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Meine erste Geheversuche: Subway



Eigene Filmprojekte könnt Ihr hier vorstellen, um Feedback, Kritik und Anregungen zu bekommen.
Antworten
jpsaenz
Beiträge: 5

Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von jpsaenz »

Wenn selbsgemachtes immer eine Diskussion wert ist, so möchte ich euch mein kleiner Kurzfilm nicht enthalten... Ich weiß, daß ich einiges besser machen kann (z.B. viewtopic.php?t=49909) und hoffe an dieser Stelle auf konstruktive Kritik.



schönen dank!

saludos,
Juan Pablo



Axel
Beiträge: 16982

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Axel »

¡Hola Juan!
Dass du von David Lynch inspiriert warst, habe ich erst im Abspann gelesen. Das Klingeln erinnerte mich an den Anfang von Es war einmal in Amerika und der Gang durch de Halle mit der roten Säule an Shining (nicht zuletzt auch wegen der unheimlichen Geräusche).
Es war interessant und faszinierend anzusehen. Der Film hat aber keine bewertbare Aussage oder zwingende Beweisführung, anhand derer man ihn kritisieren könnte. Als Lynch-Fan macht mir das nichts aus. Ein bißchen schade finde ich persönlich, daß ich mir Mulholland Drive und Lost Highway alleine ansehen muß. In meiner WG haben sie sich Blue Velvet noch gefallen lassen, aber schon bei Wild at heart hieß es: "Schon wieder so eine kranke David Lynch Scheiße!"

Ich fürchte, die Reaktionen hier im Forum könnten ähnlich sein. Ich wünsche Lynch irgendwie, sich in einen Mainstream-Film zu schmuggeln, damit er nicht mehr auf DV drehen muß (Internal Empire).
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Gast

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Gast »

"Schon wieder so eine kranke David Lynch Scheiße!"
respekt vor dem geschmack deiner mitbewohner
ich fürchte, die Reaktionen hier im Forum könnten ähnlich sein.
die befürchtung ist berechtigt.



Axel
Beiträge: 16982

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Axel »

Anonymous hat geschrieben:
"Schon wieder so eine kranke David Lynch Scheiße!"
respekt vor dem geschmack deiner mitbewohner
Es ist keine Frage guten oder schlechten Filmgeschmacks. Lynchs Filme zeigen die Schattenseiten (der Welt, der Gesellschaft, der menschlichen Psyche), die, aufgrund ihres Schattendaseins, nie völlig logisch daherkommen. Es erscheint den meisten Menschen klüger, sich nicht früher mit Hirngespinsten zu befassen, bis sie einen selbst einholen. Das Tageslicht und die eindeutige Antwort auf eine Frage, das sind die Waffen, von denen man sich Abhilfe verspricht.
Fürchtest du den Tod? Und fürchtest du den dunklen Abgrund?

Aber meine lieben und auch sehr geschmackvollen Freunde könnten sich irren: Lest Jung, Leute! Wer seinen Schatten verdrängt, wird bald von ihm besessen sein!

Die Antwort der meisten ist hier wieder: "Och neee, schon wieder so eine Psycho Scheiße!"
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von PowerMac »

Die Frage, ob der Einordenbarkeit in ein Genre ist obsolet, auch wenn der Film eindeutig "Psycho Scheiße" ist. Ist nur die Frage, ob es gute oder schlechte "Psycho Scheiße" ist. Es gibt wohl immer eine Hierarchie. Bezüglich Qualität und Erfolg. Und ob es ähnlich in die Tiefe geht, wie bei anderen Autoren oder ob der vorliegende Film nur undachte und schlechte "Psycho Scheiße" ist. Darf so ein Film auch nur oberflächlich sein? Passt das sogar zum Inhalt und Thema?



Axel
Beiträge: 16982

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Axel »

PowerMac hat geschrieben:Und ob es ähnlich in die Tiefe geht, wie bei anderen Autoren oder ob der vorliegende Film nur undachte und schlechte "Psycho Scheiße" ist. Darf so ein Film auch nur oberflächlich sein? Passt das sogar zum Inhalt und Thema?
Vielleicht kann Juan mit einer persönlichen Reaktion als Kritik mehr anfangen:
Wasserkessel, Typ am Telefon und Ventilator sagen mir nichts. Falls es Metaphern sein sollen, bleiben sie mir verschlossen. Unter dem Zwang, wie in der Schule einen Interpretationsansatz finden zu müssen, fiele mir ein, daß jemand dringend (das fortwährende Läuten) erreicht werden muß, aber die Telefonsäulen in der Station bleiben leer. Kommunikations-Defizit? Dafür kriegt man im Aufsatz eine Eins, aber der Film eine Fünf, schwacher Punkt.

Die Fahrt mit der Rolltreppe und die Rückkehr zu diesen Telefonsäulen haben einen Sog wie in einem Traum, und ich empfinde vage Hilflosigkeit durch Vergeblichkeit. Ein guter Punkt, aber im Zusammenhang nicht einzuordnen. Schade.

Ich sehe den Film als nicht ganz geglücktes, aber ansehbares Experiment. "Oberflächlich" (Powermac) scheint mir ein zu hartes Wort, es ist aber richtig, daß die Beliebigkeit der Bilder (nicht einzuordnende Relevanz, soll rätselhaft kommen, wird aber als unerheblich wahrgenommen) wie eine Entschuldigung dafür wirkt, daß keine stärkere Wirkung erzielt wurde. Subtilität zu behaupten ist platt. Besser wäre gewesen (s.o.), eine nachvollziehbare Handlung als Folie aufzubauen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



jpsaenz
Beiträge: 5

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von jpsaenz »

Zunächst schönen dank an Alex und an PowerMac für eure Kritiken.

@PowerMac: mir ist nicht ganz klar geworden, ob Du, auch als Gast geschrieben hast (ist im Gründe egal, mich interessiert aber was Du von dem Film hälst)

@Alex: schade um deine Mitbewohner, die sich mit deren Weigerung, "Mulholland Drive" anzuschauen, einen sehr guten Film entgehen lassen (für mich ist er einer der besten überhaupt). Übrigens hat D.Lynch oft realistischer gedreht, z.B. "Der Elephantenmensch", "The Straight Story" oder sogar "Wild at Heart", welcher im Vergleich mit "Lost Highway", "Mulholland Drive" oder "INLAND EMPIRE" wesentlich linearer ist. Und seit IE er hat oft gesagt, er habe bewußt auf 35mm. verzichtet; so gesehen *musste* er nicht auf DV drehen, er *wollte* es so. (aber, falls ich deine Andeutung richtig verstanden habe, stimme ich Dir schon zu, daß es ziemlich gewöhnungsbedürftig war... vor allem auf dem Kinoleinwand, mal gucken, wie der Film auf DVD zuhause wirkt). Und: Mehr Jung lesen? Einige sollten überhaupt etwas lesen, damit wäre schon viel gewonnen ;-)

Es liegt (zum Glück!) in der Natur des Surrealismus, daß man mit der Intuition des Beobachters rechnet und auf sie baut, und daß man bewußt Ambiguitäten und zweideutigkeiten erschafft und einbaut und damit "spielt", damit das "fertige Produkt" eben nicht "fertig" ausgeliefert wird, sondern mit der Akt des Beobachtens "fetiggestellt" wird. Das setzt aber eine gewisse "Arbeit" beim Beobachten voraus; dazu sind die meisten Menschen nicht bereit oder sie sind einfach nicht daran gewohnt und damit überfordert. Eben deswegen gibt es keine "richtige" oder "falsche" Interpretationen, sondern mehr oder weniger zufriedenstellend. Wenn Du Kommunikationsdefizite, Vergeblichkeit und Hilfslosigkeit reininterpretieren konntest, bin ich mehr als zufrieden; der Prädikat "Psycho-Scheiße" ist da weniger differenziert, weniger zufriedenstellend und gleichzeitig trivialer, weil er sich nicht damit auseinandersetzten möchte.

Ich will damit sagen: wenn kein Mensch was mit diesen vier Minuten anfangen kann, habe ich eindeutig was falsches gemacht. Aber "undacht" oder gar "oberflächig" war das deswegen nicht. Schlecht umgesetzt, ja: mir fehlt einfach die Erfahrung, es besser zu machen. Deswegen mache ich das ja, um mehr Erfahrung zu sammeln und besser zu werden, deswegen poste ich das hier.

Ich habe es ja gemacht, also kann ich schlecht beurteilen, ob das, was ich mir dabei gedacht habe, einigermaßen rüberkommt oder nicht. Der Typ am Telefon, der Wasserkessel, das Klingeln, die zirkuläre, in sich geschlossene und Menschenleere U-Bahn Station, die ankommende und nicht sichtbare U-Bahn selbst, die Telefone, die Säule, das verschwommene Fenster, der lächende Typ und das Mädchen (davon sind nur 7 Frames als letztes Bild und in der Flashversion von Youtube sehr schlecht erkennbar, leider) erzählen für mich die Geschichte, die ich erzählen wollte. Wie gesagt, andere können und sollen sie auch anders verstehen können, aber wenn niemand irgendetwas versteht, dann muss ich das ganze nochmal machen... Undacht, unsinnig oder gar pretentiös war das aber auf keinen Fall.

Saludos,
Juan Pablo



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von PowerMac »

Nee, nee. Ich habe deinen Film ganz angesehen. Man gerät schon in Unbehagen und es löst Gefühle aus, man denkt. Ich finde ihn mäßig. Aber ich bezeichne sowas auch als "Psycho Scheiße", aber weniger wertend. Ganz oft machen Leute ähnliche Filme und man steht unter einem gewissen Einfluss. Man fragt sich dann, hat derjenige sich etwas gedacht oder nur einfach irgendetwas gemacht? Ganz oft wird es keinen Unterschied machen, ob da irgendein Gedanke oder "Etwas" dahintersteckt oder ob das nur Dada oder gar ein Hirnfurz ist. Es mag alles ähnlich wirken und ähnliches bewirken. Aber wenn man alles -gleich ob der technischen Ausführung und des mehr oder weniger genialen Gedankes- als surrealistisch bezeichnet, verliert man doch alle Maßstäbe. Jeder Scheiß kann als surrealistisches Meisterwerk gelten. Warum werden denn dann Amateurfilmer nicht berühmt? Selbsterhaltung der bekannten Künstlerszene? Warum schauen wir Lynch-Filme an und nicht solche Amateurfilme? Weil die technische Ausführung, die Inszenierung, die Idee und die Gedankengänge komplexer, besser und genialer sind. Und das genau kritisiere ich an dem Film.



jpsaenz
Beiträge: 5

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von jpsaenz »

ok, mit "mäßig" kann ich gut leben. Selbstverständlich sind in Lynchs Filmen die technische Ausführung, die Inszenierung, die Idee und die Gedankengänge komplexer, besser und genialer, deswegen ist Lynch, Lynch, und ich, nur jemand der an einem Sonntag nachmittag nichts besseres zu tun hat als mit der Cam und den Rechner rumzuspielen. Aber "surrealist" bezeichnet zunächst und wertfrei, bloß eine Richtung. Nicht alles, was surrealist ist, muss gut sein, genauso wie nicht alles, was z.B. klassisch ist, gut ist.

Ich wehre mich bloß dadgegen, meine Intention eindeutig zu erklären, weil jeder die Freiheit behalten soll zu verstehen, was er will. Genau das macht meinem Experiment surrealistisch.

Ich bin schon zufrieden, wenn mir gelungen ist, eine gewisse Athmosphäre zu erschaffen.

Saludos,
Juan Pablo
Zuletzt geändert von jpsaenz am So 05 Aug, 2007 10:32, insgesamt 1-mal geändert.



Jörg
Beiträge: 10799

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Jörg »

bei so viel Interpretation eines clips ( ohne wirklich auf den Inhalt nur im Geringsten eingehen zu wollen ) wieso hab ich das ganz blöde Gefühl
den Feuilletonteil der FAZ des Jahres 1971 zu lesen..... alternativ fällt mir spontan hurz ein....[/i]



Axel (unangemeldet)

Re: Meine erste Geheversuche: Subway

Beitrag von Axel (unangemeldet) »

Jörg wurde es hier zu esoterisch ...
Aber er hat ja Recht. Spekulationen über die tiefgründige Absicht eines Werks gehen am Kern vorbei: Der Wirkung. Der Film wirkt merkwürdig. Merkwürdig ist noch nicht surreal. Bekannte surreale Filmemacher (Buñuel, Lynch) betten erstens ihre Merkwürdigkeiten in einen besonders banalen Rahmen, eine Art übersteigerte, karkierte Wirklichkeit. Zweitens hat die surreale Ebene eine eigene Logik, sei es die Gegenüberstellung des kranken Bösen mit der naiven Unschuld wie in Blue Velvet oder die konsequente Umkehrung bürgerlicher Tabus in Der diskrete Charme der Bourgeoisie. Das heißt nicht, daß Subway schlecht ist. Er gibt nur zu wenig her.



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