Wie gesagt, durch Mitglieder-ÖRs nach niederländischem Vorbild. Hab das System in einem früheren Posting mal erklärt:Abercrombie hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 16:12 Ich würde mir auch mehr von ersterem wünschen, sehe aber in einem föderalen und politisch unabhängigen System keinen konkreten Weg, wie das erreicht werden soll. Wer sollte deiner Meinung nach die Entscheidung treffen? Und was würde passieren, wenn die Münze auf die falsche Seite fällt, also noch mehr Fokus auf die Unterhaltung gelegt wird?
Nicht für etwas unter staatlichem Zwang zahlen zu müssen, was sie weder haben noch konsumieren wollen, wär so das erste was mir einfällt.
Du begibst dich mit jedem Post weiter in Richtung Verschwörungstheorie.
Meine Frage bezog sich aber auf das deutsche System, indem es nunmal keine Mitglieder-ÖRs gibt. Wer trifft da die Entscheidung und was, wenn diese "negativ" ausfällt?
Das ist ja das Problem. Das gesellschaftliche Partizipations- bzw. Supervisionsmodell des deutschen ÖR stammt aus den 50er Jahren, als Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Vereine (aus denen sich die Rundfunkräte zusammensetzen) in der Tat noch die Gesellschaft repräsentierten.Abercrombie hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 17:56Meine Frage bezog sich aber auf das deutsche System, indem es nunmal keine Mitglieder-ÖRs gibt. Wer trifft da die Entscheidung und was, wenn diese "negativ" ausfällt?
In einer Solidargemeinschaft ist es aber nun mal so, dass man für Dinge bezahlt, die man nie nutzen oder konsumieren wird: Es gibt Menschen ohne Führerschein und andere, die nie einen Fuß in einen Bahn setzen. Es gibt Menschen die keinen Tropfen Alkohol trinken und keine Drogen nehmen und trotzdem Spätfolgen und Therapie bezahlen. Es gibt Menschen, die jeden Tag arbeiten und trotzdem anderen die Sozialhilfe bezahlen. Und nach dem zweiten Weltkrieg hat man gesagt, man braucht einen freien ÖRR und eine Mehrheit der Deutschen sieht das heute immer noch so. Was der Einzelne in der Solidargemeinschaft will, ist irrelevant. Wenn Du etwas ändern willst, dann motiviere Politiker oder geh selber in die Politik. Wenn deine Idee gut ist, werden dir die Leute folgen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 17:52 Nicht für etwas unter staatlichem Zwang zahlen zu müssen, was sie weder haben noch konsumieren wollen, wär so das erste was mir einfällt.
Frag mal die anderen Parteien und ihre Anhänger, ob die wollen, daß mit ihren Steuergeldern Theater finanziert werden, deren Programm aus ihrer Sicht zu "rechts" (oder nicht LGBXYZ-Woke genug) ist, oder dass mit ihren Steuergeldern wissenschaftliche Forschung im Bereich Linksextremismus finanziert wird.
Dieses Modell hat man gewählt und damit muss man erst einmal Leben. Wenn man etwas ändern will, dann braucht es konkrete Vorschläge.cantsin hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:02 Das gesellschaftliche Partizipations- bzw. Supervisionsmodell des deutschen ÖR stammt aus den 50er Jahren, als Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Vereine (aus denen sich die Rundfunkräte zusammensetzen) in der Tat noch die Gesellschaft repräsentierten.
Das Modell ist IMHO völlig veraltet und führt dazu, dass sich immer weniger Menschen mit dem ÖR als ihrem Medium - bzw. als Medium, das ihnen als der Gesellschaft/Öffentlichkeit gehört - noch identifizieren.
Der erste Schritt wäre daher eine Reform des Partizipationsmodells.
Diese Behauptung kommt immer wieder, ist aber nicht konsistent, da z.B. sehr viele Nichtraucher dafür sind, daß Raucher ihre Therapie selbst bezahlen müssen, Geimpfte sich dafür aussprechen, daß Ungeimpfte ihre Tests und ihren Krankenhausaufenthalt selbst bezahlen etc. (und schlimmeres). Die so genannte Solidargemeinschaft ist also sehr selektiv, nach dem Motto: wenn jemand anderer etwas macht, auf das ich verzichte, soll er dafür zur Strafe gefälligst zahlen.Abercrombie hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:04
In einer Solidargemeinschaft ist es aber nun mal so, dass man für Dinge bezahlt, die man nie nutzen oder konsumieren wird
Das halte ich für ein Gerücht - ich kenne niemanden der freiwillig GEZ zahlen würde, nur um an die Segnungen von ZDF und ARD zu kommen.Abercrombie hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:10 Aber noch mal: Der Großteil der Deutschen will das nicht.
Ach, und wer produziert Qualitätsinhalte "im Netz"? Die müssen ja auch irgendwo her kommen. Daher schrieb ich ja schon weiter vorne: Es kommt nicht auf den technischen Verbreitungsweg an, sondern auf die Herkunft der Inhalte. Und die sind, wenn sie aus professionellen öffentlich-rechtlichen Redaktionen kommen, nun mal besser als wenn sie von einem Spinner kommen, der auf einem Campingstuhl auf seinem Balkon sitzt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:23 Wir leben ja nicht mehr in den 50er Jahren, heute kann sich sowieso so gut wie jeder alles was er sonst noch will über's Netz holen.
Und? Haben die Nichtraucher sich durchgesetzt? Nein. Es ist ein Wunsch von wenigen und es gibt auch keine politische Forderung dazu. Wo ist die Solidargemeinschaft da inkonsistent? Sag mal ein Beispiel, wo es nicht nur die Forderung Einiger, sondern eine konkrete Handlung gibt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:23 Diese Behauptung kommt immer wieder, ist aber nicht konsistent, da z.B. sehr viele Nichtraucher dafür sind, daß Raucher ihre Therapie selbst bezahlen müssen, Geimpfte sich dafür aussprechen, daß Ungeimpfte ihre Tests und ihren Krankenhausaufenthalt selbst bezahlen etc. (und schlimmeres). Die so genannte Solidargemeinschaft ist also sehr selektiv, nach dem Motto: wenn jemand anderer etwas macht, auf das ich verzichte, soll er dafür zur Strafe gefälligst zahlen.
Dann zeig doch mal belastbare Zahlen. "Ich kenne" ist nun wirklich nicht aussagekräftig. Wo sind die Studien oder Umfragen, die eine Abschaffung des ÖRR unterstützen?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 18:23 Das halte ich für ein Gerücht - ich kenne niemanden der freiwillig GEZ zahlen würde, nur um an die Segnungen von ZDF und ARD zu kommen.
Die meisten nehmen das halt einfach als ein weiteres Ärgernis hin, und schauen/hören womöglich ab und zu auch mal rein, wenn sie schon dafür bezahlen mußten. Aber wirklich vermissen würden das nur die wenigsten - vor allem Rentner wahrscheinlich (und Matthias) - alle anderen würden bei einer Abschaltung dem ÖR wohl kaum eine Träne nachweinen.
Was so genannte "Qualitätsinhalte" sind, ist höchst subjektiv, das ist wie bei den Freiheitskämpfern des einen, welche die Terroristen des anderen sind.Pianist hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 19:07
Ach, und wer produziert Qualitätsinhalte "im Netz"? Die müssen ja auch irgendwo her kommen. Daher schrieb ich ja schon weiter vorne: Es kommt nicht auf den technischen Verbreitungsweg an, sondern auf die Herkunft der Inhalte. Und die sind, wenn sie aus professionellen öffentlich-rechtlichen Redaktionen kommen, nun mal besser als wenn sie von einem Spinner kommen, der auf einem Campingstuhl auf seinem Balkon sitzt.
Ansonsten noch generell: Es gibt nun mal gesellschaftlich erwünschtes und unerwünschtes Verhalten, gemessen am gesellschaftlichen Gesamtnutzen. Beispiel für erwünschtes Verhalten: Sich impfen lassen. Beispiel für unerwünschtes Verhalten: Rauchen. Und entsprechend wird die Politik eben ihre Entscheidungen treffen. Davon sind dann bestimmte Menschen negativ betroffen, aber da es dem Wohl der Allgemeinheit dient, ist es eben angemessen und muss hingenommen werden.
Dass die betreffenden Leute das als Angriff auf ihre persönliche Freiheit werten, ist zu erwarten, wird die Gesamtgesellschaft aber überleben.
Ja, und solche Leute mit einem dermaßen verschobenen Kompass haben dann auch ein Problem mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zum Glück sind aber die meisten Menschen vernünftig. Die wissen, dass Freiheit immer auch etwas mit Verantwortung zu tun hat, und dass die eigene Freiheit dort endet, wo die Rechte anderer Menschen beginnen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 19:46 Es gibt zwei Gruppen. Die eine ist individuel-freiheitlich orienetiert, und hält den Menschen für ein freies selbstbestimmtes Individuum, das absolut in der Lage ist auf sich selbst aufzupassen und kann darauf verzichten, von der Regierung bis in die aller kleinsten Lebensbereiche hinein herumregiert und beschützt zu werden. Sie betrachtet die Regierung, die Politiker und alles was da dranhängt, als einen verfilzten korrupten Haufen von Soziopathen, die alles mögliche im Sinn haben, aber nicht das Wohl der Bürger - in einem entsprechendem Licht wird auch alles was aus dieser Richtung kommt betrachtet.
Du wirst immer unsachlicher und framest genau so, wie du es dem ÖRR vorwirfst.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 19:46 Die andere Gruppe ist kollektivistisch-etatistisch orientiert, und bettelt geradezu nach Vorschriften und Reglungen an die sich sich halten darf (und alle anderen sich gefälligst zu halten haben), und erwartet vom Staat eine Vollkasko-Sicherheit für jeden Lebensbereich, da sie in ständiger Todesangst vor allem möglichen lebt (Klima, Raucher, Autos, Viren etc.). Jegliche Einschränkung wird im Tausch für diese vermeidliche Sicherheit in Kauf genommen, jegliche Aussage der Regierungsvertreter und ihrer Lautsprecher wird als Gottes Wort und ewige unumstößliche Wahrheit angenommen, und bis aufs Messer verteidigt (und wenn die selben Figuren in 2 Wochen das Gegenteil sagen, wird halt dieses verteidigt)
(und ja - natürlich gibt es auch alle möglichen Abstufungen dazwischen)
Und die Rechte anderer Menschen fangen beim Zwangs Pay-TV an, und deshalb beschränken wir die Rechte von allen, aus lauter Verantwortung, damit sie ja ihre Rechte nicht verlieren :P
Wo sind die Rechte von Allen beschränkt? Welches Recht genau?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 21:18 Und die Rechte anderer Menschen fangen beim Zwangs Pay-TV an, und deshalb beschränken wir die Rechte von allen, aus lauter Verantwortung, damit sie ja ihre Rechte nicht verlieren :P
Welches grundlegende Recht wird dir den durch die Rundfunkgebühr eingeschränkt?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 21:18 Und die Rechte anderer Menschen fangen beim Zwangs Pay-TV an, und deshalb beschränken wir die Rechte von allen, aus lauter Verantwortung, damit sie ja ihre Rechte nicht verlieren :P
So kann man es natürlich auch formulieren, wenn man sich vom eigenen Fernseher seine Meinung sagen läßt.
Ich warte ja noch auf den Zeitpunkt, dass du deinen eigenen Staat ausrufst :DFrank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 17:52Nicht für etwas unter staatlichem Zwang zahlen zu müssen, was sie weder haben noch konsumieren wollen, wär so das erste was mir einfällt.
Du sollst Dir doch nicht vom eigenen Fernseher seine Meinung sagen lassen, sondern die Möglichkeit haben, Dich aus seriösen Quellen zu informieren, die nicht staatlich gesteuert sind. Du kannst Dich natürlich auch auf den Homepages der Ministerien über alles Mögliche informieren, über neue Gesetze, über aktuelle Regelungen, dann hast Du die offizielle Perspektive. Aber wenn Du wissen möchtest, wie das bei den Menschen ankommt, und welche Auswirkungen es hat, und wie andere Leute (z.B. aus der Opposition) das finden, dann ist unabhängiger Journalismus gefragt. Und den bekommst Du am ehesten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 12 Aug, 2021 09:43 So kann man es natürlich auch formulieren, wenn man sich vom eigenen Fernseher seine Meinung sagen läßt.
Wenn das das einzige Argument gegen den ÖRR ist, dann kann man sich als Befürworter entspannt zurücklehnen.
Genau, hättet euch den Werbefeldzug sparen konnen.Abercrombie hat geschrieben: ↑Do 12 Aug, 2021 11:08Wenn das das einzige Argument gegen den ÖRR ist, dann kann man sich als Befürworter entspannt zurücklehnen.
Ein schwaches Argument, keine Gegenbelege zu meinen Aussagen und immer unfreundlicher werden. Mehr konntet ihr nicht für den ÖRR werben. Sorry, ihr habt's verbockt :D
Zusammenfassend könnte man auch sagen, der ÖR ist ein Altherren EV der sich am besten besser selbst finanziert, denn Investitionen und Inhalte sind ausschließlich an sie selbst gerichtet. Wer gerne daran teilhaben möchte, kann entweder dem Verein beitreten, oder ihn per Spendengelder unterstützen.
Du arbeitest hier mit der Prämisse die ÖR sind seien unabhängig und nicht staatlich gesteuert.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 27338.htmlDie deutschen Sender und die Produktionsfirmen sind auf geradezu irrsinnige Weise miteinander verwoben. Der Medienökonom Harald Rau erklärt, warum das vor allem für ARD und ZDF gilt. Schauen wir auf die öffentlich-rechtlichen Sender.
Das Ergebnis ist: Alle unsere Befürchtungen wurden bestätigt. Wo wir hingeschaut haben, förderten wir sehr intransparente, auch durchaus problematische Verflechtungsstrukturen zutage. Wenn Sie sich zum Beispiel die Beteiligungsstrukturen beim ZDF anschauen, die auf der zweiten Ebene noch vergleichsweise gut sortiert sind: Für die Tochterfirma ZDF Enterprises haben wir vierzehn Beteiligungen unterschiedlicher Größe gefunden - darunter auch Konstruktionen, bei denen ZDF Enterprises sowohl direkt beteiligt ist als auch über eine Gesellschaft, an der Enterprises wiederum mit 49 Prozent beteiligt ist. Wie will man solche Konstruktionen gegenüber Haushaltsabgaben-Zahlern begründen? Zudem ist das alles problematisch, wenn es um Produktionsgesellschaften geht, die das eigene Unternehmen bei der Vergabe von Aufträgen bevorzugen könnte.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 33898.htmlDas zeigt sich nicht nur am Beispiel der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die dem Südwestrundfunk bei der Planung der Wahldebatten im Fernsehen die Grenzen aufzeigen. Es zeigt sich auch bei den benachbarten Sendern. Beim Hessischen Rundfunk wird am 5. Februar ein neuer Intendant gewählt. Es gibt nur einen Kandidaten, den Fernsehdirektor Manfred Krupp. Auf den hat sich die Findungskommission des Rundfunkrats schneller geeinigt, als man gucken konnte. Was damit zu tun hat, dass die CDU ihre Truppen so schnell ordnete, dass der Opposition Hören und Sehen verging. Die Zahl der potentiellen Unterstützer Krupps ist durchgezählt und ein Rundfunkratsposten gerade außer der Reihe neu besetzt worden. Mit einer Mehrheit darf der Intendantenkandidat wohl rechnen....
Die rot-grüne Landesregierung hat ein neues WDR-Gesetz gezimmert, das sie mit den Stimmen ihrer Fraktionen am Mittwoch durch den Landtag bringen will. Mag es an dem von dem Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann entwickelten Gesetz Kritik noch und nöcher geben, beim WDR geht es künftig zu, wie sich die Landesregierung das vorstellt.
Über die großen finanziellen Fragen entscheidet künftig nicht mehr der Rundfunkrat, in den viele gesellschaftliche Gruppen ihre Vertreter entsenden, sondern der Verwaltungsrat als kleines Fachgremium. Wer in diesem Aufsichtsrat hinter verschlossenen Türen sitzt, kann den Intendanten des Senders an der kurzen Leine halten. Dass dem WDR auf Heller und Pfennig vorgeschrieben wird, wie viel von seinen Rundfunkbeitragsmilliarden er nicht nur an die Landesmedienanstalt (deren Direktor Jürgen Brautmeier die Landesregierung wegen seines falschen Parteibuchs gerade aus dem Amt kujoniert) und die Filmstiftung NRW, sondern auch noch an das Grimme-Institut in Marl weitergeben muss, versteht sich da fast von selbst.
https://www.bpb.de/gesellschaft/medien- ... ein-mythosIn der Tat gab es in der Vergangenheit Fälle, die zeigten, dass die zuvor genannten Ideale der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Realität einen schwierigen Stand haben. Der bekannteste ereignete sich im Zweiten Deutschen Fernsehen, dem das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2013 bescheinigt hat, dass hier der Einfluss politischer Akteure besonders groß ist. Dies ist deswegen so, weil die Vertreter der sogenannten Staatsbank (gemeint sind hier die Vertreter vom Bund, Ländern und den politischen Fraktionen) allein schon in starker Anzahl in den Aufsichtsgremien vertreten sind. Auch in den ARD-Anstalten treten Fälle des Versuchs politischer Einflussnahme auf, doch finden sie aufgrund ihres regionalen Zuschnitts nicht solch eine bundesweite Beachtung
Als im Frühjahr 2010 die Verlängerung des Vertrages von Chefredakteur Nikolaus Brender auf der Tagesordnung des Verwaltungsrates stand, stimmte dieser der Verlängerung nicht zu. 2010 war ein Jahr, in dem Landtagswahlen und die Bundestagswahl anstanden. Brender galt als unbeugsamer Journalist, der den Wert journalistischer Unabhängigkeit hoch schätzte. Diese Entscheidung fiel mit der Stimmenmehrheit der Verwaltungsratsmitglieder, die dem Umfeld der CDU zuzuordnen sind.
Mit dem Fall Brender wurde thematisiert, was auch schon einschlägige Untersuchungen festgestellt hatten. Kepplinger (2006) wertete Interviews mit 230 Hauptstadtjournalisten aus. 28 % von ihnen gaben an, dass sie schon einmal erlebt hätten, wie Politiker im beruflichen Umgang direkt Druck auf sie ausüben wollten. 48 % der Fernsehjournalisten und 51 % der Tageszeitungsjournalisten beantworteten die Frage: "Ist es schon einmal vorgekommen, dass Politiker versucht haben, über Ihren Redaktionsleiter Ihre Berichterstattung zu beeinflussen?" mit "Ja". Zwar differenzierte Kepplinger in seiner Untersuchung nicht zwischen Journalisten bei öffentlich-rechtlichen und bei kommerziellen Sendern. Doch ist zu vermuten, dass allein aufgrund des höheren Politikanteils im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender hier auch noch höhere Erfahrungswerte anzutreffen sind.
Etwas komplexer beschreibt eine ältere Studie das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten[14]. Danach spielt sich das Verhältnis der beiden Gruppen auf einer Vorder- und auf einer Hinterbühne ab. Unterschieden wird also zwischen dem, was zu sehen ist, und dem, was im Hintergrund geschieht. Während auf der Vorderbühne die erwartete Autonomie durchaus verteidigt wird, ist das Verhältnis auf der Hinterbühne eher durch Interdependenz, d. h. eine wechselseitige Abhängigkeit, gekennzeichnet: Publizität wird gegen Information getauscht – politische Eliten bestimmen die Agenda, Journalisten stellen die Agenda dem Publikum zur Verfügung.
In einer jüngeren Studie wird auf ein anderes Problem verwiesen, dass aufgrund eines problematischen Verhältnisses von politischem und Mediendiskurs auf mögliche Gefährdungen der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verweist. Krüger (2013) untersuchte, wie Leitmedien mehr oder weniger den laufenden Diskurs der Eliten reflektieren, aber dessen Grenzen nicht überschreiten und dessen Prämissen nicht kritisch hinterfragen. Er fand heraus, dass jeder dritte der leitenden Redakteure informelle Kontakte mit Politik- und Wirtschaftseliten unterhielt.
Ich bin total unabhängig, weil ich seit mindestens 20 Jahren keinen einzigen Euro Umsatz mit öffentlich-rechtlichen Sendern gemacht habe. Da ich in der Regel für die staatliche Seite (oder für öffentliche Unternehmen) arbeite, bin ich der Meinung, dass sich das gegenseitig ausschließt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 12 Aug, 2021 14:16 Ich nehme dir (da du Abhängiger bist) zu einem gewissen Grad ab, daß du tatsächlich an das glaubst, was du da schreibst.
Ich nehme wahr, dass du meinen ersten Beitrag scheinbar nicht verstanden hast. Erstens, habe ich nichts verdreht - das überlasse ich dir. Zweitens habe ich keine Behauptung im Raum gestellt, diese ich nicht belegen kann. Abgesehen davon muss ich dir gar nichts belegen. Soweit kommt es ja noch… Drittens habe ich auch nichts „angezettelt“, nur weil dir meine Meinung nicht passt. Den Kontext habe ich durch die Beispiele hergestellt, dass ich für das mittlerweile einseitige Format des ÖR, keine Gebühren zahlen möchte. Weiterhin habe ich dich persönlich mit meinem ersten Beitrag nicht angesprochen. Scheinbar möchtest du hier den “Richter“ spielen. Sorry, da musst du dir aber einen anderen Mitspieler suchen. Dennoch hast du es schon richtig erkannt. Es gibt kein „falsch“ und kein „richtig“. Bingo, jeder hat eben seine einige Meinung. Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Im besten Fall kannst du mir mitteilen, dass du anderer Meinung bist und mir deine Ansicht darstellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alternativ kannst du gerne meine Beiträge „überlesen“. Auch das ist legitim und mir vollkommen gleichgültig.markusG hat geschrieben: ↑Mi 11 Aug, 2021 07:20 Da verdrehst du was : zum einen schreibst du, dass es auch in deine Meinung handelt, dann wiederum stellst du Behauptungen in den Raum, die du aber in keinster Weise belegst. Das passt so nicht zusammen.
Und den Fall mit E. H. Hast du angezettelt. Den Zusammenhang mit Rundfunkgebühren musst du dann herstellen...
Ich kann dir auch meine Meinung vor den Latz knallen, dass die ÖR neutral bzw ausgewogen berichten, eine ausreichend breite Bandbreite an Formaten bieten, und eine gute Preis-Leistung bieten. Dass diese ja nie falsch sein kann - da Meinung - bringt das in der Diskussion nichts. Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will. Ohne belegte Argumente gibt as eben keine Gegenargumente.
Du hast folgendes geschrieben:
Das hast du als Behauptung in den Raum gestellt, ohne Beleg. Auch deine weiteren Ausführungen hast du nicht als Meinung durchblicken lassen. Belegt hast du null.Bei dem ÖR sollte dagegen eine Ausgewogenheit vorhanden sein. Die gibt es aber nicht.
Natürlich nicht, macht deine Behauptungen aber nichtig. Wozu dann? Um uns deine Meinung aufzudrücken? Wenig gehaltvoll.
Du hast Eva Herman in den Raum geschmissen:
Wenn dir das Thema zu komplex für den Thread hier ist - wieso hast du es dann angezettel?Nicht willkommene Meinungen werden Mundtot gemacht (z.B. Eva Herman).
Wie kommst du auf Nebenschauplatz? War halt ein Vergleich. Wenn du die Verbindung nicht siehst - tja.