Solche Umstiegshürden und manche Knoten-im-Kopf-Momente sind mMn völlig normal und überall vorhanden, es geht natürlich auch von WIN->MAC, nicht nur anders herum:klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 24 Apr, 2022 19:10 mega finde ich auch, das er dann bei Anfrage zu andern Mac User die Antwort bekommt, habe ich noch nie so gemacht, genutzt, gebraucht, zum schreien! :-)))
Du meinst bis zu Windows XP - seit Windows Vista ist es nur noch das Windows-Menü, nur noch mit dem windows symbol, analog zum Apfelmenü.
Sagt ausgerechnet der, der sich einen PC zum Mac umrüstet um auch ein Macler zu sein.
Bitte nicht! Ich hab mir vor Manjaro sowohl Gnome (alles "entschlackt") und KDE angeschaut. Und für den Desktop ohne Touchoption hat mMn das entschlacken keine Vorteile gebracht. Okay mag für den 0815 Consumer vielleicht super sein, aber der nutzt wahrscheinlich gleich ein iPad, wenn überhaupt.
Bei dem Unterbau mag ich dir recht geben. Aber gerade die Coronazeit hat gezeigt dass da im Desktopbereich noch ein sehr hoher Bedarf besteht. Dass jeder vom Handy aus arbeitet ist jedenfalls ein Mythos, und MacOS & Windows haben definitiv nicht ausgesorgt. Und nicht jeder Laptop hat nen Touchscreen oder wird vornehmlich so verwendet, auch wenn man viel Surfaces in den Medien vernommen hat. Davon abgesehen ist das Entschlacken bei Win11 ja in die Hose gegangen, siehe Kontextmenü oder "Sperre" der Taskbar.
Gutes Beispiel, weil es im Kern zeigt, dass die Benutzeroberflächen von Betriebssystemen in erster Linie Gewohnheiten trainieren, von denen man hinterher glaubt, sie seien selbstverständlich. Nämlich, wenn man sich an sie gewöhnt hat. Auf der Arbeit muss ich umdenken, weil meine Scrollrichtung "natürlich" (MacOS-Bezeichnung und der Default) ist: die Seite verschiebt sich nach oben, wenn ich mit dem Mausrad nach oben scrolle (noch deutlicher, wenn es eine Geste ist wie bei der Magic Mouse. Ich schiebe etwas nach oben, und es rutscht runter?). Auf der Arbeit (Windows) ist der Default (den natürlich auch alle Kollegen für natürlich halten), dass die Seite runterscrollt, wenn ich aufwärts rädele. Nebenbei gesagt, sogar die Maus selbst wird zum widerspenstigen Biest. Das stotterweise Auf und Ab (Logitech-Maus-Software: "Stufenweises Drehen" vs. "Freies Drehen" - letzteres mit "Schwungmasse") kann man schwerlich gut finden, wenn man das sanfte Gleiten oder die magische Mausgeste gewöhnt ist. Die "digital crown" meiner Apple-Kopfhörer hatte ootb eine Drehrichtung, bei der es gegen den Uhrzeigersinn lauter wurde. Das ging mir auf den Zeiger. Und von den Fokus-Drehrichtungen analoger Nikon- vs. Canon-Optiken will ich erst gar nicht anfangen.
genau!....
Bei Mac OS X könnte Apple jetzt eigentlich mal einen ähnlich mutigen Schnitt machen wie bei der Hardware bzw. dem Umstieg von Intel auf die M-Chip-Architektur, und wie damals beim Umstieg von Mac OS 8/9 auf Mac OS X ein radikal neues Betriebssystem vorstellen: ...
Bei vielen solchen Bedien-Symbolen geht es ja nicht nur um eine Verkitschung, Verniedlichung des Computers, es geht um Vermenschlichung. Der Mensch will am Computer etwas erreichen, und der Computer verwendet anthropromorphe Denkmuster, versucht, Sprache zu verstehen und vereinfacht und standardisiert Eingabebefehle. Die Logik von MS DOS war erstens eine willkürliche, die den Menschen zwang, eine künstliche Sprache zu erlernen und zweitens geht es bei Computern oft nicht darum, das logisch heruntergebrochene Ergebnis zu erzielen, sondern das komplexere, widersprüchlichere, reichere. Ich muss dabei an eine Zeile aus Jethro Tulls "*** Willow" denken:cantsin hat geschrieben: ↑Di 26 Apr, 2022 09:34 Zöpfe, die man mal abschneiden könnte: Alle mittlerweile anachronistischen Metaphern, die noch in der vor-Computerzeit sozialisierten Schreibtischarbeitern die Computerarbeit leichter verständlich machen sollten, wie z.B. der Papierkorb, der ja das letzte Überbleibsel der ansonsten historisch überlebten Idee ist, dass ein Computer-Desktop eine grafische Simulationen eines analogen Schreibtisches ist. Auch alle anachronistischen computerbezüglichen Metaphern, wie z.B. das Floppy Disk-Icon fürs Speichern, könnten mal entsorgt werden.
Apple ist seit vielen Jahren dabei, die Versinnbildlichung von bürokratischer Ordnung mittels Ordnern und Pfaden zumindest zu unterwandern, und das ist genau das Alleinstellungsmerkmal, was Windows-Urlauber daran stört. Es muss auch eine Bereitschaft geben, sich auf neue Konzepte einzulassen, denn Apple kann auch ganz gut das Kind mit dem Bade ausschütten. Metrisches System statt des angloamerikanischen? Klaro. Aber während der Französischen Revolution sollte es auch mal 10-Stunden-Tage in 10-Tage-Wochen in 100-Tage-Jahren geben, und das hätte eine Kriegserklärung gegen die biologische Uhr bedeutet. Ich bin voll für Erneuerung, aber ich bin auch dafür, dass die Maschinen die Sklaven der Menschen werden, anstatt umgekehrt.
Ich finde das muss sich nicht immer ausschließen.
Ich denke mal dass das eher den Leuten zu schulden ist die mit den Geräte arbeiten statt sie zu benutzen. So mussten ordner bei den iPads wieder nachgerüstet werden, ebenso Multitasking (analog zum Dokumenthalter den man sich vor Ewigkeiten neben den Monitor geklemmt hat...). Andererseits gibt es nicht ohne Grund Plugins, um das Fensterverhalten in MacOS zu verbessern, während Win11 endlich das Tiling per default einbaut und man nicht zwangsläufig die PowerToys dafür braucht.Apple ist seit vielen Jahren dabei, die Versinnbildlichung von bürokratischer Ordnung mittels Ordnern und Pfaden zumindest zu unterwandern, und das ist genau das Alleinstellungsmerkmal, was Windows-Urlauber daran stört.
Und was wünscht du dir dann statt Papierkorb und Fenster? Irgendwie muß man sein Zeug ja löschen, und irgendwo muß das Zeug ja auch angezeigt werden.
Es zwingt dich ja niemand nen Paipierkorb, oder sonst was auf dem Desktop zu haben, und die Icons kann man doch nach Gusto austauschen, wenn dir das Design nicht zusagt.
Statt Fenster: Vollbildmodus fürs jeweils laufende Programm als Default + Switchen [wie heute mit Ctrl-/Super-Tab oder durch Eintippen der Anfangsbuchstaben des jeweiligen Programmnamens] + automatische Fensterübersicht bei gedrückter Windows-Taste [wie bei Gnome und äquivalent bei MacOS]. Es gibt eigentlich nie einen vernünftigen Grund, zwei Programme parallel nebeneinander zu verwenden, da man sowieso immer nur in einem arbeiten kann [es sei denn, jemand erfindet neuartige Doppeltastaturen und Doppelmäuse, so dass man mit der linken Hand im einen und mit der rechten Hand im anderen Programm arbeiten kann]. NLEs und komplexe grafische Programme sind ja heute schon praktisch nur im Vollbild benutzbar.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 26 Apr, 2022 11:12 Und was wünscht du dir dann statt Papierkorb und Fenster? Irgendwie muß man sein Zeug ja löschen, und irgendwo muß das Zeug ja auch angezeigt werden.
Nee, es geht mir nicht um das Aussehen der Icons, sondern dass mich Leisten von dutzenden Icons visuell nerven - von denen man höchstens 2-3 tatsächlich braucht und vom Rest eigentlich nie genau weiß, was sie genau bedeuten und sollen (wenn man nicht mit dem Mauszeiger drüberfährt und sich die Kontexterklärung anzeigen lässt). Die Idee, dass Icons/Signets Dinge leichter machen, hat sich in der Kulturgeschichte der Menschheit seit den Hieroglyphen, und bis zu Otl Aichers Olympia-Piktogramme und aktuell den Emojis, ja immer wieder als Irrweg erwiesen. Ja, die Dinger helfen, wenn man nur eine kleine Handvoll davon hat und die die einfachsten Dinge ("wo ist das Klo" ... "wie komme ich zur Homepage...") ausweisen. Sobald sie ausufern und komplexere Dinge ausdrücken, bewirken sie das genaue Gegenteil. Daher könnte ein gutes Designprinzip für ein Betriebssystem sein: ein Vokabular von maximal 12, klaren, allgemeinverständlichen Icons, von denen maximal 4 simultan in einem Programm bzw. Bedienelement verwendet werden dürfen.
All die Doppelmonitor-Arbeitsplätze, sämtliche Window Tiling Funktionen (gibt es übrigens auch für Gnome!) - bei iOS extra nachgerüstet - beweisen das Gegenteil. Simples Beispiel Buch lesen und nebenbei Notizen aufschreiben - wer legt das Buch weg und holt den Notizblock hervor, um dann danach wieder das Buch hervorzuholen? Die liegen nebeneinander. Und das ganze lässt sich beliebig skalieren. Auf einem Schreibtisch liegt eben in den seltensten Fällen nur ein Blatt Papier...
Die Frage ist, wie häufig man das im Arbeitsalltag tatsächlich tut. Ausserdem: Tiling ≠ Fenster. Tiling kann man ja gerne auch auf einem Zukunfts-Desktop-OS haben, aber dann eben als Option, nicht als Standardverhalten.
Also wenn ich ein Programm auf mache ist das immer im Vollbildmodus, switchen per Tasten geht sowieso.
Kein Mensch? Da kenn ich außer dir wirklich niemanden, der mit sowas einfachem wie dem Papierkorb an irgendeinem Punkt überfordert wäre.
Also erstens hält dich keiner davon ab den Papierkorb zu löschen und Dateien per Kontext Menü verschwinden zu lassen, und zweitens scheint es mir nicht wirklich sinnvoll meine Backups mit Dateien zu zumüllen, die ich eigentlich löschen wollte.cantsin hat geschrieben: ↑Di 26 Apr, 2022 13:39
Sowieso stammt die Papierkorb-Funktionalität noch aus einer Zeit, in der Betriebssysteme keine eingebauten Backupfunktionen hatten. In allen Anwendungsprogrammen sind die Papierkorb-Icons auch schon längst verschwunden, nur noch auf den Desktops halten sie sich noch. In der heutigen Zeit reicht zum Löschen von Dateien die Delete-Taste und, als Alternative, die Löschfunktion mit Rechtsklick-Mauskontextmenü, und das in Verbindung mit einer eingebauten Backup-Version à la Apple Time Machine, die über Dateianzeige und Suchfunktion gelöschte Dateien aus Backups wiederherstellt - und zwar so integriert, dass in dem Moment, indem man eine Datei löscht, sie automatisch ins Backup wandert.
Dann mach sie halt einfach weg, Windows lässt sich doch wirklich problemlos mit ein paar Clicks nach eigenem Geschmack modifizieren.
Auch da scheinst du mir der einzige zu sein, der mit Icons ein Problem hat.
Täglich. Wenn ich so in die Büroräume schaue eigentlich bei so gut wie jedem mit festem Arbeitsplatz.
Nein, technisch sind es einfach fixierte Fenster. Ich persönlich nutze je nach Monitorsetup immer unterschiedliche Aufteilungen, mitunter auch je nach virtuellem Desktop (benutze ich unter Windows 10 als "Ersatz" für die Workspaces). Ob man die Fenster nun händisch schiebt, per Tastatur steuert oder automatisch zuteilen lässt ist im Endeffekt Geschmacks- und Gewöhnungssache, das Prinzip bleibt dass Simplizität (alles im Vollbild, oder analog: Einzelbildschirm) nicht der Goldstandard ist um produktiv zu arbeiten.
Ad hoc wage ich zu behaupten, dass es in Enterprise Umgebungen bei Millionen von Arbeitsplätzen weltweit jeden Tag Usus und auch notwendig ist. Schon allein bei den Unternehmen die mit einem CRM-System in Verbindung mit einem nachfolgend verknüpften Workflow arbeiten (müssen) arbeitet man mittlerweile fast überhaupt nicht mehr anders.
Bin ich nicht, ich dachte nur wir reden über dieses Video und diesen Typen und diese Info.
:D Mit Jott ist nicht zu spaßen^^
Sein Lob in den ersten zwanzig Sätzen ist zugleich das Luftholen für ein großes Aber. Aber das Dock! Aber Mission Control! Es gibt aus dem Stegreif fünf Methoden, Programme zu launchen, und nur eine ist über das Dock. Das man zudem ausblenden und minimieren kann, auch links und rechts. Scheint, als sei er doch nicht so weit vorgedrungen.gNNY hat geschrieben: ↑Sa 30 Apr, 2022 21:26 Die zwei Videos von diesem Typen haben mir sehr gefallen, weil ich sehr gut nachvollziehen konnte, wo er her kam und wo er hingegangen ist. Es ist erfrischend zu sehen, dass es Menschen gibt, die in der Lage sind, nüchtern Vor- und Nachteile zu benennen, ohne direkt in Glaubenskriege zu verfallen.
Es geht ja nicht nur ums Programm-Starten, sondern auch ums Dock als Statusanzeige (bzw. Übersicht offener Fenster). Da bin ich auch der Meinung, dass dieses mittlerweile 33 Jahre alte, noch aus NeXTStep stammende Interface-Design mal eine Überarbeitung vertragen könnte.Axel hat geschrieben: ↑Sa 30 Apr, 2022 22:00 Sein Lob in den ersten zwanzig Sätzen ist zugleich das Luftholen für ein großes Aber. Aber das Dock! Aber Mission Control! Es gibt aus dem Stegreif fünf Methoden, Programme zu launchen, und nur eine ist über das Dock. Das man zudem ausblenden und minimieren kann, auch links und rechts. Scheint, als sei er doch nicht so weit vorgedrungen.
Meinst Du "STRG+Pfeil nach oben"? Da werden alle geöffneten Fenster schön übersichtlich angezeigt? Oben rechts kann ich noch mit "+" weitere Desktops hinzufügen / oder Fenster direkt in der obere Leiste rein schieben usw. und mir das ganze so übersichtlich gestalten...
Das ist ja das schon (im Video) erwähnte (und dort ebenfalls bemängelte) Mission Control. Es geht aber darum, dass das Dock nicht klar anzeigt, was ein Launcher und was ein geöffnetes Fenster ist.