt... ich höre immer nur "quick"... Dabei ist der eigentliche Schnittprozess nach solch einer (vorangegangenen) intensiven Vorarbeit doch tatsächlich das was am einfachsten flutscht.. die vorangegangene Medienorganisation ist das was metert und Zeit kostet.
Legitim. Wie gesagt, "stundenlang" ist das einfach nie in FCP.rush hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 09:51Ich kenne viele Cutter die im Vorfeld unglaublich gut sortiert sind und sich Material perfekt vorstrukruieren... Während ich dagegen häufig erstmal in der Timeline wild darauf losschneide und mich darüber organisiere - da ich keine Lust auf stundenlanges Verschlagworten und Vorsortieren habe.
Nicht wirklich. Wenn ich etwas kenne und die Erinnerung noch frisch ist (komme gerade von Hochzeit zurück), importiere ich trotzdem das Material eines 15-Stunden-Tages (ca. 3 Stunden mit ca. 200-300 Clips) noch am selben Abend. Mit dem weiter vorn von mir beschriebenen Tag- und Smart-Collection-Template für eine Hochzeit (die Tags sind immer dieselben im Prinzip) dauert das inklusive Favorisieren maximal eine Stunde. Bei fremdem Material wäre das ungefähr Echtzeit, das ist der Unterschied.
Ein beliebter Joker in jeder FCP-Debatte ...
Der Duden hat das Recht zutreffend beschrieben:
Leider hat der Duden seine vorherige Referenz der deutschen Sprache im Feb 2021 freiwillig aufgegeben, weil man dort der schwachsinnigen Meinung war, 12.000 Begriffe genderisieren zu müssen.
Ist das nicht systembedingt? D.h. da wo Avid benutzt wird gibt es auch nicht die Wahl ein anders Tool zu verwenden. Zu viele Bedürfnisse anderer Beteiligter hängen am Avid Workflow.
It's a bad thing :D
Bei vielen Interviews machen natürlich Schlagwörter Sinn. So kann ich schnell einen passenden O-Ton zu einem bestimmten Schlagwort anhören/ansehen und für die gewünschte Szene auswählen. Ich will ja nicht jedesmal das komplette Interview durchhören müssen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 17:33 Ich hab immer noch meine Zweifel daran, ob diese "Verschlagwortung" wirklich nen messbaren Benefit bringt.
Gefühlt bin ich mit dem Schnitt fertig, während da in Finalcut noch "verschlagwortet" wird (und ja ich weiß, das geht mit cmd + k etc. - schon klar).
Ich meine für nen 30sec Werbeclip - wie viel Footage kann man denn da haben, daß man sich nen Wolf suchen würde, wenn man keine Schlagwörter zum suchen hätte?
Und für nen Spielfilm ist man sowieso nach Szene organisiert, da stellt sich die Frage dann gar nicht erst in welchem Bin irgendwas ist.
Bleibt Doku, und auch da muß man schon stumpf alles Material einfach in den Pool werfen, um den Überblick zu verlieren. Wenn ich thematische Bins habe (was man haben sollte) bringen Schlagwörter da auch nur begrenzt was.
Als ich spät im Werdegang Praxisanleiter wurde, entdeckte ich meine pädagogische Ader. Du hast absolut Recht, aber möglicherweise hat mein unverdrossenes Beantworten der immergleichen Fragen von Pianist dazu beigetragen, dass er es jetzt einfacher hat.
Und noch einmal für die sich völlig begriffsstutzig Stellenden:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 17:33 Ich hab immer noch meine Zweifel daran, ob diese "Verschlagwortung" wirklich nen messbaren Benefit bringt.
Die Statuszeile unter dem unsortierten Browser zeigt 267 Videoclips und 130 Soundclips. Hier geht es nicht um "Wolf suchen", sondern darum, das und genau das in einer reduzierten Auswahl anzuzeigen, was man gerade, ohne danach suchen zu müssen, benötigt. 20 Clips lassen sich besser überblicken als 260. Gut gefiltert werden's unter 10.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 17:33Ich meine für nen 30sec Werbeclip - wie viel Footage kann man denn da haben, daß man sich nen Wolf suchen würde, wenn man keine Schlagwörter zum suchen hätte?
Okay, jetzt würd ich einem Auszubildenden gerne sagen, die Polizei sucht auch noch händeringend Leute. Aber frei nach Luther: Trink, was klar ist, sag, was wahr ist, nimm, was da ist.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Mai, 2022 17:33Also jetzt mal ganz unabhängig von der Marke der NLE, würde ich wirklich mal gerne vorgeführt bekommen, wie sowas wirklich zur Zeitersparnis führen kann.
Gutes Beispiel. Sah heute Morgen was von ARTE über die Brexit-Folgen für die britische Fischerei. Thema, Erwähnung im Off, B-Roll. Kabeljau, Schalentiere, fish & chips, Trawler, Netze, Island usw. usf. Alles vernetzbar, unabhängig davon, ob es Bildmotive sind oder ob darüber gesprochen wird. Unwillkürlich erstellte ich während des Anschauens eine Schlagwortliste. Beim Anschauen heißt, beim Sichten des vorhandenen Materials strukturiere ich bereits alles. Die Vorschau kann dabei weiterlaufen.funkytown hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 11:23Bei vielen Interviews machen natürlich Schlagwörter Sinn. So kann ich schnell einen passenden O-Ton zu einem bestimmten Schlagwort anhören/ansehen und für die gewünschte Szene auswählen. Ich will ja nicht jedesmal das komplette Interview durchhören müssen.
Vorführen, wie?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 14:27 Ja, muß man, solange hier großflächige Behauptungen rausgehauen werden, mir aber jedes mal keiner in der Lage ist Vorzuführen, ob das tatsächlich die angeblich so tolle Zeitersparnis bringt (es sei den man hat nen Schnittasistenten, der alles sichtet und verschlagwortet, solange man selbst Eis essen geht).
Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 14:27 Ja, muß man, solange hier großflächige Behauptungen rausgehauen werden, mir aber jedes mal keiner in der Lage ist Vorzuführen, ob das tatsächlich die angeblich so tolle Zeitersparnis bringt (es sei den man hat nen Schnittasistenten, der alles sichtet und verschlagwortet, solange man selbst Eis essen geht).
Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, nicht nur irgendwelche Buzzwords SkimmerMetadatenFilterBlah in den Ring werfen.Axel hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:07
Vorführen, wie?
Ist doch logisch, dass ich schneller* bin, wenn ich barrierefreien Zugriff auf all mein Footage hab (durch den Skimmer, der ja Clipgrenzen überfliegt) und ein Schweizer Taschenmesser an Metadaten-Aufbereitung, -Anpassung und -Filterung. Von heute (timestamp):
Herzchen, ich empfehle Dir dringend, sich mit solchen unqualifizierten Bewertungen zurückzuhalten.funkytown hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:38 Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.
Freundchen, Früchtchen, Meister, Männeken. Zurückzuhalten, sonst was? Kommst du durchs Lan-Kabel und machst da mal mit?
Wenn du weißt, wie die ganze Doku grob gedacht ist, kannst du die wichtigsten Schlüsselbegriffe von vornherein festlegen. Kann sein, dass es bei 90 Minuten leicht zwanzig werden, aber wie bei der Strukturlegetechnik zeigt sich immer wieder, dass selbst eine komplexe Struktur, die mehr als fünfzehn benötigt, nicht tragfähig bleibt. Und wie bei dieser Technik kann es sein, dass du eine halbe Stunde überlegst, welche Begriffe das Thema abdecken, bevor du das erste Schlagwort getippt hast. Das Tippen selbst braucht vielleicht zwei Minuten.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:44
Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, (...)
Ich würde gerne sehen, wie jemand der z:B. eine Platte voll Dokumaterial, das er nicht kennt - sagen wir mal 8 Stunden Material/90 Minuten Program - schneller und effizienter auf diese Weise schneidet, als jemand mit einem anderen Workflow ohne Schlagworte in einer anderen NLE.
Ich oute mich mal als jemand, der tatsächlich jeden Clip im Projekt anschaut und dann auch nach Inhalt benennt. Bei langen Clips oder ganzen Filmen / Serien mit Subclips.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:44Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, nicht nur irgendwelche Buzzwords SkimmerMetadatenFilterBlah in den Ring werfen.Axel hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:07
Vorführen, wie?
Ist doch logisch, dass ich schneller* bin, wenn ich barrierefreien Zugriff auf all mein Footage hab (durch den Skimmer, der ja Clipgrenzen überfliegt) und ein Schweizer Taschenmesser an Metadaten-Aufbereitung, -Anpassung und -Filterung. Von heute (timestamp):
Ich würde gerne sehen, wie jemand der z:B. eine Platte voll Dokumaterial, das er nicht kennt - sagen wir mal 8 Stunden Material/90 Minuten Program - schneller und effizienter auf diese Weise schneidet, als jemand mit einem anderen Workflow ohne Schlagworte in einer anderen NLE.
Daß dieses "Vorführen" hier im Forum nicht online möglich ist, ist mir natürlich klar, das hab ich aber auch nicht gemeint.
Ich weiß ja nicht an was für Projekten du normal arbeitest, aber die Sachen die ich so schneide haben eigentlich alle (egal ob Spielfilm, Doku oder Werbung) ein Script oder Drehbuch. Das heißt da gibt es bereits einzelne Szenen und ne festgelegte Abfolge im Vorfeld, die auch als solche gedreht wurden.
Warum? Weil Du Dich ertappt fühlst?TomStg hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:48Herzchen, ich empfehle Dir dringend, sich mit solchen unqualifizierten Bewertungen zurückzuhalten.funkytown hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 16:38 Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.
So liest du meine Posts :D
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 20:05 Oder wenn's sein muß eigene eingeben, ist aber noch nicht vorgekommen.
Ja, krass, selektive Wahrnehmung.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 31 Mai, 2022 07:58So liest du meine Posts :D
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 20:05 Oder wenn's sein muß eigene eingeben, ist aber noch nicht vorgekommen.
Nichts mehr, nur noch familiäres und sonstiges Amateurgeschnippel, seit Corona noch nicht einmal Urlaub. Meine Erfahrungen bezogen sich auf die Hochzeitsfilmerei (4-5 pro Saison), und da waren die 267 Videoclips des Audi-Spots so meine Hausnummer. Benutze ich für unter 50 Clips für so privaten Kram Medienorganisation? Natürlich nicht.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 30 Mai, 2022 20:05Ich weiß ja nicht an was für Projekten du normal arbeitest ...
Langjähriger Betatester und Handbuchleser halt ;-)
Das hat mich dazu gebracht, mit dem Prinzip nicht mehr zu fremdeln. Für alles, was mit Ordnen und Ordnung zu tun hat, habe ich eine begrenzte Frustrationstoleranz. Weg mit allem, was ich nicht quasi instinktiv finde, am besten anhand visueller cues. Tags sehe ich als Schnittstelle zwischen meinem chaotischen, assoziativ arbeitendem Gedächtnis und der Maschine, die Informationsfetzen für mich assoziiert.