Roland Schulz hat geschrieben: ↑Sa 25 Aug, 2018 19:39
Dazu kommt auch dass das in camera oder soc processing mit hardwareoptimierten Algorithmen heutzutage schon enorme Qualität liefern „kann“.
Klar bietet RAW „potentiell“ immer die bessere Ausgangsposition, man muss sich aber mal ansehen welchen Aufwand es gerade für Video bedeutet vernünftig zu entrauschen, Aliasing und Moiré im Post in den Griff zu kriegen etc..
OOC kann mittlerweile hier und da nen ziemlich effizienter Weg sein.
Es ist doch gar nicht die Frage, ob am Ende eine andere Qualität erzielt werden kann. Die Unterschiede bei den Ergebnissen des Camerashootout 2012 waren nicht so sehr groß.
Es ist die Frage der Gestaltungsmöglichkeiten in der Post.
Bei 8bit ist´s letztlich wie die Negativentwicklung mit sofortigem Umkopieren im Labor: Wie man gedreht hat, so kommt´s eben raus.
All die modernen Postmöglichkeiten werden dadurch jedoch verschenkt.
Es geht doch in der Post nicht um Reparaturen, sondern um Gestaltung.
Zudem gibt Raw auch mehr Spielraum beim Dreh. Man muss nicht jede Bewegung mit einem Spot verfolgen. Man muss nicht jeden Bildbereich mit zusätzlichen Lichtmitteln hervorheben.
Dies spart viel Zeit, denn die Ausleuchtung ist weniger aufwändig.
Es gibt aber eben auch mehr Freiraum - für die Darsteller, für die Kamera - wenn nicht alles mit einem Wald an Lampen zugestellt ist.
Ein Film wie "Birdman" wäre ohne digitale Postmöglichkeiten doch gar nicht möglich gewesen.
Es spart eben auch Geld.
Weniger Technik.
Weniger Transport-, Aufbau-, Einstellungs- und eben Zeitaufwand.
Gerade dies hat der Camerashootout 2012 recht deutlich gezeigt.
Und:
Es gibt mehr Kontrolle über das Bild, wenn ich in der Post in Ruhe den Feinschliff geben kann, der während der teuren und knappen Drehzeit sonst kaum möglich wäre.
Man muss sich doch nur die wirklich guten Grading-Videos ansehen, bei denen technisch einwandfreie und ordentlich ausgeleuchtete Aufnahmen gestaltet werden.