Nein, das ist ein oft gemachter Denkfehler. Ein guter Sprecherraum darf keine zu kurze Nachhallzeit haben. Sowas gibt es nur in reflexionsarmen Räumen in Hörspielkomplexen (für "Außenaufnahmen") oder bei akustischen Messungen. Ein gewisses Maß an Reflexionen ist nötig, daher wechseln sich in Sprecherräumen absorbierende und reflektierende Flächen ab. Wichtig ist es, die tiefen Anteile in den Griff zu kriegen, dazu habe ich schon einige Artikel geschrieben, die ich hier aber nicht verlinken oder zitieren werde.musk74 hat geschrieben:Es gilt das Signal so trocken wie nur möglich aufzunehmen.
Na! Würde ich aber gerne lesen.Pianist hat geschrieben: (…) dazu habe ich schon einige Artikel geschrieben, die ich hier aber nicht verlinken oder zitieren werde. (…)
Nö, dann fliegt ja meine Tarnung auf. Und Du wirst das bitte jetzt nicht noch mal machen wie damals...PowerMac hat geschrieben:Na! Würde ich aber gerne lesen.
Natürlich kannst du erst mal normalisieren. Der Kompressor hebt die leisen Töne und damit das Rauschen sogar noch stärker an, als das beim Normalisieren geschieht. Je nach Einstellung übernimmt der Kompressor auch das Normalisieren.Frank B. hat geschrieben: 1. Warum nicht die Normalize-Funktion? Etwa aus Sorge, das Rauschen könnte zu stark angehoben werden? Ich nutze die Funktion oft und habe, gerade für Kommentare, keine negativen Erfahrungen gemacht.
2. Gibt es grundsätzlich Bedenken, statt Hardware Software einzusetzen? Jedes einigermaßen brauchbare Audioprogramm hat ja heute EQ und Comp Funktionen eingebaut. Spricht also dennoch was für den Erwerb von separater Hardware.
Ja, genau das ist das Problem. Vorschlag: Du solltest mal an Führungen durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten teilnehmen und Dir dort mal richtig gute Sprecherräume zeigen lassen. Also nicht diese neumodischen Aquarium-Hörfunkstudios mit den riesigen Glasflächen, sondern richtig gute Räume. Und dann gehst Du mal die Wände entlang und sprichst sie an, um selbst ein Gefühl dafür zu bekommen, wie reflektierende und absorbierende Flächen verteilt sind.domain hat geschrieben:So habe ich es übrigens auch im Tonstudio von unserem lokalen TV-Sender erlebt. Unheimlich dicke strukturierte "Schaumstoffwände"...
Wie wäre es mit einem Link per Email?Pianist hat geschrieben:Nö, dann fliegt ja meine Tarnung auf. Und Du wirst das bitte jetzt nicht noch mal machen wie damals...PowerMac hat geschrieben:Na! Würde ich aber gerne lesen.
Matthias
Nein. Gehe mal in einem Hörspielkomplex in das reflexionsarme Studio, auch "schalltoter Raum" genannt. Da möchtest Du nicht längere Zeit sprechen. Ein Sprecher kann nur gut sprechen, wenn vom Raum auch ein wenig zurückkommt. Das gilt sogar, wenn man einen Kopfhörer aufhat. Daher sage ich ja: Man muss erst mal ein Gefühl für gute Akustik in einem Sprecherraum entwickeln, dann kann man sich sowas bauen. Die Formel "so viel Absorption wie möglich" ist daher einfach falsch. Wichtig ist, dass reflektierende Flächen nicht zu dicht am Mikrofon sind. Deshalb haben die Hörfunkleute mit den Selbstfahrerstudios ja so große Probleme, weil da massenhaft PC-Monitore installiert sind.domain hat geschrieben:Also aus meiner primitiven Amateusicht kann es nur um möglichst trockene Primär-Aufnahmen beim Kommentar gehen.
Ich glaube, ihr redet von verschiedenen Dingen.Pianist hat geschrieben: Nein. Gehe mal in einem Hörspielkomplex in das reflexionsarme Studio, auch "schalltoter Raum" genannt. Da möchtest Du nicht längere Zeit sprechen.
Ach wie? Den gibt es jetzt schon als DVD? Ist ja irre... Ich kenne das noch als kleines gedrucktes Büchlein.cutaway hat geschrieben:ehr zu empfehlen: DVD Der kleine Hey -Die Kunst des Sprechens
Wobei ich persönlich ja finde, dass ein Kompressor gar nicht mal am wichtigsten ist, vielmehr braucht man einen guten und echten Peak-Limiter, der die Spitzen zuverlässig abschneidet. Ich habe ein 19-Zoll-Gerät, in welchem die Einzelmodule von ADT sitzen, und da habe ich inzwischen die Reihenfolge verändert und leite das Signal des Mikrofonvorverstärkers erst in den Limiter, um es oben zu begrenzen, und dann in den Kompressor, um es von unten anzuheben. Aber das sollte man wirklich nicht übertreiben. Eine gute Abhöre und ein guter Pegelmesser sind dafür übrigens unverzichtbar.musk74 hat geschrieben:Ein guter Kompressor kostet halt einiges und klingt dafür auch erste Sahne.
Ja, den Goldmike liebe ich auch, vor allem wegen der FLAIR-Schaltung, die die Präsenz des Sprachsignals deutlich erhöht. Für Werbetexte finde ich das klasse. Weiß eigentlich jemand, wie die FLAIR-Schaltung funktioniert und wie man sie evtl. mit Plugins o.ä. ersetzen könnte? Habe leider gerade keinen Goldmike da, zwar einen Studio Projects VTB-1 mit regelbarer Röhre, aber an den Goldmike kommt der meiner Meinung nach nicht ran.musk74 hat geschrieben: Ein guter Mikrofonvorverstärker als 19" zb. muss nicht unbedingt teuer sein und kann trotzdem verdammt gut klingen. Siehe SPL Goldmike.
Beim Normalisieren kann man einstellen, ob man auf 0 db, oder z.B. auf -1db normalisiert. Wenn man gut gepegelt hat, braucht man kaum zu normalisieren.musk74 hat geschrieben: Zu Deinen Fragen wegen der Normalize Funktion:
Diese Funktion errechnet Dir den minimalsten und den höchsten Pegel und haut dir alles undynamisch an 0dB. Der Kompressor gibt dir die Möglichkeit sanfter je nach Einstellung (Attack, Release, Treshold usw) das Signal zu verbessern. Wenn Du leise ins Mikro sprichst, soll es ja auch leise bleiben aber trotzdem verständlich sein!
Nein, dann hast Du eine falsche Vorstellung von der Normalisierungsfunktion. Da schaut die Software, wo die lauteste Stelle ist - und hebt dann alles insgesamt so weit an, dass die lauteste Stelle an den vorher zu definierenden Punkt rangeht. Sie greift aber nicht in die Dynamik ein, also alle Lautstärkeunterschiede bleiben so, wie sie sind, nur ist eben alles entsprechend lauter.Frank B. hat geschrieben:sagen geben sollte. Deswegen habe ich immer die Normalize-Funktion eingesetzt. Auch war ich bisher der Meinung, dass sich eine starke Kompression und das Normalisieren gar nicht so wesentlich voneinander unterscheiden, da beide leise und laute Passagen aneinander angleichen.
Aha, danke für die Aufklärung! Da liegt bei mir also wirklich ein Denkfehler zu Grunde. Wo kann man denn die von Dir erwähnten Richtlinien mal nachlesen?Pianist hat geschrieben: Für Filme und Fernsehsendungen gibt es Aussteuerungsrichtlinien, und die sehen einen viel geringeren Pegel vor. Daher ist ein guter Aussteuerungsmesser wichtig, zum Beispiel ein RTW 1206.
Da würde ich aber gleich den "ART USB Dual Pre" empfehlen (auch knapp unter 100 EUR).musk74 hat geschrieben:... Ich kann nur jedem einen externen MicPreamp empfehlen. Ach ja... Da gibts so ein kleines teil für um die 100 Euro. ART Tube. Das Ding ist Super Billig und klingt hervorragend. Nur so am Rande.
...
Diese Rundungsfehler können bei jeder digitalen Nachbearbeitung entstehen, also auch beim Komprimieren.musk74 hat geschrieben: Beim Normalisieren können Rundungsfehler entstehen. Das geschieht dadurch, das der Pegel um einen bestimmten Prozentsatz angehoben wird. Dadurch entstehen ungerade Werte, die digital nicht vorkommen. Also wird auf den nächsten geraden Wert gerundet.
Bei Thomann gibt es übrigens einen guten Onlineratgeber für Einsteiger:Meggs hat geschrieben: Um das zu vermeiden und gleichzeitig unbrauchbare Aufnahmen durch digitale Übersteuerung zu vermeiden, ist ein guter Limiter wirklich Gold Wert. Hoch ausgesteuerte Aufnahmen, bei denen ein Limiter begrenzt hat, sind schon in gewisser Art komprimiert.
Danke für den Tipp! Hab´s gerade bestellt.shipoffools hat geschrieben:...Buchtipp: "Audio-Postproduktion im Digital Video" von Jay Rose...schnell noch zuschlagen, bevor's vergriffen ist...