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Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen



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macaw
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von macaw »

Wenn man sich die Kommentare von "Normalos" so durchliest (und das Grünen-Bashing ignoriert, denn bei aller Abneigung, sie sind nicht am langen Siechtum der hiesigen "Filmindustrie" schuld), in diesem Fall zur Reformierung der Filmförderung, kann man zugleich wunderbar sehen wie egal der deutsche Film den deutschen schon lange ist: https://www.welt.de/kultur/article25005 ... l#Comments

Und solche Kommentare lese ich seit etlichen Jahren, auch bei Spiegel und Co.



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 00:24
Dieser Produktion merkt man auch an, dass es den Machern darum ging, eine ihnen wichtige Geschichte zu erzählen.
Für mich ist es allerdings entscheidend, daß ein Film eine Geschichte erzählt die mich interessiert.
Nach dem alten Motto, der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Fischer.

Wenn also jemand mein Geld an der Kinokasse will, dann macht er besser einen Film für mich, und nicht für sich. Und zwar einen der mich bestmöglichst unterhält, sonst gibt es kein Geld dafür und kein Ticket.

So denken die meisten, und gehen halt deshalb lieber in echte Unterhaltungsfilme, und nicht in deutsche Produktionen.


Nur weil manche Filme so ein geringes Budget hatten, daß es finanziell ausreicht, daß nee handvoll Arthouse Fans oder irgendeine andere Gruppe sich das ansieht, bedeutet das noch lange keinen erfolgreichen Film.
Also nicht in dem Sinne, daß man mit dem Thema die Massen begeistert hat, sondern nur die Minderheit die da schon vorher drauf stand.

Zumal es ja heute noch unvergleichlich schwerer ist überhaupt jemanden dazu zu bringen ins Kino zu gehen.
In den 80er/90er Jahren war ich 1-2 mal in der Woche im Kino.

Heute geh ich vielleicht noch zwei mal im Jahr, wenn es einen Film gibt der das rechtfertigt. Die meisten tun das nicht, und ich kann locker warten bis der Film bei irgendeinem Streamer läuft, oder halt nicht - auch egal.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



markusG
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von markusG »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 08:29 Für mich ist es allerdings entscheidend, daß ein [...]Und zwar einen der mich bestmöglichst unterhält, sonst gibt es kein Geld dafür und kein Ticket. [...]
Also nicht in dem Sinne, daß man mit dem Thema die Massen begeistert hat, sondern nur die Minderheit die da schon vorher drauf stand.
Du hast ja mal - iirc - auch Avatar 2 als Propaganda-Film tituliert, in dem James Cameron der Welt seine Missionierung aufdrückt, so sinngemäß. Dennoch war es ein Film, der die Massen bewegt hat ins Kino zu gehen. Das gleiche bei Barbie, für dich ja sicher der Super-Gau in punkto Sendungsbewusstsein. Auch der kürzlich diskutierte "Poor Things", der ein ähnliches Attest von dir erhalten hat, ist durchaus erfolgreich (hat aktuell knapp das dreifache seines Budgets eingespielt) und hat Millionen von Zuschauern erreicht, und er läuft noch. An wann wird eine Minderheit zum Massenpublikum? Wer bestimmt das?

Es ist also vom Grundprinzip nicht unmöglich diese beiden Konzepte - (moralische/gesellschaftliche) Message und Unterhaltung - zu vereinen. Nun sind obige Beispiele natürlich weder deutsche Produktionen noch Arthouse, aber man kann ja mal überlegen, wieso es hierzulande kaum solche Produktionen gibt. Eine Unvereinbarkeit von Message und Unterhaltung sehe ich da jedenfalls nicht, zumindest nicht prinzipiell.

Und um mal in die Serienwelt zu steigen - warum ist es in Deutschland, DEM Krimi-Land schlechthin, nicht möglich eine Serie aufzubauen, die sich auf dem Niveau eines True Detectives oder Fargo bewegt? Immerhin ist Babylon Berlin ein internationaler Erfolg...
Stoff gibt es imho mehr als genug, und Budget für Krimis scheint es ja genug zu geben.

*Edit: selbst "Der Schwarm" hat einen Streaming-Rekord gebrochen^^



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 08:29
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 00:24
Dieser Produktion merkt man auch an, dass es den Machern darum ging, eine ihnen wichtige Geschichte zu erzählen.
Für mich ist es allerdings entscheidend, daß ein Film eine Geschichte erzählt die mich interessiert.
Nach dem alten Motto, der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Fischer.
Das ist doch der Punkt:

Der Wille der Macher eine ihnen wichtige Geschichte zu erzählen muss sich auch glaubwürdig in der Umsetzung wiederspiegeln.
Das bedeutet nämlich auch, dass man möglichst viele Zuschauer ansprechen will. Man muss die Geschichte so zubereiten, dass sie den Zuschauern schmeckt.

Um nochmal auf den Kurzfilmen rumzureiten:
Die zeigen vor allem den fehlenden Willen, möglichst viele Leute zu erreichen, denn das Format ist dafür schon mal ungeeignet.

Übrigens ist das völlig unabhängig vom Budget.
Man muss sich doch nur den Superhelden-Quark des letzten Jahres ansehen, bei dem man vor allem eines vermisste: Eine Geschichte.

Krimi-Land Deutschland kann nur who-done-it.

Immerhin gibt es auch Varianten, bei denen man merkt, dass die Macher ein Anliegen hatten:




Und Niveu schließt einen Unterhaltungswert nicht aus:



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

markusG hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 09:46 Das gleiche bei Barbie, für dich ja sicher der Super-Gau in punkto Sendungsbewusstsein.
Zu Barbie hab ich damals geschrieben, daß es der einzige Film in dem Jahr war, für den es sich gelohnt hat ins Kino zu gehen. Alles ne Frage der Rezeption ;-)
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 24 Feb, 2024 12:35, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:28

Krimi-Land Deutschland kann nur who-done-it.
Es spricht nix gegen gute who-done-it Filme, wie Knives Out, Glass Onion, und Murder Mystery 1+2 eindrucksvoll gezeigt haben - es spricht allerdings einiges gegen deutsche who-done-it Filme, weil es in Deutschland keine Writer Rooms gibt, die fähig wären sowas abzuliefern. Es fehlt meistens am Drehbuch - für die rein technische Herstellung hätten wir schon die entsprechenden Leute - notfalls mich anrufen ;-)

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:28
Und Niveu schließt einen Unterhaltungswert nicht aus:

Wie man sich sowas rein ziehen kann ist mir allerdings völlig schleierhaft.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Übrigens:

Kahlschlag in D
Investitionen in GB
400.000 Quadratmeter neue Produktions- und Verwaltungsfläche sollen die britischen Studios von Warner Bros. in Leavesden bekommen. ... die Produktionshallen um weitere zehn Stück auf 29 erweitert werden, die Gesamtfläche wächst auf 1,78 Millionen Quadratmeter.
https://www.quotenmeter.de/n/145358/dc- ... ch-england

In Ungarn, Tschechien, Rumänien, Spanien etc. wird fleißig gedreht - selbst deutsche Produktionen.

Die deutschen "Profis" sollten beginnen sich Fragen zu stellen. ;)



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:35
Wie man sich sowas rein ziehen kann ist mir allerdings völlig schleierhaft.
Wikipedia schreibt:
Das Blaue Palais gilt allgemein als eine der besten Science-Fiction-Produktionen des deutschen Fernsehens.
Mir wäre es eher schleierhaft, wenn sich jemand aus dem Filmbereich diese Serie noch nicht angeschaut hätte.
Von den Besten lernen. ;)



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:35
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:28

Krimi-Land Deutschland kann nur who-done-it.
Es spricht nix gegen gute who-done-it Filme, wie Knives Out, Glass Onion, und Murder Mystery 1+2 eindrucksvoll gezeigt haben - es spricht allerdings einiges gegen deutsche who-done-it Filme, weil es in Deutschland keine Writer Rooms gibt, die fähig wären sowas abzuliefern. Es fehlt meistens am Drehbuch - für die rein technische Herstellung hätten wir schon die entsprechenden Leute - notfalls mich anrufen ;-)
Nun brich aber mal z.B. Glass Onion auf deutsches Produktionsniveau und deutsches Budget herunter.
Was bleibt denn dann?


Im Writers Room saßen übrigens

Nia DaCosta
Megan McDonnell
Elissa Karasik

Heraus kam: The Marvels. :)


Aber es stimmt schon: Drehbuch, Vorbereitung und dann auch die Postproduktion werden in D zu stiefmütterlich behandelt.



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38 Übrigens:

Kahlschlag in D
Investitionen in GB

400.000 Quadratmeter neue Produktions- und Verwaltungsfläche sollen die britischen Studios von Warner Bros. in Leavesden bekommen. ... die Produktionshallen um weitere zehn Stück auf 29 erweitert werden, die Gesamtfläche wächst auf 1,78 Millionen Quadratmeter.
Offenbar weiß Warner etwas, das Perry nicht weiß :D
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38
Die deutschen "Profis" sollten beginnen sich Fragen zu stellen. ;)
Was hat das mit der Crew zu tun?

Es sind die massiven Standortnachteile in Neuland - wenn sich jemand Fragen stellen muß ist es die Regierung (und die vorherigen).
Sapere aude - de omnibus dubitandum



markusG
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von markusG »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:28 Zu Barbie hab ich damals geschrieben, daß es der einzige Film in dem Jahr war, für den es sich gelohnt hat ins Kino zu gehen. Alles ne Frage der Rezeption ;-)
Mich deucht du entwickelst dich weiter :D
weil es in Deutschland keine Writer Rooms gibt, die fähig wären sowas abzuliefern. Es fehlt meistens am Drehbuch
Mal eine ernstgemeinte Frage: warum ist das so und warum ändert sich das nicht?

Davon mal abgesehen stimme ich dir zu, dass Drehbücher eine der wesentlichen Knackpunkte darstellt. Tribes of Europe - super "Stoff", aber total am Buch, primär bei den Dialogen einfach nur versammelt. Der Schwarm... "Pilchern" Tag es ganz gut. Barbaren - auch hier wieder schwaches Buch und Dialoge zum Schnarchen. Dabei ist der Stoff durchaus ja spannend.

Es ist zwar imho kein exklusiv "deutsches" Phänomen, aber es ist eine der wichtigsten Hürden.



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

markusG hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 13:28
Mal eine ernstgemeinte Frage: warum ist das so und warum ändert sich das nicht?
Wenn ich dir das beantworten könnte wäre ich reich :D

Aber ich hab nen Verdacht, IMHO haben wir keine Drehbuchschreiber-Kultur mehr, und auch keine entsprechende Ausbildung. Die Herren Drehbuchschreiber sind oft sehr eigenwillig, schreiben am liebsten alleine, ohne daß ihnen einer reinpfuscht und schon gar nicht in einem gleichberechtigten Team. Die mangelnde formale Ausbildung (die auf kommerziellen Erfolg ausgelegt wäre) führt dann zu sperrigen Drehbüchern mit sperrigen Dialogen, die sich dann über die Schauspieler und die ganze Produktion quer stellen.

Keine Ahnung ob das der Grund ist, aber das ist meine Erfahrung, und das was ich erlebt habe.
Allerdings hab ich ja mit Drehbuchschreiben nur am Rande zu tun - also take it with a pinch of Salt.

Ich selbst hab im Leben nur ne Handvoll Drehbücher geschrieben, obwohl es mir großen Spaß macht, aber so richtig überzeugt war ich von keinem. Ist halt auch nicht mein Metier, aber ich erkenne ein gutes Drehbuch wenn ich eines vor mir habe - aber das ist leider selten.

Wenn ich mal in Rente bin, kauf ich ein Haus auf dem Land irgendwo in Südengland oder Schottland, und werde da der komische alte Sack, der seltsame Drehbücher schreibt ;-)
Sapere aude - de omnibus dubitandum



macaw
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von macaw »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38 Übrigens:

Kahlschlag in D
Investitionen in GB
400.000 Quadratmeter neue Produktions- und Verwaltungsfläche sollen die britischen Studios von Warner Bros. in Leavesden bekommen. ... die Produktionshallen um weitere zehn Stück auf 29 erweitert werden, die Gesamtfläche wächst auf 1,78 Millionen Quadratmeter.
https://www.quotenmeter.de/n/145358/dc- ... ch-england

In Ungarn, Tschechien, Rumänien, Spanien etc. wird fleißig gedreht - selbst deutsche Produktionen.

Die deutschen "Profis" sollten beginnen sich Fragen zu stellen. ;)
Und in Potsdam überlegen sie derweil, Studios abzureissen und dort Wohnungen zu bauen - noch so ein Feld, in dem die Politik bisher nur Müll fabriziert hat...



markusG
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von markusG »

Lass mich raten... Luxuswohnungen...



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 15:43
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38 Übrigens:

Kahlschlag in D
Investitionen in GB


https://www.quotenmeter.de/n/145358/dc- ... ch-england

In Ungarn, Tschechien, Rumänien, Spanien etc. wird fleißig gedreht - selbst deutsche Produktionen.

Die deutschen "Profis" sollten beginnen sich Fragen zu stellen. ;)
Und in Potsdam überlegen sie derweil, Studios abzureissen und dort Wohnungen zu bauen - noch so ein Feld, in dem die Politik bisher nur Müll fabriziert hat...
Warum ist denn die Politik daran schuld, dass die deutsche Filmbranche nicht konkurrenzfähig ist?

Da werden selbst mit deutschen Steuer- und Gebührengeldern geförderte Filme großteils im Ausland gedreht. Warum soll dies denn die Schuld der deutschen Politik sein?

Warum soll ein Produzent in D drehen, wenn er für dasselbe Budget in Ungarn oder Rumänien besseres produzieren kann?
Die deutschen Produktionsroutinen sind nicht mehr effizient genug.

Die deutsche Filmindustrie hängt röchelnd am Subventionstropf.
Die meisten in der Branche Beschäftigte ist doch halbe Staatsbedienste, die aus Steuern und Gebühren bezahlt werden.
D ist die drittgrößte Volkswirtschaft und kaum jemand investiert in deutsche Filmproduktionen. Investoren haben nun einmal Renditeerwartungen, die von deutschen Filmen meist nicht erfüllt werden.
Es braucht eine Marktbereinigung.



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 16:03 Lass mich raten... Luxuswohnungen...
Wahrscheinlich ist dies eben eine rentablere Investition, als deutsche Filme zu finanzieren.
Da müssen sich die Leute in der deutschen Filmbranche mal an die Nase fassen.



macaw
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von macaw »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 16:31
macaw hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 15:43

Und in Potsdam überlegen sie derweil, Studios abzureissen und dort Wohnungen zu bauen - noch so ein Feld, in dem die Politik bisher nur Müll fabriziert hat...
Warum ist denn die Politik daran schuld, dass die deutsche Filmbranche nicht konkurrenzfähig ist?
Die Politik sollte sich endlich einfach da heraushalten, keine Subventionen, kein nichts! Die einzigen, die bisher davon angelockt wurden, waren Erbsenzähler, die dann eine Garage in Düsseldorf mieten, damit die VFX Firma aus Hamburg dennoch die Postpro machen und der Produzent den Regionaleffekt erfüllen kann. Oder Man dreht ein paar Sexszenen wie in Amelie (Jean Pierre Jeunet) in Deutschland und kassiert dafür auch etwas Gratisknete. Ansonsten wurde eine Milliarden verschlingende Pseudo-Industrie im Wachkoma gehalten, die dann über Jahrzehnte verteilt eine Handvoll "Erfolge" feiern durfte, die international aber weitgehend bedeutungslos sind. Ansonsten lassen sich richtige Stars hier für Publicityzwecke zur Berlinale einfliegen, erhalten vielleicht auch noch einen Preis und zischen dann aus dem launigen Berlin wieder ab...



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 16:47
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 16:31

Warum ist denn die Politik daran schuld, dass die deutsche Filmbranche nicht konkurrenzfähig ist?
Die Politik sollte sich endlich einfach da heraushalten, keine Subventionen, kein nichts! Die einzigen, die bisher davon angelockt wurden, waren Erbsenzähler, die dann eine Garage in Düsseldorf mieten, damit die VFX Firma aus Hamburg dennoch die Postpro machen und der Produzent den Regionaleffekt erfüllen kann. Oder Man dreht ein paar Sexszenen wie in Amelie (Jean Pierre Jeunet) in Deutschland und kassiert dafür auch etwas Gratisknete. Ansonsten wurde eine Milliarden verschlingende Pseudo-Industrie im Wachkoma gehalten, die dann über Jahrzehnte verteilt eine Handvoll "Erfolge" feiern durfte, die international aber weitgehend bedeutungslos sind. Ansonsten lassen sich richtige Stars hier für Publicityzwecke zur Berlinale einfliegen, erhalten vielleicht auch noch einen Preis und zischen dann aus dem launigen Berlin wieder ab...
John Wick 4 wurde so zum erfolgreichsten deutschen Film 2023. :)

Subventionen und Steuervorteile gibt es in allen Ländern - das ist ein internationaler Konkurrenzfaktor.
Aber das deutsche Fördersystem ist wirklich untauglich.
Letztlich fehlt es an Produktionsfirmen, die private Investoren gewinnen können.
Private Investoren werden jedoch abgeschreckt, da deutsche Filme international nicht konkurrenzfähig sind.

Man muss sich doch nur selbst die Frage stellen:
In welche deutsche Filmproduktion würde ich investieren?



DKPost
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von DKPost »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 13:23
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38 Übrigens:

Kahlschlag in D
Investitionen in GB

400.000 Quadratmeter neue Produktions- und Verwaltungsfläche sollen die britischen Studios von Warner Bros. in Leavesden bekommen. ... die Produktionshallen um weitere zehn Stück auf 29 erweitert werden, die Gesamtfläche wächst auf 1,78 Millionen Quadratmeter.
Offenbar weiß Warner etwas, das Perry nicht weiß :D
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 12:38
Die deutschen "Profis" sollten beginnen sich Fragen zu stellen. ;)
Was hat das mit der Crew zu tun?

Es sind die massiven Standortnachteile in Neuland - wenn sich jemand Fragen stellen muß ist es die Regierung (und die vorherigen).
Das hat mit dem Standort Deutschland wenig zu tun, und mit der Politik schon gleich gar nicht. Alle großen Studios und Networks konsolidieren und zentralisieren gerade massiv. Man leistet sich keine ubzähligen Standorte mehr, an denen im Grunde überall das gleiche in grün gemacht wird. Und allermeistens landen die Hubs in London. Alleine schon, dass dort englisch gesprochen wird, ist Standortvorteil genug.
Siehe z.B. Sky, Disney, Prime etc. Netflix noch in Amsterdam, aber ebenfalls quasi für ganz EMEA zuständig. Höchstens noch bissl was in Spanien.



Frank Glencairn
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 19:42
Das hat mit dem Standort Deutschland wenig zu tun,..
Alleine schon, dass dort englisch gesprochen wird, ist Standortvorteil genug.
Merkst du selbst oder?
Desweiteren betrifft das nur reine Studioproduktionen.
Alles andere wird immer noch da gedreht, wo es am vorteilhaftesten ist (Unterstützung, Steuervorteile, Abwesenheit von Unions etc.)

Was Deutschland selbst betrifft, sehe ich jeden Tag weitere Firmen entweder ins Ausland abwandern oder gleich ganz aufgeben.

Und wir reden hier in vielen Fällen von über 100 Jahre alten Traditionsfirmen.
Was 2 Weltkriege, die Nazis und die DDR nicht geschafft haben, hat die Politik der letzen 4 Jahre geschafft.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



DKPost
Beiträge: 839

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von DKPost »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 19:59
DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 19:42
Das hat mit dem Standort Deutschland wenig zu tun,..
Alleine schon, dass dort englisch gesprochen wird, ist Standortvorteil genug.
Merkst du selbst oder?
Desweiteren betrifft das nur reine Studioproduktionen.
Alles andere wird immer noch da gedreht, wo es am vorteilhaftesten ist (Unterstützung, Steuervorteile, Abwesenheit von Unions etc.)

Was Deutschland selbst betrifft, sehe ich jeden Tag weitere Firmen entweder ins Ausland abwandern oder gleich ganz aufgeben.

Und wir reden hier in vielen Fällen von über 100 Jahre alten Traditionsfirmen.
Was 2 Weltkriege, die Nazis und die DDR nicht geschafft haben, hat die Politik der letzen 4 Jahre geschafft.
Es hat nichts mit dem Standort Deutschland zu tun was Politik oder generell die Arbeitsbedingungen angeht. Dachte das wäre logisch.
Es geht auch nicht nur um Ptoduktionen, sondern Postproduktion, Promotion etc. Es gibt einfach nur noch wenige Headquarters statt überall eigene Standorte.

Und mal aus Neugier: Welche Firmen sind denn das zum Beispiel, die quasi täglich ins Ausland abwandern? Da müsste es mittlerweile ja einige Beispiele geben?



iasi
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Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 19:59
DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 19:42
Das hat mit dem Standort Deutschland wenig zu tun,..
Alleine schon, dass dort englisch gesprochen wird, ist Standortvorteil genug.
Merkst du selbst oder?
Desweiteren betrifft das nur reine Studioproduktionen.
Alles andere wird immer noch da gedreht, wo es am vorteilhaftesten ist (Unterstützung, Steuervorteile, Abwesenheit von Unions etc.)

Was Deutschland selbst betrifft, sehe ich jeden Tag weitere Firmen entweder ins Ausland abwandern oder gleich ganz aufgeben.

Und wir reden hier in vielen Fällen von über 100 Jahre alten Traditionsfirmen.
Was 2 Weltkriege, die Nazis und die DDR nicht geschafft haben, hat die Politik der letzen 4 Jahre geschafft.
In den letzten 4 Jahren ?! ;) :)

Vor 4 Jahren hatten wir also noch international erfolgreiche deutsche Filmproduktionen?
Gedreht in D.
Vor 4 Jahren standen die Investoren bei deutschen Produzenten also noch Schlange. ;)
Schon klar.

Ja - vor 4 Jahren gab es auch noch die deutschen Produzenten und Produktionsfirmen, die Blockbusterkino auf die Beine stellen konnten. ;)
Damals konnten die deutschen Crews auch noch so drehen, wie man es von internationalen Produktionen und den US-Studios kennt. :)

Nicht zu vergessen die großen deutschen Verleiher mit ihrer langen Tradition, die deutsche Filme vor 4 Jahren noch weltweit höchst erfolgreich herausbringen und vermarkten konnten. :)



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 20:06

Und mal aus Neugier: Welche Firmen sind denn das zum Beispiel, die quasi täglich ins Ausland abwandern? Da müsste es mittlerweile ja einige Beispiele geben?
Fast jeder sechste Industriebetrieb in Deutschland verlagert laut einer BDI-Umfrage seine Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland. Unter anderem belasten hohe Energiekosten die Unternehmen.

International tätige Konzerne wie Siemens, die Deutsche Bank, Daimler-Chrysler, Microsoft und IBM verlagerten zunehmend gut bezahlte Entwickler-Jobs in Billiglohnländer. Bevorzugte Ziele seien Indien, Osteuropa und China. "Alarmierend ist, dass nicht mehr nur lohnintensive Fertigung ins Ausland verlagert wird, sondern dass jetzt auch Verwaltung, Forschung und Entwicklung und sogar der Sitz der Unternehmensführung infrage gestellt werden", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch der Süddeutschen Zeitung.

Fast ein Fünftel der größeren deutschen Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Arbeitsplätze ins Ausland verlagert - oder planen dies.

Auch Miele und Bosch verlagern massiv Arbeitsplätze ins Ausland und schließen Standorte in Deutschland.

Der Haushaltsgerätehersteller Miele plant einen drastischen Stellenabbau. Rund 2700 Jobs sollen wegfallen, teilte das Unternehmen mit. Unausweichlich ist auch eine große Debatte um die Standortfaktoren in Deutschland. Die hohen Energiepreise, unter denen viele Industrieunternehmen leiden, und eine überbordende Bürokratie – um nur zwei Fakten zu nennen – sind hausgemacht. 700 Jobs in der Waschmaschinen-Montage am Hauptsitz Gütersloh sollen nach Polen verlagert werden.

Bosch: Konzern will bis zu 1500 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg streichen.

Beim US-Autobauer Ford fallen Tausende Stellen weg. Alleine an den deutschen Standorten Köln und Aachen verlieren 2300 Menschen ihren Job



Firmen, die Produktionsstätten für Solarmodule betreiben, sehen nachteilige Bedingungen für die Branche in Deutschland gegenüber dem Ausland. Der Solarhersteller Meyer Burger, der in Sachsen und Sachsen-Anhalt PV-Anlagen fertigt, will die Fertigung in die USA auslagern, da dort weitaus bessere Förderbedingungen für die grüne Industrie vorherrschen.

Energietechnik-Konzern: Siemens-Energy kündigt Stellenabbau an

Audi will tausende Stellen abbauen

Commerzbank streicht 2300 Stellen und schließt 200 Filialen

Opel: Einigung auf Sanierungsplan, Stellenabbau wird auf 3700 begrenzt

RWE und E.ON wollen bis zu 5.000 Stellen abbauen

Airbus plant offenbar Stellenabbau: Tausende Arbeitsplätze in Gefahr

Jobabbau bei Bombardier: Konzern streicht mehr als 2.000 Stellen in Deutschland



Nach 230 Jahren ist eine bekannte und beliebte Traditionsfirma Zeller Keramik pleite.Die Pleitewelle hat das nächste Unternehmen erreicht. Auch große und bekannte Firmen scheinen nicht verschont zu bleiben. Und wieder sind es wirtschaftliche Probleme, die das Aus einer beliebten Traditionsfirma bedeuten. Denn die steigenden Kosten machen auch vor solchen Unternehmen nicht halt. Schuld daran sind wieder die hohen Energiekosten.

Nach einem schlechten Jahr für BASF und die ganze Branche will der weltgrößte Chemiekonzern massiv Stellen in Deutschland streichen. Gleichzeitig hält er an seinen ambitionierten Investitionsplänen in China fest.

Als Antwort auf das schwierige Marktumfeld und höhere Kosten setzt DPD zahlreiche Beschäftigte vor die Tür. Bis zu 1.400 Jobs will der Paketdienstleister streichen

Der französische Reifenhersteller Michelin reagiert auf höhere Produktionskosten und Konkurrenz aus Niedriglohnländern. Die Produktion an deutschen Standorten werden bis Ende 2025 schrittweise eingestellt.

Konzern will Kosten senkenTelekom kündigt Abbau zahlreicher Stellen an07.10.2023 • 19:44 UhrDie Deutsche Telekom steht vor einem umfangreichen Stellenabbau. Um wie viele Stellen es sich genau handelt, ist noch unklar. Allerdings sollen 2024 allein beim internen IT-Dienstleister "Telekom IT" 1.300 Stellen wegfallen.

Bei Volkswagen steht ein möglicher Stellenabbau bevor. VW-Markenchef Schäfer hat bei einer internen Veranstaltung "spürbare Einschnitte" angekündigt. Mit seinen hohen Kosten sei der Autokonzern nicht mehr wettbewerbsfähig.



Weitere Traditionsfirma Pleite. Raumausstatter TTL Süd meldet Insolvenz an.

In vielen deutschen Haushalten stehen Gläser des Glasherstellers Ritzenhoff. Nun ist die Traditionsfirma aus dem Sauerland insolvent.

Noch im Sommer feierte Tramag sein 100-jähriges Bestehen, nun musste der Traditionshersteller mit Sitz in Fürth Insolvenz anmelden.

Das Bielefelder Unternehmen Umeta steht unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters. Seit fast 100 Jahren werden dort Teile für Maschinen produziert.

Yeans Halle - Die nächste, deutsche Traditionsfirma aus Baden-Württemberg ist pleite und befindet sich inmitten einer existenzbedrohenden Lage.

Die Firma Vaupel Textilmaschinen GmbH & Co. KG mit Sitz in Nächstebreck hat am Amtsgericht Wuppertal Insolvenz angemeldet.

Nach der Insolvenz verkauft die Traditionsfirma Römertopf ihr Inventar und alles, was noch im Lager ist.

„Wir haben so lange wie es ging, gekämpft“, sagt Hackelsberger, der Urenkel von Weck-Gründer Johann Weck, der das Unternehmen in vierter Generation führt. In der vergangenen Woche aber musste Weck Insolvenz anmelden.

Altenburger Traditionsfirma meldet Insolvenz an. Ursache der Krise ist vor allem der gesamtwirtschaftlichen Lage und den steigenden Energiekosten geschuldet.

Die explodierenden Energiekosten haben ein weiteres Traditionsunternehmen in die Insolvenz getrieben. Der Süßigkeitenhersteller Bodeta, der seit 130 Jahren existiert, hat Insolvenz angemeldet.

Fürther Traditionsfirma Tramag meldet Insolvenz an

Pleite bei Traditionsfirma: Seifenhersteller Kappus nach über 170 Jahren insolvent.

Elektro Speidel aus Göppingen Traditionsfirma ist insolvent .

Insolvenz: Kölner Traditions-Molkerei muss schließen

Wahlstedts Traditionsfirma Arko meldet Insolvenz an

Keine gute Nachricht für eine Traditionsfirma aus München: Zum zweiten Mal seit 2021 hat Eilles Insolvenz anmelden müssen – wie auch Hussel ...

Theo Müller schließt weitere Landliebe-Standorte



usw.

Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen: Wenigstens haben wir jetzt eine Facharbeiter Schwemme.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 24 Feb, 2024 21:08, insgesamt 2-mal geändert.



Bluboy
Beiträge: 4414

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Bluboy »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 20:43
DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 20:06

Und mal aus Neugier: Welche Firmen sind denn das zum Beispiel, die quasi täglich ins Ausland abwandern? Da müsste es mittlerweile ja einige Beispiele geben?
Fast jeder sechste Industriebetrieb in Deutschland verlagert laut einer BDI-Umfrage seine Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland. Unter anderem belasten hohe Energiekosten die Unternehmen.

International tätige Konzerne wie Siemens, die Deutsche Bank, Daimler-Chrysler, Microsoft und IBM verlagerten zunehmend gut bezahlte Entwickler-Jobs in Billiglohnländer. Bevorzugte Ziele seien Indien, Osteuropa und China. "Alarmierend ist, dass nicht mehr nur lohnintensive Fertigung ins Ausland verlagert wird, sondern dass jetzt auch Verwaltung, Forschung und Entwicklung und sogar der Sitz der Unternehmensführung infrage gestellt werden", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch der Süddeutschen Zeitung.

Fast ein Fünftel der größeren deutschen Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Arbeitsplätze ins Ausland verlagert - oder planen dies.

Auch Miele und Bosch bauen verlager massiv Arbeitsplätze ins Ausland und schließen Standorte in Deutschland.

Der Haushaltsgerätehersteller Miele plant einen drastischen Stellenabbau. Rund 2700 Jobs sollen wegfallen, teilte das Unternehmen mit. Unausweichlich ist auch eine große Debatte um die Standortfaktoren in Deutschland. Die hohen Energiepreise, unter denen viele Industrieunternehmen leiden, und eine überbordende Bürokratie – um nur zwei Fakten zu nennen – sind hausgemacht.

Bosch: Konzern will bis zu 1500 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg streichen.

Firmen, die Produktionsstätten für Solarmodule betreiben, sehen nachteilige Bedingungen für die Branche in Deutschland gegenüber dem Ausland. Der Solarhersteller Meyer Burger, der in Sachsen und Sachsen-Anhalt PV-Anlagen fertigt, will die Fertigung in die USA auslagern, da dort weitaus bessere Förderbedingungen für die grüne Industrie vorherrschen.

Nach 230 Jahren ist eine bekannte und beliebte Traditionsfirma Zeller Keramik pleite.Die Pleitewelle hat das nächste Unternehmen erreicht. Auch große und bekannte Firmen scheinen nicht verschont zu bleiben. Und wieder sind es wirtschaftliche Probleme, die das Aus einer beliebten Traditionsfirma bedeuten. Denn die steigenden Kosten machen auch vor solchen Unternehmen nicht halt. Schuld daran sind wieder die hohen Energiekosten.

Weitere Traditionsfirma Pleite. Raumausstatter TTL Süd meldet Insolvenz an.

In vielen deutschen Haushalten stehen Gläser des Glasherstellers Ritzenhoff. Nun ist die Traditionsfirma aus dem Sauerland insolvent.

Noch im Sommer feierte Tramag sein 100-jähriges Bestehen, nun musste der Traditionshersteller mit Sitz in Fürth Insolvenz anmelden.

Das Bielefelder Unternehmen Umeta steht unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters. Seit fast 100 Jahren werden dort Teile für Maschinen produziert.

Yeans Halle - Die nächste, deutsche Traditionsfirma aus Baden-Württemberg ist pleite und befindet sich inmitten einer existenzbedrohenden Lage.

Die Firma Vaupel Textilmaschinen GmbH & Co. KG mit Sitz in Nächstebreck hat am Amtsgericht Wuppertal Insolvenz angemeldet.

Nach der Insolvenz verkauft die Traditionsfirma Römertopf ihr Inventar und alles, was noch im Lager ist.

„Wir haben so lange wie es ging, gekämpft“, sagt Hackelsberger, der Urenkel von Weck-Gründer Johann Weck, der das Unternehmen in vierter Generation führt. In der vergangenen Woche aber musste Weck Insolvenz anmelden.

Altenburger Traditionsfirma meldet Insolvenz an. Ursache der Krise ist vor allem der gesamtwirtschaftlichen Lage und den steigenden Energiekosten geschuldet.

Die explodierenden Energiekosten haben ein weiteres Traditionsunternehmen in die Insolvenz getrieben. Der Süßigkeitenhersteller Bodeta, der seit 130 Jahren existiert, hat Insolvenz angemeldet.

Fürther Traditionsfirma Tramag meldet Insolvenz an

Pleite bei Traditionsfirma: Seifenhersteller Kappus nach über 170 Jahren insolvent.

Elektro Speidel aus Göppingen Traditionsfirma ist insolvent .

Insolvenz: Kölner Traditions-Molkerei muss schließen

Wahlstedts Traditionsfirma Arko meldet Insolvenz an

Keine gute Nachricht für eine Traditionsfirma aus München: Zum zweiten Mal seit 2021 hat Eilles Insolvenz anmelden müssen – wie auch Hussel ...

Theo Müller schließt weitere Landliebe-Standorte



usw.

Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen: Wenigstens haben wir jetzt eine Facharbeiter Schwemme.
Hier gehts weiter

https://www.tagesschau.de/thema/stellenabbau



macaw
Beiträge: 1262

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von macaw »

NHB Studios Berlin ist insolvent, eine Postpro die ich kenne und richtig in der Sch*** sitzt, hat drei Standorte geschlossen, einen Großteil der Belegschaft entlassen und lässt den 4. Standort wohl in die Pleite gehen um den 5. und letzten Standort zu retten, das ist noch nicht offiziell, daher kann ich nicht den Namen nennen, ebenso wie zu einer weiteren Produktionsfirma, die nur noch ihre Postpro abwickelt aber nicht mehr produziert. Modest Department hat ihre Tore geschlossen, so wie auch Wunderfilm und so weiter und so weiter...2024 wird noch richtig heftig.



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele den Kopf einfach in den Sand stecken, und so tun als ob nix passiert wäre.


image_2024-02-24_211536188.png
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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DKPost
Beiträge: 839

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von DKPost »

Und trotzdem bricht der DAX einen Rekord nach dem anderen und Deutschlands Unternehmen verzeichnen die höchsten Gewinne von fast allen OECD-Ländern:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Was ist wohl nicht gestiegen? Spoiler: Die Löhne natürlich.

Dieses Gejammer über die Wirtschaft und Deutschland allgemein ist eine super Nebelkerze für die Unternehemn um noch mehr Gewinne einzufahren ohne selbst als Buhmann darzustehen. Der Grund für Abwanderung ist Gewinnmaximierung durch Billiglöhne, nicht weil man in Deutschland nicht mehr gewinnbringend wirtschaften kann. Denn genau das ist ja passiert, trotz Corona, trotz Krieg, trotz Strompreisen, trotz Grünen etc.



Bluboy
Beiträge: 4414

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Bluboy »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:09 Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele den Kopf einfach in den Sand stecken, und so tun als ob nix passiert wäre.



image_2024-02-24_211536188.png
Das liegt daran, dass Arbeitslosigkeit als Schande empfunden wird,
das gibts dann Leute die gehen Morgens frischfröhlich wie eh und je aus dem Haus, damit der Nachbr nicht merkt was passiert ist



Bluboy
Beiträge: 4414

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Bluboy »

DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:22 Und trotzdem bricht der DAX einen Rekord nach dem anderen und Deutschlands Unternehmen verzeichnen die höchsten Gewinne von fast allen OECD-Ländern:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Was ist wohl nicht gestiegen? Spoiler: Die Löhne natürlich.

Dieses Gejammer über die Wirtschaft und Deutschland allgemein ist eine super Nebelkerze für die Unternehemn um noch mehr Gewinne einzufahren ohne selbst als Buhmann darzustehen. Der Grund für Abwanderung ist Gewinnmaximierung durch Billiglöhne, nicht weil man in Deutschland nicht mehr gewinnbringend wirtschaften kann. Denn genau das ist ja passiert, trotz Corona, trotz Krieg, trotz Strompreisen, trotz Grünen etc.

Leute entlassen, oder in Billigläder abwandern spart Geld und maximiert den Gewinn das war immer so, nur dass wir es derzeit garnicht brauchen können
Zuletzt geändert von Bluboy am Sa 24 Feb, 2024 21:35, insgesamt 2-mal geändert.



iasi
Beiträge: 24503

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:07 NHB Studios Berlin ist insolvent, eine Postpro die ich kenne und richtig in der Sch*** sitzt, hat drei Standorte geschlossen, einen Großteil der Belegschaft entlassen und lässt den 4. Standort wohl in die Pleite gehen um den 5. und letzten Standort zu retten, das ist noch nicht offiziell, daher kann ich nicht den Namen nennen, ebenso wie zu einer weiteren Produktionsfirma, die nur noch ihre Postpro abwickelt aber nicht mehr produziert. Modest Department hat ihre Tore geschlossen, so wie auch Wunderfilm und so weiter und so weiter...2024 wird noch richtig heftig.
So etwas gehört zur freien Marktwirtschaft.



macaw
Beiträge: 1262

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von macaw »

DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:22 Und trotzdem bricht der DAX einen Rekord nach dem anderen und Deutschlands Unternehmen verzeichnen die höchsten Gewinne von fast allen OECD-Ländern:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Was ist wohl nicht gestiegen? Spoiler: Die Löhne natürlich.

Dieses Gejammer über die Wirtschaft und Deutschland allgemein ist eine super Nebelkerze für die Unternehemn um noch mehr Gewinne einzufahren ohne selbst als Buhmann darzustehen. Der Grund für Abwanderung ist Gewinnmaximierung durch Billiglöhne, nicht weil man in Deutschland nicht mehr gewinnbringend wirtschaften kann. Denn genau das ist ja passiert, trotz Corona, trotz Krieg, trotz Strompreisen, trotz Grünen etc.
Die Unternehmen wollen/müssen gehen, wenn sie im Vergleich zur Konkurrenz nicht im Nachteil stehen und damit als international gehandelte Aktien uninteressant sein möchten. Was hat denn BASF davon Heldenmutig im Land zu bleiben mit einer bestenfalls mickrigen Rendite, die gegen Dupont abstinkt? Gar nichts ausser einem rasant fallenden Kurs. Und dank der Politik bauen sie nun noch stärker in China auf, wo die Energie umweltschädlicher als sonstwo auf der Welt produziert wird - Reife Leistung!



Frank Glencairn
Beiträge: 23218

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:31
So etwas gehört zur freien Marktwirtschaft.
Leider haben wir die hier nicht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
Beiträge: 24503

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:09 Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele den Kopf einfach in den Sand stecken, und so tun als ob nix passiert wäre.

image_2024-02-24_211536188.png
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele sich die Informationen herauspicken, die in ihre Gedankenwelt passen.

Migration ist dann immer Pfui, aber von der demografischen Entwicklung will man natürlich nichts wissen.

Dass wir eine Rekordzahl an Beschäftigten haben, die nun stetig abnehmen wird, interessiert nicht. Schließlich müsste man sich dann Gedanken über grundlegende Veränderungen machen. Lieber schimpft man über die Politiker. :)



iasi
Beiträge: 24503

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:38
iasi hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:31
So etwas gehört zur freien Marktwirtschaft.
Leider haben wir die hier nicht.
wow :)



DKPost
Beiträge: 839

Re: Paramount: Kahlschlag bei deutschen Produktionen

Beitrag von DKPost »

macaw hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:35
DKPost hat geschrieben: Sa 24 Feb, 2024 21:22 Und trotzdem bricht der DAX einen Rekord nach dem anderen und Deutschlands Unternehmen verzeichnen die höchsten Gewinne von fast allen OECD-Ländern:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Was ist wohl nicht gestiegen? Spoiler: Die Löhne natürlich.

Dieses Gejammer über die Wirtschaft und Deutschland allgemein ist eine super Nebelkerze für die Unternehemn um noch mehr Gewinne einzufahren ohne selbst als Buhmann darzustehen. Der Grund für Abwanderung ist Gewinnmaximierung durch Billiglöhne, nicht weil man in Deutschland nicht mehr gewinnbringend wirtschaften kann. Denn genau das ist ja passiert, trotz Corona, trotz Krieg, trotz Strompreisen, trotz Grünen etc.
Die Unternehmen wollen/müssen gehen, wenn sie im Vergleich zur Konkurrenz nicht im Nachteil stehen und damit als international gehandelte Aktien uninteressant sein möchten. Was hat denn BASF davon Heldenmutig im Land zu bleiben mit einer bestenfalls mickrigen Rendite, die gegen Dupont abstinkt? Gar nichts ausser einem rasant fallenden Kurs. Und dank der Politik bauen sie nun noch stärker in China auf, wo die Energie umweltschädlicher als sonstwo auf der Welt produziert wird - Reife Leistung!
China hat massivst in erneuerbare Energien investiert und will immer schneller weg von der Kohle. Die haben bereits 50% an erneuerbaren erreicht.
Und nochmal: 2023 hat das alles noch für Rekordgewinne gereicht.



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