Weihraucher hat geschrieben: Ich glaube schon, dass man den Film noir als solchen in sekundenschnelle erkennen kann, gerade wegen seinem gewagt revolutionären Spiel mit Licht und Schatten als Metapher und als Stilmittel.
Natürlich. Wir haben unterschiedliche Ansätze. Du hast Recht, daß man das
Genre natürlich an bestimmten, immer wiederkehrenden Stilmitteln erkennt und einordnen kann. Und wie gesagt, eine, wie mein Vorposter es nennt "Lowkey" - Beleuchtung ist die ganz natürliche Bild-Antwort dieses traumverwandten Mediums auf die im Verborgenen lauernden Impulse unserer Psyche.
Der "Film noir als solcher" wird m.E. damit aber auf das Niveau und dein Referat auf die Aussagekraft eines
Scary Movie reduziert (die Parodien fischen sich ja auch die augenfälligsten Stilmittel z.B. des Horrorfilms heraus und entlarven sie). Da es Film noir (Kleinschreibung ist wohl korrekt) schon gab, bevor der Begriff rückblickend darauf angewandt wurde, und da die entsprechenden Filme ihrer Inhalte wegen dem Film noir zugerechnet wurden, gibt es keine banalere Aussage.
1. Wodurch würde sich das Licht des Film noir von dem des Horrorfilms unterscheiden?
2. Was ist mit den prominenten Beispielen (die ich genannt habe), in denen Yin und Yang nicht durch harte Kontraste, sondern durch weit subtilere Mittel (Handlung, Dekor, Dialog, Schauspielerei, Kadrierung, Kostüme, Musik usw.) aufgezeigt wurden?
3. Welchen Sinn sollte es haben, einen Film einer bestimmten, (noch dazu sehr schwammigen) Kategorie zuzuordnen, wenn diese Zuordnung keinerlei Erkenntniszuwachs erbringt. Aha, Lowkey, ein
film noir, hätt ich mir fast gedacht!
Mein Vorschlag für einen Referat wäre darum, aufzuzeigen, wie sich dieser Lowkey-Stil als dominantes Gestaltungsmittel für Filme dieses Genres durchgesetzt hat (zumindest im Schwarzweißfilm), warum aber der Umkehrschluß völlig unzulässig ist.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...