Movieking hat geschrieben: im richtigen Spielfilm hört man bei einem Dialog, dass es eine Tonsequenz ist, am Stück aufgenommen. Aber wie geht das?
Das täuscht. Die schneiden Bild und Ton munter zusammen. Es fällt aber nicht auf, weil der Ton-Umschnitt meist vor oder nach dem Bild-Umschnitt liegt, und weil die Übergänge "gesäubert" werden.
Oft kommen später in der Mischung dann noch Hintergrundgeräusche hinzu; die sind dann am Stück aufgenommen (oder zumindest in sich gut gemischt) und kaschieren die Umschnitte im Dialogton zusätzlich.
Beispiel (typische Dialogszene):
Bild zeigt Person A sprechend. Bild-Umschnitt auf Person B, während noch der Ton der vorigen Einstellung weiterläuft. Wir sehen die Reaktion von Person B auf das Gesagte; dies muss nicht lippensynchron sein. Nachdem Person A zu sprechen aufhört, kurz bevor Person B zu sprechen beginnt, kommt der (unhörbar gemixte) Ton-Umschnitt. Nun sehen und hören wir Person B sprechen, und das ist wieder synchron.
Nun hört Person B zu sprechen auf. Das Bild bleibt noch, aber es kommt schon der Ton-Umschnitt zum Gegenschuss. Wir hören wieder Person A sprechen, sehen aber noch Person B. Irgendwann, mitten in die Rede von Person A, folgt dann auch der Bild-Umschnitt zurück zu Person A. Und siehe da: Es ist wieder lippensynchron. (usw.)
Grundsätzlich wird am Film-Ton sehr viel nachträglich herumgebastelt.
Auf DVDs gibt es manchmal Deleted Scenes oder Outtakes, die nur roh geschnitten und noch nicht abgemischt sind. Das ist sehr aufschlussreich.
Schafft ein externes Mikro Abhilfe?
Das ist sowieso Voraussetzung. Und zwar nicht ein externes Mikro auf der Kamera, sondern abseits der Kamera (z. B. an einer Angel).
Nur wenn die verschiedenen Tonaufnahmen unter akustisch gleichen Bedingungen entstehen, passen sie später im Schnitt ohne große Nachbearbeitung aneinander. Ein Mikro, das immer zusammen mit der Kamera platziert wird, würde ja den Ton immer wieder aus einer anderen Richtung erwischen. Da muss es beim Schnitt ja zu Sprüngen kommen.