dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 16 Jul, 2018 11:52
Funless hat geschrieben: ↑Mo 16 Jul, 2018 11:44
Das kann ich dir leider nicht beantworten.
Aber ich.
GELD GEWINNT EMMYS!
Ja und? Gute Filme kosten gutes Geld zumeist. Erstklassige Macher, erstklassiges Development, erstklassiges Casting, genug Zeit um die Rollen zu erarbeiten, schöne Szenografie und Bildgestaltung etc. Die Film-Deutschen denken immer, Film ist, wenn die Darsteller im Rahmen eines Fernsehspiel-Budgets mürrisch-moralisch gucken und alle Schattierungen von Verzweiflung rüberbringen können, damit wir erkennen, daß das deutsche Regie-Genie die Welt richtig erkannt hat. Aber einer der wenigen, der das wirklich gut beherrschte, war Ingmar Bergmann. Die meisten deutschen Regisseure erreichen gefühlt allenfalls 25% der Bergmann-Qualität, vielleicht, weil sie die wesentlichen Dinge eben doch nicht so gut erkennen. Selbst schauen sie daher regelmässig lieber andere Filme: Solche mit faszinierenden Darstellern, packender Handlung und schönen Drehorten. Ja, und die kosten Geld, weil statt eines einsamen deutschen Regie-Genies dort viele hochqualifizierte Leute intensiv im Team kreativ und routiniert zusammen arbeiten. Und diese Filme gewinnen dann die Emmys. ;-)
Im Übrigen haben Netflix-Formate mehr Budget zur Verfügung und zwar soviel, wie benötigt. Das habe ich unlängst von einem deutschen Netflix-Produzenten erfahren. Da heisst es dann nicht: "Streich im Drehbuch die Verfolgungsjagd in der Sahara, weil wir mindestens 125% der Regional-Fördersumme in NRW ausgeben müssen. Ein Segwayrennen durch die Dortmunder kommt genauso gut". Sondern eher: "Womit können wir den Zuschauer wirklich packen? Sahara? Schreib lieber noch einen Beduinenüberfall rein, wird dadurch bestimmt noch spannender, aber recherchier das auch gründlich!". Und das wird dann auch bezahlt, wenn Netflix das Buch abnimmt.