film_orbit hat geschrieben: Es sollte eine Art Checkliste vorhanden sein, damit diese Sichtung durchgeführt werden kann.
Hm, möchtest Du eventuell einen Video-Wettbewerb durchführen? Da wird sowas gebraucht ... aber da ich solche "Clubs zur gegenseitigen Beweihräucherung" meide wie die Pest, kann ich nur raten, wie so was beispielsweise geht:
Technik: jeder Juror kann 0 - 5 (oder 10 oder was auch immer) Punkte vergeben. Ist der Film technisch einwandfrei gemacht? Also keine Glitches durch Schlampigkeit ...
Story: ist die Geschichte in sich schlüssig und logisch erzählt?
usw. usw.
Da kann man dann Punkte für seinen persönlichen Eindruck vergeben. Als Beispiel: jemand hat eine bestimmte Szene aus der Hand gedreht, klar, wackelt ein wenig. Wenn es ein Landschaftsfilm ist, gäbe das bei mir heftige Abzüge. Ist das eine Doku von ... hm ... irgendeinem Konzert "backstage", würde ich dafür natürlich keine Abzüge geben.
Objektive Qualität KANN es nicht geben. Nehmen wir beispielsweise mal "Stalker" (Film v. Andrei Arsenjewitsch
Tarkowski), just gestern mal angeschaut:
Wikipedia hat geschrieben:
Photographie
Der Film verwebt eine triste Welt nackten Elends und ekelerregender Abstoßung, die durch die meisterhafte Kameraführung, Inszenierung und Eintauchung des Schwarz-Weißen in die Farbe des Broms seine perfekte Ästhetik gewinnt - einen unüberbrückbar scheinenden Kontrast auflösend.
Wie in allen späteren Filmen Tarkowskis ist die Kameraführung in Verbindung mit sich bewegenden Personen, der Ausgleich bildkompositorischer Gewichte und das allgemeine Füllen des Bildinhaltes von höchster Perfektion. Hierbei ist Tarkowski selbst für das Szenenbild verantwortlich. Dem stehen die bei Tarkowski relativ häufigen Irritationen wie abgeschnittene Füße oder andere, in der klassischen Photographie als schwerwiegend und amateurhaft betrachtete Fehler gegenüber - eine Divergenz zwischen den Ansprüchen des Szenenbildes auf der einen Seite, sowie des Spielbaren und den Schwierigkeiten der Kameraaufnahme auf der anderen.
Technisch ist der Film auf den ersten Blick (!!!) unter aller Kanone, obwohl der angeblich die zweite Fassung ist (Tarkowski soll die erste verbrannt haben ...). Die Kontraste sind derart hoch, man glaubt stellenweise (besonders in den S/W-Passagen), eine uralte MAZ aus den Siebzigern zu sehen.
Tarkowski hat "Fehler" gezielt eingesetzt, um seinen Film zu gestalten. "Stalker" ist kein perfekter Film, aber nahe dran, sehr nahe! Wie will man das aber bewerten?
Eventuell suche Dir einen Club (würg) in Deiner Nähe, oder schau mal beim Bundesverband, ob die sowas haben.
BG, Andreas
P.S.: "Stalker" ist seit einem Jahr auf DVD erhältlich, aber ganz schön teuer.
P.P.S.: "Stalker" eignet sich m.E. sehr schön für einen No-Budget-Film. Halbes Dutzend Schauspieler, Ruinenlandschaft ...